Foto: Sebastian Hannak Foto: Ariadne auf Naxos, Ariadne auf 2019 AUSGABE 6 ZWEITE SPIELZEIT HALFTE WIRKLICHKEIT ERFINDEN 18/19 Gemeinsam mit den Autor*innen und dem künstlerischen Lei- ARIADNE AUF NAXOS 4 tungsteam der Produktion hat sich die Künstlerische Leitung der Oper von Richard Strauss Ab 22. Februar Oper Halle dazu entschieden, die ursprünglich für den 26.4.2019 angekündigte Uraufführung der Oper Im Stein von Brigitta Munten- OPER ALS BEFREIUNG 6 dorf nach dem gleichnamigen Roman von Clemens Meyer auf die Die Regisseure Paul-Georg Dittrich und Lionel Somé im Dialog Spielzeit 2020 / 21 zu verschieben, um allen Beteiligten mehr Zeit für die Vollendung des Werkes und seiner Bühnenrealisierung zu geben. Hierfür nehmen wir eine festliche Operngala ins Programm auf, HIERONYMUS B. 8 Tanzabend von Nanine Linning die mit u. a. Kammersängerin Romelia Lichtenstein, Gerd Vogel, Ab 16. März Liudmilla Lokaichuk sowie dem fulminanten Sopranisten Samuel Mariño Gesangskunst der Extraklasse bieten wird. Darüber hinaus ALLE PRODUKTIONEN, TERMINE, 12 PREISE, KARTEN spielen wir aufgrund der großen Nachfrage zusätzliche Vorstellungen der Dreigroschenoper und unseres jung und alt verzaubernden Musi- cals Annie mit dem Kinder- und Jugendchor. L’AFRICAINE 16 Auch die Raumbühne BABYLON wird ihre apokalyptischen Pfor- Nach der Grand opéra von Giacomo Meyerbeer Ab 24. März ten in dieser Spielzeit noch zweimal öffnen und mit Messa da Requiem, L’Africaine, Nackt über Berlin und dem Balletspektakel #BIZARR die verwunschene MusikTheaterStadt aus unterschied- JULIUS CÄSAR IN ÄGYPTEN 18 Oper von Georg Friedrich Händel lichsten Perspektiven erlebbar machen. Mit der neu ins Leben geru- Ab 31. Mai fenen Choreografischen Werkstatt in der Raumbühne haben Sie die Möglichkeit ab dem 28. Juni acht Tänzer*innen des Ballett Rossa „DIE ÖKONOMISCHE ZENSUR IST SCHÄRFER 20 erstmals als junge Choreograf*innen kennenzulernen. ALS DIE IDEOLOGISCHE.“ Anlässlich des Geburtstages von Georg Friedrich Händel im Interview mit Regisseur Peter Konwitschny und Bühnenbildner Helmut Brade über ihre kommende Händelinszenierung Julius Cäsar in Ägypten, ihre Arbeitsweise Februar sowie bei den diesjährigen Händefestspielen zeigen wir und ihre Erfahrungen mit der Oper von Zeiten der DDR bis heute. mit Berenice, Regina d’Egitto zum letzten Mal die Eröffnungspro- duktion der vorhergehenden Saison, deren bravouröser Cast unter der Leitung von Jörg Halubek wieder ein Fest der Musik Händels CHOREOGRAFISCHE 22 verspricht. WERKSTATT Und selbstverständlich spielen wir weiterhin mit der Operette Tänzer*innen des Ballett Rossa choreografieren Die Großherzogin von Gerolstein vor der Kulisse des halleschen Ab 28. Juni Stadthauses und dem Doppelabend Bastien und Bastienne / Eine Florentinische Tragödie des momentan bei den Bayreuther Festspie- len inszenierenden Regisseurs Tobias Kratzer unsere Neuproduktio- nen der ersten Spielzeithälfte. Des Weiteren freuen wir uns, dass unsere Produktion Die Nachti- Liebes Publikum, gall des Zaren zu den „Internationalen Gluck Festspielen 2019“ in Nürnberg eingeladen wurde, wo sie am 5. Juli zu sehen sein wird. wir freuen uns, Ihnen auf den folgenden Seiten unser Programm der Diese Zeitung stellt