Anders! Der Steinige Weg Zur Geschlechtergerechtigkeit

Anders! Der Steinige Weg Zur Geschlechtergerechtigkeit

ISSN 0948–2407 | 67485 DISPUT Starkstrom MITGLIEDERZEITSCHRIFT DER PARTEI DIE LINKE MÄRZ 2013 2 EURO Klaus Lederer zur Arbeit des Berliner Landesverbandes, zur langen Liste der verpass- ten Gelegenheiten und über »L«, die Zeitung mit Liebe, Lust und Leidenschaft. 8 Gleichstellung Bernd Riexinger: Aus Jahr- zehnten der Gewerkschafts- arbeit weiß ich: Die alltägli- chen Sorgen sind meist an- dere. Trippelschritte auf dem Weg zur Gleichstellung 22 Aktiviert Mit Spaß und Power gegen Castor-Transporte und ein Nukleares Entsorgungszent- rum Gorleben: Die Wendland- Aktivistin Kerstin Rudek im Interview 28 Alles anders! Der steinige Weg zur Geschlechtergerechtigkeit. DISPUT schaut »kompakt«, wo wir stehen und wo wir noch hinwollen. Ab Seite 22 Foto: Erich Wehnert DISPUT März 2013 1 INHALT DISPUT bittet zu jeder Ausgabe eine Leserin bzw. einen Leser um eine kurze Vor-Lesung des aktuellen Heftes. kritisiert die Trippelschritte auf dem Caren Lay, die gute Vorschläge für Weg zur Gleichstellung in Deutsch- bezahlbares Wohnen macht. Zu gu- land. Oft sind diese sogar rückwärts- ter Letzt sei noch der Bericht über gewandt wie jüngst das Betreuungs- Roland Kümel empfohlen, der mit geld. Wenn die entsprechende Inf- dem Rad von Sylt bis zur Zugspitze rastruktur fehlt, werden Kinderbe- fährt, um dort eine Anti-Atom-Fah- treuung und Pfl ege von Angehörigen ne zu hissen. Eine gute Aktion, die meist unentgeltlich von Frauen über- dazu beiträgt, dass Fukushima und nommen. Das ist die Logik dahinter: die Gefahren der Atomkraft im Be- Es ist einfach billiger, Frauen mit 150 wusstsein bleiben. Euro im Monat abzuspeisen, als den leichstellung ist das Kita-Ausbau fl ächendeckend voran- JANINE WISSLER IST FRAKTIONSVOR- »kompakt«-Thema die- zutreiben. SITZENDE DER LINKEN IM HESSISCHEN ser DISPUT-Ausga- Neben dem Schwerpunktthema, dem LANDTAG. be. Gut so! Es reicht sich mehrere Artikel und Rezensi- nicht, die Diskriminie- onen widmen, gibt es weitere sehr G rung von Frauen in unserer Gesell- empfehlenswerte Texte, zum Beispiel schaft am Internationalen Frau- von Ronald Friedmann zur Verfol- DISPUT 03/2013 entag und Equal-Pay-Day zu the- gung der Juden in Deutschland. Und matisieren. LINKE Politik muss da ich als Frankfurterin das Problem die Gleichstellung bei allen Fra- steigender Mieten leider nur zu gut VOR-GELESEN gen mitdenken. Bernd Riexinger kenne, empfehle ich den Artikel von VON JANINE WISSLER UMFAIRTEILEN 4 FRAKTION Der »Brandenburger Weg« 20 MATTHIAS HÖHN Agenda für Soziale Gerechtigkeit 5 DISPUT KOMPAKT: GESCHLECHTERGERECHTIGKEIT KANDIDAT Weniger Testosteron … 22 Roter Teppich für Toleranz 6 Frauen haben »Recht auf mehr« 26 Gleichstellung: Noch viel zu tun 27 PARTEI Mit viel Spaß und voller Power Raju Sharma zur Mitgliederkartei 7 Kerstin Rudek im Interview 28 LANDESVERBAND ERINNERUNGEN Berlin: Stark unter Strom 8 Nicht nur ein Baum 32 JEDEN MONAT GESCHICHTE AKTION Pogrom 10 NACHBELICHTET 13 Radtour gegen Atomwaffen 33 KURZ UND BUNT 17 LITERATUR PRESSEDIENST 18 INTERNATIONAL Zum »100.