E N N E P E - R U H R - K R E I S

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E N N E P E - R U H R - K R E I S L A N D S C H A F T S P L A N R A U M H A T T I N G E N / S P R O C K H Ö V E L Text und Erläuterungen Entwicklungs- und Festsetzungskarte Erarbeitet durch den Ennepe-Ruhr-Kreis, untere Landschaftsbehörde und den Kommunalverband Ruhrgebiet, Essen, Abteilung Landschaftsplanung/Landschaftspflege I Herausgeber: Der Landrat des Ennepe-Ruhr-Kreises Hauptstraße 92 58332 Schwelm Schwelm 1998 Planverfasser: Der Landrat des Ennepe-Ruhr-Kreises - untere Landschaftsbehörde - und Kommunalverband Ruhrgebiet Kronprinzenstr. 36 45128 Essen II Inhaltsverzeichnis Seite 1. Allgemeine Erläuterungen 1 Aufstellungs- und Verfahrensablauf 2. Entwicklungsziele für die Landschaft gemäß § 18 LG 7 Textliche Darstellung der Entwicklungsziele und Erläuterungen 2.1 Entwicklungsziel 1 - Erhaltung - 9 2.2 Entwicklungsziel 2 - Anreicherung - 18 2.3 Entwicklungsziel 3 - Wiederherstellung 21 2.4 Entwicklungsziel 4 - Ausbau - 22 -entfällt- 2.5 Entwicklungsziel 5 - Ausstattung - 22 2.6 Entwicklungsziel 6 - Temporäre Erhaltung bis zur 23 Realisierung von Bauflächen durch die Bauleitplanung 2.7 Entwicklungsziel 7 - Temporäre Erhaltung bis zur 30 Realisierung von Grünflächen durch die Bauleitplanung III Seite Textliche Festsetzungen und Erläuterungen: 35 3. Besonders geschützte Teile von Natur und Landschaft 35 gemäß §§ 19 - 23 LG 3.1 Naturschutzgebiete gemäß § 20 LG 37 3.2 Landschaftsschutzgebiete gemäß § 21 LG 62 3.3 Naturdenkmale gemäß § 22 LG 73 3.4 Geschützte Landschaftsbestandteile gemäß § 23 LG 88 4. Zweckbestimmung für Brachflächen gemäß § 24 LG 141 4.1 Natürliche Entwicklung von Brachflächen 141 4.2 Pflege von Brachflächen 143 5. Besondere Festsetzungen für die forstwirtschaftliche Nutzung gemäß § 25 LG 144 5.1 Erstaufforstungen unter Verwendung bestimmter Baumarten 145 5.2 Wiederaufforstungen unter Verwendung bestimmter 147 Baumarten 5.3 Untersagung einer bestimmten Form der Endnutzung 149 (Kahlschlagverbot über 0,3 ha und 0,5 ha bzw. einzel- stammweise Endnutzung) IV Seite 6. Entwicklungs-, Pflege- und Erschließungsmaßnahmen gemäß § 26 LG. 154 Anlage, Wiederherstellung oder Pflege naturnaher Lebensräume gemäß § 26 Nr. 1 LG 6.1 Anlage oder Wiederherstellung von Feuchtbiotopen 155 6.2 Renaturierung oder ökologische Verbesserung von 162 Fließgewässern 6.3 Anlage unbewirtschafteter Raine 168 6.4 Flächige Entwicklungs- und Pflegemaßnahmen 170 6.5 Pflege von Obstwiesen (keine Darstellung in der 173 Festsetzungskarte) 6.6 Anlage oder Anpflanzung von Gehölzstreifen, Gehölz- 174 gruppen, Hecken, Einzelbäumen, Baumreihen, Obstbäumen und Flurgehölzen gemäß § 26 Nr. 2 LG 6.7 Herrichtung von geschädigten oder nicht mehr genutzten 221 Grundstücken einschließlich der Beseitigung verfallener Gebäude oder sonstiger störender Anlagen, die auf Dauer nicht mehr genutzt werden gemäß § 26 Nr. 3 LG - 1 - 1. Allgemeine Erläuterungen zum Landschaftsplan für Hattingen und Sprockhövel 1.1: Rechtsgrundlagen Rechtliche Grundlage des Landschaftsplanes ist das Gesetz zur Sicherung des Naturhaushaltes und zur Entwicklung der Landschaft (Landschaftsgesetz - LG) des Landes NW in der Fassung der Bekanntmachung vom 15.08.1994 (GV. NW. S. 710/ SGV. NW. 791), zuletzt geändert durch Gesetz vom 02.05.1995 (GV. NW. S. 382/ SGV. NW. 791). Der Landschaftsplan, eine Satzung des Ennepe-Ruhr-Kreises, ist Grundlage für die Entwicklung, den Schutz und die Pflege der Landschaft (§ 16 LG) und setzt die dafür erforderlichen Maßnahmen im einzelnen fest. 1.2: Lage und Größe des Plangebietes Für das Gebiet des Ennepe-Ruhr-Kreises werden gem. §16 Abs. 3 LG vier Land- schaftspläne aufgestellt, die das Kreisgebiet flächendeckend erfassen. Neben den Landschaftsplänen für Witten, Wetter, Herdecke (rechtsgültig seit 25.11.1984) und für Breckerfeld (rechtsgültig seit 01.06.1990) ist jetzt mit dem Landschaftsplan Raum Hattingen/Sprockhövel der dritte Landschaftsplan in Kraft getreten. Die Gesamtfläche der Stadtgebiete von Hattingen und Sprockhövel umfaßt eine Größe von 119,15 km². Davon liegen ca. 110 km² , d.h. rund 92% im räumlichen Geltungsbereich des Landschaftsplanes. Die Lage des Plangebietes ist in der nachfolgenden Übersichtskarte dargestellt. - 2 - - 3 - 1.3: Räumlicher Geltungsbereich Dieser Landschaftsplan gilt nach § 16 Abs. 1 des Landschaftsgesetzes nur für Flächen außerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile und des Geltungs- bereiches der Bebauungspläne. Soweit ein Bebauungsplan die land- oder forst- wirtschaftliche Nutzung der Grünflächen festsetzt, kann sich der Landschaftsplan unbeschadet der baurechtlichen Festsetzungen auch auf diese Flächen erstre- cken, wenn sie im Zusammenhang mit dem baulichen Außenbereich stehen. 1.4: Planbestandteile Der Landschaftsplan besteht aus der Entwicklungskarte, der Festsetzungskarte und dem Textteil mit den textlichen Darstellungen der Entwicklungsziele, den text- lichen Festsetzungen und den Erläuterungen. Die Entwicklungskarte und die Festsetzungskarte bestehen im Original jeweils aus vier Kartenblättern im Maßstab 1 : 10.000. 1.5: Aufstellungsverfahren Der Kreistag des Ennepe-Ruhr-Kreises hat am 02.12.1985 die Aufstellung dieses Planes, entsprechend den damals gültigen Rechtsvorschriften § 27 Abs. 1 des Landschaftsgesetzes in Verbindung mit § 2 Abs. 1 des Bundesbaugesetzes be- schlossen und gemäß Bekanntmachungsanordnung vom 07.01.1986 am 20.01.1986 ortsüblich bekanntgemacht. Im Auftrag des Kreises wurde der Entwurf des Landschaftsplanes vom Kommu- nalverband Ruhrgebiet/Essen erstellt. Dazu war zunächst die Erarbeitung von Grundlagen- und Arbeitskarten erforder- lich, die jedoch keinen Regelungscharakter haben und nicht Bestandteil der Sat- zung sind. Im einzelnen sind dies • Arbeitskarte I - Realnutzungskartierung nach Biotopen -, • Arbeitskarte II - Arten- und Biotopschutz -, • Arbeitskarte III - Naturerlebnis und Erholung -, - 4 - • Arbeitskarte IV - Regulation und Regeneration von Boden - Wasser - Luft -. Weiterhin wurden, entsprechend des § 27 Abs. 2 LG (in der vor 1994 gültigen Fassung) die folgenden Fachbeiträge erarbeitet, die ebenfalls nicht Bestandteil der Satzung sind: − ökologischer Fachbeitrag der Landesanstalt für Ökologie, Bodenordnung und Forsten NW (LÖBF), − forstbehördlicher Fachbeitrag der höheren Forstbehörde und − landwirtschaftlicher Fachbeitrag der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe. Der fertiggestellte Planentwurf wurde dann von der unteren