AZ 3900 Brig Montag, 22. Mai 2000 Publikations-Organ der CVPO 160. Jahrgang Nr. 120 Fr. 1.90 Unabhängige Tageszeitung Auflage: 27 469 Ex. Redaktion: Tel. 027/922 99 88 Abonnentendienst: Tel. 027/948 30 50 Mengis Annoncen: Tel. 027/948 30 40 Zwei zu eins für die Öffnung der Schweiz 67,2 Prozent Ja zu Bilateralen — Nur Tessin und Schwyz lehnen ab Bern.—(AP) Die Schweiz sagt klar Ja zu den bilateralen Abkommen mit der EU und öffnet damit ihre Grenzen für den freien Verkehr von Men- schen, Gütern und Dienstleis- tungen. Die durch ein Nein im Tessin und in Schwyz getrübte Zu- stimmung löste Erleichterung aus. Das Paket der sieben Ver- träge mit der EU wurde mit 1 497 192 oder 67,2 Prozent Ja- Stimmen gegen 730 854 oder Ausgelassene Ostschweizer: Der zweite Titel in 121 Jahren. 32,8 Prozent Nein-Stimmen an- genommen, wobei nicht einmal die Hälfte der Stimmberechtig- ten an die Urnen ging. Grösser St. Gallen jubelt als in der Deutschschweiz war die Zustimmung wie schon beim Nach 96 Jahren wieder Fussballmeister EWR in der Romandie. Nächstes Ziel des Bundesrates ist laut Aussenminister Joseph (wb) Ganz St. Gallen jubelt! (1:1) sind die St. Galler drei Deiss die Inkraftsetzung der 96 Jahre mussten die Ost- Runden vor Schluss nicht Abkommen auf 2001. Dazu schweizer warten, ehe sie mehr von der Tabellenspitze müssen aber noch die Parlamen- gestern Punkt 17.59 Uhr zum zu verdrängen. Die UEFA- te in den 15 EU-Mitgliedslän- zweiten Mal in ihrer 121- Cup-berechtigten Plätze ge- dern das Abkommen über den jährigen Klubgeschichte den hen wohl an Basel und Lau- Personenverkehr genehmigen. Titel eines Schweizer Fuss- sanne. Sollte Lausanne den Romano Prodi, der Präsident der ballmeisters feiern durften. Cupfinal verlieren, dann EU-Kommission, sprach von Nach dem Punktverlust des stünde Meisterschaftsfavorit einem Meilenstein auf dem ge- FC Basel zwei Minuten vor GC mit leeren Händen da. meinsamen Weg zu Wohlstand Schluss bei Servette/Genf Seite 21 und Stabilität in Europa. Die Reaktionen von Politik und Wirtschaft waren von Erleichte- rung und Freude geprägt. Das Wallis stimmte im schweizerischen Durchschnitt, innerhalb der Kantonsregionen gab es aller- FC Sitten: Mit einem Seiten 3/7 dings deutliche Unterschiede. Bein in der NLA Von Frau Dank 0:0 beim FC Thun Valis hatte keine Chance für Frau (wb) Der FC Sitten ist nach Die neue Gemeinde heisst Guttet-Feschel dem 0:0 auswärts beim FC S i d e r s. — (wb) In Siders Thun nurmehr einen Hauch (wb) Guttet-Feschel, unter die- gingen am vergangenen von einer Rückkehr in die sem Doppelnamen tritt die neue Samstagmorgen Frauen für NLA entfernt. Mit 20 Punk- Walliser Gemeinde in den Frauen auf die Strasse: Im ten stehen die Walliser, geht Leuker Sonnenbergen ab dem 1. Rahmen des Weltmarsches man davon aus, dass 21 Zäh- Januar 2001 auf. Die Alternati- der Frauen war eine Kund- ler reichen, bloss noch einen ve mit Valis hatte dabei keine gebung angesagt. Etwas mehr Punkt vor ihrem ersehnten Chance. Identitätsverlust war als 100 Frauen (und einige Ziel. Das müsste in den letz- das Argument der Gegner und Männer) machten aufmerk- ten drei Runden machbar Neupositionierung mit neuen sam auf Frauensorgen und sein, sofern sich nicht alle Chancen