« von Stefan Heym 11 DAS KLEINE BLABLA 19 Weltweit geschaut und gedacht 34 FEUILLETON 21 Das ganze Dorf ein Fest 35 MIETEN POST 44 Auf bessere Zusammenarbeit 36 Wohnen als Menschenrecht 12 DEMNÄCHST 45 Wahlkampf ohne Wahltermin 38 BÜCHER 46 KOMMUNAL MÄRZKOLUMNE 47 KULTUR Schlüsselwechsel im Rathaus 14 Hans Eckardt Wenzel 40 IMPRESSUM DISPUT ist die Mitgliederzeitschrift der Partei DIE LINKE, herausgegeben vom Parteivorstand, und erscheint einmal monatlich über Neue Zeitungsverwaltung GmbH, Weydingerstraße 14–16, 10178 Berlin REDAKTION Stefan Richter, Kleine Alexanderstraße 28, 10178 Berlin, Telefon: 030 24009510, Fax: 030 24009399, [email protected] GRAFIK UND LAYOUT Thomas Herbell DRUCK MediaService GmbH BärenDruck und Werbung, Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin ABOSERVICE Neues Deutschland, Druckerei und Verlag GmbH, Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin, Telefon: (030) 29 78 18 00 ISSN 0948-2407 REDAKTIONSSCHLUSS HEFT 3 18. März 2013. Im April erscheint DISPUT als Sonderausgabe (Mitgliedermagazin) an alle Mitglieder. Heft 5 gibt's am 16. Mai. 2 DISPUT März 2013 FRAGEZEICHEN Was hat dich in letzter Zeit am meisten überrascht? Dass die FDP mit zehn Prozent in den niedersächsischen Landtag eingezogen ist. Was ist für dich links? Kritisch sein: nichts einfach hinnehmen. Hinter- fragen, nachfragen, selber aktiv werden – Alternativen denken und leben. Wo- rin siehst du deine größte Stärke, deine größte Schwäche? Größte Stär- ke ist mein Ehrgeiz, meine größte Schwäche, dass ich oft zu viel will, statt mich mal zurückzulehnen. Wenn du Parteivorsitzende wärst … … würde ich noch mehr versuchen, DIE LINKE zu einer Mitmachpartei zu machen. Vie- le Menschen unserer Zielgruppe meinen, man könne doch nichts ändern. DIE LINKE muss Menschen, die schon aufgegeben haben, neue Perspektiven er- öffnen, sich für eine gute Sache einzusetzen. Echte Demokratie leben eben. Die Demokratie hat ein Problem, wenn sich vordergründig Privilegierte enga- gieren. Was regt dich auf? Sachen wie zuletzt die Verurteilung eines Antifa- schisten zu 22 Monaten wegen seines Engagements gegen den Naziaufmarsch in Dresden. Wenn gleichzeitig Faschisten freigesprochen werden und NSU- Akten verschwinden, läuft gewaltig etwas schief. Wofür gibst du gerne Geld aus? Musik. Für CDs und Konzerte habe ich schon ein kleines Vermögen aus- gegeben. Möchtest du anders sein, als du bist? Manchmal müsste ich mir etwas mehr Freizeit gönnen. Aber dafür macht die Politik einfach zu viel Spaß ... Wann fühlst du dich gut? Nach einer erfolgreichen politischen Aktion: Ei- ne Veranstaltung oder eine Demo, in die man viel Arbeit gesteckt hat und die dann erfolgreich war, ist das Sahnehäubchen des politischen Engagements. Welche Rolle spielen Kunst und Kultur in deinem Leben? Eine sehr große. Kultur ist wichtig, um mal abzuschalten. Aber auch, um politische Inhalte zu transportieren. Leider bleibt immer weniger Zeit, sich Kultur intensiv zu wid- men. Worüber lachst du besonders gern? Auch mal über sich selbst lachen zu können, ist wichtig. Wen oder was würdest du mit auf eine Insel neh- men? Meinen Hund, Musik und Nudelsalat. Dann bin ich wunschlos glücklich. JULIA RANGE IST 23. SIE STUDIERT EMPIRISCHE DEMOKRATIEFORSCHUNG IN MAINZ UND IST BUNDESSPRECHERIN DER LINKSJUGEND [’SOLID]. DISPUT fragt jeden Monat ein Mitglied unserer Partei nach dem vollen Ernst im richtigen Leben. DISPUT März 2013 3 AKTION Teilen macht Spa ß! Warum wir weiter »UmFairteilen« wollen – Vor dem Aktionstag am 13. April VON NADIA ZITOUNI ür den 13. April ruft das Bünd- mere Hälfte der Bevölkerung so gut verbänden und weiteren Organisati- nis »Umfairteilen – Reichtum wie kein Vermögen besitzt, verfügt onen, das sich vor gut einem Jahr ge- besteuern!