Der Kinematograph (March 1930)

Der Kinematograph (March 1930)

%W IIINflCHBUir " *»' liVIRLAG SCHERL * BERLIN SW^B 24. Jahrgang Berlin, den I. März 1930 Nummer 5 Gesicherter Filmschutz ln aller Stille hat der Ver¬ tungen dar c-ncn und der band deutscher Filmautoren andern Prrlei. eine außerordentlich glück¬ Es wtr außerordentlich liche und ausgezeichnete Ein¬ schwer. nach dieser oder richtung durchgefiihrt. Er hat, jener Richtung hin Beweis zu wie das der „Kinematograph" führen. Eber weil es schwer bereits vor Jahren einmal war, die authentischen Unter¬ vorgcschlagen hat. eine Film- lagen zi schaffen. stammrollc angelegt, in der Diesem Nachteil will die jeder Manuskripte zur Ein¬ fragliche Stelle abhelfen, in¬ tragung anmclden lassen dem sie jenes Stammbuch für kann. weil dadurch der Filmmancskriple einfiihrtc, augenblicklich einzige Schutz, das so angelegt ist, daß cs der wirklich einigermaßen evtl, dokumentarisches Bc- Sicherheiten bietet, gewähr¬ weismittc1 vor Gericht sein leistet wird. Es genügt allerdings nicht, Selbstverständlich kann je nur einfach einen Titel an- der Autor und jeder Fabri¬ .'•rneldcn, sondern es muß kant, also Mitglieder und außerdem das Expose des Nichtm.i^licder, diese Ein¬ Films versiegelt beigefügt richtung benutzen. Er hat nur werden, weil maßgebende nötig, sich an die Geschäfts¬ Kenner des Urheberrechts München verbietet König Ludwig-Film stelle des Verbandes Deut¬ der Ansicht sind, daß ein Der Münchener Polizeipräsi¬ Präsidenten gegeben war zu scher Filmautoren zu wen¬ Titel allein unter Umständen dent hat die Vorführung da« einem solchen Verbot zu den, die sich Friedrichstraße nicht schützbar ist. Universal-Films ..König Lud¬ schreiten. Nr. 46 riefindet, und die ira wig'', den Wilhelm Dieterle in¬ Damit diese Bemerkung Es muß jetzt natüriieh. ganz einzelnen Auskunft erteilt. szenierte und in den» er die Im übrigen erfahren wir, nicht falsch verstanden sei, Hauptrolle spielt, in München abgesehen von dem Vorgehen daß die Filmautoren, veran¬ muß gesagt werden, daß es zur oifentlichen Vorführung gegen die Müncuener Behörde, bei Titeln unter Umständen nicht zngelassen. durch die Universal von Berlin laßt durch das Vorgehen der neben dem urheberrechtlichen aus das Widerrufsverfahren Filmmusiker, nunmehr auch Das Verbot wird damit be¬ eingeleitet werden, das in die¬ Schutz noch eine zweite ihrerseits ihre Tantiemeforde¬ gründet. daß durch das Bild die sem Fall sicherlich im Laufe Sicherheit durch das Gesetz rungen anmelden. öffentliche Ruhe und Sicherheit von ganz wenigen Tagen er¬ wegen des unlauteren Wett¬ gestört werden könne. Man be¬ Sic gehen von dem Ge¬ ledigt sein kann. bewerbs gibt. fürchtet also Kundgebungen, danken aus, daß gerade der Der Film wird, wenn man die Tonfilm ein einheitliches Ge¬ Dieser Titelschutz ist aller¬ wie sie von einzelnen natio¬ nalen bayerischen Verbänden schriftliche Begründung der bilde darstellt, bei dem der dings begrenzt. Er hängt da¬ bereits vorher angekündigt Filmobcrprüfstelle heranzieht, Autor genau so beteiligt ist, von ab. daß zwischen der waren. zweifellos zur Vorführung ge¬ wie der Musiker. Sie weisen Ankündigung in der Presse nehmigt werden. auf die ähnlich gelagerten und dem effektiven Auf¬ Die Oberprüistelle