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GrabfeldDas Heimatblätter für Kultur, Jubiläumsausgabe Geschichte und Brauchtum im Grabfeld zum 20jährigen Herausgeber: Vereinsbestehen Verein für Heimatgeschichte im Grabfeld e.V. und Museumspädagogisches Zentrum Bad Königshofen i. Gr. Nummer 6 Nummer 6 Bad Königshofen, Oktober 1998 Seite 1 REINHOLD ALBERT Jagdstreitigkeiten währten viele Jahrhunderte Aus dem Inhalt Aus dem Vereinsleben .................................. 1 1613 wurde die vermutlich älteste Karte 1613 wurde die vermutlich älteste Karte des südöstlichen Grabfelds gezeichnet .. 1 des südöstlichen Grabfelds gezeichnet Der Ybi vo Größaneuscht ...................... 11 Grabfeld-Lied ......................................... 11 I. Einleitung Hierin ist nachzulesen: „461. Das zwischen Von der Revolution 1848/49 1613 wurde von Hans Kess, einem Maler aus den Herren von Ostheim und dem Bischof war im Königshöfer Grabfeld Münnerstadt, eine Karte gezeichnet, die im von Würzburg strittige Jagdgebiet bei Obe- wenig zu verspüren ................................ 12 Hauptstaatsarchiv München aufbewahrt wird. reßfeld im Grabfeld - 1613 - Landschaftsdar- Buchbesprechungen ............................... 15 Nach jetzigem Erkenntnisstand dürfte es sich stellungen aus der Vogelschau im kreisrund In memoriam Josef Sperl ....................... 17 um die älteste Karte mit Ansichten der Ort- mit Obereßfeld als Mittelpunkt. Waldungen Aus dem Leben des Ehrenbürgers schaften im südlichen Grabfeld handeln. durch Baumgruppen dargestellt. Kleine Orts- der Stadt Römhild, Christian Heurich ... 18 Ein Hinweis auf diese historische Karte fand ansichten. Bestimmte Objekte mit Ziffern Schriftenreihe des Vereins für sich im 1973 erschienenen Heft 37 der Baye- (1-30) und Großbuchstaben (A-O) versehen, Heimatgeschichte im Grabfeld .............. 19 rischen Archivinventare, „Die handgezeichne- Erklärung am Kartenrand. Begrenzung: Groß- Frondienste der Büger bei ten Karten im Bayerischen Hauptstaatsarchiv eibstadt - Königshofen - Eyershausen - Als- 1 Kirchenreparaturen waren üblich .......... 20 bis 1650“, bearbeitet von Edgar Krausen. leben - Sternberg - Schwanhausen - Sulzdorf Der Schulreformer Johann Baptist Graser über Königshofen ...................... 21 Die ersten urkundlichen Nachrichten über Ipthausen ........................................ 22 Grabdenkmal in Aubstädter Kirche ....... 24 Aus dem Vereinsleben Liebe Mitglieder und Freunde unseres Ver- eins! In 20 Jahren wurde unser Verein zu einem herausragenden kulturellen Standbein im Königshöfer Grabfeld. Mit dem „Verein zur Förderung des Grabfeldmuseums“ fing am 29. April 1978 alles an. Damals fand die Gründungsversammlung statt, an wel- cher der damalige Bürgermeister Wolfgang Mack, Vorsitzender des Gründungsaus- schusses, sein Stellvertreter Walter Schlim- bach, Museumsverwalter Oswin Zwierlein und Georg Dotterweich, damaliger Kultur- wart im Rhönklub, teilnahmen. Hintergrund war eine finanzielle Unterstützung des Grab- feldmuseums in der alten Volksschule. Zum Ersten Vorsitzenden wurde Georg Dotter- weich gewählt, sein Stellvertreter war der damalige Kreisheimatpfleger Rektor Otto Schulz. Am 20. Juni 1978 wurde der neue Verein dann ins