Sonderveröffentlichung: 30 Jahre Rekord D Und Commodore B

Sonderveröffentlichung: 30 Jahre Rekord D Und Commodore B

31. Jahrgang Ausgabe 4/2002 Sonderveröffentlichung: 30 Jahre Rekord D und Commodore B Das Clubmagazin Nr. 154 der ALT-OPEL IG von 1972 e.V. Historie 30 Jahre Rekord D und Commodore B Ein Klassiker ist angekommen Es stimmte, was die Werbung damals für den Opel Commodore versprach: Den Klassiker von heute konnte man damals schon fahren – „in ihm steckt ein Klassiker von morgen“. Text: Matthias Goebel | Fotos: Adam Opel AG 1972: Der Commodore setzt das Konzept der leistungsstarken Opel-Mittelklasse erfolgreich fort. 2 Clubmagazin Nr. 154 30 Jahre Rekord D und Commodore B Historie 0 Jahre sind nunmehr seit Produk- dell verstanden. Der Vorgänger, auch sowie die dazugehörige Waschwasser- 3tionsbeginn dieses Modells vergan- am Ende seiner Bauzeit mit guten Ab- pumpe im Fußraum. Treu der ameri- gen. Damit haben die ältesten Fahr- satzzahlen, wurde zur richtigen Zeit kanischen Philosophie der umfangrei- zeuge der Baureihen Rekord D und abgelöst. Stilistisch und technisch chen Zubehörliste und der zahllosen Commodore B auch ganz offiziell die hatten die Opel-Techniker gute Arbeit „Options“ gab es eine L-Ausstattung, Auszeichnung als Oldtimer erhalten. geleistet. Opel kehrte zu glatten die das Grundmodell erheblich auf- Für diejenigen, die das 25-jährige Mo- Flächen und schnörkellosem Design wertete oder das Sprint-Paket, das die delljubiläum verpasst haben, dürfen zurück. Ausgewogene Proportionen, sportlichen Opel Käufer ansprechen Vielfalt klaren Designs: Rekord D als zweitürige Limousine, Coupé und viertürige Limousine (von links) wir an dieser Stelle auf die wichtig- niedrige Seitenlinie, sachliche, flächi- sollte – alles gegen Aufpreis, versteht sten Punkte der Baureihe nochmals ge Form mit großen Glasflächen sich. eingehen (siehe auch Magazin & zeichnen diesen Trend nach. Der Re- Das Sprint-Paket, lieferbar für alle Ka- Markt Nr. 86, 125 und 126). Der fol- kord erhielt sofort großes Lob von der rosserievarianten (außer Lieferwagen), gende Artikel ist im Wesentlichen eine Fachpresse. Funktional und komforta- bezog sich jedoch mehr auf sportli- Zusammenfassung bisher im Clubma- bel zeigt er sich deshalb auch heute ches Zubehör, als auf satte Leistung gazin erschienener Veröffentlichun- noch. Zeitlose Eleganz mit einfachen wie beim Vorgänger. gen. Mitteln lassen die Karosserie nach wie Zu Paketinhalt zählten: Drehzahlmes- vor gut aussehen – die „Neue Linie ser, Sportlenkrad, mattschwarzer der Vernunft“ war angesagt. Kühlergrill und breitere Bereifung. Der Rekord Innen wie außen wurde der neue Re- Die zwei Weber Vergaser („So wird er kord wegen seiner Übersichtlichkeit schneller“ – Werbespruch des Tuners Liest man die ersten Testberichte zum gelobt. Negativ bemerkt wurde beim Steinmetz), die beim Rekord C einge- Rekord D, dann wird der neue Rekord Modell der ersten Serie der antiquierte setzt wurden, entfielen und somit von vorneherein als neues Erfolgsmo- Wippschalter für die Scheibenwischer auch die 106 PS, die schon fast Com- Clubmagazin Nr. 154 3 Historie 30 Jahre Rekord D und Commodore B modore-Leistung entsprachen. saugluft und membrangesteuerte Der Diesel Der Sprint ist beim D-Rekord