Regionalplan Bodensee- Oberschwaben Nach der Verbindlicherklärung vom 4. April 1996 Regionalverband Bodensee-Oberschwaben Hirschgraben 2 88214 Ravensburg Telefon 0751- 36354-0 Telefax 0751- 36354-54 Regionalplan Bodensee- Oberschwaben Nach der Verbindlicherklärung vom 4. April 1996 Regionalverband Bodensee-Oberschwaben Hirschgraben 2 88214 Ravensburg Telefon 0751- 36354-0 Telefax 0751- 36354-54 Vorwort Seit rund 20 Jahren erfüllen die Regionalverbände in Baden-Württemberg als Körperschaften öffentlichen Rechts Aufgaben, die ihnen nach dem Landesplanungsgesetz vorgegeben sind. Die wichtigste Tätigkeit ist die Aufstellung und Fortschreibung des Regionalplans, in dem alle raumordnerischen Themen für die Entwicklung einer Region in Text und Plan zusammengefaßt sind. Dazu gehören die in der Kompetenz der Regionalverbände festgelegten >Grundsätze< und rechtsverbindlichen >Ziele<, >nachrichtliche Übernahmen< von Fachplanungen und kommunalen Planungsvorgaben sowie >Vorschläge<, die aus regionalen Wünschen und Forderungen resultieren. Der Regionalplan formt die Ziele des rechtsverbindlichen Landesentwicklungsplanes aus und bildet damit das Bindeglied zwischen staatlicher Landesplanung und der regionalen bzw. kommunalen Ebene. Der vorliegende 2. Regionalplan wurde am 30.09.1994 durch die Verbandsversammlung als Satzung beschlossen und durch die oberste Landesplanungsbehörde, dem Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, am 04.04.1996 genehmigt. Mit dem Inkrafttreten der Verbindlichkeit durch Veröffentlichung im Staatsanzeiger für Baden-Württemberg ersetzt er den ersten Regionalplan von 1981. In den vergangenen 15 Jahren haben sich in der Region Bodensee-Oberschwaben eine Reihe von Veränderungen ergeben. Die Bevölkerungszahl ist um 70.000 auf 585.000 Einwohner gewachsen. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich verändert, der Dienstleistungssektor konnte ausgebaut werden. Während bei der Landwirtschaft ein drastischer Rückgang der Zahl der Betriebe stattfindet, hat das Bodenseegebiet seine Bedeutung als zweitwichtigstes Fremdenverkehrsgebiet des Landes halten können.Die Konkurrenz der Nutzungsansprüche an die Landschaft führt häufiger als früher zu Konflikten. Dazu kommt, daß durch das gestiegene Umweltbewußtsein der Schutz der Naturgüter und der Landschaft einen größeren Stellenwert bekommen hat. Und dabei ist festzustellen, daß Änderungen und Anpassungen rascher in Erscheinung treten und notwendig werden. Im Regionalplan sind viele Änderungen und neue inhaltliche Schwerpunkte enthalten, die sich aus der Novellierung des Landesplanungsgesetzes von 1983 ergeben. Die Koordinierung unterschiedlicher Interessen wird angesichts immer engerer Planungsspielräume auch schwieriger. Zur Abwägung der zahlreichen Anregungen wurde ein umfangreiches Anhörungsverfahren durchgeführt, Planungen und Vorschläge eingearbeitet. Der neue Regionalplan stellt, wichtiger denn je, das fach- und gemeindeübergreifende Konzept für die nachhaltige Entwicklung der Region an der Schwelle zu einem neuen Jahrhundert dar. Ein äußeres Zeichen dieser Veränderung ist die Bearbeitung der Karten in digitaler Technik als Grundlage für den Aufbau eines regionalen Informationssystems. Der Dank gilt allen