Kirchenfenster

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KIRCHENFENSTER Gemeindebrief der Protestantischen Berggemeinden Weisenheim Bobenheim Herxheim Aus dem Inhalt: „Ich bin dann mal weg!“ Gedanken zur Zeit Karl V. Napoleon Bonaparte Gedenktage Zölibat für Lehrerinnen Evangelisten: Matthäus, der Engel Aus dem Pfarramt Aus den Presbyterien Termine und Informationen Gruppen & Kreise Pfarrer Helmut cleverMeinhardt;Foto: Helmut 2017; Pfarrer Irland Gemeinde im Bild Familiennachrichten Für unsere Kleinen ienste Nr. 52 für die Monate Juni bis August 2019 Anders gesagt: Pfingsten Pfingsten ist Gottes Gegenbild zum babylonischen Turmbau: Wo wir Menschen uns einen Zugang zum Himmel verschaffen und uns einen Namen machen wol- len, werden wir einander aus dem Blick verlieren. Selbst wenn wir dieselbe Sprache sprechen, verstehen wir einander nicht mehr. Der pfingstliche Geist hingegen wirkt dort, wo Gott selber als Mensch gewohnt hat: Auf der Erde, mitten unter uns. Selbst wenn wir unterschiedliche Sprachen sprechen, macht er ein Verstehen möglich, das weit über Worte hinausreicht. Erdverbunden bleiben, einander in den Blick nehmen, sich begeistern lassen für die Vielfalt: all das bewirkt der pfingstlich Heilige Geist. Tina Wilms Impressum V.i.S.d.P. Protestantisches Pfarramt Weisenheim am Berg mit den Kirchengemeinden Bobenheim am Berg und Herxheim am Berg Tel. 06353-7482 - E-Mail: [email protected] Redaktion: Katharina Hauchwitz, Doris Schmidt, Klaus Clever, Annemarie Briese und Pfr. Helmut Meinhardt Bankverbindung: Prot. Verwaltungsamt Bad Dürkheim-Grünstadt IBAN: DE26 5465 1240 0000 0000 42 bei der Sparkasse Rhein-Haardt Bei Spenden bitte die Kirchengemeinde dazu schreiben. Homepage des Dekanats: www.kirchenbezirk-duerkheim.de Stichwort: Gemeinden Redaktionsschluss: 13. Mai 2019 Copyright der Bilder und Grafiken: Nutzung für Abonnenten des Gemeindebrief -Magazins für Öffentlichkeitsarbeit in nichtkommerziellen Publikationen „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte“ Liebe Gemeinde, Die Begegnung und die Zusammenarbeit mit Menschen, privat und im Berufsleben, halfen ich zähle (noch) nicht die Tage bis zum 30. Ju- mir steinige Wege zu ebnen oder – wie riet ni. Dies ist mein letzter „Dienst-Tag“. Ein mir ein katholischer Mitbruder mal: Wenn doin Sonntag. Dann werde ich „ausgekehrt“ oder, Weg steinig ist, räum se weg, wenn se schwer wie es im Amtsblatt der Evangelischen Kirche sinn, hol dir Hilfe, wenn se donn zu schwer sinn, der Pfalz heißen wird, “entsetzt“. Ich bin nicht geh drum herum. mehr zuständig. Man kann mich nicht mehr verantwortlich machen für das, was kommt - Wir haben einen Ratgeber und Begleiter, An- und das, was nicht kommt. Ist dies nun eine walt, Lotse, Tröster – ach, es gäbe viele Hilfs- Entlastung - oder gar Befreiung? wörter zu zeigen: Herr, dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege. Ich zähle nicht die Tage. Eher wird mir bange, (Mein Konfirmationsspruch) ich schaffe es nicht, dieses und jenes bleibt lie- gen. „Unerledigtes“, die Mappe wird dicker. Demut schützt vor stolzem Wahn, ein Lied aus dem mennonitischen Gesangbuch, das erste Mein Blick fällt dennoch auf den 30. Juni und Lied bei meiner Ordination, das letzte an das