wohl Zündverstellung sollte bei gleichzeitig aus diesem Grund nicht mehr so be- erhöhter Verdichtung die strengeren Wegen des hohen Gebrauchswertes deutend wie beim Rekord C, der in Abgaswerte erreichen. Beim Rekord D des Rekords und seiner guten Wirt- dieser Variante fast ausschließlich als wurde also nicht nur eine neue Karos- schaftlichkeit war es als konsequent Coupé verkauft wurde und rein op- serie geboten, sondern auch techni- anzusehen, ein Dieselmodell zu ent- tisch schon Commodore-Image ver- sche Innovation. wickeln. trat. Als Limousine ist der Sprint je- Fazit war ein Zuwachs an Fahrsicher- Bereits 1964 hatten die Opel Techniker doch eine echte Rarität. Auch der heit, Handlichkeit und verbesserter In- solches im Sinn. Die Entwicklung da- Verzicht beim Coupé auf die Hardtop- nenraumnutzung. Konstruktive Ver- zu dauerte jedoch acht Jahre. Im form und die vollständig versenkbaren besserung an Fahrwerk und Motor Herbst 1972 bereicherte ein Dieselm- hinteren Seitenscheiben ließen wohl galten letztendlich mehr als effektvol- odell die Modellpalette. Dabei machte die Popularität des neuen Coupés sin- les Design (als Sonderwunsch trotz- der Motor dem Namen Rekord alle ken. Puristen sagen, dass es ab diesem dem lieferbar) oder übertriebener Lei- Ehre. Nicht weniger als 52 Stunden Zeitpunkt kein richtiges Coupé mehr stungszuwachs. Der Preis 1974: Volllastfahrt mit 190 Stundenkilome- tern Durchschnittsgeschwindigkeit bei einer durch Aufladung erreichten Lei- stung von 95 PS (Serie 60 PS) mit insgesamt 10.000 Kilometern Dauer- fahrt wurden in einem umgebauten „Rekord-GT“ im Test auf dem Prüffeld in Dudenhofen erreicht. der Opel GT Diesel schaffte somit 20 internationale und weltweite Rekorde in puncto Zu- verlässigkeit. Dies war der Beweis für Langlebigkeit des Motors und gleich- zeitig die Eintrittskarte in das Diesel- geschäft – drängte man doch auf ei- nen Markt, der von der Untertürkheimer Konkurrenz bisher dominiert wurde. Der Verkaufserfolg stellte sich dann auch bald ein. Eine Höchstgeschwindigkeit von 135 Stun- denkilometern, 8,7 Liter Kraftstoffver- brauch auf 100 Kilometern und das Caravan als Dreitürer: Heute mutet dieses Konzept exotisch an, nichtsdestotrotz machte der ausgedehnte Opel Kundendienstnetz hohe Nutzwert diesen Rekord zum beliebten Lastenesel – entsprechend selten ist das Modell waren gute Verkaufsargumente für heute in Liebhaberkreisen zu finden. den Diesel. bei Opel gab. Flachere Front und 9.815.- Mark für den Viertürer 1,7N, edanklich lag der Konstruktion Heckscheibe und ein kürzeres Heck 11.785.- Mark für das Coupé 1900 Gwohl der 1,9-Liter-Otto-Motor zu unterschieden das Coupé zur zweitüri- und 10.521 Mark für den Caravan Grunde (fünffach gelagerte Kurbelwel- gen Limousine. 1700 S. le, OHC-Konstruktion). Ähnlichkeiten Als Abschluss des Millionensellers gab blieben jedoch auf Äußerlichkeiten ie damalige Abgasgesetzgebung es den Rekord mit Sonderausstattung beschränkt. Der Dieselmotor war eine Dveranlasste die Opel-Techniker, ei- als „Millionär“. Ausgestattet war dieser eigenständige Entwicklung. Er arbeite- nige Modifikationen an Vergaserbe- mit einem Zwei-Liter-Motor mit 100 te nach dem Wirbelkammerverfahren, stückung und Verdichtung der Moto- PS, Berlina Ausstattung, elektroma- das