Begründung Zum Bebauungsplan Nr. 108 Weidestraße

Begründung Zum Bebauungsplan Nr. 108 Weidestraße

Gemeinde Ilsede, Ortschaft Klein Ilsede, Landkreis Peine Begründung zum Bebauungsplan Nr. 108 Weidestraße Klein Ilsede Bülten Groß Ilsede Ölsburg Groß Bülten © OpenStreetMap-Mitwirkende 04/2021 §§ 3 (1)/ 4 (1) BauGB Dr.-Ing. W. Schwerdt Büro für Stadtplanung GbR Bearbeiter: Dipl.-Ing. Th. Görner B-Plan Nr. 108 „Weidestraße" - 2 - Gemeinde Ilsede, Ortschaft Klein Ilsede, Landkreis Peine Inhaltsverzeichnis: Seite 1.0 Vorbemerkung 3 1.1 Landes- und regionalplanerische Einordnung; Ziele der Raumordnung 3 1.2 Entwicklung des Plans/Rechtslage 6 1.3 Notwendigkeit der Planaufstellung; Ziele, Zwecke und Auswirkungen des Bebauungsplans 7 2.0 Planinhalt/Begründung 8 2.1 Baugebiete 8 2.2 Erschließung/Straßenverkehrs- und Wegeflächen 10 2.3 Grünflächen 11 2.4 Ver- und Entsorgung 11 2.5 Brandschutz 12 2.7 Spielflächen 13 2.8 Baugrund 13 2.9 Kampfmittel 13 3.0 Umweltbelange 14 3.1 Natur und Landschaft 14 3.2 Immissionsschutz 16 3.3 Bodenschutz/Altlasten 17 4.0 Flächenbilanz 18 5.0 Hinweise aus Sicht der Fachplanungen 18 6.0 Ablauf des Planaufstellungsverfahrens 18 7.0 Der Gemeinde voraussichtlich entstehende Kosten 18 8.0 Bodenordnende oder sonstige Maßnahmen, für die der Bebauungsplan die Grundlage bildet 18 9.0 Maßnahmen zur Verwirklichung des Bebauungsplans 19 10.0 Verfahrensvermerk 19 Anhang: Pflanzenliste 20 Büro für Stadtplanung GbR Dr.-Ing. W. Schwerdt Braunschweig B-Plan Nr. 108 „Weidestraße" - 3 - Gemeinde Ilsede, Ortschaft Klein Ilsede, Landkreis Peine 1.0 Vorbemerkung 1.1 Landes- und regionalplanerische Einordnung; Ziele der Raumordnung Die Gemeinde Ilsede liegt im Städtedreieck der Oberzentren1) Hannover – Braun- schweig – Hildesheim und grenzt nach Norden unmittelbar an die Kreisstadt Peine, die Mittelzentrum ist. Die Gemeinde Ilsede wurde zum 01.01.2015 aus den beiden Ge- meinden Ilsede und Lahstedt gebildet. Aktuell besitzt die Einheitsgemeinde mit ihren 11 Ortschaften Adenstedt, Bülten, Gadenstedt, Groß Bülten, Groß Ilsede, Groß Laf- ferde, Klein Ilsede, Münstedt, Oberg, Ölsburg und Solschen rd. 22.100 Einwohner auf einer Fläche von rd. 72 km². Naturräumlich gesehen ist die Gemeinde Teil der Börde- region bzw. der Braunschweig - Hildesheimer Lössbörde2) mit ihren weiträumigen Ackerfluren. Die überörtliche straßenverkehrliche Einbindung erfolgt über die Bundesstraßen B1, B444 und die Landesstraße L472. Autobahnanschluss an die BAB A2 besteht im Stadt- gebiet von Peine über die B444. In Groß Ilsede besteht ein Zentraler Omnibusbahnhof (ZOB) als Kreuzungspunkt regionaler und lokaler Busliniennetze. Da der Landkreis Peine Mitglied des Regionalverbandes Großraum Braunschweig ist, gilt für Ilsede das Regionale Raumordnungsprogramm 2008 für den Großraum Braun- schweig (RROP) mit dem Stand der 1. Änderung. Hier sind das Siedlungsgefüge Groß Bülten, Ölsburg und Groß Ilsede sowie die Ortschaft Gadenstedt jeweils als Grund- zentrum, die Ortschaft Groß Lafferde als Standort mit grundzentralen Teilfunktionen festgelegt. Nach den Zielen des Landes-Raumordnungsprogramms in der Fassung von 2017 (LROP 2017) haben Grundzentren die Aufgabe zentralörtliche Einrichtungen und An- gebote zur Deckung des allgemeinen täglichen