Beteiligten, die am Zustandekommen des Regionalplanes mitgewirkt haben. Viktor Grasselli Georg Zimmer Verbandsvorsitzender Verbandsdirektor Inhalt Satzung über die Feststellung des Regionalplans IV Genehmigung des Regionalplans V Gesetzliche Grundlagen VI Kapitel 1 Grundsätze und Ziele für die räumliche Ordnung und Entwicklung der Region 1.1 Grundsätze für die gesamte Region 1 1.2 Grundsätze und Ziele für Teilgebiete 2 1.3 Überregionale Zusammenarbeit 4 Kapitel 2 Regionale Siedlungsstruktur 2.1 Zentrale Orte 9 2.1.1 Grundsatz 9 2.1.2 Oberzentrum 9 2.1.3 Mittelzentren 10 2.1.4 Unterzentren 10 2.1.5 Kleinzentren 11 2.1.6 Verflechtungsbereiche 12 2.2 Entwicklungsachsen 16 2.2.1 Grundsätze und Ziele 16 2.2.2 Entwicklungsachsen des Landesentwicklungsplans 17 2.2.3 Regionale Entwicklungsachsen 18 2.3 Siedlung 19 2.3.1 Grundsatz 19 2.3.2 Leitbild für die Siedlung 20 2.4 Schwerpunkte für Industrie und Gewerbe 28 2.4.1 Grundsätze 28 2.4.2 Industrie und Gewerbe 28 I 2.5 Schwerpunkte für Dienstleistungseinrichtungen 32 2.5.1 Grundsatz 32 2.5.2 Einzelhandel 32 2.5.3 Messe- und Ausstellungswesen 33 2.5.4 Bildungswesen, Kultur 34 2.5.5 Medizinische und soziale Einrichtungen 35 2.5.6 Kur- und Rehabilitationseinrichtungen 38 Kapitel 3 Regionale Freiraumstruktur 3.1 Grundsätze 39 3.1.1 Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen 39 3.1.2 Landwirtschaft und Landschaftspflege 48 3.1.3 Forstwirtschaft 52 3.1.4 Fremdenverkehr und Erholung 54 3.1.5 Landschaftsplanung 57 3.2 Regionale Grünzüge und Grünzäsuren 57 3.2.1 Grundsätze 57 3.2.2 Regionale Grünzüge 58 3.2.3 Grünzäsuren 64 3.3 Schutzbedürftige Bereiche von Freiräumen 65 3.3.1 Grundsätze 65 3.3.2 Schutzbedürftige Bereiche für Naturschutz und Landschaftspflege 65 3.3.3 Schutzbedürftige Bereiche für die Landwirtschaft 75 3.3.4 Schutzbedürftige Bereiche für die Forstwirtschaft 76 3.3.5 Schutzbedürftige Bereiche für die Wasserwirtschaft 77 3.3.6 Schutzbedürftige Bereiche für den Abbau oberflächennaher Rohstoffe 84 3.4 Bereiche zur Sicherung von Rohstoffvorkommen 98 3.4.1 Grundsatz 98 3.4.2 Bereiche zur Sicherung von Rohstoffvorkommen 98 Kapitel 4 Bereiche für Trassen und Infrastrukturvorhaben 4.1 Verkehrswesen 103 4.1.1 Grundsätze 103 4.1.2 Straßenverkehr 105 4.1.3 Schienenverkehr 123 4.1.4 Öffentlicher Personennahverkehr 133 II 4.1.5 Luftverkehr 137 4.1.6 Bodenseeschiffahrt 140 4.1.7 Post- und Fernmeldewesen, Kommunikationstechnik 143 4.2 Energieversorgung 145 4.2.1 Grundsätze 145 4.2.2 Elektrizität 147 4.2.3 Erdgas 149 4.2.4 Energieeinsparung 150 4.2.5 Erneuerbare Energie 151 4.3 Wasserwirtschaft und Abfallwirtschaft 153 4.3.1 Grundsätze 153 4.3.2 Trinkwasserversorgung 154 4.3.3 Hochwasserschutz 155 4.3.4 Abwasserentsorgung 156 4.3.5 Abfallentsorgung 158 Verzeichnis der Karten unter www.rvbo.de (Rubrik Planung) 1 Raumnutzungskarte siehe interaktive Karte 2 Strukturkarte siehe Downloads 3 Siedlung siehe Downloads 4 Fremdenverkehr siehe Downloads 5 Naturschutz und Landschaftspflege siehe Downloads 6 Grundwasserschutz siehe Downloads 7 Rohstoffsicherung siehe Downloads 8 Straßennetz siehe Downloads 9 Schienennetz siehe Downloads 10 Luftverkehr, Post- und Fernmeldewesen siehe Downloads 11 Elektrizitätsnetz siehe Downloads 12 Erdgasnetz siehe Downloads