« erneut zum bundes- das reichste Prozent der deutschen gründet hat. Gemeinsam werden wir F weiten Aktionstag auf, um gegen die Bürgerinnen und Bürger über Rück- am 13. April an vielen Orten auf die ungerechte Verteilung vorhandenen lagen, die zusammen genommen hö- Straße gehen und gegen die bestehen- Vermögens zu protestieren. Auch DIE her sind als die öffentlichen Schul- den Verhältnisse protestieren. Bei De- LINKE wird dabei sein. den in Deutschland. Rund 500.000 monstrationen, mit Menschenketten, Vielerorts fehlt es an Geld für not- Millionäre in der Bundesrepublik be- an Infoständen und mit vielen weite- wendige Investitionen in Bildung sitzen ein Drittel des Privatvermö- ren Aktionen werden wir die Bürge- und Soziales. Die Zahl der Kitaplätze gens – zusammen etwa 2,4 Billionen rinnen und Bürger darüber informie- ist bundesweit noch immer zu nied- Euro, die Schulden des Staates dage- ren, wie die Vermögensverteilung in rig, viele Schulen sind dringend sa- gen betragen etwa 2,1 Billionen Euro! Deutschland wirklich ist. nierungsbedürftig. In der Alten- und DIE LINKE will diese Entwicklung Wir rufen alle Genossinnen und Ge- Krankenpfl ege herrscht ein desaströ- umkehren. Dazu fordern wir unter nossen, Sympathisantinnen und Sym- pathisanten dazu auf, sich an den Ak- tionen vor Ort zu beteiligen und mit uns gemeinsam für eine Veränderung der Verhältnisse zu protestieren. Vie- Vom individuellen Nettovermögen le Aktionen befi nden sich noch in der entfallen auf ... Planung und werden in den kommen- den Wochen bis zum Aktionstag auf ... das reichste Zehntel der Bevölkerung www.die-linke.de und auf den Inter- 61,1 % netseiten des Bündnisses unter www. ... das 9. Zehntel 19,0 % umfairteilen.de veröffentlicht. ... das 8. Zehntel 11,1 % Aber nicht nur am Aktionstag wol- len wir die Forderung nach Umver- ... das 7. Zehntel 6,0 % teilung in die Öffentlichkeit tragen, ... das 6. Zehntel 2,8 % auch im bevorstehenden Bundestags- wahlkampf wird dies ein zentrales ... das 2. bis 5. Zehntel 1,6 % Anliegen der LINKEN sein. So wird ... das ärmste Zehntel –1,6 % die Umverteilung von Oben nach Un- Quelle: Sozioökonomisches Panel 2007 DIW 2009 2007 Panel Quelle: Sozioökonomisches ten innerhalb unserer Gesellschaft zentrales Thema unseres Wahlpro- gramms sein, das im Entwurf in die- ser Spardruck. Öffentliche Einrich- anderem eine jährliche Millionär- sen Wochen in der Mitgliedschaft dis- tungen wie Theater und Schwimm- steuer in Höhe von fünf Prozent so- kutiert und im Juni auf dem Parteitag bäder werden geschlossen. Jedes wie eine einmalige Abgabe von Ver- beschlossen wird. Auch hier sind al- siebte Kind ist auf Hartz IV angewie- mögen über eine Million Euro. 80 Mil- le Genossinnen und Genossen aufge- sen, Millionen Menschen müssen liarden Euro zusätzliche Einnahmen rufen, Ideen und Änderungen beizu- von Niedriglöhnen leben und für

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