Vereinsregister eingetragen. Georg Dotterweich, so ist den Unterlagen zu entnehmen, machte sich als erstes Gedanken über die Gestaltung eines Kreismuseums in Bad Königshofen. Ihm ging es unter ande- rem darum, neben einem geschichtlichen Bereich einen naturkundlichen Zweig zu schaffen. Der neue Verein hatte es sich zur Von der Burg Brennhausen, idyllisch zwischen Aub und Sulzdorf gelegen, zog Anna von Berlin- … weiter auf Seite 2 gen um 1540 auf das Schloß in Untereßfeld. Seite 2 Das Grabfeld Nr. 6 · Oktober 1998 - Aub - Merkershausen. Ohne Maßstab. Prove- 27 die Sahlberg Prozess: nienz: Reichskammergericht. Original, Papier, 28 die Merklachen Gehülz Antrag: tertium mandatum der Pfändung einen Federzeichnung, koloriert, d: 46 cm, Blatt: 51 29 Eyershausen das dorf auf Untereßfelder Markung abgepfändeten h : 58,5 br. cm. - Pl. 4166 (aus: RGK 844).“ 30 Ipthausen das dorf Hasen betr. Gegenstand: Jagdgerechtigkeit auf dem Ritter- Folgende Orte bzw. Flurgemarkungen sind auf A Schwanhausen das Dorf gut Untereßfeld. dieser Karte genannt (Originalschreibweise): B Brönnhäuser holz Laufzeit: 6. Juli 1613 - 17. Jan. 1620 (22. Aug. 1 Ober Eisfeld dorf und flur C die Auber Hall ist ein schlag 1609 - 3. Juni 1619).“ 2 das Alten holz genannt sind weinberg D Merkershausen das dorf 3 das holz das birkig genannt E großen Eybstadt In mühseliger Kleinarbeit ist es gelungen, den 4 der Zagelschlag ist der druchseß F under Eißfeld das dorf Anlaß für die Zeichnung der für unsere Heimat 5 der Hainbergk hat solches Sternberg G die Eyßfelder Pfarrkirchen so ungemein wichtigen und aufschlußreichen 6 das Schloß Sternbergk H die Arnolds Mühel Karte zu erforschen. Jagdstreitigkeiten zwi- 7 der Questenberg sind weinberg I Eyn marcksthein auf dem Sülzdürfferweg schen Fürstbischof Julius Echter auf der einen 8 Alsleben feld und dorf K der Hainlesberg sind weinberg und den Truchseß von Wetzhausen bzw. Mar- 9 der Urschelbergk ist gehülz L die Märbel gehent in das alßleber gehülz schalken von Ostheim auf der anderen Seite 10 das sind Hain mit gehültz und weinbergk M das Sternberger Holz waren der Anlaß für den Auftrag an den Maler 11 Zimmer aue das feld und dorf N die Alsleber weinberg Kess. Doch bevor näher auf die langwierige 12 die Leder heckhen O der Erlenschlag sind weinberg Auseinandersetzung eingegangen werden soll, 13 Sulzdorf das dorf zunächst einige allgemeine Anmerkungen zum 14 der Rasberg ein gehültz Der Akt Reichskammergericht 844, der im Jagdrecht und zu den Herrschaftsverhältnissen 15 der Hasenlauf mit Ellern Hauptstaatsarchiv München verwahrt wird und in jenen Jahren in diesem Teil des Königshöfer 16 das Sulzdorffer Holtz mit dem Reit sehe diese Karte enthält, ist wie folgt verzeichnet: Grabfelds. 17 Ober Eysfelder gehülz 18 Rot Reyßig mit ackher und ellern „Kläger/Antragsteller: 19 der klein Haßberg mit gehülz Ostheim zu Friesenhausen (Lkrs. Hofheim 20 Brenhausen Schloß i. Ufr.) und Obereßfeld (Lkr. Königshofen i. II. Allgemeines zur Jagd 21 under Eyßfelder bau- und brönholz Grabfeld, Ufr.), Hans Christoph, Georg Wil- 22 das Aub ein Dörflein helm und Veit Ulrich von. Die Jagd war ursprünglich (Altsteinzeit) die 23 die Auber Pfann Beklagte/Beteiligte: Hauptnahrungsquelle des Menschen. Der 24 Gabolzhausen