MASTERARBEIT Titel der Masterarbeit Englischer Sprachkontakt in den luxemburgischen Sprachinseln im Mittleren Westen der USA Verfasserin: Amira Ouardalitou B.A. Angestrebter Akademischer Grad Master of Arts (M.A.) Wien, 2012 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A066 899 Studienrichtung lt. Studienblatt: Angewandte Linguistik Betreuer: A.o. Univ. Prof. Mag. Dr. Rudolf de Cillia Danksagung Ich möchte allen Menschen danken, die mir in guten und schlechten Zeiten zur Seite standen. Meiner Familie und meinen Freunden möchte ich für jegliche Unterstützung danken. Die Arbeit widme ich Herrn Prof. Dr. Jan Wirrer, der mir den Anstoß zu diesem Forschungsthema gab und mir immer als Mentor zur Seite stand; meinen Probanden, die es mir überhaupt durch ihre engagierte Teilnahme ermöglicht haben, diese Arbeit zu schreiben, und meinem zukünftigen Ehemann Mike, der mir immer wieder Mut zusprach. 2 Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis 6 Tabellenverzeichnis 7 1. Einleitung 8 1.1 Untersuchungsgegenstand 10 1.2 Untersuchungsgebiet 11 1.3 Vorgehensweise und Untersuchungshypothesen 12 1.4 Forschungsstand 14 2. Geschichtlicher Hintergrund 16 2.1 Der Weg zum Großherzogtum Luxemburg 16 2.1.1 Kurzer Überblick der Geschichte Luxemburgs 16 2.1.2 Entwicklung der Sprachsituation 20 2.1.2.1 Standardisierung des Luxemburgischen 25 2.1.2.2 Werdegang der Orthographie des Luxemburgischen 28 2.1.3 Heutiger Status des Luxemburgischen 29 2.2 Sprachsituation innerhalb Luxemburgs 31 2.3 Luxemburgische Auswanderung in die USA 34 2.3.1 Luxemburgische Sprache 36 2.3.2 Luxemburgische Sprachinseln 37 2.4 Identität 40 3. Theoretischer Hintergrund der Sprachkontaktforschung 42 3.1 Sprachkontakt 42 3.1.1 Definition 42 3.1.2 Wirkungen von Diglossie 42 3.2 Sprachkontaktforschung 44 3.3 Sprachinselforschung 44 3.4 Sprachkontaktphänomene 45 3.4.1 Code-Switching 46 3.4.2 Entlehnungen vs. Fremdwörter 47 3 3.4.2.1 Unterteilung der Entlehnungen 48 3.4.3 Fremdwort 50 4. Zur Empirie der Erhebungsuntersuchung 52 4.1 Die Methode 52 4.2 Die Durchführung der Erhebung 53 4.2.1 Befragungsart 55 4.2.2 Interviewleitfaden 56 4.3 Informanten und Untersuchungsareale 56 4.3.1 Alters- und Geschlechtsverteilung 59 4.3.2 Berufe der Probanden 60 5. Auswertung der Interviews auf Sprachkontakt 61 5.1 Code-Switching 65 5.1.1 Kindheit 68 5.1.2 Schulzeit 68 5.1.3 Arbeitsplatz 69 5.1.4 Familie 70 5.2 Entlehnungen 72 5.2.1 Formen von Entlehnungen 72 5.2.1.1 Hybridbildung 73 5.2.1.2 Lehnbedeutung 76 5.2.1.3 Lehnübersetzung 76 5.2.1.4 Lehnschöpfung 79 5.2.2 Kindheit 81 5.2.3 Schulzeit 81 5.2.4 Arbeitsplatz 81 5.2.5 Familie 82 5.3 Fremdwörter 83 5.3.1 Kindheit 84 5.3.2 Schulzeit 85 5.3.3 Arbeitsplatz 86 4 5.3.4 Familie 87 6. Fazit 91 7. Anhang 94 7.1 Interviewleitfaden 94 7.2 Sprachkarte des Wortes Sëschter 102 7.3 Interview aus Iowa 103 7.4 Interview aus Wisconsin: Belgium 118 7.5 Weiteres Interview aus Wisconsin: Belgium 128 8. Literaturverzeichnis 135 Abstract in English 143 Abstract in German 144 Lebenslauf 146 Erklärung 148 5 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Die wichtigsten Luxemburger Siedlungen in den USA 11 Abbildung 2: Die drei territorialen Einteilungen von Luxemburg 18 Abbildung 3: Einteilung des Rheinischen Fächers 21 Abbildung.4: Das Siedlungsgebiet der luxemburgischen Mundart 22 Abbildung 5: Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Standarddeutsch und Luxemburgisch 24 Abbildung 6: Sprachgebrauch in einer gemischtsprachigen Gruppe 43 Abbildung 7: Schema der Entlehnungen 49 Abbildung 8: Erhebungsorte in Wisconsin 57 Abbildung 9: Erhebungsorte in Iowa 57 Abbildung 10: Erhebungsorte in Illinois. 