Der Kinematograph (July 1926)

Der Kinematograph (July 1926)

ein moderner Groß-Hlm nach PIRANDELLOS Well- erfolg „Heinrich IV." Conrad Veldt Gräfin Agnes Esterhazy Robert Scholz Henriette Fantls Hermann Vallentln Angelo Ferrari Pool Blensfeldt O. Bllancla Georg John John Gottowt Karl Gcppert Hertha -von Walther Photografle: Kurt Courant und Arpad Vtragh REGIE: PALERMI Die Aulnahmen haben bereits begonnen I NERO-FILM G-MLB.H. BERLIN WS JKgentraße 13 - Telephon: Merkur 4896-08 20. Jahrgang. Nr. 1011 Berlin, den 4. Juli 1926 Der 2. Mady-Christians-Film der Aafa <Wüm, vw US yoectit und tackt RUDOLFWALTHER-FEIN PERSONEN Fritz Greiner Jack Myiong-Müi Mady Christians Frida Richard Hans Brausewettei ier.e i' Albrecht von Wag Erich Kaiser-Titz Imogene Robertson Hjlral Anton Hutter Hermann Picha Wilhelm Diegelmann URAUFFÜHRUNG 16. SEPTEMBER PRIMUS-PALAST AAfA-FILM-AKTIENGESELlSCHAFT Seite 2 Rmcmatogtcpf) Nummer 101' Napoleon und Josephine Der Liebesroman Napoleons und /ösephinens im Rahmen der großen weltgeschichtlichen Ereignisse der Napoleonischen Zeit Der Ulm zeigt in 6packenden Akten den Aufstieg des großen A orscn, seine ruhmreiche Laufbahn und seinen tragischen Zusammenbruch Die Schlacht von Austerlitz Der russische Feldzug Der Brand Moskaus Die Niederlage von Waterloo Revolution und Verbannung In den Hauptrollen sind beschäftigt t Lilian Hall-Davis, Evelyn Evans, Geil rüde McCoy Mary Dibley, Jerrold Robertshaw, Mercy Peters G. B. Samuelson Production VERLEIH FÜR DJJffOjPK ' E<JTSCHLAND: Pantomim* KjpSj Film Akt.-Ges. Köln / Berlin / Dresden i Hamburg / Frankfurt a. M. Nummer 1011 Rmcmntoflropfi Seite 3 Wir vermieten sofort auBcr den beieits angezeigten Filmen DIE DRITTE ESKADRON HOBEIT TANZT WALZER 2 weitere deutsche Filme BAI DU \ ARTHUR ROFeW Claire Rommer Ralph Arthur Roberts Siegfried Arno DER IÜN 3LING dkr PORTOKASSE DER KÖNIG DER KONTEKTION Weltvertrieb Seite 4 Rfncmatogcapfy Nummer 101' Der erste D. L. S. - Film An der schönen blauen Donau Hauptrollen: LYA MARA Harry Liedtke Regie: Friedrich Zelnik hatte bei der Düsseldorfer Syndikats - Premiere einen geradezu sensationellen Erfolg zu verzeichnen Interessenten - Vorstellungen: Berlin Capitol Mittwoch, den 7. Juli, abends 11 Uhr Leipzig: Montag, den 5. Juli, vormittags 11 Uhr, im U. T. Hainstraße Breslau: Dienstag, den 6. Juli, vormittags 11 Uhr, im Palast-Theater Hamburg: Donnerstag, den 8. Juli, nachm. 2 Uhr im Passage-Theater, Mönckebergstr. 17 In der darauffolgenden Woche sind gleichartige Vorführungen in Frankfurt, Stuttgart und München angesetzt. Deutsches lichtspiel Syndihat Berlin SW 48, Friedricltstrafte 238 Tel.: Hasenheide 2442-45 20. Jahrgang, Nr. 1011 Berlin, 4. Juli 1926 fr'«.VI IN'FACH'BUTT Von Ar o s. s muß doch auch für Männer der Praxis manch Aber sie allein darf man in der neuen Fassung und in dir Wahres in unseren beiden letzten Leitartikeln ge¬ neuen Höhe nicht für die Stagnation in unserem Ge¬ standen haben, denn die Ufa hat die Eintrittspreise zu¬ werbe verantwortlich machen. nächst für den Sommer fast um ein Drittel ermäßigt. Hat Filmbetriebe lassen sich leider nich. nur nach einein diese Ermäßigung durchgeführt, trotzdem man außerdem Leitfaden leiten. Es gibt keine bestimmten Gesetze, die noch einen