hat den Verhältnisse bei Oper und nahmebeginn keine allzulange Film trotz der bayerischen Be¬ Dieses Urteil hat dann auch schwerde bekanntlich zuge- München zu respektieren. Operette hin. wo der Kompo¬ lassen. nist genau so tanticmebcrcch- Bei der Einrichtung d Bei uns in Preußen steht der Es darf also bezweifelt wer¬ Vorführung natürlich nichts im tigt ist wie der Librettist. Filmautoren verhandes ha Vielleicht, so argumentieren delt es sich nicht nur um d den, ob unter den gegebenen Wege. Die Berliner Premiere Umstanden überhaupt ein maßgebende Manuskript¬ originellen Titel, der fn wird, wie vorgesehen, am Recht des Münchener Polizei- 10. März stattfinden. schreiber. ist das eigentliche Erfindung des Schriftstell* Libretto beim Film noch Mt. sondern auch um d höher cinzuschätzen als die Schulz des Inhalts, der f Es handelt sich dabei oft¬ Dramaturgen oder anderen Musik einzelnen Firmen noch v« mals nicht um die Firmen Stellen ausgehen sollen. Infolgedessen erscheint es hältnismäßig gering ge,ch( selbst, sondern um Anleh¬ Bisher hörte man in all den Filmautoren außerordent- nungen, die von Regisseuren diesen Fällen nur Behaup¬ ScMofi aut Saite II lieh merkwürdig, daß die Ge¬ Berliner Verband für eine Reichs-Filmwoche sellschaft der Filmmusik- Der Verband der Lichtspiel¬ tells des geu erblichen Mittel¬ volles Mittel hierzu darslcl- Autoren Deutschlands sich theater Berlin - Brandenburg standes beschlossen. Ständige len, zumal das Lfchtspiel- einer Tantiemegemeinschaft e. V. teilt folgendes mit: Vertreter die Herren Koch und gewerbe, insbesondere im angeschlossen hat, ohne den Das Programm der am Schüller. Hinblick aui seine Steilung kartellierten Verband Deut¬ 12. März d. J. mittags 12 Uhr, Die auch in der Filmöifent- in Staat und Öffentlichkeit, im „Marmorhaus", Berlin, Kur- licbkeit wiederholt erörterte das größte Interesse daran scher Filmautoren mit heran- f&rstcndamm 236, stattfinden¬ Schaffung einer alljährlich hat. daß alle Mittel zur För¬ zuziehei den Sonderveranstaltung ist: stattfindenden „Reichsiilm- derung des Films und des Be¬ 1. Begrüßung der Presse- und woebe" (die zuallererst im Auch in den Kreisen des Bebördenvertreter sowie Eröff¬ „Kinemalograph" und im im besonderen ausgewi Verbandes der Filmregisseure nung der Veranstaltung durch „Film-Echo" propagiert wurde. vertritt man die Meinung, den 1. Vorsitzenden des Ver¬ D. Red.) wurde in den Bera¬ Der Vorstand billigte ein¬ daß die Tantiemefrage zu¬ bal des, Willy Hein. tungen des Vorstandes be¬ mütig die von der Geschäfts¬ 2. Zweck und Aufgabe der handelt. In Erkenntnis der führung unterbreiteten Anre¬ nächst einmal Gegenstand privaten Kinovorführerschule Bedeutung des Zwecks und gungen und beschloß ein¬ von Verhandlungen in der des Berlin-Brandenburger Ver¬ der Notwendigkeit zur Schaf¬ stimmig. dem Retcbsserbano Dacho hätte sein müssen, weil bandes für. Diedrich). fung einer Einrichtung, wel¬ deutscher LichtspicHheatcr- alle geistigen Filmarbeiter an 3. Offizielle Eröffnung der che schlechthin Sinn. Ver¬ besitrer den Antrag zu über¬ Tonfilmvoriübrerausbildung. ständnis, Interesse und Aner¬ mitteln, die erforderlichen der Tantieme interessiert 4. Referat: Technische Fra¬ kennung iör den Film und Vorbereitungen zur