Ortsgemeinde Oelsberg Bebauungsplan „Erweiterung Schleidt II“ W Ü R D I G U N G der Anregungen geäußert während der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange gemäß § 4 (1) BauGB, der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung gemäß § 3 (1) BauGB sowie der nachbarschaftlichen Abstimmung gemäß § 2 (2) BauGB A NREGUNGEN 26. Januar 2017 W ÜRDIGUNG 12 005 Seite 1 Kreisverwaltung des Rhein-Lahn-Kreises, Bad Ems, 31.05.2016 Es wird zur Kenntnis genommen, dass im Geltungsbereich des vorliegenden Bebauungsplans keine Eintragungen im Altablagerungskataster vorhanden sind. Da auch der Ortsgemeinde im in Rede stehenden Plangebietsbereich keine Altablagerungen bekannt sind, wird kein weitergehender gutachterlicher Unter- suchungsbedarf erkannt. Es wird ebenso zur Kenntnis genommen, dass Fließgewässer und Wasser- schutzgebiete nicht von der Planung tangiert werden. Im Hinblick auf die angesprochene Erweiterung der wasserrechtlichen Zulas- sung in Bezug auf das bestehende Rückhaltebecken wird festgestellt, dass das bereits errichtete Becken für das Niederschlagswasser bereits für die Erweite- rung des Baugebietes, somit das vorliegende Bebauungsplangebiet „Erweite- rung Schleidt II“ ausgelegt ist und wasserrechtlich genehmigt ist. Die Schmutzwasserleitung wurde ebenfalls bereits vorverlegt. Dies geht entspre- chend auch aus der Stellungnahme im Beteiligungsverfahren seitens der Ver- bandsgemeindewerke Nastätten vom 01.04.2016 hervor. Für die Erweiterung des Baugebietes wurde bereits 1997 eine Ausführungsplanung der Wasser- versorgung und Abwasserbeseitigung durch ein Fachbüro angefertigt. Der Ge- KARST INGENIEURE GMBH Ortsgemeinde Oelsberg Bebauungsplan „Erweiterung Schleidt II“ 12 005 A NREGUNGEN 26. Januar 2017 W ÜRDIGUNG Seite 2 nehmigungsbescheid der SGD Nord datiert vom 07.08.2001. Die weiteren Hinweise werden zur Kenntnis genommen. 1. Beschlussvorschlag: Unter Verweis auf vorstehende Ausführungen wird kein Planänderungsbedarf erkannt. In die Begründung werden ergänzende Informationen zur bestehenden wasserrechtlichen Erlaubnis aufgenommen. Zu Untere Naturschutzbehörde: Die Hinweise werden zur Kenntnis genommen und berücksichtigt. Einplanung einer externen Kompensationsfläche im sonstigen Geltungs- bereich des Bebauungsplans. Das Kompensationsdefizit wurde aktuell mit ca. 1.200 m² ermittelt. Dies unter Berücksichtigung der durch den Rat beschlossenen Planänderung zur verbrei- terten Festsetzung der Straßenverkehrsfläche mit 6,5 m Breite. Zum Ausgleich des ermittelten Defizits ist folgende Fläche und Maßnahme vorgesehen: Innerhalb des neuen Ordnungsbereichs B wird eine Fläche und Maßnahme im sonstigen Geltungsbereich des Bebauungsplans gemäß § 9 (1) Ziffer 20 Bau GB festgesetzt. Die Fläche des Ordnungsbereichs B liegt südöstlich der Siedlungslage Oels- berg, unmittelbar an der Gemeindegrenze und betrifft das Flurstück 1 tlw. der Flur 5. Das Flurstück hat insgesamt eine Größe von rund 26.055 m². KARST INGENIEURE GMBH Ortsgemeinde Oelsberg Bebauungsplan „Erweiterung Schleidt II“ 12 005 A NREGUNGEN 26. Januar 2017 W ÜRDIGUNG Seite 3 Abb.: Abgrenzung der Ausgleichsfläche – Ordnungsbereich B KARST INGENIEURE GMBH Ortsgemeinde Oelsberg