Ihnen die Neuproduktionen der zweiten kommenden Monate zu präsentieren, das mit zahlreichen Premieren Spielzeithälfte vor und bietet eine Übersicht aller Wiederaufnahmen und einem reichen Repertoire vom Barock bis zur Moderne die Oper und des Repertoires. In zwei Gesprächen lernen Sie die Regisseure als lebendige und gegenwärtige Kunstform zelebriert. Mit „Wirklich- Paul-Georg Dittrich und Lionel Poutaire Somé sowie das Regieteam keit erfinden“ haben wir der zweiten Spielzeithälfte eine Überschrift von Julius Cäsar – Peter Konwitschny, Helmut Brade und Bettina gegeben, die sich auf unterschiedlichste Weise in den Neuproduktio- Bartz – näher kennen und erfahren Aufschlussreiches über ihre nen spiegeln wird: Die Inszenierungen, Stoffe und Themen eint die künstlerischen Anschauungen. imaginative Kraft künstlerischer Entwürfe und Bilder, die über die Realität der möglichen und bekannten Welt hinausgehen. Wir wünschen Ihnen eine gute Lektüre und eine erlebnisreiche Auftakt hierzu ist am 22. Februar Richard Strauss’ Meisterwerk zweite Spielzeithälfte. Ariadne auf Naxos, das Paul-Georg Dittrich, ein Shootingstar der Ihr FLORIAN LUTZ, VEIT GÜSSOW und jüngeren Regie-Generation, als bildgewaltiges Spiel über die Mög- MICHAEL V. ZUR MÜHLEN lichkeiten und Bedingungen von Kunst inszeniert. Den grandiosen und überbordenden Bilderrätseln von Hieronymus Bosch widmet sich im März die Tanzproduktion Hieronymus B. der gefeierten niederländischen Choreografin Nanine Linning, die das getanzte Tri- ptychon mit den Tänzer*innen des Ballett Rossa neu einstudieren wird. Zuvor war die Produktion am Theater Heidelberg zu sehen und wurde von Publikum und Kritik einhellig bejubelt. Ebenfalls im März hat mit Piir a Sièn (Reinigung) der dritte Teil des afrikanisch- europäischen Epos nach Giacomo Meyerbeers L’Africaine Premiere und findet schließlich mitNisab Lièfo (Verwandlung) im Juni seinen vorläufigen Höhepunkt. Für diesen Zielpunkt wird der Komponist Richard van Schoor aus den Elementen der vorhergehenden Teile ein hybrides Werk als eine Synthese aus Meyerbeer’scher Musik und zeitgenössischer Klangsprache erschaffen. In der kommenden Spiel- zeit wird der letzte Teil der hallenser Africaine-Tetralogie am Theater Lübeck gezeigt. Besonders freuen wir uns, dass für die diesjährige Eröffnungs- inszenierung der Händelfestspiele Julius Cäsar in Ägypten Peter Konwitschny als Regisseur an die Oper Halle zurückkehrt. Seine bahnbrechenden Händel-Inszenierungen strahlten in den 80er- Jahren bis weit über Halle national wie international aus und hatten großen Anteil an der Wiederentdeckung von Händels Werk für das Musiktheater. Gemeinsam mit dem in Halle bestens bekann- ten Helmut Brade als Ausstatter und unter der musikalischen Leitung des Alte-Musik-Experten Michael Hofstetter, wird Peter Konwitschny den Cäsar in einer neuen deutschen Übersetzung in Szene setzen. 