Losungswort. Ich unterbreche die letzten Pfingstmontag. Am Tag, als ich diese Gedan- Urlaubstage und werde noch Gottesdienste ken zu Papier brachte, erfuhr ich, dass mein halten, in Weisenheim mit einer Taufe. In die Mentor der Mennonitengemeinde Enkenbach Augen, staunenden, suchenden Augen eines aus dem zeitlichen Leben abgerufen wurde. Kindes schauen dürfen, kann es einen schöne- Mit der gelebten Freiheit eines Christenmen- ren, letzten „Augenblick“ geben? schen hat er oft Gottes Wort „als Schwarz- Die Tageslosung aus 2 Mose 23: Dem Herrn, brot“ bezeichnet, das nicht bloß sättigt, son- eurem Gott, sollt ihr dienen… „Weil Menschen dern den Geist stärkt und wir deshalb zu prü- Menschen brauchen…“, eine Werbeschrift fen haben, „woher der Wind weht“ und „wo- zum Theologiestudium fiel mir als Schüler in hin der Geist Gottes uns führen will“. die Hände. Ein wichtiger Impuls. Mein Weg Ach, es schwirrt jetzt vieles im Kopf herum. in den Pfarrberuf war steinig, aber viele halfen Theo Schaller pflegte zu sagen: „Ich breche mir. Dafür bin ich sehr dankbar. hier ab…“ Bei einem Besuch hatte er das Ge- Gottesdienst und Dienst am Menschen gehö- sangbuch in der Hand und meinte: „diese ren eng zusammen. Wie dieser Dienst aus- Lieder sind doch oft dem Leben abgerungen sieht? Es gibt dafür ein „Werkbuch“. Wie ha- und sie geben mir viel Mut und Hoffnung ben wir im Konfi-Unterricht gelernt: „Das und Trost“. In einem dieser Lieder heißt es am Buch der Bücher!“ Vielleicht bleibt unser Tun Schluss: „… nichts hab ich zu bringen, alles Herr Stückwerk, Fragment. „Irren ist nützlich“, wa- bist Du“. Ich brauche dem nichts mehr hinzu rum ist mir dieses Buch nicht schon früher zu fügen. begegnet und nicht erst beim Eintritt in mein Für das Vergangene Dank – zum Kommenden JA. 66. Lebensjahr? Aber es ist nicht zu spät für Anfänge. Irrtümer können uns auf eine be- Ihr lieben Berggemeinden und Menschen in sondere Art kreativ werden lassen. Manches unseren Dörfern, ein herzliches Glückauf und gelingt, anderes nicht. Doch ich habe den Gott befohlen, mit herzlichen Grüßen auch im Schritt nie bereut, dafür hatte ich immer Men- Namen von Christel schen an meiner Seite, die mir halfen, schreck- Ihr und Euer liche Irrtümer sein zu lassen. Dem Herrn, eurem Gott, sollt ihr dienen, so wird er dein Brot und dein Wasser segnen. 2 Mose 23,25 - 2 - Karl V.: „In meinem Reich geht die Sonne nicht unter“ Karl aus dem Hause Habsburg, Sohn von Phi- acht verhängt und die Lektüre und Verbrei- lipp „dem Schönen“ und Johanna „der Wahn- tung seiner Schriften verboten (Wormser sinnigen“, wurde bereits mit 15 Jahren Herzog Edikt). Auf dem Reichstag von Speyer 1526 der Burgundischen Niederlande und ein Jahr wurde die Umsetzung des Erlasses dann den später der erste König von Spanien. Ständen überlassen. Daraufhin gründeten mehrere lutherische Landesherren eigene 1519, vor 500 Jahren, wurde er als Karl V. zum Landeskirchen und erhielten damit auch die römisch-deutschen König gewählt und 1520 geistliche Gewalt in ihrem Territorium. Das in Aachen zum „erwählten“ Kaiser des Heili- Edikt wurde auf dem Reichstag von Speyer gen Römischen Reiches gekrönt. 