Bebauungsplan „Erweiterung Schleidt II“ 12 005 A NREGUNGEN 26. Januar 2017 W ÜRDIGUNG Seite 4 Abb.: Luftbild der Ausgleichsfläche (unmaßstäbliche Darstellung) Im nördlichen Randbereich der Fläche befindet sich ein standortfremder Na- delwald. Den südlichen Bereich der Flächen bilden derzeit überwiegend Fett- wiesen und –weiden. Im Übergang zwischen Nadelwald und der Wiesenflä- chen verläuft das schutzwürdige Biotop „Quellbach südlich des Birkenhofs“ (BT-5812-0277-2009). Entlang des Quellbachs befinden sich drei gemäß § 30 BNatSchG geschützte Großseggenriede (BT-5812-0261-2009, BT-5812-0429- 2009, BT-5812-0343-2009). Die Wiesenflächen selbst sind als schutzwürdiges Biotop „Wiesenflächen Wiesenwaldtalbereich östlich von Bogel“ (BK-5812- 0109-2009) kartiert. Gemäß Biotopkataster Rheinland-Pfalz ist für das Biotop das Schutzziel „Extensivierung von Teilbereichen der umgebenden Fettwiesen und Fettweiden“ formuliert. KARST INGENIEURE GMBH Ortsgemeinde Oelsberg Bebauungsplan „Erweiterung Schleidt II“ 12 005 A NREGUNGEN 26. Januar 2017 W ÜRDIGUNG Seite 5 Abb.: Naturschutzfachinformationen zur Ausgleichsfläche (unmaßstäbli- che Darstellung) Aus diesem Grund bietet sich als Aufwertungsmaßnahme die im Schutzziel formulierte Extensivierung der Fettwiesen und -weiden an. Dazu ist die Fläche ein- bis zweimalig pro Jahr nicht vor Mitte Juli zu mähen und das Mahdgut zu entfernen. Düngung und Pflanzenschutz sind nicht zulässig. Ziel ist die Entwicklung von artenreichem Feuchtgrünland auf bisher intensiv genutztem Grünland, eine Verbesserung des Biotopverbundes sowie eine Ver- besserung der Filter- und Pufferfunktion des Bodens. Im wirksamen Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Nastätten ist die Wiesenfläche bereits als „Flächen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft“ dargestellt. Konkret ist hier „Grünland“ und „Feuchtgebiete“ dargestellt. Die Maßnahme steht den Darstellungen des Flä- chennutzungsplans entsprechend nicht entgegen, sie kann vielmehr aus den Darstellungen des Flächennutzungsplans entwickelt werden. Die geplante Maßnahme entspricht ebenfalls den inhaltlichen Zielen des regio- KARST INGENIEURE GMBH Ortsgemeinde Oelsberg Bebauungsplan „Erweiterung Schleidt II“ 12 005 A NREGUNGEN 26. Januar 2017 W ÜRDIGUNG Seite 6 nalen Raumordnungsplans (2016). Die Fläche unterliegt hier einer Darstellung für ein Vorbehaltsgebiet Arten- und Biotopschutz. Die Fläche befindet sich im Eigentum der Gemeinde Oelsberg und ist somit dauerhaft gesichert. Durch die Kompensationsmaßnahme werden im Sinne der Regelung des § 15 (3) BNatSchG keine hochwertigen land- oder forstwirt- schaftlichen Flächen ihrer Nutzung entzogen. Die Extensivierung der Wiesen- und Weidenflächen in Ordnungsbereich B auf einer Fläche von rund 4.218 m² wird mit dem Faktor 0,7 bewertet. Entspre- chend wird eine Kompensation im Umfang von 2.953 m² erreicht. Der Bezugs- faktor liegt bei der Entwicklung einer Extensivwiese auf Acker mit 1,0. Da es sich beim Ausgangszustand der Flächen in Ordnungsbereich B aber nicht um monoton bestellte Rohböden handelt, sondern bereits um eine geschlossene Vegetationsdecke, wird die Maßnahme niedriger bewertet. Dennoch stellt die festgesetzte Entwicklung einer extensiv genutzten Wiese eine Aufwertung dar, da sich der Artenreichtum auf der derzeit artenarmen Wiese erhöht und da- durch auch die Filter- und Pufferfunktion des Bodens verbessert wird. Der Eingriff ist somit vollständig ausgeglichen und es verbleibt ein Kompensa- tionsüberschuss von ca. 1.758 m² Fläche. 