Grundbedarfs zu sichern und zu entwi- ckeln. Art und Umfang der zentralörtlichen Einrichtungen und Angebote sind an der Nachfrage der zu versorgenden Bevölkerung und der Wirtschaft im Verflechtungsbe- reich der Zentralen Orte auszurichten. Nach den Grundsätzen im LROP 2017 soll die Entwicklung von Wohn- und Arbeitsstätten vorrangig auf die Zentralen Orte und vor- handene Siedlungsgebiete mit ausreichender Infrastruktur konzentriert werden. Der Bebauungsplanbereich befindet sich am Südwestrand der bebauten Ortslage von Klein Ilsede, westlich der Bundesstraße B444 und überplant Ackerflächen und Wohn- gärten. Ziel ist die Entwicklung eines Wohngebietes für Einzel-, Doppel- und Reihen- häuser. Nach dem Entwurfskonzept kann dabei Raum für rd. 18 Wohneinheiten ge- schaffen werden. Die Ortschaft Klein Ilsede, im Norden des Gemeindegebietes am südlichen Rand der Kreisstadt Peine gelegen, hat zurzeit rd. 1.900 Einwohner. Der Ort, als Straßendorf um einen kleinen Burgsitz/Gutsanlage entstanden, ist in der Nachkriegsentwicklung durch die Erschließung umfangreicher Wohngebiete weit hinausgewachsen. Der ländlich- landwirtschaftliche Charakter hat sich im Altdorf bis heute bewahrt. An sozialen und kulturellen Angeboten bietet der Ort eine Kindertagesstätte und eine Mehrzweckhalle. Mit der verkehrsgünstigen Lage an der Bundesstraße B444 und der unmittelbaren Nähe zum Grundzentrum Groß Ilsede und dem Mittelzentrum Peine besteht eine gute Erreichbarkeit von Einkaufs-, Arbeits- und Freizeitstätten. Anschluss an das öffentliche Busliniennetz erfolgt über die Linien 501, 530 und 531 der Omnibus-Nahverkehrs-Ser- vice GmbH (ONS) sowie der Linie 517 der Peiner Verkehrsgesellschaft mbH (PVS) mit 1) Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen 2008 2) Landschaftsrahmenplan Peine für den Landkreis Peine, 1994 Büro für Stadtplanung GbR Dr.-Ing. W. Schwerdt Braunschweig B-Plan Nr. 108 „Weidestraße" - 4 - Gemeinde Ilsede, Ortschaft Klein Ilsede, Landkreis Peine Haltestellen in der Ortsmitte (Kirche) und im Norden. Über die Linien ist das Zentrum von Groß Ilsede mit dem dortigen Zentralem Omnibus-Bahnhof (ZOB) sowie die Stadt Peine und der dortige Bahnhof zu erreichen. Die fußläufige Entfernung von der künfti- gen Bebauung bis zur Haltestelle Kirche beträgt zwischen rd. 400 m bis maximal rd. 500 m. Eine Funktionszuweisung seitens der Regionalplanung besteht für die Ortschaft Klein Ilsede nicht. Allerdings ist Klein Ilsede Teil der im RROP (Begründung zu 1.1.2 Sied- lungsachsen (1)) festgelegten Siedlungsachse „Groß Lafferde – Gadenstedt – Groß Ilsede – Klein Ilsede – Peine – Edemissen“ bzw. der künftig im neuen RROP 3.0 vor- gesehenen Siedlungsachse „Salzgitter-Lebenstedt – Lengede – Klein Lafferde – Groß Lafferde – Groß Ilsede – Klein Ilsede – Peine“. Neben den zentralen Orten soll sich die Siedlungsentwicklung entlang solcher Siedlungsachsen konzentrieren. Im Einzugsbe- reich der Haltepunkte des ÖPNV soll durch verdichtete Bau- und Wohnformen eine höhere Siedlungsdichte erreicht werden (Beschreibende Darstellung 1.1.2 (3)). Die konkret überplante Ackerfläche ist im RROP als „Vorbehaltsgebiet Landwirtschaft“ festgelegt. Unmittelbar angrenzend verläuft die B444, die „Vorranggebiet Hauptver- kehrsstraße“ ist. Ausschnitt