Kino Kultur Haus

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KINO KULTUR HAUS NOVEMBER 2018 100 Jahre Republik KINORESONANZEN ZEITENWENDE 1918 Foto: Hertha Hurnaus Foto: AYSE ERKMAN, questions and suggestions, Erweiterungsbau der AK Wien kultur.arbeiterkammer.at 180201_Kunstprojekt_Erkman_110x155.indd 1 01.02.18 09:58 METRO KINOKULTURHAUS PROGRAMM VON 9. NOVEMBER BIS 6. DEZEMBER IE STADT OHNE JUDEN erlebte 2018 als restaurierte Fassung ein echtes Revival. DDie erfolgreiche Wiederaufführung des Stummfilms, die die Arbeit des Filmarchiv Austria in einem ganz wesentlichen Aspekt reflektiert, gibt den Startschuss für die neue Programmschiene Re-Release, die ab 2019 Klassiker und Perlen der österreichi- schen Filmgeschichte wieder in die Kinos bringt. Die Retrospektive Zeitenwende 1918 begibt sich mit historischen Bilddokumenten aus den Nachfolgestaaten der Monarchien auf Spurensuche nach der verlorenen Zeit und spannt den Bogen von filmischen Pionieren bis zu Vorboten des Weltenbrands. Wie gesellschaftliche Entwicklungen, politische Ereignisse oder Stimmungslagen der letzten 100 Jahre im österreichischen Kino übersetzt wurden, spiegelt sich in Kinoresonanzen wider, die den Kreis zur März-Schau Nachbilder schließen. Noch bevor Waldheim walzert, bittet das Mittel- amerikanische Filmfestival mit Salsa zum Tanz und erleichtert den Übergang in die kalte Jahrezeit. Ernst Kieninger und das Filmarchiv-Team AUSSTELLUNG DIE STADT OHNE | bis 30.12. 02 DIE STADT OHNE JUDEN RE-RELEASE | 9.11.–4.12. 06 ON TOUR | 18.11. 09 RETROSPEKTIVEN ZEITENWENDE 1918 | 10.11.–6.12. 10 KINORESONANZEN | 15.11.–6.12. 32 FILM | UNIVERSITÄT FILM NOIR RELOADED | 13.11.–27.11. 50 THE SCIENCE OF DEDUCTION | 15.11. 54 KABBALA IM FILM | 26.11.–3.12. 56 SELBSTERMÄCHTIGUNG IM ISRAELISCHEN FILM | 4.12. 59 PROGRAMMSCHIENEN KINDER KINO KLASSIKER | 10.11.–2.12. 60 LIVING COLLECTION | 12.11. 62 SECOND LIFE | 13.11.–4.12. 64 JÜDISCHER FILMCLUB WIEN | 14.11. 66 WILD FRIDAY NIGHT | 30.11. 67 SPECIALS LUX-FILMPREIS | 9.11. 68 FESTIVAL X. MITTELAMERIKANISCHES FILMFESTIVAL | 18.11.–24.11. 70 SPIELPLAN 80 DIE STADT OHNE Katalog zur Ausstellung Erhältlich im Filmarchiv-Onlineshop oder direkt im METRO Kinokulturhaus AUSSTELLUNG BIS 30. DEZEMBER 2018 IM METRO KINOKULTURHAUS DIE STADT OHNE JUDEN MUSLIME FLÜCHTLINGE AUSLÄNDER och bis 30. Dezember läuft die Ausstellung DIE STADT OHNE im METRO Kinokul- Nturhaus, die die Veröffentlichung der restaurierten Fassung von H. K. Breslauers Stummfilm DIE STADT OHNE JUDEN begleitet. Der Film wurde in den letzten Monaten an ausgewählten Orten in Wien und den Bundesländern gezeigt – mit enormer Reso- nanz. Film wie Ausstellung treffen einen Nerv der Zeit und werfen substanzielle gesellschaftliche Fragen auf. DIGITORIAL Regelmäßig finden KuratorInnenführungen statt (siehe S. 4) – einen faszinierenden virtuellen Rundgang bietet das umfassende Digitorial zur Ausstellung, das die Vielschichtigkeit des Themas in seiner ganzen multimedialen Bandbreite reflektiert: www.filmarchiv.at/digitorial/die-stadt-ohne/ SUNRISE FOUNDATION FOR EDUCATION AND THE ARTS Ausstellung DIE STADT OHNE | 3 VERMITTLUNG DO 29.11., 18:30 DIE STADT OHNE KURATOR_INNENFÜHRUNG Mit Andreas Brunner Erfahren Sie, wie