Retrospektive Romy Schneider R E D I E N H C S E Y N I C M S O I P R

Retrospektive Romy Schneider R E D I E N H C S E Y N I C M S O I P R

Retrospektive Romy Schneider r e d i e n h c S e y N I c m S o I P R A l u z 7 n e t i e b r a h e r D n e d i e b r e d i e n h c S y m o r d n u n o l e D n i a l A , y a r e D s e u q c a J »Ich kann nichts im Leben, Für das große Publikum war Romy Schneider – »un - aber alles auf der Leinwand« sere Romy« – auch immer diese Sissi. Doch die Schau - Dass Romy Schneider zum unsterblichen Mythos ge - spielerin selbst sah das vollkommen anders: »Ich hasse worden ist, liegt auch an ihrem viel zu frühen Tod, über dieses Sissi-Image. Was gebe ich den Menschen den die Presse seinerzeit heftige Spekulationen an - schon, außer immer wieder Sissi. Sissi? Ich bin doch stellte, bis hin zum Verdacht auf Selbstmord. Ganz ähn - längst nicht mehr Sissi, ich war das auch nie. Ich bin lich wie etwa im Fall von Marilyn Monroe oder James eine unglückliche Frau von 42 Jahren und heiße Romy Dean, von Elvis Presley oder Lady Di wurde ihr Tod mys - Schneider.« Das sagte sie 1981, nur ein Jahr vor ihrem tifiziert. Von einem Mythos geht Faszination aus, die Tod. Sie selbst schrieb einmal auf einem ihrer unzähli - Faszination des Unerreichbaren, die Faszination des gen Zettel eine Liste jener Filme auf, die vor ihr selbst Singulären. Und Romy Schneider war, ist singulär. Sin - Bestand haben, die sie überhaupt respektabel und vor - gulär in ihrem zerrissenen ambivalenten Wesen, singu - zeigbar empfand. Es sollen genau zehn Arbeiten gewe - lär in ihren existenziellen Darstellungen, und eben so sen sein, mehr nicht. Darunter sind vor allem jene unter singulär in der bedingungslosen Ausschließlichkeit, mit der Regie von Claude Sautet, Orson Welles und Lu - der sie ihr Leben lebte. In den Köpfen der Menschen chino Visconti entstandenen Filme. Zehn Filme, das ent - lebt sie weiter. Ende 2006 wurde sie in einer ZDF-Sen - spricht lediglich einem Sechstel ihres Lebenswerks – dung bei der Wahl der 50 deutschen Lieblingsschau - auch hierin mögen sich ihre stete Selbstkritik und ihre spieler vom Fernsehpublikum nach Heinz Rühmann und Selbstzweifel spiegeln. Mario Adorf als erste Frau auf Rang drei gewählt. Zu Als Mutter Magda Schneider im Sommer 1953 in Mün - Weihnachten werden alljährlich die drei SISSI- Filme chen die weibliche Hauptrolle in Hans Deppes Wiesba - wiederholt, die sie zu Beginn ihrer Karriere in den Jah - den-Film WENN DER WEISSE FLIEDER WIEDER BLÜHT ren 1955 bis 1957 drehte. angeboten bekommt, fehlt noch immer die Besetzung und in Paris-Boulogne. Als es an die Vorbereitungen zu dem Film geht, fliegt sie nach Paris und wird dort von T H Alain Delon noch auf dem Rollfeld am Flughafen in ü l B Empfang genommen. Es ist die allererste Begegnung r e D der beiden, die später zu den Liebespaaren der inter- e r I e W nationalen Filmszene gehören werden. Delon ist im Ge - d r i e e D gensatz zu Romy noch nahezu unbekannt. Lediglich n e I h l F zwei Filme hat er vor CHRISTINE gedreht, QUAND LA c e S S FEMME S’EN MÊLE (DIE KILLER LASSEN BITTEN, S y I e m W 1957) und SOIS BELLE ET TAIS-TOI! (SEI SCHÖN UND o r R e HALT DEN MUND, 1958), während es für Romy ihr vier - D N N