Jahresbericht 2015 Cusanuswerk Bischöfliche Studienförderung Jahresbericht 2011 Aus dem Jahr 2015 A Aus dem Jahr 2015 > 6 | Besondere Veranstaltungen > 11 | Verbleibstudie > 16 | Eichstätter Gespräche > 17 | Nachruf auf Raphael Seitz > 19 Auswahlarbeit B Grundauswahl > 22 | Erstsemesterauswahl > 46 | Verfahren der endgültigen Auf nahme > 49 | Promotions auswahl > 50 Bildungsveranstaltungen C Jahrestreffen > 58 | Einführungsveranstaltung > 92 | Ferien akademien > 94 | Theologischer Grund- kurs > 119 | Graduiertentagungen > 121 | Abschluss-Seminar > 128 | Fachschaftstagungen > 130 Geistliches Programm D Einzelveranstaltungen > 152 | Christsein konkret > 157 | Ora-et-labora-Kurswochen im Cusanushaus Mehlem > 159 | Momentaufnahmen > 160 Karriereförderprogramm für Frauen > 168 E Stiftung Begabtenförderung Cusanuswerk > 176 F Namen und Neuigkeiten > 210 G Haushalt > 220 H Personalia > 224 I 2015 Aus dem Jahr 2015 Jahresbericht 2015 A Aus dem Jahr 2015 > 6 | Besondere Veranstaltungen > 11 | Verbleibstudie > 16 | Eichstätter Gespräche > 17 | Nachruf auf Raphael Seitz > 19 Fotolia, Stockpics Fotolia, © Aus dem Jahr 2015 Aus dem Jahr 2015 Auswahl und Förderung Im Wintersemester 2015/2016 waren rund 2,8 Millionen Studentinnen und Studenten an deutschen Hoch- schulen immatrikuliert; ein historischer Höchststand und ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von 2,2 %. Das Cusanuswerk hat im Berichtsjahr 1605 Personen finanziell und ideell gefördert: 1341 Studierende und 264 Promovierende – mehr als je zuvor. Die Antragszahlen für die Aufnahme in die Studien- förderung (Grundförderung) sind gegenüber dem Vorjahr um 5 % auf 1990 gestiegen (Kapitel B). Dieser besonders hohe Zuwachs dürfte auch eine Spätfolge der zurückliegenden doppelten Abiturjahrgänge sein, weil er allein in den „Grundauswahlverfahren“ (für Studierende, die ab dem dritten Fachsemester gefördert werden können) zu verzeichnen war, während die Zahl der Anträge im „Erstsemesteraus- wahlverfahren“ (für Schulabgänger, die zu Beginn des ersten Semesters in die Förderung aufgenom- men werden können) unverändert geblieben ist. Das hohe Antragsvolumen ist zugleich ein Ausweis für die große Attraktivität der Bischöflichen Studien- förderung. Im kleineren Promotionsauswahlverfahren ist der Trend ein anderer: Hier sind die Antrags- zahlen wie bei anderen Werken rückläufig. Um besonders leistungsstarke Promovierende auch weiterhin mit der Begabtenförderung erreichen zu können, hat die Bundesregierung nun die Weichen gestellt: Im Herbst 2016 werden die Begabtenförderungswerke ihre Promotionsstipendien voraussichtlich um 200 Euro pro Monat erhöhen können. Für diese Angleichung der Stipendienraten an die in anderen Bereichen üblichen Förderbeträge hat sich auch das Cusanuswerk intensiv eingesetzt. 