RROP 2008, 1. Änderung (ohne Maßstab) Abgeleitet aus dem Ersatz für abgängigen Wohnraum, einer positiven natürlichen Be- völkerungszunahme der Gemeinde Ilsede, aus Haushaltsneugründungen der ortsan- sässigen Bevölkerung, aus einer der Ortsgröße angemessenen zuwandernden Bevöl- kerung sowie aus den veränderten Wohnansprüchen der Bevölkerung leitet sich ein allgemeiner Bedarf an zusätzlichen Wohnbauflächen für die Ortschaft Klein Ilsede ab. Dabei unterliegt die Gemeinde Ilsede aufgrund ihrer Lagegunst unmittelbar zum Mittel- zentrum Peine und im Einflussbereich der Oberzentren Braunschweig und Salzgitter sowie ihrer guten infrastrukturellen Ausstattung einem gewissen Druck zur Schaffung von Wohnraum sowie für die eigene wie für die zuwandernde Bevölkerung. Abwande- rungen der Bevölkerung sind hier – im Unterschied zu den ländlichen Regionen der Regionalverbandes Großraum Braunschweig – nicht zu beobachten. Die Gemeinde zeigt im Gegenteil eine Bevölkerungszunahme auf. Nach Kapitel 1.3 "Eigenentwicklung" (III. 1.3 Beschreibende Darstellung zum RROP 2008) formuliert das RROP 2008 den Grundsatz, wonach Standorte ohne besondere Büro für Stadtplanung GbR Dr.-Ing. W. Schwerdt Braunschweig B-Plan Nr. 108 „Weidestraße" - 5 - Gemeinde Ilsede, Ortschaft Klein Ilsede, Landkreis Peine Funktionszuweisung der Eigenentwicklung unterliegen. Diese orientiert sich am örtli- chen Entwicklungsstand. Dabei soll der in Abs. 4 genannte Orientierungswert den Pla- nungen zugrunde gelegt werden. Dieser wird mit einem Angebot von 3,5 Wohneinhei- ten pro Jahr und pro 1.000 Einwohner benannt. Baulücken und durch Bauleitplanung gesicherte aber noch nicht bebaute Flächen sollen in einer Wohnbauflächenbilanz in Ansatz gebracht werden. Der Orientierungswert des Regionalverbandes kann wegen der vorerwähnten Lage- gunst der Gemeinde und ihrer Ausstattung gut als Maßstab für die Eigenentwicklung der nicht-zentralen Ortschaften der Gemeinde Ilsede gelten, zumal dieser Wert auch bei der Bewertung der Entwicklung in rein ländlichen Regionen des Großraum Braun- schweigs herangezogen wird. Als Arbeitsgrundlage für die notwendige Entwicklung erarbeitet die Gemeinde aktuell einen Bauflächenentwicklungsplan („Bauflächenentwicklungsplan 2030“). Innerhalb der Bauflächenentwicklungsplanung fließen insbesondere auch Baulücken oder an- dere Möglichkeiten der Nachverdichtung ein. Nach dem Bauflächenentwicklungsplan besteht in Klein Ilsede aktuell nur ein ganz ge- ringes Potential für die Baulandentwicklung durch Baulücken und andere Möglichkeiten der Nachverdichtung. Der Bauflächenentwicklungsplan zeigt hier etwa 5 Baulücken und 3 Bereiche für die Nachverdichtung auf. Eine exakte Überprüfung, ob für die Bau- lücken und Nachverdichtungsbereiche eine Veräußerungsabsicht besteht und ob eine Bebauung unter Beachtung sonstiger Belange möglich ist, hat nicht stattgefunden. Für einen der Nachverdichtungsbereiche betreibt die Gemeinde aktuell eine Bebau- ungsplanänderung (Bebauungsplan Nr. 99 „Ehemalige Grundschule“, 1. Änderung). Dort sollen auf dem Gelände der ehemaligen Grundschule sowie für ein angrenzendes Wohngrundstück Möglichkeiten für die Errichtung von Mehrfamilienhäuser geschaffen werden.

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