DIE STADT OHNE JUDEN als wichtiges Zeitdokument nicht nur in der Geschichte der Ersten Republik, sondern auch in der gesellschaftlichen Gegen- wart verortet wird. Lernen Sie auf eindrückliche Weise, wie soziale Ausschlussme- chanismen funktionieren – von Polarisierung und Stigmatisierung bis zu Exklusion. Dauer: ca. 90 min | Kosten: 6,– Anmeldung: [email protected]. Beschränkte TeilnehmerInnenzahl! Kombiangebot Führung & Filmvorführung DIE STADT OHNE JUDEN (ab 13 Jahre) Dauer: ca. 180 min | Kosten: 9–11,– (gruppenabhängig, Begleitperson frei) Infos und Anfragen unter [email protected]. DI 13.11., 17:30 ANALOGFILM-WORKSHOP Mit Anna Högner Filmleidenschaft in ihrer unmittelbarsten Form: Lernen Sie durch kreative Praxis in Sichtung und Bearbeitung die spezielle Beschaffenheit eines analogen Film - streifens hautnah kennen und erstellen Sie mit einfachen Mitteln der manuellen Filmbearbeitung Ihren eigenen Experimentalfilm. Dauer: ca. 90 min | Kosten: 6,– Anmeldung: [email protected]. Beschränkte TeilnehmerInnenzahl! 4 | Ausstellung DIE STADT OHNE FOTOS: © CLAUDIA ROHRAUER FR 9.11., 19:30 | SO 11.11., 15:30 66.000 EINTRITT FREI Margarete Rabow, A/D 2018 KONZEPT Margarete Rabow | KAMERA Gunter Deller, Florian Menath, Eva Kneer, Margarete Rabow, Claudia Rohrauer ca 55 min | s/w, ohne Dialog, DCP Unter dem Titel »Schreiben gegen das Vergessen« realisierte die deutsche Künstle- rin Margarete Rabow im Sommer 2018 ein einzigartiges Projekt: An acht Tagen schrieben weit über 600 Menschen die Namen von ermordeten österreichischen Jüdinnen und Juden auf die Prater Hauptallee. Hunderte Passanten blieben stehen, viele entschlossen sich spontan, mitzuschreiben. Die Resonanz war überwältigend. Besonders berührend und ergreifend waren Begegnungen mit Angehörigen, die ge- kommen waren, um die Namen ihrer Toten zu suchen oder selbst an der Aktion teil- zunehmen. Geschrieben wurde mit weißer Kreide auf den Asphalt, wetterbedingt wurde ein Teil der Namen von Schulklassen auf Papier gebracht und abgefilmt. Von jedem Namen wurden mit einer analogen 16-mm-Kamera Einzelbilder aufgenommen, die einen Film von etwa 50 Minuten Länge ergeben. »Keiner der Schreibenden, Passanten und Angehörigen wird die Aktion vergessen. Davon bin ich überzeugt.« Margarete Rabow Anschließend Filmvorführung DIE STADT OHNE JUDEN (siehe nächste Seiten) sowie Künstlergespräch mit Margarete Rabow, Béla Rásky, Felix Stent, Gunter Deller, Eva Kneer und Florian Menath. Anmeldung unter [email protected]. Dokumentationsarchiv Verwendungdes österreichischen der Namen mit freundlicher Genehmigung des DokumentationsarchivsWiderstandes des österreichischen Widerstands. 66.000 | 5 DIE STADT OHNE JUDEN FILMARCHIV AUSTRIA RE-RELEASE ERNST KIENINGER ach einer Restaurierungsgeschichte, die selbst einem Drehbuch entstammen Nkönnte, erlebte der Stummfilm DIE STADT OHNE JUDEN im Gedenkjahr 2018 ein echtes Revival. Nachdem sich in altem Nitrofilmmaterial, das zufällig auf einem Pariser Flohmarkt entdeckt worden war, bislang verschollene Szenen fanden, die Handlung, Aussage und Brisanz einer der wichtigsten österreichischen Zwischen- kriegsproduktionen wesentlich ergänzten und verschärften, startete das Filmarchiv Austria 2016 eine bis dahin