das der Befürworter -anliegen. Seite 19 Fussballgötter gegen Sitten von Valis. Mit über 90 Prozent verschwören. Beim Punkt- für den Doppelnamen spricht gewinn in Thun jedenfalls das Abstimmungsresultat ein demonstrierte Sitten auch klares Verdikt. Die Abstim- ohne den gesperrten Spiel- mung wurde in Guttet und Fe- macher Frank Renou er- schel getrennt durchgeführt. staunlich viel Reife. Eric Über die Vorlage hatten Muni- Baubonne vergab in der zipal- und Burgergemeinde zu Nachspielzeit den Siegtref- befinden. fer. Georges Bregy darf nach Das unmissverständliche Ab- dem ersten Punkt gegen Sit- stimmungsergebnis ist ein kla- ten weiterhin vom Aufstieg Baubonne und der FC Sit- rer Auftrag an den Gemeinde- seiner «Nobody-Truppe» ten: Das müsste in drei rat, der ab Neujahr die Fusion träumen. Seite 18/20 Runden machbar sein. zu vollziehen und zu leben hat. Frauenanliegen an die Öf- Seite 15 Jung und Alt vor dem Abstimmungslokal in Guttet. fentlichkeit tragen! Wallis Wallis Sport Raser verursachen rasende Angst Blasmusik im Sonnenschein Schumacher vor Häkkinen Die Umfahrungsstrasse in Bei strahlendstem Wetter Michael Schumacher (Bild) Leuk-Stadt wird von Au- ging am vergangenen Sams- wusste auf dem Nürburgring tomobilisten immer wieder tag das 52. Bezirksmusik- den Schlechtwetter-Kampf mit einer Rennstrecke ver- fest in Visp über die Bühne. gegen Mika Häkkinen für wechselt. Verordnet ist hier Dies freute sowohl das Or- sich zu entscheiden. Der zwar «Tempo 60», doch ganisationskomitee wie Finne war der Einzige, der eingehalten wird diese Li- auch die 16 Musikgesell- dem deutschen Regenspe- mite recht wenig. Da dieser schaften des «Weissen zialisten einigermassen Pa- Strassenabschnitt heute Zenden». Der Aufmarsch roli zu bieten hatte. Saubers praktisch eine «Innerorts- der Bevölkerung war eben- Salo fiel aus, Pedro Diniz Strecke» ist, wird der Ruf falls gross. Unser Bild zeigt wurde Siebter. Doch zu nach «Tempo 50» laut und den offiziellen Eröffnungs- rühmen braucht er sich lauter. Seite 8 akt. Seite 14 nicht. Seite 25 AUSLAND/SCHWEIZ Walliser Bote Montag, 22. Mai 2000 2 Hochschule Luzern wird ausgebaut Atommächte sagen Abrüstung zu! L u z e r n. — (AP) Der Kanton Luzern baut seine universitäre Hochschule aus. Vier Monate Durchbruch zum Abschluss der UN-Konferenz über Umsetzung des Atomwaffensperrvertrags nach dem Grossen Rat haben die Stimmberechtigten ein neues Universitätsgesetz mit New York.—(AP) Die fünf Abrüstung von Atomwaffen.» Bagdad über die angebliche wesentlich länger dauern. Der wähnung einer Verpflichtung, 87 140 Ja gegen 33 449 Nein offiziellen Atommächte haben UN-Generalsekretär Kofi An- Entwicklung von Atomwaffen mexikanische Delegationsleiter Atomwaffen nicht in einem ebenfalls klar angenommen. der internationalen Gemein- nan würdigte die Vereinbarung in Irak drohte eine Einigung al- Antonio de Icaza lobte die Erstschlag einzusetzen und das Mit dem neuen Universitäts- schaft erstmals eine unzwei- als «wichtigen Schritt für die ler 187 Konferenzteilnehmer Vereinbarung dennoch als Do- geplante US-Raketenabwehr- gesetz erhält der Kanton die deutige Bereitschaft zur voll- Menschheit, eine friedlichere zum geplanten Abschluss am kument, in dem endlich «alles, programm gegen so genannte Möglichkeit, die bestehende ständigen nuklearen Abrüs- Welt ohne atomare Bedrohung Freitag zu verhindern. Baali was bisher implizit vorhanden Schurkenstaaten. universitäre Hochschule Lu- tung zugesagt! zu erreichen.» hielt deshalb am Freitag kurz war, explizit gesagt worden ist». zern bis im Jahr 2005 auf drei Der Durchbruch wurde am Das Dokument ist die erste vor Mitternacht die Konfe- Dem Vertrag über die Nicht- Fakultäten mit 900 Studieren- Samstagabend zum Abschluss ausdrückliche Verpflichtung der renzuhr an, um Zeit für weitere Der chinesische Delegations- weiterverbreitung von Atom- den auszubauen. Neu soll eine der UN-Konferenz über die als ständige Mitglieder des Si- Verhandlungen zu gewinnen. leiter Hu Xiadodi blieb dagegen waffen von 1970 sind vier Fakultät für Rechtswissen- Umsetzung des 1970 geschlos- cherheitsrats über Vetorecht kritisch: «Das Schlussdokument Staaten nicht beigetreten: Indien schaft errichtet werden, wäh- senen Atomwaffensperrvertrags verfügenden Atommächte USA, Die Atommächte verpflichten reflektiert nicht völlig die der- und Pakistan, die inzwischen rend die bereits bestehende in New York erzielt. Der Prä- Russland, China, Frankreich sich in der Erklärung, in den zeitige internationale Lage und über Atomwaffen verfügen, geisteswissenschaftliche Ab- sident der Konferenz, der alge- und Grossbritannien, einen nächsten fünf Jahren konkrete fordert auch nicht zur Beseiti- sowie Israel und Kuba. Die UN- teilung mit dem Fach Sozio- rische UN-Botschafter Abdallah Prozess einzuleiten, der Massnahmen in Richtung Ab- gung der grundlegenden Hin- Konferenz betonte die Not- logie ergänzt werden soll. Die Baali, sprach von einem «gros- schliesslich zu einer Welt ohne rüstung zu ergreifen. Die tat- dernisse für atomare Abrüstung wendigkeit, diese vier Staaten theologische Fakultät, deren sen Tag für die Sache der Atomwaffen führen soll. Ein sächliche Eliminierung aller auf.» Hu nannte die Fragen der zur Unterzeichnung des Ab- Ursprünge rund 400 Jahre zu- Nichtweiterverbreitung und Streit zwischen Washington und Atomwaffen kann aber noch Nato-Erweiterung, keine Er- kommens zu bewegen. rückliegen, bleibt im bisheri- gen Rahmen weitgehend er- halten. Mit dem neuen Gesetz soll die universitäre Hoch- schule Luzern künftig eng mit Belgien: Neuer der Fachhochschule Zentral- schweiz sowie mit der geplan- ten pädagogischen Fachhoch- Futtermittelskandal schule und weiteren Einrich- tungen der höheren Bildung Krebs erregendes PCB nachgewiesen verknüpft werden. Die finan- zielle Nettobelastung des Kan- Brüssel.—(AP) Ein Jahr liege. Es gebe keine Hinweise, tons beläuft sich dabei nach nach dem Dioxin-Skandal ist das PCB-belastetes Fleisch die Abschluss des Ausbaus auf 7,4 in Belgien erneut eine Krebs Verbraucher erreicht habe. «Die Millionen Franken pro Jahr. erregende Substanz in Vieh- gute Sache ist, dass wir früh futter geraten. reagiert haben», sagte Gabriels. Belgien hatte nach dem Dioxin- Wie Landwirtschaftsminister Skandal im vergangenen Mai Jaak Gabriels in Brüssel mit- ein neues Kontrollsystem ein- teilte, werden insgesamt 205 geführt und seitdem 3000 Tests SP-Frauen
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