Gemeinde Kirchdorf an Der Amper

Gemeinde Kirchdorf an Der Amper

Gemeinde Marzling Seite 1 von 28 Bebauungsplan „Sondergebiet Feuerwehrhaus Marzling“ Landkreis Freising V O R E N T W U R F Gemeinde Marzling Begründung mit Umweltbericht zum Bebauungsplan Nr. 27 „Sondergebiet Feuerwehrhaus Marzling“ in der Fassung vom 21.02.2019 umfassend die Flurnummern: 608/1, 533/2, 616 alle Gemarkung Marzling __________________________________________________________________________________________ Wacker Planungsgesellschaft mbH & Co. KG Bahnhofstr. 3 85405 Nandlstadt Gemeinde Marzling Seite 2 von 28 Bebauungsplan „Sondergebiet Feuerwehrhaus Marzling“ Landkreis Freising 1. Planungsrechtliche Voraussetzungen Gemäß § 1 Abs. 3 und § 2 Abs. 1 BauGB sind die Bauleitpläne von den Gemeinden in eigener Verantwortung aufzustellen, sobald und soweit es für die städtebauliche Entwicklung und Ordnung erforderlich ist. Um die planungsrechtlichen Grundlagen für die Errichtung eines Feuerwehrgerätehauses im östlichen Anschluss zu schaffen, sind die Aufstellung dieses Bebauungsplanes und dessen örtliche Bauvorschriften notwendig. Bedingt durch die beengten, nicht mehr zeitgemäßen Verhältnisse und der negativen Beurteilung von behördlicher Seite hinsichtlich der technischen und sicherheitsrele- vanten Anforderungen sowie der verkehrlichen Situation beim bestehenden Feuer- wehrgebäude am derzeitigen Standort an der Kirchstraße besteht nun die Notwen- digkeit für einen Neubau des Feuerwehrgerätehauses am Hauptort Marzling. Um die genannte Nutzung sowie eine geordnete städtebauliche Entwicklung gem. § 1 Abs. 3 und Abs. 5 BauGB zu gewährleisten, ist die Aufstellung des vorliegenden Bebauungsplanes notwendig. Die Gemeinde Marzling hat daher in der Sitzung vom 22.03.2018 beschlossen, für den Bereich am nordöstlichen Ortsrand von Marzling an der Freisinger Straße zur Errichtung eines neuen Feuerwehrgerätehauses den Bebauungsplan „Sondergebiet Feuerwehrhaus Marzling“ aufzustellen. Die zulässigen baulichen und sonstigen Nutzungen des Plangebietes werden nach den Bestimmungen des Baugesetzbuches sowie der Baunutzungsverordnung rechtsverbindlich festgesetzt und bilden die Grundlage für die weiteren, zum Vollzug des Baugesetzbuches erforderlichen Maßnahmen. Die Gemeinde Marzling verfügt über einen von der Regierung von Oberbayern mit Bescheid vom 14.06.2007 und mit Änderungsbescheid vom 16.01.2008 genehmigten Flächennutzungsplan, der in einer 1. Änderung gleichzeitig mit der Aufstellung des Bebauungsplanes „Sondergebiet Feuerwehrhaus Marzling“ geändert wird. Der Be- reich des Planungsgebietes ist im derzeit rechtswirksamen Flächennutzungsplan als allgemeines Wohngebiet gemäß § 4 BauNVO dargestellt. In der 1. Änderung des Flächennutzungsplanes wird das Planungsgebiet nun von einem allgemeinen Wohngebiet (WA) umgewandelt in ein sonstiges Sondergebiet mit der Zweckbestimmung „Feuerwehr“ (SO FW) sowie einer öffentlichen Grünfläche mit einem Sickerbecken, das als Maßnahme zur Regenrückhaltung und Versickerung für das Baugebiet „Bachwinkel Süd“ bereits besteht. __________________________________________________________________________________________ Wacker Planungsgesellschaft mbH & Co. KG Bahnhofstr. 