beispiellose Filmrettungsaktion. Um die aufwendige Restaurierung zu finanzieren, wurde mittels Crowdfunding die Zivilgesellschaft mobi- lisiert – und die Resonanz war überwältigend. Die Präsentation der neuen Fassung erfolgte schließlich im März diesen Jahres. Begleitet von einem enormen Interesse »tourte« der Film durch ganz Österreich und feierte beim San Francisco Jewish Film Festival den Auftakt seiner weltweiten Wiederaufführung. London, Hamburg und Paris werden weitere Stationen sein. Diese besondere Film-Geschichte verdeutlicht auf anschauliche Weise einen grund- legenden Aspekt der Archivarbeit: Das Filmarchiv Austria hat es sich zur Aufgabe gemacht, das audiovisuelle Erbe der heimischen Filmkultur nicht nur zu bewahren und zu verwalten, sondern auch – und vor allem – der Öffentlichkeit (wieder) zugäng- lich zu machen. Die Erweiterung der technischen Infrastruktur im Haus ermöglicht es, mittels Restaurierung und Digitalisierung Klassiker und Perlen der österreichischen Filmgeschichte bundesweit in die Kinos zu bringen. Mit der neuen Programmschiene Re-Release nimmt das Filmarchiv Austria nun erstmals eine reguläre Verleihtätigkeit auf und macht so eine seiner Kernkompetenzen auch auf Leinwänden außerhalb des METROs unmittelbar sicht- und erfahrbar. DIE STADT OHNE JUDEN verdichtet in vielerlei Hinsicht die Herausforderungen, aber auch Sinn und Erfolg dieser Arbeit. Ziel ist, diesem Beispiel – das den Start- schuss für die neue Schiene gibt – ab 2019 regelmäßig weitere folgen zu lassen. 6 | Re-Release RE-RELEASE SA 10.11., 17:00 | SA 10.11., 18:00* | SA 10.11., 20:00 | SO 11.11., 17:30 | SO 11.11., 20:00* SA 17.11., 21:00* | SA 24.11., 20:00 | SO 25.11., 17:00* | DO 29.11., 19:00* | DO 29.11., 20:15 SA 1.12., 19:00 | SO 2.12., 16:30 | DI 4.12., 18:00* DIE STADT OHNE JUDEN Hans Karl Breslauer, A 1924 BUCH Hans Karl Breslauer, Ida Jenbach, nach dem gleichnamigen Roman von Hugo Bettauer | KAMERA Hugo Eywo MUSIK Silent Movers (Gerhard Gruber, Peter Rosmanith, Adula Ibn Quadr) | MIT Johannes Riemann, Karl Thema, Anny Milety, Eugen Neufeld, Hans Moser, Ferdinand Mayerhofer, Mizzi Griebl, Hans Effenberger, Gisela Werbezirk, Armin Berg, Armin Seydelmann, Fritz Flemmich, Theodor Weiser 87 min | viragiert, dt. ZT/*meU, DCP Der Staat Utopia wird von Arbeitslosigkeit und einer rasenden Inflation heimgesucht, Massen demonstrieren in den Straßen. Die antisemitischen Großdeutschen, allen voran die beiden Abgeordneten Rat Bernart und Volbert, nehmen die Situation zum Anlass, den Juden die Schuld an der Misere zu geben. Im Parlament wird ihre Aus- weisung beschlossen ... Nicht nur der bisher verschollene Schluss lässt DIE STADT OHNE JUDEN in neuem Licht erscheinen, anhand der weiteren aufgefundenen Sze- nen erschließt sich eine dramaturgische Parallelerzählung. Bislang unbekannte Bilder zeigen das jüdische Leben in Wien mit klar antisemitischer Konnotation, insgesamt werden die politische Aussage des Films und die Darstellung des mörderischen Anti- semitismus in der neuen Fassung wesentlich schärfer artikuliert. (red) FR 9.11.: Vorführung im Anschluss an 66.000 nur für Gäste mit Einladung. SUNRISE FOUNDATION FOR EDUCATION AND

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