2 Bild: Archiv Bild: Premiere: 26. April Weitere Termine 4. /19. Mai Die Stars des halleschen Opernhauses präsentieren gemeinsam mit dem Opernchor und dem Ballett Rossa Klassiker des Opernrepertoires aus den goldenen Zeiten des Musiktheaters. Es spielt die Staatskapelle unter der Leitung von Michael Wendeberg. Samuel Mariño Gerd Vogel Luidmila Lokiachuk Kammersängerin Romelia Lichtenstein der Zauberin Circe entkommen ist, wendet das Blatt. Ariadne und Bacchus, zwei verklärte Opfer außerordentlichen Liebeskummers vereinen sich in höchster Lust – und lediglich einen letzten Kommen- tar darf Zerbinetta den Liebenden noch zurufen: „Kommt der neue Gott gegangen, hingegeben sind wir stumm.“ So sehr die freie Kunst ihren autonomen Status in Ariadne auf Naxos trotz aller Gattungsverschmelzungen noch behauptet, so real ARI sind auch die Bedrohungsszenarien gegenüber der Kunst, die Strauss und Hofmannsthal entwerfen, erst recht in Zeiten von Orchesterfu- sionen und Spartenschließungen, aber auch neuen ideologisch moti- vierten Zugriffen. Paul-Georg Dittrich inszeniert Oper und Vorspiel als Albtraum nebst Endspiel über die Freiheit der Kunst. Wo ist ADNE eigentlich noch Raum für die freie Entfaltung der Kunst, wenn ihren Finanziers das abschließende Feuerwerk das eigentliche Spektakel ist? Und auf welche Weisen ist die ästhetische Praxis ganz realpoli- tisch bedroht? An diesen Reigen schließt sich die Oper als psycholo- gisches Traumtheater an. Ariadne auf Naxos ist hier ein konsequen- tes menschliches Prinzip, Kunst trifft Rausch. AUF Paul-Georg Dittrich ist ein „Shootingstar der Opernregie“ (Die Deutsche Bühne). Im Fokus seiner Arbeiten steht neben dem poeti- schen Erzählen und der phantasievollen Einbeziehung von audio- visuellen Medien immer auch die künstlerische Suche nach einer zeitgenössischen Symbiose zwischen Musik- und Sprechtheater. 2016 und 2017 wurde er für den deutschen Theaterpreis DER FAUST NAXOS nominiert. Ariadne auf Naxos ist seine erste Arbeit an der OPER HALLE. Oper in einem Aufzug Kornelius Paede nebst Ab 22. Februar 2019 einem Vorspiel MICHAEL WENDEBERG Musikalische Leitung von PAUL-GEORG DITTRICH Regie und Videokonzeption SEBASTIAN HANNAK Bühne Hugo von Hofmannsthal ANNA RUDOLPH Kostüm KAI WIDO MEYER Videodesign KORNELIUS PAEDE Dramaturgie Musik ALI AYKAR / TRISTAN STEEG Der Haushofmeister von GERD VOGEL Ein Musiklehrer SVITLANA SLYVIA Der Komponist Richard Strauss JEAN NOËL BRIEND Der Tenor / Bacchus MARTIN GERKE Ein Offizier / Harlekin MATTHIAS KOZIOROWSKI Ein Tanzmeister / Brighella RAINER STOSS Ein Perückenmacher Eine antike Heldin, verlassen und bereit zu sterben, findet in einem KI-HYUN PARK Ein Lakai / Truffaldin jungen Gott neues Liebesglück verkörpert. Hochdramatisch ist ihre LIUDMILA LOKAICHUK Zerbinetta große Schlussapotheose – doch all dies macht nur die Hälfte der ANKE BERNDT Primadonna / Ariadne Ariadne auf Naxos aus und wird im dazugehörigen Vorspiel glänzend ROBERT SELLIER Scaramuccio durch den Kakao gezogen. Oder doch nicht? Richard Strauss’ und LINDA VAN COPPENHAGEN Najade Hugo von Hofmannsthals „Oper in einem Aufzuge nebst einem Vor- YULIA SOKOLIK Dryade spiel“ ist ein widersprüchliches Werk, in dem ernste Oper und heitere SOL HER Echo Commedia dell’arte eine abenteuerliche Liaison eingehen. Die Handlung ist schnell erzählt: Im Haus eines steinreichen Mannes soll Weitere Vorstellungen: 2. / 17. März, 10. / 21. April, 10. Mai 2019 eine Oper über die auf der Insel Naxos von ihrem Geliebten Theseus schmählich
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