eigenen Manager für die Theater engagiert überall zutreffen. Es liegt nun einmal etwas vom Hazard- hat. Damit ist wenigstens an einer deutlich sichtbaren spicl im Handel und im Vertrieb, genau so wie in der Stelle der deutschen Filmindustrie unser Standpunkt zur Vorführung von Filmen. Aber schließlicn ist diese Un¬ Geltung gekommen, der zunächst einmal den Versjch gewißheit ja beim Handel mit Getreide, mit Öl und macht, durch eine Reduktion der Preise zu einer höhe¬ Fett oder mit Börsenpapieren auch vorhanden. -Trotz¬ ren Gesamtcinnahmc dem zeigt sich der zu kommen. Mißerfolg nirgends so Wir sind in mancher¬ eklatant wie gerad» lei B'iefen darauf hin- bei uns. gewiesen worden, daß Gerade die letzten cs nicht richtig sei. die Tage haben wieder Gesundung allein durch Vorgänge in den Mittel¬ den Preisabbau beim punkt der öffentlichen Theater herbeizufüh- Betrachtung gestellt, ren. Wir sind ganz der die davon zeugen, daß gleichen Meinung und man sich bei uns zu haben das u. E. auch viel aufs Glück ver¬ schon klar und deutlich läßt und zu wenig kal¬ zum Ausdruck ge¬ kuliert. Weil beim F'ilm bracht. Aber cs scheint, bis zu einem gewissen daß immer noch nicht Grade die Spekulation die Klarheit darüber und das Risiko nicht herrscht, wohin das zu vermeiden sind, wird Endziel der deutschen alles mit einer ge¬ Filmwirtschaft in der wissen Vorliebe auf- Gegenwart gehen muß. gerommen. Man glaubt. Dieses Endziel ist Geschäfte mehr mit gleich für deutsche und persönlichen Beziehun¬ amerikanische Firmen, gen als mit korrekten, denn es kann natürlich rechnerischen Grund¬ nur heißen: höchste lagen machen zu können. Rentabilität. Die Amerikaner, über In der letzten Zeit die man sagen kann, wird so viel über die was man will, denken Lustbarkei'.ssteucr ge¬ in diesen Dingen nüch¬ schrieben und sie allein terner. Sie schließen für die unerquicklichen nicht heute Verträge, Verhältnisse verant¬ die sie morgen willkür¬ wortlich gemacht. Das lich ermäßigen. Was da erscheint uns nicht einmal unterschrieben richtig. Es kann kein ist, muß eingehalten Zweifel darüber be¬ werden. Wir geben zu. stehen. daß die Steuer daß das in vielen Fäl¬ heute immer noch zu len bedauerlich ist und hoch ist und daß sie daß viele der Vertrags¬ vor allen Dingen in partner an diesen star¬ einzelnen Bestimmun¬ ren Standpunkt nicht gen unbedingt sofort LYA lARA /*w. gedacht haben, als sie reformiert werden muß. dcm YOB Friedrich z-i-q. «neuen. Film .An der tchnnen bl.uen Don«, • unterschrieben. Aber Seite 6 Nummer 1011 wir haben schon so oft getagt, daß es zunächst zur scheint auch hier so zu liegen wie anderwärts. Man Grundlage aller geschäftlichen Seriosität gehört, das, was sucht die eigene Schuld, Mängel, die im Vertrieb, in der einmal unterschrieben ist, auch einzuhalten. Wahl des Sujets, in der Organisation liegen, auf die Es ist hier an dieser Stelle srhon oft davon geschrieben Schultern des Staates abzuschieben. Man muß sich ein worden, daß man billiger fabr zieren müsse. Denn ein für allemal darüber klar sein, daß das nicht geht. Ent¬ billig hergcstellter Film kann c uch zu geringem Leihpreis weder steht man auf dem Standpunkt, daß der Film eine vermietet werden. Diese Gedanken haben manche Angelegenheit der Bildung, der Erziehung