zehnter ist. Sie ist in der Heimat ein Star, er ein no - 8 e W name. Diese Verhältnismäßigkeit soll sich alsbald um - n i r e kehren: Delon feiert mit René Clements Patricia d i e n Highsmith-Adaption PLEIN SOLEIL (NUR DIE SONNE h c S WAR ZEUGE, 1960) und Luchino Viscontis ROCCO E I y m o SUOI FRATELLI (ROCCO UND SEINE BRÜDER,1960) r d nun große Erfolge, während man Romy Schneider in n u e Deutschland den Gang nach Frankreich verübelt: »In g r o e Deutschland war ich abgeschrieben, in Frankreich war G z t ich noch nicht ›angeschrieben‹.« ö G 1960 findet die erste Begegnung Romy Schneiders mit für Magdas Filmtochter Evchen. Magda fällt ihre eigene Luchino Visconti in Rom statt, in Viscontis Villa in der Tochter ein: Romy, warum eigentlich nicht Romy?! Via Salaria. Alain Delon führt Romy in die Kreise um Nach ersten Probeaufnahmen und etwas Wartezeit den italienischen Regisseur ein. Visconti, der Romy bekommt die Vierzehnjährige schließlich die Rolle des nach anfänglichen beidseitigen Berührungsängsten Evchen, ohne jemals Schauspielunterricht gehabt zu und Befindlichkeiten bald fortan »Romina« nennt, wird haben. Die Dreharbeiten finden ab September überwie - für sie einer der wenigen wichtigen Einflüsse werden, gend in Wiesbaden sowie in München und Berlin statt, ein Lehrmeister, wie später nur noch Claude Sautet: Romy wird in den Vorspanntiteln noch als Romy Schnei - »Mein Leben lang werde ich nicht vergessen, wie ich der-Albach geführt, bereits als Dritte, direkt hinter Willy Luchino kennenlernte. Dieser Mann hat mehr für mich Fritsch und Magda Schneider. Insgesamt acht Filme getan als irgendein anderer nach der sauren Zeit.« werden es einmal sein, in denen Mutter und Tochter Visconti inszeniert am Théâtre de Paris mit Alain Delon Schneider Seite an Seite zusammen spielen, Rolf Thie - als Partner das Stück »Dommage qu’elle soit une les DIE HALBZARTE (1958) wird schließlich ihre letzte putain« (Schade, dass sie eine Dirne ist). Es wird ein gemeinsame Arbeit sein. Für die Tochter soll die unun - großer Erfolg für Romy Schneider. Im Sommer 1961 terbrochene Nähe und Obhut der Mutter, die zusehends dreht Luchino Visconti in den Theaterferien die Episode über deren Handeln und Tun, über Verträge und Pro - IL LAVORO (DER JOB) für den Episodenfilm BOCCAC - jekte wacht und entscheidet, Segen und Fluch gleicher - CIO ’70. Romy spielt »Pupé«, eine dekadent-anmutig- maßen sein. Protektion und Gefängnis in Einem. erotische Gräfin. Ihre Kostüme sind von Coco Chanel, Mit dem Jahr 1958 wird sich das Leben von Romy ihre Frisur wird vom Pariser Coiffeur Alexandre gerich - Schneider nachhaltig verändern: Der Part der Pensio - tet, alles ganz im Stil des Pariser Chic. Et voilà: der natsschülerin Manuela von Meinhardis in MÄDCHEN IN neue Romy-Schneider-Stil ist kreiert. Vergessen ist alle UNIFORM ist ihre erste veritable ernste Charakterrolle. kaiserlich-königliche Süßlichkeit aus ihrer ungeliebten Ihr Zusammenspiel mit Lilli Palmer ist bezwingend. SISSI-Zeit. Im März 1962 steht sie in Orson Welles’ un - CHRISTINE wiederum, das Remake von Max Ophüls’ orthodoxer, in atmosphärischem Schwarzweiß gehalte - LIEBELEI (1933), ist Romys erster französischer Film, ner Kafka-Verfilmung THE TRIAL vor der Kamera. Von