Katholische Jugendfürsorge München und Freising e.V. Einrichtungsverbund Kinder und Jugendhilfe EVKJ Tätigkeitsbericht 2020 Psychologische Beratungsstelle Für Eltern, Kinder & Jugendliche MÜNCHEN: ALTSTADT-LEHEL & BOGENHAUSEN Fachbeitrag: „Du bist ein „schlauer“ Fuchs!“ oder „Ich bin die Sonne!“ Fachbeitrag: Warum gesunde Selbstfürso rge nicht nur einem selbst, sondern auch Fachbeitrag: unseren Klienten In Eigener Sache: Wie Corona unsere zugutekommt Beratungspraxis verändert hat Unsöldstraße 15 ● 80538 München Telefon: 089/219 37 93-0 ● Fax: 089/219 3793-75 E-Mail: [email protected] Inhaltsverzeichnis Vorwort 3-4 Kurzzusammenfassung 5 1. Allgemeine Angaben zur Beratungsstelle 6 2. Personelle Besetzung 7-8 3. Beschreibung des Leistungsspektrums 9-10 4. Klientenbezogene Angaben 11-16 5. Gründe für die Inanspruchnahme der Beratungsstelle 17-20 6. Angaben über geleistete Beratungsarbeit 21-27 7. Interne Qualifizierung und Qualitätssicherung 28-29 8. Multiplikatorenarbeit/ Prävention 30-31 9. Öffentlichkeits- und Gremienarbeit 32-33 10. Fachbeiträge und Artikel Der Psychologische Fachdienst in den regionalen Kinderkrippen und 34-37 Kooperationseinrichtungen 2019 – Zahlen und Informationen Warum gesunde Selbstfürsorge nicht nur einem selbst, sondern auch unseren 38-39 Klienten zugutekommt In Eigener Sache: Wie Corona unsere Beratungspraxis verändert hat 40--42 „Du bist ein „schlauer“ Fuchs!“ oder„Ich bin die Sonne!“ 43-50 Unsere neuen Mitarbeiterinnen stellen sich vor 51-53 Nachwort 54 2 Vorwort Liebe Leser*innen, Corona dominiert unser Leben seit dem Frühjahr 2020. Vor etwas mehr als einem Jahr ist das Virus in Deutschland angekommen und hat unser aller Leben seither mehr oder minder im Griff. Wäre es da nicht angezeigt, mit diesem Vorwort gerade einen anderen Akzent zu setzen? Ein so allgegenwärtiges Problem nicht zu benennen, scheint aber dann doch schwierig. Die Fragen, Sorgen und Nöte mit und um Corona sind vielschichtig und individuell. Die diversen, oft sehr widerstreitenden Debatten darum spiegeln die unterschiedliche Betroffenheit und die großen Herausforderungen in der Bewältigung dieser globalen Krise wider. Längst ist es nicht mehr ausschließlich die Angst vor der gesundheitlichen Bedrohung durch das Virus und inzwischen seiner Mutationen, sondern auch die große Besorgnis um die sozialen, emotionalen und wirtschaftlichen Folgen. Je nach Generation und je nach Lebensumständen finden sich unterschiedliche Herausforderungen und vielschichtige Problemlagen. Kinder und Jugendliche leben seit Monaten in einer Art „Ausnahmezustand“. Die Langzeitfolgen fürchten alle Fachkräfte. Der anfänglich erwartete Ansturm von Familien zur Bewältigung der „über Nacht“ hereingebrochenen Veränderungen und Herausforderungen des ersten Lockdown im März blieb aus. Unsere extra eingerichtete Hotline „Familientelefon in Coronazeiten“ hatte nicht die erhoffte Resonanz. Insgesamt hatten wir 2020 eine leicht höhere Fallzahl gegenüber 2019. Corona spielte in den Beratungen aber nicht unbedingt die dominante Rolle. Tatsächlich kommt in der Beratungsstelle erst mit Ende 2020 und in den ersten Monaten von 2021 deutlicher die hohe Belastung der Familien an und wir beobachten eine Steigerung