2013 Seniorenratgeber für den Landkreis Neu-Ulm Werbung Grußwort Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, immer die richtigen Hilfen zu finden, ist nicht ganz Die erwähnte höhere Lebenserwartung führt zum leicht. Deshalb haben wir für Seniorinnen und anderen aber auch dazu, dass es künftig deutlich Senioren sowie ihre Angehörigen diesen Senio- mehr Menschen im Seniorenalter im Allgemeinen renwegweiser herausgegeben. Auch in der nun- und hochbetagte Mitbürgerinnen und Mitbürger mehr zweiten Auflage der Broschüre finden Sie im Speziellen gibt beziehungsweise geben wird. vieles, was Menschen im dritten Abschnitt ihres Demzufolge nehmen typische Alterserscheinun- Lebens suchen und wissen sollten. gen oder -erkrankungen, wie Gehschwierigkei- ten, Demenz oder Diabetes, zu. Entsprechend Menschen sind heutzutage im Spätsommer oder gefragter als früher sind deshalb altersgerechte Herbst ihres Lebens viel fitter, als Generationen Dienstleistungen, wie beispielsweise „Essen auf vor ihnen das noch waren. Das hängt nicht zu- Rädern“, „Betreutes Wohnen“ sowie Pflege. letzt mit der höheren Lebenserwartung zusam- Auch dieser Themenkomplex nimmt breiten men. Nicht umsonst heißt es deshalb in einem Raum in diesem Ratgeber ein. Song von Udo Jürgens: „Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an“. Nun fängt das Leben sicher nicht Der dritte Informationsschwerpunkt betrifft die erst mit 66 Jahren an, aber wer heutzutage das Beratung und Hilfe, sei es in finanziellen Ange- Erwerbsleben hinter sich gebracht hat, für den legenheiten, wenn es um die Rente, die Pflege- beginnt oft nur noch dem Wortlaut nach der Ru- versicherung oder das Vererben und Erben geht, hestand. Ruhestand – das bedeutet für immer sei es in rechtlicher Hinsicht, wenn eine Vorsor- mehr Frauen und Männer Kino-, Theater- oder gevollmacht oder Patientenverfügung gewünscht Stadionsitz, Turn- oder Wanderschuhe und wird, in medizinischer Hinsicht oder in anderen „Raus in Natur und Kultur“. Auch Seniorinnen Fragen der Lebensbewältigung im Alter. und Senioren wollen und können mehr denn je am gesellschaftlichen Leben teilhaben, in Bewe- Mit dieser Palette an Aspekten, auf die dieser gung sein und ihre dazugewonnene Freizeit ge- Seniorenwegweiser eingeht, wendet er sich nicht nießen. Das Broschürenkapitel „Aktiv im Alter“ nur an die Seniorinnen und Senioren selbst, son- spricht diese Bedürfnisse an. dern auch an deren Angehörige, die ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Diese Broschüre dient als Leitfaden durch das Alter. Sie gibt ver- lässliche, nützliche und breit gefächerte Informa- tionen auf dem Weg durchs Alter. Ich empfehle sie Ihnen als Nachschlagewerk und hoffe, dass Sie alles finden, was Sie suchen. Denn ich wün- sche mir, dass Sie sich auch im Alter in unserem Landkreis wohlfühlen. Mit freundlichen Grüßen Neu-Ulm Landratsamt Erich Josef Geßner Foto: Landrat | 1 erdgas schwaben Der sympathischste Energiemix Erdgas // Bio-Erdgas Strom // Bio-Strom Klaus-Peter Dietmayer Geschäftsführer erdgas schwaben Geld sparen, Klima schonen – unser Mix macht’s möglich Wir sind da, wo unsere Kunden sind www.erdgas-schwaben.de erdgas schwaben erdgas schwaben ist klimaneutral TÜV-SÜD-geprüfte TÜV-SÜD-geprüft Kundenzufriedenheit 2 | Inhalt Grußwort ............................................................................ 1 Senioren im Landkreis Neu-Ulm ........................ 4 Aktiv werden – aktiv bleiben ................................. 6 Bürgerschaftliches Engagement von und für Senioren ............................................... 13 Zu Hause wohnen ...................................................... 14 Servicedienstleister, Sozialstationen und Ambulante Pflegedienste ........................... 15 Unterstützungsangebote für pflegende Angehörige ........................................... 20 Tagespflegeeinrichtungen ................................... 23 Wohnen im Alter ......................................................... 24 Wohnformen für Senioren .................................... 24 Pflegeformen .............................................................. 25 Wohn- und Pflegeeinrichtungen ....................... 27 Betreutes Wohnen ................................................... 29 Einrichtungen für Menschen mit besonderem Bedarf ........................................ 29 Pflege- und Wohnqualitätsgesetz ................... 31 Gesundheit .................................................................... 33 Finanzen .......................................................................... 35 Grundsicherung ........................................................ 35 Die gesetzliche Pflegeversicherung ................ 37 Recht und Vorsorge ................................................. 39 Hospizbewegung ....................................................... 