Trainerlexikon

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Hermann Schmidt / Miriam Bernhardt TRAINERLEXIKON Die Bundesligatrainer von 1963 bis heute Hermann Schmidt / Miriam Bernhardt TRAINERLEXIKON Die Bundesligatrainer von 1963 bis heute Bildnachweis Fotolia/lukl: S. 7 Alle übrigen Bilder von Horst Müller Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. 1. Auflage 2017 © J. P. Bachem Verlag Köln, 2017 Layout: Cindy Kinze, Köln Druck: Grafisches Centrum Cuno, Calbe Printed in Germany ISBN 978-3-7616-3180-5 Buchausgabe ISBN 978-3-7616-3272-7 EPUB ISBN 978-3-7616-3273-4 PDF ISBN 978-3-7616-3274-1 MOBI Aktuelle Programminformationen finden Sie unter www.bachem.de/verlag „Man muss in erster Linie eine gute Mannschaft haben. Man kann aus einem Esel kein Rennpferd machen.“ 1 „Dieser Beruf verlangt Naturbegabung. Wissenschaftlich kann man ihn nicht erlernen.“ 2 (Ernst Happel im Interview mit seinem Biografen Klaus Dermutz zum Trainerberuf) „Der Türöffner für mich bei der Mannschaft war Empathie. Es gibt zwei Möglichkeiten, an so eine Situation heranzugehen: Entweder du haust drauf, und sagst den Spielern ständig, wie schlecht sie sind und dass sie jetzt aber endlich gewinnen müssen. Oder du versuchst, sie in ihrer Situation abzuholen, sie zu verstehen. Ich unterstelle mal, es gibt keinen Spieler, der absichtlich schlecht spielt, Spiele verliert und absteigen will.“ 3 (Julian Nagelsmann im Interview zu seinem Führungsstil als Trainer) Für Wolfgang Overath, Wolfgang Weber, Helmut Schulte und Thomas Meggle EINFÜHRUNG Das vorliegende Lexikon verzeichnet alle 398 Trainer der Bundesliga, die seit der Gründung der 1. Fußballbundesliga im Jahr 1963 in Diensten eines der bisher insgesamt 55 Erstligisten gestanden haben oder aktuell tätig sind. Trainer, die ihre Vereine über einen längeren Zeitraum durch spektakuläre Erfolge oder auch außergewöhnliche Trainingsmethoden und Handlungs- weisen prägten, werden ausführlich in ihrem Wirken und Einfluss auf das Fußballgeschehen in der höchsten deutschen Spielklasse vorgestellt. Dazu werden Zeitzeugen, Quellen aus Print- und anderen Medien, die über den Fußball berichten, ausführlich zitiert. Interimstrainer oder andere nur kurz- fristig engagierte Übungsleiter sind meist lediglich mit ihren wichtigsten biografischen Daten vertreten. Bei einigen wenigen Trainern, für die sich Geburts- und Sterbedaten nicht vollständig ermitteln ließen, ist dies entspre- chend vermerkt. Die Trainerdaten zur Vereinszugehörigkeit sind in der Regel transfermarkt.de entnommen und mit anderen Info-Portalen abgeglichen worden. In der Verweildauer der Trainer beim jeweiligen Verein sind die Daten für die 1. Bundesliga angegeben. Das Lexikon der Bundestrainer enthält über den statistischen und biografischen Teil hinaus auch interessante Übersichten unter anderem zu folgenden Themen: • Die aktuellen Bundesligavereine mit dem höchsten Trainerwechsel seit Bestehen der Bundesliga Seite 16 • Die Trainer mit den meisten Titeln (Deutsche Meisterschaft Bundesliga) Seite 37 • Die ältesten Meister-Trainer Seite 50 • Die härtesten Trainer der Bundesliga Seite 57 • Die Bundesligatrainer mit den meisten Spielen als