dorf und weinberg Würzburg (Ufr.), Bischof Julius und dessen Höhlenbewohner fing an, den Tieren seiner 25 Königshoffen Amtmann zu Königshofen, Burghard Hierony- Umwelt, die ja alle Wildtiere waren, mit ein- 26 die Rieth Mühel mus Rußwurm. fachen Hilfsmitteln nachzustellen. Später ging der Mensch daran, an geeigneten Stel- len Fanggruben zu errichten. Mit der weiteren Fortsetzung von Seite 1 das „Grabfeld“ ebenfalls ein fester Begriff ist. Entwicklung des Menschen kamen dann Fal- Welche Freude, als man bei ersten Fahrten len und Schlingen dazu. Unter den Geräten Aufgabe gemacht, das von Landrat Dr. Karl dorthin feststellte, wie stark dort die Bevölke- der Steinzeit finden sich zunächst Faustkeile, Grünewald gegründete Museum für den rung mit ihrem Grabfeld verbunden ist. Wenn Steinbeile, später Speerspitzen und wesentlich Grabfeldgau als kulturellen Mittelpunkt zu auch die einst gewünschten festen Kontakte später auch Pfeilspitzen. Erst mit der Erfindung erhalten und auch auszubauen. ins thüringische Grabfeld heute nicht mehr in von Pfeil und Bogen konnte sich der in der Bereits zwei Jahre später mußte der Vor- dem Maße vorhanden sind, sieht der Verein Vorzeit jagende Mensch der hautnahen, viel- sitzende in einer Mitgliederversammlung die Heimatverbundenheit der Grabfelder im fach gefahrbringenden Begegnung mit seiner be-richten, daß bisher kein entscheidender Vordergrund, was ja auch in unseren Hei- Beute entziehen. Durchbruch für das Museum und seinen För- matblättern mit den Beiträgen aus Römhild Später, als sich erste Gemeinwesen bildeten derverein erzielt wurde. Die Mitgliederzahl unterstrichen wird. und die Menschen seßhaft wurden, grenzte lag damals bei 93. Weitere Probleme traten Dies alles spiegelt sich in den vielen Büchern man sich Teile des Landes ab und nahm es ein Jahr später auf, als erste Gespräche über und mittlerweile auch neuen Medien wie sozusagen in Privateigentum mit der Folge, ein Prähistorisches Museum in Bad Königs- Dias und Videofilmen wider, die der Verein daß man in diesem Bereich auch die Jagdausü- hofen und ein Freilandmuseum in Fladungen für Heimatgeschichte im Grabfeld herausge- bung für sich allein in Anspruch nahm. Dane- geführt wurden. In einer schwierigen Zeit bracht hat. Motor der schriftlichen Werke sind ben gab es noch das riesige Allmendeland, das übernahm im Februar 1983 Otto Schulz die zweifelsohne Kreisheimat- und archivpfleger Land, das der Gemeinschaft gehörte. Dies war Führung des Vereins, ihm folgte zwei Jahre Reinhold Albert sowie Schulamtsdirektor i.R. etwa der Vorläufer unseres heutigen Gemein- später Otto Klör und schließlich Reinhold Leo W. Hamm. Aber auch ansonsten zeigt deeigentums. Diese Flächen standen für die Albert. Wie seine Vorgänger hatte Albert sich der Verein aufgeschlossen, wenn es um Jagdausübung und Nutzung allen Angehörigen schwierige Aufgaben zu bewältigen, vor das Thema „Heimat“ geht. der Sippe zu. Über viele Jahrhunderte, ja Jahr- allem auch deshalb, da in sein Wirken die So war es keine Frage, daß mittlerweile das tausende, wurde von allen, die es konnten und Auflösung des Grabfeldmuseums fiel. Museumspädgogische Zentrum Bad Königs- wollten, auf diese

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