Kooperationsraum Langenhorn, Lütjenholm, Ockholm, Bargum Rad- und Fußverkehrskonzept 2020 Kooperationsraum Langenhorn, Lütjenholm, Ockholm, Bargum Rad- und Fußverkehrskonzept 2020 Schlussbericht Auftraggeber: Kooperationsraum der Gemeinden Langenhorn, Lütjenholm, Ockholm und Bargum (KR LLOB) Auftragnehmer: Planungsgemeinschaft Verkehr PGV-Alrutz GbR Adelheidstraße 9b D - 30171 Hannover Telefon 0511 220601-80 Telefax 0511 220601-990 E-Mail [email protected] www.pgv-alrutz.de Bearbeitung: Elke Willhaus Leander Fricke Jonas Göber Hannover, im Oktober 2020 PGV-Alrutz KR LLOB – Rad- und Fußverkehrskonzept 1 von 65 Inhalt 1. Ausgangslage und Zielsetzung .......................................................... 3 2 Gründe zur Förderung des Rad- und Fußverkehrs ........................... 5 3 Netzkonzeption .................................................................................... 9 3.1 Vorhandene Netzstrukturen ........................................................................................ 9 3.2 Grundzüge des Rad- und Fußverkehrsnetzes ........................................................ 11 3.3 Struktur des Rad- und Fußverkehrsnetzes ............................................................. 14 4 Maßnahmenkonzeption ..................................................................... 16 4.1 Angestrebte Ausbaustandards ................................................................................. 16 4.2 Typische Probleme .................................................................................................... 20 4.3 Beispielhafte Lösungen ............................................................................................ 23 4.4 Übersicht Handlungsbedarf ...................................................................................... 28 5 Kostenschätzung und Fördermöglichkeiten ................................... 31 5.1 Grobe Kostenschätzung ........................................................................................... 31 5.2 Fördermöglichkeiten ................................................................................................. 32 5.2.1 Fördermöglichkeiten des Bundes ................................................................................ 32 5.2.2 Fördermöglichkeiten durch das Land Schleswig-Holstein ........................................... 35 6 Weitere Handlungsfelder der Rad- und Fußverkehrsförderung .... 37 6.1 Fahrradparken (inkl. Bike + Ride) ............................................................................. 37 6.1.1 Anforderungen an Fahrradparkanlagen ....................................................................... 37 6.1.2 Fahrradparken im Kooperationsraum LLOB ................................................................ 40 6.2 Serviceleistungen ...................................................................................................... 46 7 Umsetzungsstrategie und Fazit ........................................................ 51 Anlage Dokumentation Abschlussveranstaltung ............................................ 54 Anlage Pläne ....................................................................................................... 62 A-RN042-Bericht Rad- und Fußverkehrskonzept LLOB 2 von 65 KR LLOB – Rad- und Fußverkehrskonzept PGV-Alrutz A-RN042-Bericht Rad- und Fußverkehrskonzept LLOB PGV-Alrutz KR LLOB – Rad- und Fußverkehrskonzept 3 von 65 1. Ausgangslage und Zielsetzung Die zum Amt Mittleres Nordfriesland gehörenden Gemeinden Lütjenholm, Langenhorn, Ockholm und Bargum bilden einen Kooperationsraum (KR LLOB). Zusammen weisen die Gemeinden knapp 4.500 Einwohnende auf, wobei Langenhorn mit seinen gut 3.200 Einwohnenden nicht nur die einwohnerstärkste Gemeinde ist, sondern auch das Versorgungszentrum für die notwendige Nahversorgung und Daseinsvorsorge darstellt und zudem als einzige der vier Gemeinden einen Bahnhof besitzt. Die Erreichbarkeit Langenhorns aus allen beteiligten Kommunen besitzt dementsprechend hohe Relevanz. Verkehrlich wird Langenhorn durch die L 13 in einen nördlichen und einen südlichen Teil gegliedert, wobei die Bevölkerungsschwerpunkte eher im südlichen Teil liegen. Bargum ist mit gut 600 Einwohnenden die nächstgrößere Gemeinde des KR LLOB. Sie gliedert sich in die Siedlungsschwerpunkte West-Bargum und Ost-Bargum, die durch die B 5 mit erheblicher Barrierewirkung voneinander getrennt werden. Der Bevölkerungsschwerpunkt Bargums liegt in West-Bargum. Der Ortsteil weist eine dörfliche Idylle mit auf, die touristische Anziehungskraft ausübt, allerdings sind keine Versorgungsmöglichkeiten oder gastronomische Angebote vorhanden. Die östlichste der vier Gemeinden im KR LLOB ist das rund 340 Einwohnende zählende Lütjenholm. Die Gemeinde liegt an der in Ost-West-Richtung verlaufenden L 13 und bietet eine Möglichkeit