3 85405 Nandlstadt Gemeinde Marzling Seite 3 von 28 Bebauungsplan „Sondergebiet Feuerwehrhaus Marzling“ Landkreis Freising Im Rahmen eines qualifizierten Bebauungsplanes sollen nun die planungsrechtlichen Voraussetzungen für ein sonstiges Sondergebiet „Feuerwehr“ (SO FW) gemäß § 11 BauNVO geschaffen werden. Der Bebauungsplan „Sondergebiet Feuerwehrhaus Marzling“ und die 1. Flächennut- zungsplanänderung gehen parallel ins Verfahren (§ 8 Abs. 3 BauGB). 2. Übergeordnete Planungen 2.1 Landesentwicklungsprogramm Bayern Die Gemeinde Marzling liegt gemäß dem Landesentwicklungsprogramm Bayern (LEP; 1.09.2013, geändert am 01.03.2018) im allgemeinen ländlichen Raum und in der Region München (14). Zum ländlichen Raum (Kapitel 2.2.5) werden im LEP fol- gende Grundsätze formuliert: Der ländliche Raum soll so entwickelt und geordnet werden, dass − er seine Funktion als eigenständiger Lebens- und Arbeitsraum nachhaltig sichern und weiter entwickeln kann, − seine Bewohner mit allen zentralörtlichen Einrichtungen in zumutbarer Erreich- barkeit versorgt sind, − er seine eigenständige Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur bewahren kann und er seine landschaftliche Vielfalt sichern kann. Im ländlichen Raum soll eine zeitgemäße Informations- und Kommunikationsinfra- struktur geschaffen und erhalten werden. Die Ziele und Grundsätze für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung werden in Kapi- tel 3 des Landesentwicklungsprogrammes Bayern formuliert. Für den Bebauungsplan sind die im Folgenden aufgelisteten Punkte der einzelnen Themenkomplexe „Flä- chensparen“, „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ und „Vermeidung von Zer- siedelung - Anbindegebot“ wesentlich: 3.1 Flächensparen − (G) Die Ausweisung von Bauflächen soll an einer nachhaltigen Siedlungsentwick- lung unter besonderer Berücksichtigung des demographischen Wandels und sei- ner Folgen ausgerichtet werden. − (G) Flächensparende Siedlungs- und Erschließungsformen sollen unter Berück- sichtigung der ortsspezifischen Gegebenheiten angewendet werden. __________________________________________________________________________________________ Wacker Planungsgesellschaft mbH & Co. KG Bahnhofstr. 3 85405 Nandlstadt Gemeinde Marzling Seite 4 von 28 Bebauungsplan „Sondergebiet Feuerwehrhaus Marzling“ Landkreis Freising 3.2 Innenentwicklung vor Außenentwicklung − (Z) In den Siedlungsgebieten sind die vorhandenen Potenziale der Innenentwick- lung möglichst vorrangig zu nutzen. Ausnahmen sind zulässig, wenn Potenziale der Innenentwicklung nicht zur Verfügung stehen. 3.3 Vermeidung von Zersiedelung – Anbindegebot − (G) Eine Zersiedelung der Landschaft und eine ungegliederte, insbesondere bandartige Siedlungsstruktur sollen vermieden werden. − (Z) Neue Siedlungsflächen sind möglichst in Anbindung an geeignete Siedlungs- einheiten auszuweisen. Ausnahmen sind und bestimmten Voraussetzungen zu- lässig. Im erst 2013 fortgeschriebenen LEP, geändert 2018, heißt es unter 3.3 Vermeidung von Zersiedlung: „(Z) Neue Siedlungsflächen sind möglichst in Anbindung an geeig- nete Siedlungseinheiten auszuweisen. Ausnahmen sind zulässig, wenn – auf Grund der Topographie oder schützenswerter Landschaftsteile oder tangierender Hauptver- kehrstrassen ein angebundener Standort im Gemeindegebiet nicht vorhanden ist.