41 Vorsorge für den Todesfall .................................. 43 Beratung und Hilfe .................................................... 45 Seniorenberatungsstellen .................................... 45 Weitere Beratungsstellen ...................................... 46 Neu-Ulm Wohlfahrtsverbände ............................................... 49 Branchen | Impressum ........................................... 51 Landratsamt Im Notfall ......................................................................... 52 Foto: | 3 Senioren im Landkreis Neu-Ulm Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Neu-Ulm Der Landkreis Neu-Ulm gehört mit rund 165.000 Arbeitsgemeinschaft Sozialplanung Einwohnern auf einer Fläche von 515 Quadratki- Die beschriebene Entwicklung ist eine gewaltige lometern zu den kleinsten und am dichtesten be- Herausforderung für die Seniorenpolitik und Se- siedelten Landkreisen in Bayern. Er umfasst 17 niorenarbeit. Den bayerischen Gesetzgeber hat Städte, Märkte und Gemeinden, darunter die Gro- dies dazu bewogen, die Landkreise, Städte und ße Kreisstadt Neu-Ulm und die Städte Illertissen, Gemeinden zu veranlassen, sogenannte „Senio- Senden, Vöhringen und Weißenhorn. renpolitische Gesamtkonzepte“ für ihre Bereiche ausarbeiten zu lassen. Der Landkreis Neu-Ulm ist ein bedeutender Le- bens- und Wirtschaftsraum, zentral gelegen, mit Anders als bei den bisherigen Altenhilfeplänen einer hervorragenden Infrastruktur, einem umfas- geht es bei diesem Seniorenpolitischen Gesamt- senden Bildungsangebot, einem innovativen Wirt- konzept um zukunftsfeste, Folgen abschätzende schaftsklima mit guten Arbeitsmarktchancen Leitlinien und prozessorientierte Konzepte, da nur sowie einer flächendeckenden Gesundheitsver- auf diese Weise der Dynamik der Entwicklung sorgung und Versorgung der Bevölkerung mit Rechnung getragen werden kann. Pflegeeinrichtungen. Der Landkreis Neu-Ulm hat diese Aufgabe der Seit 1950 stieg die Bevölkerung im Landkreis Neu- Arbeitsgemeinschaft Sozialplanung in Bayern, Ulm bis Ende 2008 um fast das Doppelte an. bestehend aus der „Arbeitsgruppe für Sozialpla- Aufgrund von Abwanderungen einerseits und den nung und Altersforschung“ GbR (AfA), München, allgemein niedrigen Geburtenziffern hat sich der und dem „Institut für Sozialplanung, Jugend und Anstieg in den letzten Jahren deutlich verlang- Altenhilfe, Gesundheitsforschung und Statistik“ samt. Nach einer durchgeführten demographi- (SAGS), Augsburg, übertragen. schen Prognose werden im Jahr 2018 im Land- kreis Neu-Ulm knapp 167.000 Einwohner und Folgende Arbeitsschritte wurden damit gut 2.000 Einwohner mehr als heute leben. durchgeführt: Im Jahr 2028 ergibt sich dann eine geschätzte • Analyse der demografischen Entwicklung der Einwohnerzahl von wieder unter 165.000, was der Bevölkerung heutigen Größenordnung entspricht. • Bestandserhebung bei den Einrichtungen und Diensten, die in der Seniorenarbeit tätig sind Demografischer Wandel • Schriftliche Befragung von rund 2.500 Personen Aufgrund des demografischen Wandels unserer über 60 Jahre mit einem Rücklauf von knapp Gesellschaft wird der Anteil der über 60-Jährigen 40 %. Insgesamt liegen Informationen über an der Gesamtbevölkerung im Landkreis Neu-Ulm knapp 1.000 Bürgerinnen und Bürger vor. von heute rund 24 % bis 2028 auf etwa 34 % • Durchführung von zwei Workshops mit regio- steigen. In den frühen 30er-Jahren wird die Quo- nalen Expertinnen und Experten te voraussichtlich über 35 % liegen. Die Zahl der • Schriftliche Befragung der kreisangehörigen über 84-Jährigen im Landkreis hat sich von 1988 Kommunen bis heute verdoppelt. Bis 2024 wird sie sich laut • Diskussion der Ergebnisse in einem Steue- Prognose nochmals verdoppeln. Bis 2030 ist ge- rungsgremium genüber 1988 mit einer Verfünffachung der Hoch- betagten, das heißt der über 84 Jahre alten Ein- wohner des Landkreises zu rechnen. 4 | Senioren im Landkreis Neu-Ulm Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Neu-Ulm Es wurden zehn Handlungsfelder unterschieden. dokumentiert. Die Broschüre enthält zudem eine Hinzu kommt die Pflegebedarfsplanung. Die Erläuterung der gesetzlichen Grundlagen sowie Handlungsfelder sind: eine detaillierte Bevölkerungsanalyse und Bevöl- kerungsprognose, die die zukünftige Entwicklung • Integrierte Orts- und Entwicklungsplanung der älteren Bevölkerungsgruppen im Landkreis • Wohnen zu Hause Neu-Ulm in den nächsten 20 Jahren aufzeigt. Da- • Beratung, Information und Öffentlichkeitsarbeit rauf aufbauend wird auch der Pflegebedarfspla- • Gesellschaftliche Teilhabe nung ein breiter Raum eingeräumt. Alle Bereiche • Bürgerschaftliches Engagement von und für sind mit zahlreichen farblichen Darstellungen an- Senioren schaulich erläutert. • Unterstützung pflegender Angehöriger • Präventive Angebote und Angebote für
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