Trainer Seite 62 • Die jüngsten Meister-Trainer Seite 72 • Trainer aus der ehemaligen DDR Seite 86 • Trainergehälter Seite 104 • Trainer für nur ein Spiel in der Bundesliga Seite 108 • Anzahl der Spiele, die ein Trainer bei einem Verein benötigte, um Meister zu werden Seite 128 • Beste und schlechteste Saisonstarts (Serien) Seite 143 6 • Die Trainer und Vereine mit den meisten Abstiegen Seite 157 • Trainer mit den meisten Vereinen Seite 162 • Einige Bundesligatrainer und ihre erlernten Berufe Seite 167 • Ausländische Trainer der Bundesliga und ihre Herkunftsländer Seite 174 • Die humorvollsten Trainer (aus Sicht der Autoren) Seite 176 • Langjährige Co-Trainer der Bundesliga Seite 191 • Trainer des Jahres Seite 224 • Entlassene Bundesligatrainer Saison 2016/17 (Stand 20.6.2017) Seite 236 • Trainer-Spitznamen Seite 241 • Die Trainer-Elf Seite 253 • Die Bundesliga-Meistertrainer von 1963 bis heute Seite 257 7 A „Der gute-Laune-Eddy hat heute keine gute Laune.“ 4 (Achterberg nach einer Niederlage gegen A Hannover 96) Achterberg, Eddy * 21. Februar 1947 in Utrecht, Ackerschott, Richard Niederlande Bundesligatrainer FC Schalke 04 * 10. Dezember 1921 in Wuppertal (15. bis 28. September 2004) † 31. März 2002 in Bremen Bundesligatrainer SV Werder Bremen Nach verschiedenen Trainerstationen (2. März 1968) in den Niederlanden folgte Achterberg seinem Landsmann Huub Stevens zum FC Schalke 04 und arbeitete dort von Richard Ackerschott dürfte einer der we- 1998 bis 2000 als Co-Trainer. Nach dem nigen Bundesligatrainer sein, die wäh- Engagement als Co-Trainer und Trainer rend ihrer gesamten Amtszeit ungeschla- von FC Twente Enschede wechselte er gen blieben. Denn er saß lediglich einen 2003 erneut zu den Schalker Knappen. einzigen Spieltag auf der Trainerbank Als Jupp Heynckes von Schalke 04 beim SV Werder Bremen. Das war der 2. entlassen wurde, übernahm Co-Trainer März 1968 und Werder gewann mit 3:0 Eddy Achterberg interimsweise das Amt gegen den VfB Stuttgart. Der Abwehr- des Cheftrainers. Das Intermezzo dau- spieler mit dem Spitznamen „Sense“ erte genau 13 Tage, vom 15. bis zum 28. hatte vor diesem denkwürdigen Tag 228 September 2004. Anschließend musste Oberligaspiele für die Werderaner absol- Eddy Achterberg sich wieder ins Glied viert und dabei drei Tore erzielt. Immerhin einreihen, weil Ralf Rangnick das Amt ernannten ihn die Offiziellen wegen sei- übernahm. ner Verdienste für die Grün-Weißen zum Eddy, den sie in seiner Heimat „De Keu“ Ehrenspielführer des SV Werder Bremen. (von „het keutje“ = das Schweinchen im Utrechter Dialekt) nannten und der einst als Sänger das inoffizielle Vereinslied Adrion, Rainer „Eenmal zullen wij de kampioenen zijn“ (Einmal sollen wir die Champions sein) * 10. Dezember 1953 in Stuttgart für den FC Twente Enschede im Ton- Bundesligatrainer VfB Stuttgart studio aufgenommen hatte, wechselte (1. Januar bis 3. Mai 1999) nach den Schalker Jahren zu Red Bull Salzburg. Und auch dort wurde er (nur) Rainer Adrion machte sich bereits in der Co-Trainer. A-Jugend des VfB Stuttgart einen guten 8 A Namen als zuverlässiger und kluger Advocaat, Dick Abwehrspieler, der später in der Bun- desliga für die „Roten“ (VfB