Newsletter 2020/1

Newsletter 2020/1

Newsletter 2020/1 Liebe Leserin, lieber Leser Älter werden ist ein laufender Prozess, individuell gestaltet, unterschiedlich wahr- genommen, facettenreich und vielseitig in seiner Ausprägung. Genau so vielseitig und interessant soll der Newsletter sein, der Sie über Entwicklungen und Projekte des Regionalen Altersleitbildes informiert. Zudem werden Aspekte des Älterwer- dens beleuchtet, mal informativ, mal humorvoll, mal kommentierend – herge- stellt im Ehrenamt von Journalistinnen und Journalisten Ü60 aus der Region. Triengen – alle Altersgruppen miteinander vernetzen! Isabelle Kunz, Sozialvorsteherin von Triengen (Foto Brigitte Schürmann) Isabelle Kunz berichtet über ihre Arbeit als Sozialvorsteherin und die Alterspolitik in der Gemeinde Triengen. Triengen hat 2018 Dorfrundgänge durchgeführt. Was ist daraus ge- worden? Die beiden Rundgänge wurden dokumentiert. Die Resultate haben uns veranlasst, auf den öffentlichen Wegen kleinere Mängel unmittelbar zu beheben. Der Werkdienst hat Sträucher zurückgeschnitten, Wege ausgeebnet und «Stolpersteine» wo möglich entfernt. Bei privaten Durchgängen haben wir die Besitzer auf kritische Stellen auf- merksam gemacht. Die Umsetzung dauert hier aber meistens etwas länger. Im Moment läuft ein Bänkli-Projekt. Die Betagten haben sich «warme» Bänkli mit Sei- tenlehnen gewünscht. In einem Konzept wurden neben den bestehenden Bänkli, weitere geeignete Standorte innerhalb des Dorfes auf dem Weg vom Altersheim ins Zentrum definiert. Zurzeit werden Sponsoren gesucht, die sich für dieses Projekt fi- nanziell engagieren. Am Weg an der Sure entlang werden wir wegen Vandalismus keine Sitzgelegenheiten aus Holz aufstellen. Auf der Wiese hinter dem Gemeindehaus hat es Platz für einen Begegnungsort – es fehlen dort noch altersgerechte Bänke und Tische sowie Bäume, die ein wenig Schatten spenden. Mit den Benutzern der Pétanque-Bahn in unmittelbarer Nähe kön- nen hier vielleicht schon bald neue Kontakte geknüpft werden. Stichwort «Drehscheibe 65plus» Region Sursee Die Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden ist für uns der richtige Weg, wir haben nicht die Ressourcen für einen Alleingang. Im Rahmen der Erweiterung der «Dreh- scheibe 65plus Region Sursee» erhalten Triengen, Ruswil und Sempach die Mög- lichkeit, auf Voranmeldung einmal pro Monat während drei Stunden Sozialberatun- gen vor Ort anzubieten. Die Beratungszimmer stellen die drei Gemeinden zur Verfü- gung. Der Pilotversuch startet ab dem 1. Januar 2021 ist auf ein Jahr beschränkt. Angebote für 60+ in der Gemeinde Die Ortsgruppe der pro Senectute und viele Freiwillige engagieren sich! Einmal im Monat findet ein Seniorenessen im Restaurant statt mit gemütlichem Ausklang am Nachmittag – bei Bedarf mit organisiertem Fahrdienst. Wir haben eine Besucher- gruppe für ältere Menschen, zwei Wandergruppen für grössere und kleinere Distan- zen, das Turnen fit ab 50 der Frauenriege und das Seniorenturnen. Die Pétanque- Bahn steht allen zur freien Verfügung. Die Musikschule bietet Instrumentalunterricht sowie Musik und Bewegung 60+ an. Wie wird auf die Angebote aufmerksam gemacht? Vieles wird mit Mund zu Mund Propaganda bekanntgemacht sowie im Trienger Ka- lender