der Anmeldungen. Die zunehmende Erschöpfung der Belastungen der letzten Monate, die Kontaktverluste, die Isolation, das Defizit an Bildung und Freizeit, die Reduzierung unserer Beziehungen mit all den dazugehörenden Erfahrungen während der Corona-Pandemie werden immer mehr sichtbar werden. Die Beratungsstellen werden sich fachlich mit den Langzeitfolgen der Kinder, Jugendlichen und Familien in Zukunft auseinandersetzen und sicher vielfältige Problemlagen vor dem Hintergrund der Pandemieerfahrungen bewerten können müssen. Die Beratungsarbeit hat eine unfreiwillige Anpassung leisten müssen, da in Teilen die persönliche Beratung nicht möglich war. Telefonberatung und insbesondere die Videoberatung waren Settings, in denen ein großer Umfang unserer Klientenkontakte stattgefunden hat. Viele wertvolle Elemente der Begegnung, des Kontaktes fehlen dabei. Andere haben wir dabei aber auch entdeckt. So konnten wir gerade bei den Trennungs- Scheidungs-Beratungen oftmals durch das Setting der Videoberatung positive Effekte für die Beratungsarbeit beobachten. Eltern waren weniger emotional angespannt, die Fähigkeit dem anderen zuzuhören, Lösungen anzudenken war sichtbarer. Die Videoberatung haben wir im letzten Jahr nicht nur als Notlösung im Lockdown, sondern als zukünftiges weiteres wichtiges Beratungssetting verstehen gelernt. Blended Counseling dürfte hier in Zukunft in der Beratung ein wichtiges Stichwort sein. Die Belastungen und vielfältigen Veränderungen im Leben mit Corona werden uns aller Voraussicht nach noch eine ganze Weile begleiten. Ich möchte noch immer bei Begrüßungen die Hand geben. Viele Situationen bräuchten so dringend auch die kleinen körperlichen Gesten, oder doch wenigstens mehr Nähe als es 2 Meter Abstand vermitteln in der beratenden/therapeutischen Arbeit (und im privaten Leben). 3 Bei allen Schwierigkeiten und besonderen Umständen im vergangenen Jahr konnten wir im Großen und Ganzen die Familien dennoch gut begleiten und haben unsere vielfältigen Unterstützungsangebote den neuen Rahmenbedingungen engagiert angepasst. Wie immer soll das umfangreiche Zahlen-und Datenmaterial dieses Tätigkeitsberichtes nach einem sehr besonderen Jahr, dies aufzeigen. Ich möchte mich an dieser Stelle bei meinem Team der Beratungsstelle bedanken. Mit viel Einsatzbereitschaft, Kreativität, Spontanität und der bewährten Freude und Neugierde an der Arbeit ist ein arbeitsreiches und anstrengendes Jahr zusammen gemeistert worden. Ebenso möchte ich einen großen Dank an unseren Träger, insbesondere an unsere Zentrumsleitung, Frau Winkler richten, die uns mit Ihrem Vertrauen und Ihrer Wertschätzung in und für unsere Arbeit stets unterstützt. Wir bedanken uns an dieser Stelle für die finanzielle Unterstützung durch die Landeshauptstadt München, der Regierung von Oberbayern und dem Landkreis München. Für die überaus gute Zusammenarbeit und verlässliche Unterstützung in unterschiedlichsten Fragestellungen mit der Fachsteuerung im Stadtjugendamt, hier ein besonderer Dank. Gerade bei den großen Einschränkungen der Vernetzungs-und Kooperationsmöglichkeiten 2020 hat sich die Bedeutung von Austausch und gegenseitiger Unterstützung gezeigt. Vielen Dank allen, die auch unter erschwerten