Stuttgart) * 27. September 1947 in Stuttgart und die Blauen (1860 Mün- in Den Haag, Niederlande chen) in München auflief. Im süddeut- Bundesligatrainer VfL Borussia schen Raum durchlief er mehrere Trai- Mönchengladbach (2. November 2004 bis 18. April 2005) nerstationen, bevor er im Januar 1999 Cheftrainer beim VfB Stuttgart wurde, um die Abstiegsgefahr der Schwaben zu Der Niederländer zählt zu den Welten- bannen. Das gelang ihm allerdings nicht bummlern im Berufsfußball. Seine Wege überzeugend, sodass am 3. Mai 1999 als Spieler und Trainer führten ihn von Ralf Rangnick sein Amt übernahm und den Niederländern über Chicago nach Rainer Adrion zur zweiten Mannschaft Belgien, Schottland (Glasgow Rangers), des VfB beordert wurde. Adrion erwarb Deutschland, in die Vereinigten Arabi- sich dennoch einen hervorragenden Ruf schen Emirate, nach Südkorea, Russ- als Förderer und Entdecker von Talen- land, Serbien, England bis zuletzt nach ten. Sami Khedira, Serdar Taşçi, Christi- Istanbul zu Fenerbahçe. Sein Gastspiel an Gentner und Mario Gomez gehörten in der Bundesliga bei Borussia Mönchen- zu seinen Schützlingen, die er ausbildete gladbach war nicht gerade von Erfolg und nach vorn brachte. Ab Juni 2009 gekrönt und dauerte nur ein knappes trainierte Rainer Adrion die deutsche halbes Jahr. Danach wurde er Trainer U-21-Nationalmannschaft. Im Juli 2014 der Nationalmannschaft der Vereinig- kehrte er zum VfB Stuttgart zurück, um ten Arabischen Emiraten. Zunächst war die sportliche Leitung der U-17 bis U-23 Advocaat als einer der profiliertesten zu übernehmen. Adrions Sohn Benjamin Trainer der Niederlande in Mönchen- war Profi beim FC St. Pauli und gründe- gladbach mit großen Erwartungen freu- te das erfolgreiche Hilfswerk „Viva con dig begrüßt worden. Doch die mit ihm Agua“. Die gemeinnützige Organisation verbundenen Hoffnungen erfüllten sich baut Brunnen zur Wasserversorgung der nicht. Beobachter und Kenner der da- Bevölkerung in der Dritten Welt. maligen Situation bei den Gladbacher Borussen hielten Advocaat zugute, dass „Der linke Außenverteidiger ist er eine völlig neu zusammengestellte, schon ein besonderer Fall, von „aufgeblähte“ Truppe habe übernehmen daher muss der Fokus in der müssen. Ausbildung noch stärker darauf gerichtet werden, mehrere die- „Ich bin manchmal auch müde ser Linksfüßer zu produzieren.“ 5 und mache trotzdem weiter.“ 6 (Adrion erklärt, worauf es in der (Advocaat motiviert seine Männer.) Talentsichtung ankommt.) 9 A Ancelotti, Carlo Gianluigi Buffon, der italienische Natio- naltorwart, Weltmeister von 2006 und Kult-Torwart von Juventus Turin, hat über Ancelotti gesagt: „Jeder Triumph von Carletto macht mich überglücklich. Mich nervt, wenn man ihn stets bloß auf einen außerordentlich sympathi- schen Typen reduziert. Natürlich ist er das. Aber Carletto hat auch gefühlte 18 Königsklassen, 20 Meisterschaften und tausend andere Trophäen gewonnen. Deshalb ist er nicht nur ein fantastischer * 10. Juni 1959 in Reggiolo, Italien Mensch, sondern auch ein gigantisch Bundesligatrainer FC Bayern München hervorragender Trainer […] Er besitzt (seit 11. Juli 2016) das gewisse

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