jener Film, in dem sie nun die Rolle spielt, die seinerzeit der Columbia erhält Romy einen Mehrjahresvertrag. ihre Mutter Magda spielte, und jener Film vor allem, Bevor sie vorübergehend in die USA geht, sich in Holly - bei dem sie Alain Delon begegnet. Das Angebot aus wood, in Beverly Hills, eine Luxusvilla mit mehreren Frankreich nimmt Romy sofort an, gedreht wird in Wien Angestellten mietet, dreht Romy Schneider unter der Regie von Otto Preminger im Frühjahr 1963 das Drei - Das eigentliche Leben von Romy Schneider neben der stunden-Epos THE CARDINAL. Die Dreharbeiten der in pausenlosen Filmerei verläuft weniger glücklich: Sie Breitwand-Panavision gehaltenen Großproduktion füh - trennt sich 1973 von Harry Meyen, den sie 1966 gehei - ren sie nach Boston und Stanford, nach Rom und ratet hat. 1975 werden sie offiziell geschieden, im sel - schließlich ins vertraute Wien. Ihr Vater wirkt in einer ben Jahr heiratet sie ihren Privatsekretär Daniel Biasini. r kleinen Nebenrolle mit – es ist das einzige Mal über - Romy Schneider greift zunehmend zu Alkohol und Ta - e d i haupt, dass Wolf Albach-Retty und seine Tochter Romy bletten. Von dem schicksalhaften Jahr 1981 soll sie e n gemeinsam in einem Film spielen. sich schließlich nicht mehr erholen: Wegen eines gut - h c S »Und dann begann das scheußlichste Jahr meines Le - artigen Tumors muss ihr eine Niere entfernt werden, sie y bens, das Jahr zwischen Herbst 1963 und Herbst reicht die Scheidung von Daniel Biasini ein, ihr erst vier - m o 1964 …« Alain Delon verlässt Romy Schneider. Legen - zehnjähriger Sohn David stirbt durch einen tragischen R den ranken sich auch um dieses Ereignis. Er trennt sich Unfall. In einem Interview sagt sie: »Man kann einen 9 mit einem Strauß roter Rosen und einigen geschriebe - Augenblick lang nachdenken, aber dann muss man nen Zeilen von ihr, die sie vorfindet, als sie aus den USA weitermachen. Stehenbleiben ist für mich nicht mög - nach Paris zurückkehrt: »Bin mit Nathalie nach Mexiko. lich. Man stürzt sich in die Arbeit, weil man es tun muss Alles Gute. Alain«. Als er sie in Rom, wo sie THE CARDI - – und es hilft auch ein wenig zu vergessen.« NAL drehte, zum Flieger gen Hollywood brachte, gab es Claude Millers GARDE À VUE (DAS VERHÖR, 1981), ein bereits Nathalie Barthélemy. Nach genau vier Jahren, in einer Silvesternacht auf einer Polizeistation angesie - acht Monaten und 24 Tagen, wie die Boulevardpresse deltes düsteres Kammerspiel, ist innerhalb ihrer späte - nachrechnet, ist die Verbindung des prominenten Paa - ren Schaffensphase Romy Schneiders eindringlichste, res beendet. zarteste, verletzlichste Darstellung. Die Introspektion Im August und September 1968 bringen die Dreharbei - einer Seele. Sie initiiert noch das Projekt LA PASSANTE ten zu Jacques Derays LA PISCINE (DER SWIMMING - DE SANS-SOUCI (DIE SPAZIERGÄNGERIN VON SANS- POOL) Romy Schneider und Alain Delon wieder zusam - SOUCI, 1982), das zu ihrem filmischen Vermächtnis men vor die Kamera. Er hat sie angerufen, gefragt, ob wird. Der Film setzt eine Reihe in ihrem Spätwerk fort, sie wieder drehen wolle, mit ihm, unten an der Côte zu der auch LE TRAIN (NUR EIN HAUCH VON GLÜCK, d’Azur.

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