publiziert. Das Seniorenessen ist eine geeignete Möglichkeit auf die kommen- den Veranstaltungen aufmerksam zu machen. Auf unserer Website www.trien- gen.ch/de/leben/soziales/senioren/ finden Interessierte eine Tabelle mit allen Ange- boten. Diese kann heruntergeladen oder ausgedruckt werden. Wohnen und Pflege im Alter Wir haben ein Altersheim und Alterswohnungen für betagte Menschen. Noch fehlen uns Angebote zum Wohnen mit Dienstleistungen oder Palliative Care. Hier wird ein Vernetzen mit anderen Gemeinden sinnvoll sein. Isabelle Kunz, was ist Ihnen besonders wichtig in Ihrem Amt? Um in den Gemeinderat gewählt zu werden, erwarten die Wähler im Vorfeld oft grosse Ziele und Visionen. Nach der Wahl wird die Arbeit im Amt aber meist von fi- nanziellen und personellen Ressourcen bestimmt. Mir ist es als Sozialvorsteherin wichtig, Jung und Alt zusammen zu bringen und Vorurteile der anderen Generation gegenüber abzubauen. Da ich Mitglied in der Alters- und Jungendkommission bin, ist das Vermitteln zwi- schen beiden ideal – es gibt nicht nur richtig oder falsch! Die beiden Kommissionen haben bereits zweimal ein Generationenprojekt durchgeführt. Ein solches Miteinan- der ist sehr spannend für beide Seiten. Brigitte Schürmann Felicitas oder wie man eine perfekte Grossmutter wird «Resten» aus der Surprisebox! (Foto Gabi Bucher) Das schönste, klügste, aufgeweckteste Grosskind aller Zeiten, also meines, war erst ein paar Tage auf der Welt, als mir durch meine Schwiegertochter ein kleines «Ge- schenk» geliefert wurde. Die Mütter unter Ihnen erinnern sich vielleicht: Da gab’s doch diesen Koffer…ob Sie es glauben oder nicht, es gibt ihn immer noch: Den Feli- citas-Koffer, heute nicht mehr nur für Mütter, sondern auch für Grossmütter! Ich erinnere mich nicht mehr an seinen Namen, heute heisst er, zeitgemäss, Surpri- sebox! Ein Geschenkpaket also, eine Überraschungsbüchse und eine kleine Hilfe auf dem Weg zur perfekten Grossmutter. Nun, die meisten Werbeprospekte darin mögen Sinn machen für mich in meiner Al- tersgruppe, wie relevant es aber für mein Grosskind ist, dass ich mir zusammen mit Swiss Life Gedanken mache über eine umfassende Vorsorge, eine Mitgliedschaft bei Pro Life abschliesse oder den Beobachter lese, muss ich noch herausfinden. Da macht der Windeleimer von Sangenic oder der «happy nappy» schon mehr Sinn. Beide seien gut fürs Baby und fürs Budget, der eine mit Drehverschluss, bis 6 Kas- setten mit je 13 Meter Folie, der andere mit «tommee tippee sangenic-tec» Nachfüll- kassetten. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich die Handhabung beider Modelle im Gebrauchsfall verstehen würde und warum ein Eimer Nachfüllkassetten hat, ist mir nicht klar. Normalerweise füllt der sich ganz von selber, besonders bei Windeln. Dann wäre da ein Bastelset für Goldfüsschen, neu auch in Silber erhältlich, es reiche für mindestens 4 Füsschen, heisst es da. Das irritiert mich ein bisschen, woher wis- sen die, dass ich immer ein paar Anläufe brauche beim Basteln, bis ich etwas richtig hinkriege? Der berührungslose Fiebermesser mag sich aber als nützlich erweisen. Ich gehe davon aus, dass mir die Packungsbeilage oder der Arzt oder Apotheker er- klären werden, wie ich ihn «berührungslos» ans Baby kriege. Und