III Satzung des Regionalverbandes Bodensee-Oberschwaben über die Feststellung des Regionalplanes Bodensee-Oberschwaben vom 30. September 1994 Die Verbandsversammlung hat am 30. September 1994 aufgrund von § 9 Abs. 6 des Landesplanungsgesetzes (LplG) in der Fassung vom 8. April 1992 (BGl. S. 229) folgende Satzung beschlossen: § 1 Der Regionalplan Bodensee-Oberschwaben - bestehend aus Text- und Kartenteil (Anlage dieser Satzung) - wird wie vorgelegt festgestellt. § 2 (1) Diese Satzung tritt mit Ablauf der öffentlichen Auslegung, die nach der Genehmigung durch die Landesregierung erfolgt, in Kraft. Die Grundsätze und Ziele des genehmigten Regionalplans werden damit verbindlich (§ 10 Abs. 1 Satz 1, Abs. 2 Satz 1 bis 4 LplG). (2) Gleichzeitig tritt die Satzung über die Feststellung des Regionalplans Bodensee-Oberschwaben vom 11. Dezember 1979 außer Kraft. (3) Die Satzung über die Feststellung des Teilregionalplanes ‘Bodenseeuferplan’ vom 14. Dezember 1983 bleibt davon unberührt. Ravensburg, 15. November 1996 gez. V. Grasselli Verbandsvorsitzender IV Genehmigung des Regionalplans Bodensee-Oberschwaben vom 30. September 1994 durch das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg vom 27. März 1996 - Az 7-2423-43/1 I. Verbindlicherklärung 1. Der von der Verbandsversammlung des Regionalverbands Bodensee-Oberschwa- ben am 30. September 1994 als Satzung beschlossene Regionalplan für die Region Bodensee-Oberschwaben wird gemäß § 10 Abs. 1 des Landesplanungsgesetzes (LplG) in der Fassung vom 8. April 1992 (GBl. S. 229) mit Ausnahme der in Nr. II aufgeführten Grundsätze und Ziele für verbindlich erklärt. Die Verbindlicherklärung umfaßt die mit „Z“ gekennzeichneten Ziele und die mit „G“ gekennzeichneten Grundsätze im Textteil, die zugehörigen zeichnerischen Dar- stellungen in der Raumnutzungskarte sowie in der Strukturkarte in Verbindung mit deren Legenden. An der Verbindlichkeit nehmen nicht teil: die mit „V“ gekennzeichneten Vorschläge und die mit „N“ gekennzeichneten nachrichtlichen Übernahmen im Textteil, in der Raumnutzungskarte und in der Strukturkarte sowie die Begründungen einschließlich zugehöriger Tabellen und Karten. 2. Die Ziele „Z“ sind von den Behörden des Bundes und des Landes, von den Kreisen, den Nachbarschaftsverbänden, den Verwaltungsgemeinschaften, den Gemeinden und den sonstigen in § 4 Abs. 5 des Raumordnungsgesetzes (ROG) in der Fassung vom 28. April 1993 (BGBl. I S. 630) genannten öffentlichen Planungsträgern bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen zu beachten; die Grundsätze „G“ sind von den öffentlichen Planungsträgern im Rahmen des ihnen zustehenden Er- messens bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen gegeneinander und untereinander abzuwägen (§ 10 Abs. 1 Satz 2 i. V. m. § 6 Abs. 3 LplG). Mit den nicht verbindlichen regionalplanerischen Vorschlägen „V“ sollen sich die öffentlichen Planungsträger bei ihren Planungen und Maßnahmen auseinandersetzen (§ 17 Abs. 2 LplG). 3. Die Verbindlichkeit des Regionalplans Bodensee-Oberschwaben tritt mit Ablauf der öffentlichen Auslegung ein. II. Ausnahmen von der Verbindlichkeit 1. Von der Verbindlichkeit ausgenommen werden die nachstehenden
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