sei. dann hat Fabrikanten in der letzten Zeit auch aufgegriffen, aber auch der Staat für die Erzeugung und für die rentable sic haben leider versäumt, neben der Billigkeit auch die Verwertung der Bilder zu sorgen. Dann verliert aber Intelligenz mitheranzuzichen. Denn damit, daß man ein¬ manches von dem, was man heute Unterhaltungsfilm fach einen Bau nicht ausführt, zweit- oder drittklassige nennt, seine Existenzberechtigung. Oder man stellt sich Schauspieler beschäftigt, damit allein ist es auch noch auf den Standpunkt, der Film ist in erster Linie ein nicht getan. Instrument der Unterhaltung. Dann hat man sich gegen Wir haben in der letzten Zeit eine ganze Reihe von nrnnche behördliche Bevormundung zu wehren, gegen ordentlichen und außerordentlichen Generalversammlun¬ unberechtigte Besteuerung, aber muß zum mindesten das gen gehabt. Es Risiko der Her¬ haben allerhand stellung und des Besprechungen Vertriebs tragen. stattgefunden Diese Unklar¬ zwischen Direk¬ heit in der Auf¬ toren und Filial¬ fassung über das, leitern. Fabrikan¬ was Film und ten und Regis¬ Filmindustrie ist, seuren. Überall läßt auch die hat man geklagt, durchgehende Re¬ überall überein¬ form oder Sanie¬ stimmend zuge¬ rung so schwierig geben, daß es erscheinen. Unse¬ andeis werden re heutigen Film- müsse, aber nie¬ industriellen wol¬ mand will an¬ len weder Fisch fangen. Es gibt noch Fleisch sein. Leute, die einen Sic glauben, mit Zusammenbruch dieser zwiespäl¬ des deutschen tigen Haltung am Films befürchten, weitesten zu kom¬ die so schwarz in men. Uns schein* die Zukunft sehen, das, gemessen an daß sie kaum den Vorgängen im noch an die An¬ Ausland und an fertigung eines der Erfolgstatistik Films nur mit in anderen Teilen deutschem Kapi¬ der Erde, nicht tal glauben. Aber mit dem Schwarzsehen allein ist es richtig. Wir wollten ruhig offen erklären, wir sind in nicht getan. Sie sollten sich vielmehr den Kopf darüber erster Linie eine Gemeinschaft von Menschen, die Werke zerbrechen, wie die deutsche Industrie erhalten werden zur Unterhaltung schaffen will, die daran gewinnen kann, trotzdem man die Amerikaner hie» bei uns ins möchte, weil sie mit diesem Verdienst ihren Lebens¬ Land läßt. unterhalt findet. Wir wollen uns Lei der Herstellung in Denn darüber kann kein Zweifel mehr sein, eine Ge¬ den Grenzen halten, die nun einmal Kultur, Staat, Volks¬ sundung ohne ausländische Hilfe ist heute für uns un¬ wohlfahrt, wie wir sie verstehen, nicht etwa im Sinne möglich. Es ist sehr schön, eine große Filmfirma heute und in der Auffassung der Zensur oder einseitig gerich¬ rein deutsch zu erhalten, aber wir sehen vorläufig bis auf teter Ästheten. ein, zwei Ausnahmen, keine Möglichkeit, diese Pläne Wir wünschen, daß man uns so einschätze, wollen praktisch durchzuführen. keine besondere Bevormundung, sondern nur Lebensnot¬ Es gibt Leute, die behaupten, dann wird der Zusammen¬ wendigkeit und freie Bewegung. Wir wollen nicht mehr bruch der Industrie unvermeidlich sein, denn das Publi¬ als andere Steuerzahler auch. Wenn wir darüber hinaus kum lehne die Amerikaner ab. Ganz abgesehen davon, auch Bilder schaffen, die nur der Belehrung, nur der Er¬ daß das nur bedingt richtig

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