wer weiss, vielleicht wünscht sich mein Grosskind wirklich diesen Babymünzsatz mit lustiger Bärenmedaille im farbig illustrierten Kartonschuber (Originalton) oder möchte mit mir in einen der Center Parcs ins perfekt ausgestattete Ferienhaus mit Endreinigung und Energieverbrauch inklusive? Ich erinnere mich übrigens noch bes- tens an unsere ersten Ferien mit Baby, da war der Energieverbrauch ebenfalls inklu- sive!! Beeindruckt hat mich auch die Trinkflasche mit Starball Natur* aus Borosilikatglas mit Naturkautschuksauger, Anti-Kolik-Ventil und Medium Flow oder der Anti-Druckstel- len-Lutscher aus dem Milchsaft des «Hevea brasiliensis.» Daneben gab es noch den einen oder anderen Artikel, über den ich mich etwas wunderte: Ich weiss, dass ich oft etwas viel rede, aber ob da ein Schnuller wirklich die richtige Lösung ist? Und was in aller Welt soll ich mit den Fishermens Friend-Pastillen? Das Baby anhauchen um es ruhig zu stellen, wenn es mal schreit? Definitiv leer geschluckt habe ich beim Anblick der Windel, bei näherem Hinsehen zeigte sich aber, dass nicht ich gemeint bin damit. Der Koffer hats mir klar gemacht, Grossmutter werden ist nicht einfach, da gibt’s Nachholbedarf. Vielleicht sollten sie künftig noch Adressen von Selbsthilfegruppen mitliefern? Gabi Bucher Ueli Meyer – Fotograf und Kulturschaffender Ueli Meyer, Geuensee (Foto Werner Mathis) Heute kann ich das machen, was mir Freude bereitet Ueli Meyer wird im März siebzigjährig, hat mit seinem Schaffen und mit Projekten wie «KopfWeg» oder «NachBAR», sich als Fotograf und Ausstellungsmacher in Geuensee einen Namen gemacht. «Das Fotografieren von Alltagsszenen, bestimmten Örtlichkeiten, Objekten Land- schaften und in jüngerer Zeit auch von Menschen ist für mich die Möglichkeit des künstlerischen Ausdruckes», meint Ueli Meyer mit Überzeugung und er verrät: «Oft, wenn ich Fotos von mir porträtierter Menschen anschaue, bin ich sehr gerührt.» Schon als Jugendlicher machte Ueli Meyer erste Erfahrungen mit dem Medium Film, anfänglich mit einer Super-8-Kamera, später auch mit dem 16mm-Format. Einige sei- ner Experimental- und Kurzspielfilme stiessen, unter anderem an den Solothurner Filmtagen, auf Interesse. Später war er vermehrt mit dem Fotoapparat unterwegs. Dennoch blieb er dem Film bis heute treu und ist nach wir vor aktiv. Seit einigen Jah- ren engagiert er sich, gemeinsam mit dem Geuenseer Künstler Egon Albisser, für «Das Wander Kino». Auf einer mobilen Kinoleinwand wurden im Dezember dieses Jahres in Geuensee Filme wie «Habemus Papam», «Matto regiert» oder «Mamma Roma» öffentlich gezeigt und «Das Wander Kino» weckte Interesse. Einblick in spannende Berufe Obwohl Ueli Meyer, gelernter Hochbauzeichner aus Kehrsatz bei Bern, in seiner Be- rufstätigkeit verschiedenste Arbeiten und Berufe, wie Hochbauzeichner, Gärtner, Chauffeur oder Jugendbetreuer ausübte, waren das Filmen und Fotografieren stets wichtige Bestandteile seines Lebens. Ueli Meyer erinnert sich: «Diese Einblicke in vielseitige Lebensbereiche waren für mich spannend und sehr lehrreich.» Er arbei- tete über dreissig Jahre als Polygraf in einem Teilzeitpensum. «Es war mir immer wichtig, neben der geregelten Berufstätigkeit

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