2. Beschlussvorschlag: Unter Verweis auf vorstehende Ausführungen wird die zuvor vorgestellte Kompensationsfläche mit rund 4.200 m² auf dem Flur- stück 1 tlw, Flur 5 in der Gemarkung Oelsberg in die Planung aufgenommen und in einem sonstigen Geltungsbereich des Bebauungsplans („Ordnungsbe- reich B“) festgesetzt. Die Planunterlagen werden für die anstehenden Beteili- gungsverfahren gemäß §§ 3 (2) und 4 (2) BauGB ergänzt und aktualisiert. KARST INGENIEURE GMBH Ortsgemeinde Oelsberg Bebauungsplan „Erweiterung Schleidt II“ 12 005 A NREGUNGEN 26. Januar 2017 W ÜRDIGUNG Seite 7 SGD Nord, Regionalstelle Gewerbeaufsicht, Koblenz, 20.04.2016 Es werden keine Anregungen oder Bedenken vorgetragen. Kenntnisnahme. Kein Abwägungsbedarf. SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft Bo- denschutz, Montabaur, 04.04.2016 Die Stellungnahme und gegebenen Hinweise werden zur Kenntnis genommen. Im Hinblick auf die angesprochene erforderliche wasserrechtliche Zulassung in Bezug auf das bestehende Rückhaltebecken wird festgestellt, dass das bereits errichtete Becken für das Niederschlagswasser bereits für die Erweiterung des Baugebietes, somit das vorliegende Bebauungsplangebiet „Erweiterung Schleidt II“ ausgelegt ist und wasserrechtlich genehmigt ist. Die Schmutzwas- serleitung wurde ebenfalls bereits vorverlegt. Dies geht entsprechend auch aus der Stellungnahme im Beteiligungsverfahren seitens der Verbandsgemeinde- werke Nastätten vom 01.04.2016 hervor. Für die Erweiterung des Baugebietes wurde bereits 1997 eine Ausführungsplanung der Wasserversorgung und Ab- wasserbeseitigung durch ein Fachbüro angefertigt. Der Genehmigungsbe- scheid der SGD Nord datiert vom 07.08.2001. Es werden keine inhaltlich für die bauleitplanerischen Festsetzungen relevan- ten Anregungen oder Bedenken vorgetragen. 3. Beschlussvorschlag: Unter Verweis auf vorstehende Ausführungen wird kein Planänderungsbedarf erkannt. KARST INGENIEURE GMBH Ortsgemeinde Oelsberg Bebauungsplan „Erweiterung Schleidt II“ 12 005 A NREGUNGEN 26. Januar 2017 W ÜRDIGUNG Seite 8 Generaldirektion Kulturelles Erbe, Direktion Landesdenkmalpflege, Mainz, 15.04.2016 Es werden keine Anregungen oder Bedenken vorgetragen. Kenntnisnahme. Kein Abwägungsbedarf. Generaldirektion Kulturelles Erbe, Direktion Landesarchäologie, Außenstelle Koblenz, 25.05.2016 Die Stellungnahme wird zur Kenntnis genommen. Archäologische Verdachtsfläche / Forderung von Prospektionsmaßnah- men: Im Planentwurf ist bereits ein Hinweis zum Denkmalschutz beinhaltet. Es er- folgt eine redaktionelle Anpassung des Hinweises zum Denkmalschutz in der Planurkunde sowie in der Begründung unter Berücksichtigung der Inhalte der Stellungnahme. Der Anregung bzw. Forderung zur Vornahme einer geophysikalischen Pros- pektion wird entsprochen. Die Ergebnisse der eingeholten gutachterlichen Un- tersuchung werden
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