Andri Joël Harison

Andri Joël Harison

Andri Joël Harison Musician Johann Strauss II (1825–1899) 1 Wiener Bonbons, Op. 307 8:43 (arranged by / arrangiert von Andri Joël Harison) Franz Liszt (1811–1886) 2 Hungarian Rhapsody No. 2 11:33 Ungarische Rhapsodie Nr. 2 Ludwig van Beethoven (1770–1827) Sonata No. 12 in A-fl at major, Op. 26 Sonate Nr. 12 As-Dur op. 26 3 I Andante con variazioni 8:21 4 II Scherzo: Allegro molto 2:59 5 III Marcia funebre sulla morte d’un eroe. Maestoso Andante 6:16 6 IV Allegro 3:14 Franz Schubert (1797–1828) Sonata in A major, D 664, Op. post. 120 Sonate A-Dur D 664 op. posth. 120 7 I Allegro moderato 8:12 8 II Andante 4:31 9 III Allegro 5:49 2 Johann Strauss II bl The Blue Danube Waltz, Op. 314 9:47 An der schönen blauen Donau op. 314 (arranged by / arrangiert von Andri Joël Harison) Johann Strauss II / Andri Joël Harison (*1995) bm Die kleine Fledermaus 14:31 Paraphrases on Themes from the Operetta “Die Fledermaus / The Bat” Paraphrasen über Themen aus der Operette „Die Fledermaus“ Andri Joël Harison piano / Klavier 3 Die vielversprechende musikalische Karriere Den ersten regulären Klavierunterricht erhielt er von Andri Joël Harison dann mit zehn an der Musikschule Wien XI bei Silvia Pereyra de Geberovich. Von 2007 bis 2014 Andri Joël Harison wurde 1995 in Wien geboren. war er mehrmaliger Gewinner des Jugendmusik- Zu seinen musikalischen Tätigkeiten zählen unter wettbewerbs „prima la musica“ sowohl als Solist anderem: Arrangeur, Dirigent, Komponist, Pianist, als auch mit Kammermusikensembles. 2012 verhalf Improvisator und Sänger. Schon mit 13 Monaten sein Arrangement (für 2 Klarinetten und Klavier) versuchte er sich auf dem Keyboard – und vermochte von Francis Poulencs Sonate für 2 Klarinetten es rasch, Melodien zu spielen. Im Kindergarten (1918) im selben Wettbewerb dem Trio Traum- wuchs sein Interesse weiter, und so spielte er bei haft zu einem ersten Platz mit Auszeichnung. Festen immer wieder neue Stücke oder improvi- sierte z. B. über bekannte Weihnachtslieder. In der Im März 2010 vertrat er die jungen Musiker Österreichs Kindergartenzeit begann er auch Gitarre zu spielen. beim 65. Chopin-Festival in Duszniki-Zdrój (Polen). Mit vier Jahren gab er das „Ave Maria“ von Bach/ Im selben Jahr nahm er am siebten internationalen Gounod wieder, das er als Hintergrundmusik seines Wettbewerb für Klavier zu sechs und acht Händen Computerspiels gehört hatte. Seitdem versuchte er in der Bayerischen Musikakademie in Marktober- immer wieder, Melodien, die er kennenlernte, frei zu dorf (Allgäu) teil. Mit dem 2010 gegründeten Trio spielen und darüber zu improvisieren. Appassionato gewann er den 2. Preis mit Sergej Mit sechs Jahren besuchte er den Lehrgang für Rachmaninoffs „Valse und Romance“ und „Revancha elementare musikalische Erziehung für Kinder der Tango-Milonga“ von Alejandro Geberovich, dem Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. wohl experimentellsten Werk des Wettbewerbs. Im selben Alter begann er an der Orgel – anfangs als Am 16. Juni 2011 wurde im ORF eine Doku- Autodidakt, dann bei seinem Vater – und spielte bereits mentation über den hochbegabten Jungmusiker mit sieben, zu seiner Erstkommunion im Mai 2003, die ausgestrahlt. Einen Tag