zur Nahversorgung. Darüber hinaus ist in der Lütjenholmer Heide ein touristischer Anziehungspunkt zu sehen. Ganz im Westen des KR LLOB und somit an der Nordseeküste liegt Ockholm. Die nur knapp 300 Einwohnende zählende Gemeinde ist die kleinste im KR LLOB. Sie wurde auf zahlreichen Warften errichtet und hat auch durch ihre direkte Lage am Nordseeküsten-Radweg (D-Route 1, auch Nordseeküsten-Route (EuroVelo 12)) eine besondere touristische Bedeutung. Freizeitwert, der auch zunehmend touristische Bedeutung entwickelt, besitzt der in weiten Teilen landwirtschaftlich geprägte KR LLOB neben seiner Nähe zur Nordsee mit Wattenmeer und Halligen auch durch die abwechslungsreiche Naturlandschaft mit Heide, Wald, Marsch und Hoher Geest, die z.T. als Naturschutzgebiete oder Naturerlebnisräume ausgewiesen sind. Mit der Erstellung des vorliegenden Rad- und Fußverkehrskonzeptes soll die nachhaltige aktive Mobilität gestärkt werden. Eine sichere barrierefreie Erreichung aller bedeutenden Ziele sowie die Erschließung der Gebiete mit entsprechendem Freizeitwert soll für Einheimische und Gäste gleichermaßen möglich sein und so auch dazu beitragen, die Attraktivität des KR LLOB für Touristen zu erhöhen. Folgende Aufgabenstellung wurden verfolgt: A-RN042-Bericht Rad- und Fußverkehrskonzept LLOB 4 von 65 KR LLOB – Rad- und Fußverkehrskonzept PGV-Alrutz • die bestehende Situation sowie vorhandene Planungen und Daten unter dem Aspekt der angestrebten Förderung und Sicherung des Rad- und Fußverkehrs zu erfassen und zu bewerten, • Anforderungen für die anforderungsgerechte zukünftige Rad- und Fußverkehrsführung zu formulieren, • die vorhandenen Netzstrukturen für den Radverkehr einer Plausibilitätsprüfung zu unterziehen und zu einem, den zukünftigen Anforderungen und Entwicklungen entsprechenden, hierarchisch gestuften Radverkehrsnetz für den Alltags- und Freizeitradverkehr weiterzuentwickeln, • straßenbegleitende und abseits geführte Gehwege zu erfassen, und unter den Gesichtspunkten der Verkehrssicherheit und der Barrierefreiheit zu bewerten, • den Handlungsbedarf zur Verbesserung der Situation und zur Erhöhung der Verkehrssicherheit des Rad- und Fußverkehrs unter Berücksichtigung des aktuellen Erkenntnisstandes (aktuelle Regelwerke, StVO, Praxiserfahrungen) und der steigenden Nutzung von Pedelecs aufzuzeigen, • Prioritäten und Umsetzungsstufen für den vorgeschlagenen Handlungsbedarf zu ermitteln, • den ermittelten Handlungsbedarf mit einer groben Kostenschätzung zu hinterlegen, • begleitende Infrastruktur wie Fahrradparken, Bike + Ride-Angebote, wegweisende Beschilderung und Ausbau des Serviceangebotes mitzudenken, • alle Schritte mit dem projektbegleitenden Arbeitskreis abzustimmen und das Ergebnis im öffentlichen Raum vorzustellen. A-RN042-Bericht Rad- und Fußverkehrskonzept LLOB PGV-Alrutz KR LLOB – Rad- und Fußverkehrskonzept 5 von 65 2 Gründe zur Förderung des Rad- und Fußverkehrs Die Zunahme von Rad- und Fußverkehr bietet neben den klimatischen Aspekten eines umweltschonenden Verkehrs auch soziale, wirtschaftliche und gesundheitliche Vorteile. Mit einer konsequenten systematischen Rad- und Fußverkehrsförderung können diese positiven Effekte insbesondere dann greifen, wenn es gelingt, vermeidbare Pkw-Fahrten durch eigenständige, aktive Mobilität zu ersetzen. Die Vorteile einer Fahrradförderung werden auch im Nationalen Radverkehrsplan 2020 der Bundesregierung eingehend dargelegt. Ein vergleichbares bundesweites Papier für den Fußverkehr liegt nicht vor, allerdings ist die zunehmende Bedeutung des Fußverkehrs in der bundesweiten Diskussion deutlich zu erkennen. Gesellschaftliche Teilhabe • Fast jeder kann zu Fuß individuell und zeitlich flexibel kürzere Wege zurücklegen. Gerade für ältere Menschen oder Menschen mit Mobilitätseinschränkungen (hierzu werden z.B. auch Personen mit Kinderwagen gezählt) ist dabei die Barrierefreiheit Grundvoraussetzung für diese Form der eigenständigen, aktiven und gesundheitsfördernden Mobilität. • Fast jeder kann das Fahrrad als preisgünstiges, individuell und zeitlich flexibles Verkehrsmittel nutzen. In einer fahrradfreundlichen Verkehrsumwelt können sich auch Kinder, Jugendliche und ältere Menschen auf dem Fahrrad leichter und sicherer bewegen. Sie sind in geringerem Maß darauf angewiesen, sich von anderen mit dem Auto fahren zu lassen. • Vor allem auch in Bezug auf den anstehenden demografischen Wandel sind Rad- und Fußverkehr wichtige Bausteine bei der Sicherung der Mobilität und damit der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Es werden zunehmend mehr rüstige Seniorinnen und Senioren - auch aus Gründen der Gesundheitsförderung – mehr Wege zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen, und dabei verstärkt auch Pedelecs nutzen. • Der zunehmende und z.T. auch schneller
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