einen hohen Wirkungsgrad und ren vorzunehmen. Wahrscheinlich gnetische Kofferraumentriegelung, vollständige Verbrennung des Kraft- deshalb auch der Wegfall des 106 PS und dem Sprint-Armaturenbrett mit stoffes verspricht. Dabei wird der starken Sprint. Hydrostößel und Zwei- Drehzahlmesser, Öldruckmesser und Kraftstoff in die vor dem eigentlichen stufenvergaser vom Commodore beim Voltmeter. Verbrennungsraum liegende Wirbel- 1,9-SH-Rekord-Motor, temperierte An- kammer eingespritzt. Der eigentliche 4 Clubmagazin Nr. 154 30 Jahre Rekord D und Commodore B Historie Verbrennungsraum ist eine achtförmi- Der Commodore mit ein guter Absatz vorherzusehen. ge Mulde im Kolbenboden. Darauf baute auch die Werbung auf. Gegenüber der Wirbelkammer sind die Mächtig Furore machte schon der A- Man war sich bewusst, ein reichhaltig Ventile angeordnet. Die Nockenwelle Commodore mit seiner äußerst sportli- ausgestattetes Fahrzeug mit zeitlosem liegt zwischen Wirbelkammer und chen Note. Opel hatte seit 1967 den Design zum günstigen Preis anzubie- Ventile mittig über den Zylindern an- anderen autobahndominanten Auto- ten. Die Preisdifferenzierung zu ande- geordnet und steuert die Ventile über mobilmarken etwas für jedermann Er- ren Marken war bei Opel schon immer Schlepphebel. Die Daten des Diesels: schwingliches entgegenzusetzen. Spä- ein wichtiges Verkaufsargument. Eben 2067 ccm Hubraum, 60 PS bei 4400 testens seit dem GS/E-Modell wusste ein Klassiker von morgen, den es U/min Beschleunigung von null auf die Konkurrenz, dass Opel ab sofort nicht jedes Jahr zu diesem Preis gibt. hundert Stundenkilometer: 23,5 Se- noch öfter auf der linken Spur unter- Was sich zum Vorgänger änderte, wa- kunden, 120 Nm bei 2400 U/min. wegs sein wollte (Originalton Hans ren – ähnlich wie beim Rekord – die Preis 1974: 12.237,- Mark; Stückzahl: Mersheimer). So auch mit dem Com- straffere Fahrwerksabstimmung, sowie circa 60.000. Heute sind praktisch kei- modore B. einige wenige Änderungen an den ne Dieselfahrzeuge mehr zu finden. Der Name war gut eingeführt und da- Motoren. Beim Standardmotor mit 2,5 1976: Das Sondermodell Millionär des Rekord D kennzeichnete stolz das gerade erreichte Attribut Millionseller. Clubmagazin Nr. 154 5 Historie 30 Jahre Rekord D und Commodore B Liter Hubraum wurde die Verdichtung Cunningham gehört haben. Kotflügel- /GS/E-Schriftzug statt des Opel-Logos auf 9,0:1 reduziert. verbreiterungen, Breitreifen, Überroll- im Kühlergrill, Bugspoiler und Lenk- Die Auslassventile aller Motoren er- käfig, Doppelscheinwerfer wie beim hilfe waren beim GS/E serienmäßig. hielten Rotocaps, die eine Drehbewe- Ranger, die zusätzlich mit Plexiglas Ab 1974 erhielt der GS Bremsanlage gung der Ventile bewirken und somit verschalt waren, nach unten gezoge- und Lenkhilfe des GS/E. Im Frühjahr verschleißmindernd für Ventile und ner Kühlergrill sowie Stoßstangenhälf- 1975 musste auf Grund des reduzier- Ventilsitz sind. ten vorne links und rechts, die vom ten Bleigehalts im Kraftstoff die Ver- GT stammten. Das Fahrzeug existiert dichtung und damit die Leistung der eim GS/E blieb es zunächst bei ei- sogar noch heute. Motoren reduziert werden. GS: 140 PS Bner Verdichtung von 9,5:1, um der

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