darauf fand die Urauf- d-Moll-Toccata BWV 565 von Johann Sebastian Bach. führung seines ersten Orchesterkonzertes, wobei er sein eigenes Orchester selbst dirigierte, im Während seiner Volksschul- und Gymnasiumzeit Konzertsaal der Musikschule Simmering statt. begleitete er den Schulgottesdienst. Mit neun Jahren begann er zu singen. Ein Jahr danach Ab Ende 2011 nahm er Gesangsunterricht bei wurde er von Professoren des Musikgymnasiums Christine Wagner, sein solistisches Gesangsdebüt in Wien VII als Gesangssolist und für ein Duo beim gab er im Juni 2012 mit dem Kammerchor des Weihnachtskonzert der Schule eingesetzt. Noten Wiener Musikgymnasiums. 2012 leitete er das lesen lernte er erst eine Woche vor der ersten selbstgegründete Vocaholix A-cappella Ensemble. Musikschularbeit in der dortigen ersten Klasse. Am 28. Februar 2014 nahm er zum ersten Mal 4 Andri Joël Harison in the / im Museum der Johann Strauss Dynastie, Müllnergasse 3, 1090 Wien (Photo: Milagros Martínez-Flener) am Gesangslandeswettbewerb Wien von „prima Privatuniversität in Linz auf. Im selben Jahr erschien la musica“ teil und gewann u. a. mit der Eigen- auch seine erste CD „Antologia“ mit Klavierwerken, komposition „rêve d’amour“ den ersten Preis. Liedern und Chansons (Tonal Audiophile Productions). Am 17. November 2016 gab Joël Harison einen Andri Joël Harison studiert derzeit Orchesterdirigieren Klavierabend im Bösendorfer-Saal des Mozarthaus an der Universität für Musik und darstellende Kunst Vienna, der unter dem Motto „Soirée de Vienne“ Wien und beschäftigt sich mit Eigenkompositionen stand und das auf der vorliegenden CD zu hörende sowie -arrangements. Seine bisherigen Auftritte Repertoire enthielt. umfassen Gastspiele in zahlreichen renommierten Theater- und Konzertsälen. Für weitere Informationen siehe: www.joelharison.com So trat er bei dem Eröffnungskonzert des 29. Jah- reskongresses der European Piano Teachers Asso- ciation am 24. Oktober 2014 in der Anton Bruckner 5 Schwerpunkt des Albums zu den Rhapsodien 1–15, die zwischen 1851 und Der Fokus seines Albums liegt auf der Stilvielfalt 1853 erschienen. Sie geht auf die umfangreiche der musikalischen Gattungen der Großepoche der Materialsammlung zur ungarischen „Zigeunermusik“ Wiener Klassik und der Romantik. zurück, die Franz Liszt während seiner Konzertreisen Aus diesem Repertoire erklingen: Ludwig van in Ungarn auch betrieb und in zwölf Skizzenbüchern Beethovens Sonate in As-Dur op. 26 Nr. 12, Franz („Magyar Dallok“, „Magyar Rhapsodiak“ und Hefte Schuberts Sonate in A-Dur op. posth. 120 D 664, über ungarische Nationalmelodien) festhielt. Formal die Ungarische Rhapsodie Nr. 2 von Franz Liszt beruhen die ungarischen Rhapsodien weitgehend und – als Schwerpunkt zu Ehren von Johann Strauss auf dem ungarischen Nationaltanz Csárdás mit der Sohn – die Walzer „An der schönen blauen Donau“ typischen Kontrastwirkung von ruhiger Einleitung op. 314 und „Wiener Bonbons“ op. 307 sowie „Die (Lassú/Lassan) und schnellem Hauptteil (Friss/ kleine Fledermaus“, Andri Joël Harisons Paraphrasen Friska). Laut Handbuch der Klaviermusik von Peter von Themen aus der berühmten Operette. Hollfelder (Hamburg: Nikol, 1996) weisen neuere musikwissenschaftliche Untersuchungen – ausgehend „Wiener Bonbons“ op. 307 von Johann Strauss von den Folklorestudien Kodálys und Bartóks – den Sohn (1825–1899) wurde am 28. Jänner 1866 Irrtum nach, dem Liszt bei seinen Rhapsodien 1–15 anlässlich des Balls des Vereins der Industriellen erlegen ist. Das verwendete Melodiengut sei nämlich Gesellschaften im k.k. Redoutensaal der Hofburg weder der ungarischen noch der zigeunerischen uraufgeführt. Der Walzer war der einflussreichen Volksmusik zuzurechnen. Es handle sich um eine Fürstin Pauline Metternich-Winneburg gewidmet, zigeunerisch verbrämte Pseudofolklore, die aktuel- als Huldigung an die Frau des damaligen öster- les Liedgut adeliger Laienmusiker „alla Zingarese“ reichischen Botschafters in Paris. Um der Fürstin aufbereitet (mit Zigeunertonleiter und typischer zu gefallen, sollte die Komposition einerseits in Rhythmik und Ornamentik). der Tradition der wienerischen Tanzwalzer fortge- schrieben sein, zusätzlich aber auch Pariser Flair Die Sonate in As-Dur Nr. 12 op. 26 von Ludwig haben. Der wienerisch-pariserische Walzer „Wiener van Beethoven (1770–1827) wurde zwischen 1800 Bonbons“ gehört zu den apartesten Meisterwerken und 1801 komponiert. Sie ist dem für Beethoven des „Walzerkönigs“. wichtigen Mäzen Fürst Karl von Lichnowsky ge- widmet, der dem Komponisten über Jahre hinweg Die Ungarische Rhapsodie Nr. 2 von Franz Liszt bedeutende finanzielle Unterstützung gewährte. (1811–1886), der noch heute sowohl als einer der Die As-Dur-Sonate ist eine der 32 Sonaten von größten Musiker der Romantik als auch einer der Beethoven, die den Höhepunkt seiner Klavierwerke berühmtesten Klaviervirtuosen seiner Zeit und bilden. Sie besteht aus vier Sätzen: Andante con Protagonist der Neudeutschen Schule gilt, gehört variazioni, As-Dur; Scherzo, Allegro molto, As-Dur; 6 Marcia funebre sulla morte d’un eroe. Maestoso Er widmete sie Josefine von Koller, der Tochter des andante, as-Moll; Allegro, As-Dur. Eisenhändlers Josef von Koller aus Steyr, die er bei Sie ist eine von drei Sonaten, mit denen Beethoven seinen drei Oberösterreichreisen (1819, 1823, 1825) überraschend bereits knapp nach der Jahrhundert- kennengelernt hatte; Schubert fand rasch Eingang wende über die bisherigen formalen Prinzipien des in die dortigen bürgerlichen Musikerkreise und blieb klassischen Sonatenaufbaus hinaus experimentierte. im Steyrer Musikleben verankert. So beginnt er die As-Dur-Sonate recht ungewöhnlich Schuberts Klaviersonaten lassen sich in drei Phasen mit einem Variationssatz (wie zuvor erst Mozart in einteilen: Jugendjahre, Meisterjahre, Jahre des seiner Sonate in A-Dur KV 331). Auch im zweiten späten Schaffens. Die erste Phase schließt mit Satz ersetzt er das bis dahin übliche Menuetto der auf dieser CD interpretierten Sonate in A-Dur durch ein Scherzo. Dieser Satz ist auch durch D 664 von 1819; die zweite Phase beginnt mit der sforzandi und plötzliche Wechsel insbesondere in Sonate a-Moll D 784 von 1823 und endet mit der der Dynamik gekennzeichnet. Der Trauermarsch, Sonate G-Dur D 894 von 1826; die dritte Phase als dritter Satz, dürfte sich auf den Typus eines umfasst lediglich die Sonatentrias aus 1828, dem populär gewordenen Helden der französischen

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