358 Stipendiatinnen und Stipendiaten konnten im Jahr 2015 neu in die Förderung auf- genommen werden, ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahr, wo auch aufgrund einer hohen Vorbelastung des Stipendienhaushalts nur 281 Neuverleihungen realisiert werden konnten. Die Neuaufgenommenen dürfen sich auf ein enorm vielseitiges Programm im Cusanus- werk freuen. Die ideelle Förderung ist das Herzstück und die Raison d‘Être der Bischöf- lichen Studienförderung. Sie zielt auf die Entfaltung von Talenten und Anlagen ab, auf die Entwicklung von Reflexions-, Diskurs- und souveränem Urteilsvermögen, von Problem- lösungsfähigkeiten, Gestaltungskraft und starkem Verantwortungsbewusstsein sowie auf die Erweiterung von geistigen, kulturellen, sozialen und lebenspraktischen Kompetenzen. Bildung wurde von Meister Eckhart als „Gottessache“ angesehen, „damit der Mensch 6 A Gott ähnlich werde“. Jeder Mensch ist ein einmaliges Bild Gottes, und es ist eine Lebens- aufgabe, sich dem Bild anzunähern, das er sich von jedem einzelnen von uns gemacht hat. 70 Angebote mit insgesamt 350 Veranstaltungstagen standen 2015 im Bildungspro- gramm und im Geistlichen Programm zur Auswahl – dieser Jahresbericht (Kapitel C und D) gibt einen Einblick in das, was dort geboten wurde. Hinzu kommen die Aktivitäten der Cusanusgruppen und der Vertrauensdozenten an rund 60 Hochschulorten. Auf dem Jahrestreffen (Kapitel C), das mit 800 Gästen die größte Veranstaltung des Jahres war, stand das Thema „Mainstream“ im Zentrum der Debatte. „Gegen die Konventionen des Zeitgeistes, die Verlockungen des Geldes, den Applaus der Menge zu sein“ (Benedikt XVI.), ist eine christliche Grundhaltung. Das Cusanuswerk fördert eine wache und kritische Zeitgenossenschaft seiner Stipendiaten. Es fördert Vordenker, Nachdenker und Quer- denker, die ihr Handeln am Geist des Evangeliums ausrichten, nicht am Zeitgeist. Der Hunger nach „Likes“ und Sympathiebekundungen im Internet sowie die Angst, von der Mehrheit geächtet zu werden und in einen „Shitstorm“ zu geraten, sind groß. Der Sozio- loge Prof. Dr. Heinz Bude, einer der Festredner des Jahrestreffens, forderte dazu auf, die soziale Grundangst vor der Isolation zu überwinden und „Mut zum exemplarischen Nein“ aufzubringen. Die Vorgaben der „politischen Korrektheit“ machen das besonders schwer, weil abweichende Meinungen nicht mehr nur Widerspruch erzeugen, sondern als unmoralisch verurteilt werden, sagte der Philosoph und Medientheoretiker Prof. Dr. Norbert Bolz, der mit seinem Vortrag die gemeinsamen Tage in Eringerfeld eröffnete. Talente verbinden – Austausch zwischen den Stipendiatengenerationen Das Cusanuswerk fördert Biografien, nicht Projekte, und hält es so mit Albert Einstein, für den „allein das schöpferische und fühlende Individuum, die Persönlichkeit, das Edle und Sublime schafft“. Aber „Ideen können nur nützen“, so Alexander von Humboldt, „wenn sie in vielen Köpfen lebendig werden“. Zur Förderung von Biografien gehört daher die Förderung des dauerhaft Verbindenden, von Austausch und langfristiger Zusammenarbeit – auch wenn es darum geht, die christliche Botschaft in der Gesell- schaft lebendig werden zu lassen. Ein Sauerteig, und ein solcher will das Cusanuswerk im biblischen Sinne sein, wirkt erst durch die Symbiose der beteiligten Organismen. Aus dem griechischen Wort für Sauerteig wurde der Begriff Enzym abgeleitet: Enzyme sind Katalysatoren und Wirkungsbeschleuniger. Wenn das Cusanuswerk engagierte Multi- plikatoren fördert, geht es gerade um solche katalytischen Effekte für das Gemeinwohl, nicht um die Begünstigung Einzelner. Daher muss Biografieförderung mehr sein als eine Lebensabschnittsförderung. Mit