1529 dann erneut bekräftigt, war jetzt aber nur In der Person Karls erreichten die Habsburger in katholischen Territorien wirksam. Der da- erstmals den Status einer Weltmacht. Ange- mals ausgedrückte Widerspruch („protesta- sichts der extremen Ausdehnung des Herr- tio“) der evangelischen Reichsstände hatte aus schaftsgebietes über mehrere Kontinente ihnen „Protestanten“ gemacht. sprachen die Zeitgenossen von einem Reich, „in dem die Sonne nie untergeht“. „Protestanten“ Die drohende konfessionelle Spaltung des Reiches konnte Karl nicht verhindern. Nach dem Scheitern seiner Bemühungen um einen Ausgleich mit den Protestanten versuchte er den Reichsständen mit dem Augsburger Inte- rim (1548) eine Lösung des Religionskonflikts aufzuzwingen. Durch den daraufhin ausbre- chenden Fürstenaufstand (1552) war er ge- zwungen, eine Koexistenz der Konfessionen im Augsburger Religionsfrieden (1555) anzu- erkennen. Mit der 1532 verfassten Constitutio Criminalis Carolina hatte Karl V. das erste allgemeine Karl verfolgte den Reichsgedanken der Uni- Strafgesetzbuch im Heiligen Römischen Reich versalmonarchie, wonach dem Kaiser Vorrang erlassen. vor allen Königen zukam. Er verstand sich als 1556 trat Karl V. von seinen Herrscherämtern Friedenswahrer in Europa, Beschützer des zurück und teilte seine Herrschaftsgebiete Abendlandes vor der Expansion des Osmani- zwischen seinem ältesten Sohn Philipp II., der schen Reiches und als Verteidiger sowie Re- die spanischen Besitzungen erbte, und seinem formator der römisch-katholischen Kirche. jüngeren Bruder Ferdinand I., der die österrei- Um seine hegemoniale Herrschaftsidee chischen Erblande bereits 1521 erhalten hatte durchsetzen zu können, führte er gegen den und dem nun auch der Kaisertitel zufiel, auf. französischen König Franz I. zahlreiche Krie- Durch diese Teilung spaltete sich das Haus ge. Dabei konnte er sich finanziell auf seine Habsburg in eine spanische (Casa de Austria) kolonialen Besitzungen in Amerika stützen. und eine österreichische Linie (Haus Habs- burg-Österreich). Karl verstarb 1558 in der „Wormser Edikt“ Abgeschiedenheit des Klosters San Jerónimo Karls Regierungszeit fällt in die Zeit der Re- de Yuste. formation. Auf dem Reichstag von Worms Text/Bild: wikipedia; Karl V. um 1548; das Gemälde wird Ti- 1521 hatte er über Martin Luther die Reichs- zian und Lambert Sustris zugeschrieben. - 3 -. Gedenktage: Napoleon Bonaparte - 250. Geburtstag schen Bewohner am „code civil“ festhalten. So gab es im Königreich zwei unterschiedliche Rechtssysteme! Wichtige Bestimmungen wa- ren vor allem: Gleichheit der Bürger, Abschaf- fung des Zunftzwangs, Gewerbefreiheit, Trennung Staat und Kirche, Religionsfreiheit. Trotz der Expansionspolitik Napoleons, die nach berauschenden Erfolgen in der Katastro- phe (Völkerschlacht bei Leipzig 1813, Water- loo 1815) endete, gab es viele Menschen, die Napoleon Bonaparte, französischer General ihn verehrten und stolz waren, in seiner Ar- und Kaiser, hat das politische Gefüge Frank- mee gedient zu haben. Erstaunlich, dass 20 reichs und Europas im frühen 19. Jahrhundert bzw. 30 Jahre nach Napoleon in einer Art ver- u.a. mit der Einführung des „Code civil“ klärter Romantik Veteranen u.a. Denkmale er- (1804), der Initiierung der Auflösung des Hei- richteten,

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