Schaffung gen des Tonfilms. seine Wirtschaft festigt und einer entsprechenden Ein¬ 5. Vorführung von Tonfilmen. verallgemeinert, die beste¬ richtung durch eine geeignete Es ist anzunehmen, daß Die Mitglieder werden ge¬ hende Kluft zwischen Film- Fühlungnahme mit den zu¬ vom Verband Deutscher beten. an der Veranstaltung wirtschaft und Öffentlichkeit ständigen Stellen der Film¬ Filmautoren aus bereits in vollzählig leilzunehmen. überbrückt, steht der Vor¬ industrie selbst, der Reichs-, den nächsten Tagen inner¬ Im Hinblick auf die Lustbar¬ Landesregierungen. Kommune. keitssteueraktion wurde der Standpunkt, daß die Bestre¬ Jugcndwohliahrt, Volksbil¬ halb der Dacho in dieser An¬ Beitritt des Verbandes zur Orts¬ bungen zur Schaffung einer dung, öes Schrifttums usw. in gelegenheit ein Vorstoß un¬ gruppe Berlin des Reichskar¬ Reicbsfilmwoche ein wert¬ die Wege zu leiten. ternommen werden wird. Wie wir vom Vorstand des Verbandes Deutscher Film¬ autoren auf Anfrage hin er¬ fahren, hat er sich bisher mit dieser Angelegenheit noch nicht befaßt, glaubt aber, daß sie in einer Vorslandssitzung im Laufe der nächsten Woche zur Sprache kommen wird. Ein japanischer Spielfilm Am Dienstag, dem 4. März, findet im Ufa-Pavillon die Ur¬ aufführung des ersten modernen spanischen Spielfilms „Yakicbi, der Holzfäller" statt. Der Film ist von der größten japa¬ nischen Filmorganisation, der Shochiku-Kinema Ltd. in Tokio, gedreht worden. Im Vorprogramm läuft ein ebenfalls m Japan gedrehter Sportiilm von dem Deutsch- Japauischen Leichtsporttreifen. ua dem neben japanischen Leichtsportlern Dr. Peltzer, Hirschfeld und andere deutsche Sportsleute teilgcnommcn haben. Die neuen T erra- Monatsheft e Verbotene* Die Polen verbieten Aufnahmen Chaplin-Filme Preisausschreiben Die polnischen Behörden man wird jetzt einfach die Bau- haben der Hegewald-Film die ten in Berlin ausiührcn, wo man „Lohntag", „Vergnügte Stunden" Das Polizeipräsidium Berlin „Auf dem Lande *. bat das von der Südfilm für den Genehmigung zu Aufnahmen sie heute mindestens so gut Uaupttitel des „Films ohne der Wirschauer Zitadelle für hersteilen kann, wie das Origi¬ Verleih: Terra-United Namen" veröffentlichte Preis¬ ihren neuen Film versagt. Wie nal in Warschau. Artisis ausschreiben von 8000 Mark der „Kibotnik" mitteilt, wurde Der Warschauer Beschluß — Erstaufführung: Universum Barpreisen unUr Berufung auf das Verbot durch einen Protest wahrscheinlich aus Deutschen¬ der polnischen Filmschauspieler § 286 StGB, nicht genehmigt. haß geboren — hat lediglich Keine Frage, daß es ein Ver¬ Der Film erscheint nunmehr veranlaßt. Warschauer Schauspieler und dienst der Terra-United Ar¬ unter dem Titel „Wenn du zum Was dadurch erreicht werden Arbeiter um Arbeit und Geld tist* ist — hoffentlich ein Ver¬ Weibe gehst . soll, ist eigentlich unklar, denn gebracht. dienst in doppelter Bedeutung des Wortes — diese kleinen Geschützte Filme Einakter hir Deutschland wie¬ Beim Verband Deutscher Wann liegt eine offene Verkaufsstelle vor? der zum Leben erweckt zu Filmautoren wurden die folgen¬ Entscheidung des Oberlandesgerich's Dresden, den Tonfilm-Exposes hinter¬ Herzerfrischende kleine Lust¬ legt und in die Schutzrolle ln

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