“ Der Planungsbereich schließt unmittelbar an die vorhandene Bebauung an. Somit ist eine geeignete Siedlungseinheit im Sinne des Zersiedelungsverbotes vorhanden. Allgemein gilt es im Sinne einer zukunftsorientierten räumlichen Entwicklung und Ordnung in Bayern für eine gute infrastrukturelle Ausstattung, ausreichende Flächen für künftige Entwicklungen sowie für effiziente und attraktive Siedlungsstrukturen so- wie für eine intakte Umwelt zu sorgen. Hierbei ist die Schaffung von gleichwertigen Lebens- und Arbeitsbedingungen in allen Teilräumen eine der Bestrebungen. Gleichwertigkeit und Nachhaltigkeit spielen hierbei eine wichtige Rolle. Unabhängig von ihrem Wohnort soll den Bürgern Zugang zu Arbeit, Bildung, Versorgung mit Gü- tern und Dienstleistungen, Wohnraum und Erholung ermöglicht werden. Das umfasst auch das Sicherstellen eines flächendeckenden Netzes von Einrichtungen und Dienstleistungen der Daseinsvorsorge. Als kommunale Einrichtung der Daseinsvor- sorge ist z.B. auch die Feuerwehr anzusehen. Unter „1. Grundlagen und Herausforderungen der räumlichen Entwicklung und Ord- nung Bayerns“ formuliert das Landesentwicklungsprogramm Bayern (LEP) folgendes Ziel und folgenden Grundsatz: 1.1.1 Gleichwertige Lebens- und Arbeitsbedingungen − (Z) In allen Teilräumen sind gleichwertige Lebens- und Arbeitsbedingungen zu schaffen oder zu erhalten. Die Stärken und Potenziale der Teilräume sind weiter zu entwickeln. Alle überörtlich raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen haben zur Verwirklichung dieses Ziels beizutragen. __________________________________________________________________________________________ Wacker Planungsgesellschaft mbH & Co. KG Bahnhofstr. 3 85405 Nandlstadt Gemeinde Marzling Seite 5 von 28 Bebauungsplan „Sondergebiet Feuerwehrhaus Marzling“ Landkreis Freising − (G) Hierfür sollen insbesondere die Grundlagen für eine bedarfsgerechte Bereit- stellung und Sicherung von Arbeitsplätzen, Wohnraum sowie Einrichtungen der Daseinsvorsorge und zur Versorgung mit Gütern geschaffen oder erhalten wer- den. Ein weiteres Ziel des LEP Bayern lautet wie folgt: 8.1 Soziales − (Z) Soziale Einrichtungen und Dienste der Daseinsvorsorge sind in allen Teil- räumen flächendeckend und bedarfsgerecht vorzuhalten. Mit dem Bebauungsplan wird den Zielen und Grundsätzen des LEP Bayern entspro- chen. 2.2 Regionalplan der Region München (14) Im Regionalplan werden Ziele und Grundsätze der Raumordnung festgelegt. Die Festlegungen sind bei dieser Planungsebene nicht parzellenscharf. Laut geltendem Regionalplan der Region München (14) befindet sich die Gemeinde Marzling im „Stadt und Umlandbereich im Verdichtungsraum “ der von München und Freising und liegt im Bereich der Entwicklungsachse München - Landshut. Der Stadt- und Umlandbereich München soll so entwickelt werden, dass er seine Funktionen als zentraler Wohnstandort und Arbeitsmarkt, als Wirtschaftsschwer- punkt, als Bildungs- und Ausbildungszentrum und als Verkehrsverflechtungsraum unter Berücksichtigung der ökologischen Belange und der Belange der Erholungs- vorsorge auch künftig nachhaltig erfüllen kann. Die Standortattraktivität soll deshalb durch − verstärkte Innenentwicklung durch Ausschöpfung

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