Landschaftsbehörde des Ennepe-Ruhr-Kreises im Rahmen eines Arbeitskreises, in enger Zusammen- arbeit mit den wichtigsten Trägern öffentlicher Belange und des Beirates bei der unteren Landschaftsbehörde, überarbeitet. Bei dem gesetzlich vorgeschriebenen Verfahren zur Aufstellung des Landschafts- planes wurden folgende Schritte durchgeführt: • Vorgezogene Bürgerbeteiligung vom 18.04. bis 03.05.1994, • Beteiligung der Träger öffentlicher Belange vom 01.09. bis 02.10.1994, • Öffentliche Auslegung des Planentwurfes vom 09.01. bis 10.02.1995, • Erneute öffentliche Auslegung vom 01.09. bis 02.10.1997, • Beschluß als Satzung durch den Kreistag des Ennepe-Ruhr-Kreises am 15.12.1997, • Genehmigung der Satzung durch die Bezirksregierung Arnsberg als höhere Landschaftsbehörde am 16.06.1998, • Inkrafttreten des Landschaftsplanes mit der öffentlichen Bekanntmachung am 15.08.1998. - 5 - 1.6: Wirkungen des Landschaftsplanes Die Verbindlichkeiten der Darstellungen und Festsetzungen des Landschaftspla- nes richten sich nach den §§ 33 bis 42 LG. Die Entwicklungsziele für die Landschaft wenden sich nur an die Behörden. Sie sollen bei allen behördlichen Maßnahmen berücksichtigt werden (§ 33 Abs. 1 LG). Die Schutzausweisungen sind dagegen unmittelbar verbindlich gegenüber jeder- mann. Die allgemeinen Beschränkungen für Schutzgebiete ergeben sich unmittelbar aus dem Landschaftsgesetz (§ 34 Abs. 1 bis 4), die speziellen sind in diesem Land- schaftsplan festgesetzt. Die Betreuung der besonders geschützten Teile von Na- tur und Landschaft obliegt dem Ennepe-Ruhr-Kreis als untere Landschaftsbehör- de (§ 34 Abs. 5 LG). Die Zweckbestimmungen für Brachflächen verbieten alle bestimmungswidrigen Nutzungen und sind insoweit unmittelbar verbindlich für alle betroffenen Grund- stückseigentümer oder -besitzer (§ 34 Abs. 6 LG) Die besonderen Festsetzungen für die forstliche Nutzung sind bei der forstlichen Bewirtschaftung zu beachten und damit ebenfalls unmittelbar verbindlich für alle betroffenen Grundstückseigentümer oder -besitzer. In der Regel hat der Ennepe-Ruhr-Kreis die Entwicklungs-, Pflege- und Erschlie- ßungsmaßnahmen selbst durchzuführen. Die Durchführung forstlicher Maßnah- men soll auf die Forstbehörde übertragen werden (§ 36 LG). Sind Gemeinden, Gemeindeverbände oder andere Gebietskörperschaften Ei- gentümer oder Besitzer von Flächen, auf denen Entwicklungs-, Pflege oder Er- schließungsmaßnahmen festgesetzt sind, haben sie die Maßnahmen selbst durchzuführen (§ 37 LG). Ansonsten kann in bestimmten Fällen die Durchführung oder Duldung von Maß- nahmen Grundstückeigentümern oder -besitzern aufgegeben werden oder es werden vertragliche Vereinbarungen getroffen (§§ 38 bis 42 LG). Die mit öffentlichen Mitteln geförderten Anpflanzungen außerhalb des Waldes sind gesetzlich geschützte Landschaftsbestandteile, deren Beschädigung oder Beseitigung verboten ist, soweit es sich nicht um Pflegemaßnahmen oder die be- stimmungsgemäße Nutzung der Anpflanzungen handelt. - 6 - Von den Ge- und Verboten dieses Landschaftsplanes kann die untere Land- schaftsbehörde unter bestimmten Voraussetzungen auf Antrag eine Befreiung nach § 69 LG oder eine Ausnahmegenehmigung erteilen. Über die Befreiung von

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