der Studien- und Promotionsförderung, dem Kern unserer Tätigkeit, geht deshalb die Ehemaligen- und Netzwerkförderung einher, denn der Wirkungsgrad unserer Arbeit hängt sowohl von der Gestaltungskraft des Einzelnen als auch vom Grad der Verbundenheit ab. Aus diesem Grund gehört die Alumni- und Netzwerkarbeit zu unseren neuen Schwerpunkten. Hier sind wir im Berichtsjahr mit sehr großen Schritten vorangekommen, auch wenn wir dabei erst einen Bruchteil der Poten- ziale erschlossen haben, die im Cusanuswerk in sechs Jahrzehnten aufgebaut wurden. Für den Bereich der Ehemaligenarbeit im Cusanuswerk war u. a. Frau Regine Hömig als Referentin zuständig. Sie hat ihre Tätigkeit 2015 beendet, um sich dem Abschluss ihrer Promotion zu widmen. Ihre Aufgaben hat Frau Dr. Annabella Fick übernommen. Um die bewährten Maßnahmen in der Alumniarbeit des Cusanuswerks zu ergänzen, wurde 7 Aus dem Jahr 2015 im März eine Referentenstelle für den neuen Bereich „Alumni-Management, Netz- werkförderung und Querschnittsaufgaben“ geschaffen: Herr Dr. Tobias Davids widmet sich dieser Aufgabe im Cusanuswerk. Fünf Module umfasst ein zunächst auf zwei Jahre befristetes Programm, das den Austausch zwischen den Stipendiatengenerationen intensivieren wird: 1. Grundlage der Vernetzung – Ausbau der digitalen Infrastruktur: Nachdem auf breiter Basis Vorschläge zur Neugestaltung des cusanischen Adress- und Serviceportals gesammelt wurden, ist im Herbst gemeinsam mit den Gremien und Fachgruppen der Ehemaligen und aktuell Geförderten ein umfangreiches Lastenheft erstellt worden. Mit der Neuprogrammierung wurde im Berichtsjahr auch schon begonnen. 2. Im Juni 2015 fand ein Workshop zu Studium und Beruf in Eichstätt statt. Er war ein- gebettet in die „Eichstätter Gespräche“, die der Bund Katholischer Unternehmer (BKU) gemeinsam mit weiteren Institutionen und erstmals auch mit dem Cusanus- werk als offiziellem Kooperationspartner an der Katholischen Universität organisiert hat. 24 studierende, promovierende und ehemalige Stipendiatinnen und Stipendiaten haben an den Gesprächen teilgenommen. Dass es bei der neuen Vernetzungsstrategie keineswegs nur um die interne Kohäsion, sondern insbesondere auch um die externe Vernetzung – hier im Bereich der Wirtschaft – geht, wurde in Eichstätt sehr deutlich. Mehr Informationen hierzu finden Sie im Kapitel A dieses Jahresberichts. 3. Im September wurde erstmals der „Ideenpreis zur Förderung des cusanischen Netzwerks“ ausgeschrieben. Bis zur Bewerbungsfrist am 31.12.2015 sind zahlreiche innovative Netzwerkideen eingereicht worden. Im nächsten Jahresbericht wird über das Ergebnis der Auswahl berichtet, die durch eine hierfür ins Leben gerufene Jury getroffen wird (Leitung und Vertreter von Beirat, Stiftung, Bischofskonferenz, Studie- renden, Ehemaligen und Geschäftsstelle). 4. Im Oktober hat der Geistliche Rektor, Dr. Siegfried Kleymann, das Programm „Christsein konkret“ gestartet. An 12 Orten in Deutschland (Berlin, Dresden, Frankfurt, Freiburg, Hamburg, Köln, Mannheim, München, Münster, Regensburg, Tübingen und Würzburg) reflektieren Geförderte und Ehemalige ihre christliche Lebenspraxis über ein halbes Jahr mit geistlicher
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