Bedingungen mit uns den unverzichtbaren Kontakt und den fachlichen Austausch gehalten haben. Wir hoffen sehr, dass 2021 wieder mehr Kontaktmöglichkeiten gegeben sein mögen. Es gibt keine Alternative zur positiven Perspektive nach vorne, auch wenn diese gerade in den letzten Wochen nicht leicht war. 2021 neues Jahr – neue Herausforderungen – neue Lösungen. Petra Reuter-Niebauer März 2021 „Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin – und niemand ginge um einmal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge.“ (Kurt Martin) [Wecken Sie das Interesse Ihrer Leser mit einem passenden Zitat aus dem Dokument, oder verwenden Sie diesen Platz, um eine Kernaussage zu betonen. Um das Textfeld an einer beliebigen Stelle auf der Seite zu platzieren, ziehen Sie es einfach.] 4 Kurzzusammenfassung /Beratungsstelle der Kath. Jugendfürsorge i.d. Unsöldstraße 2020 wurden 375 Familien (207 Neuanmeldungen /165 Übernahmen aus dem Vorjahr) beraten und unterstützen. 193 Fälle wurden abgeschlossen, 182 Fälle in das Jahr 2021 übernommen. Fast 80% unserer Klienten konnten wir innerhalb von 3 Wochen ein Erstgespräch anbieten, unsere Wartezeiten haben sich damit deutlich verringert. Die Verteilung der Beratungsanlässe, wie folgt: „Erziehungsberatung als Hilfe zur Erziehung“ (§28) 54,1%, Beratung bei „Trennung und Scheidung“ (§17) 15,1%, „Beratung u. Unterstützung bei d. Ausübung des Umgangsrechtes“(§18) 12 %, „Allgemeine Förderung der Erziehung in der Familie“(§16) 15 %, „Hilfe f. junge Volljährige“(§41) 4,8 %. Das psychologisch-pädagogische Fachteam mit 6,5 VZÄ setzt sich nach verschiedenen personellen Wechseln und Stundenverschiebungen unterjährig im Team zum Ende von 2020 aus 5 Psychologinnen (1VZ/ 4 TZ mit 18/35/ 26,5/ 20 WStd.), zwei Vollzeit-Sozialpädagen, einer Heilpädagogin mit 36,25 plus einer Vollzeitstelle Teamassistenz zusammen. Davon werden 47,5 Psychologenstunden, 10 Soz.-Päd.Stunden, sowie 24 Heilpädaogenstunden ausschließlich durch die LHM finanziert (Beratung in High-Konflikt-Trennungs-Scheidungsfamilien, Stunden Hilfenetzwerke, EB an Grundschulen, Aufsuchende Arbeit in Flüchtlingsunterkünften, Fachberatung nach §8a/8b, FLS Krippenberatung) Unsere Fachkräfte verfügen jeweils über therapeutische Zusatzqualifikationen. Unsere Beratungsstelle erhöhte, dem aktuellen Bedarf in Coronazeiten entsprechend, 2020 die Onlineberatung der Bke vorübergehend von 5 auf 10 Wstd. Im Jahr 2020 fanden 144 Beratungen in Form von Mailberatung und Chatberatung für Eltern und Jugendliche statt. Unsere langjährigen Jungengruppen zur Stärkung der Sozialkompetenz im Alter zwischen 7-13 Jahren konnten nur noch zu Anfang des Jahres stattfinden, aufgrund der Schutzmaßnahmen im Rahmen der Covid-19-Pandemie war die Durchführung durch unsere zu kleinen Räumlichkeiten leider nicht mehr möglich. Auch eine im April geplante Elterngruppen für Eltern mit pubertären Kindern konnte durchgeführt werden. Im Rahmen der regionalen Vernetzung bieten wir in regionalen Kitas und Schulen, nach Anfrage Verhaltensbeobachtungen, Fachberatungen und Referate für Elternabende an. Der Krippenpsychologische Fachdienst berät und unterstützt in 6 Kinderkrippen
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