58 Abbildung 11: Berufe 60 Abbildung 12: Englische und Luxemburgische Bezeichnungen 63 Abbildung 13: High School vs. Héich Schoul 78 6 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Geschlechterverteilung aller Probanden 59 Tabelle 2: Alters- und Geschlechtsverteilung der untersuchten Probanden 60 7 1. Einleitung Sprache umgibt uns so selbstverständlich wie Wasser den Fisch: ››Die Sprache ist‹‹ - wie der bekannte Sprachwissenschaftler Edward Sapir (1972:13) in seinem Buch ››Language‹‹ schrieb – ››so eng mit unserem Alltagsleben verbunden, daß wir uns selten die Mühe machen, über ihr Wesen nachzudenken.‹‹ (Dürr/ Schlobinski: 2006: 17) Der Unterschied zwischen Mensch und Tier ist, neben der geistigen Imagination, auch die Fähigkeit, Laute in eine menschenähnliche Sprache umzuwandeln. Die Sprache ist somit laut Fischer (1999: 5) „ein vom Menschen geschaffenes, geschichtlich gewachsenes Kommunikationssystem“ mithilfe derer er durch ein Lautsystem 1 eine unendliche Anzahl von Äußerungen generieren kann. Durch ein einheitliches Lautsystem einer einzelnen Sprache kann sich die Gemeinschaft dieser Sprache untereinander verständigen. In dieser Arbeit wird die luxemburgische Sprache näher betrachtet. Luxemburgisch wird im Großherzogtum Luxemburg 2 gesprochen. Aber auch außerhalb der Grenzen ist die luxemburgische Sprache zu finden, nämlich im Mittleren Westen 3 der Vereinigten Staaten von Amerika. Von großer Bedeutung ist diese Forschung, da die luxemburgische Sprache in den luxemburgischen Sprachinseln in den USA vom Aussterben bedroht ist. Ziel dieser Recherche ist, einen wichtigen Beitrag zur Grundlagenforschung zu leisten. 1 Vgl. Katsikas (1999: 2). Die genaue Datierung der Lautsprache ist unbekannt, dennoch wird die Sprache auf 100.000 bis 50.000 Jahre alt geschätzt. 2 Vgl. Müller (2001: 109). Das Großherzogtum Luxemburg umfasst eine Gesamtfläche von 2586 km2. Luxemburg gehört zu den Mitbegründern der Europäischen Union und ist der kleinste Mitgliedsstaat der EU. Luxemburg grenzt an drei Länder, im Westen an das Königreich Belgien mit 148 km, im Osten an die Bundesrepublik Deutschland mit 135 km und im Süden an die Republik Frankreich mit einer Grenzlänge von 73 km. Das Land wird in zwei natürliche Gebiete aufgeteilt, das Ösling und das Gutland, und in 3 Distrikte, 12 Kantone und 116 Gemeinden. 3 Ende des 18ten Jahrhunderts wanderten viele Luxemburger nach Nord- und Südamerika aus. In dieser Arbeit habe ich mich nur auf die luxemburgischen Sprachinseln im Mittleren Westen der USA beschränkt. 8 In dieser Arbeit soll der lexikalische Teil des Sprachkontaktes der luxemburgischen Sprache mit der englischen Sprache betrachtet werden. Ich werde untersuchen, in welchem Maße sich die englische Sprache auf das Lexikon in den luxemburgischen Sprachinseln im Mittleren Westen der USA ausgewirkt hat. Deshalb ist die Arbeit in folgende Punkte gegliedert: Im ersten Kapitel wird ein Einblick in die Forschungslage und meine empirische Forschung gegeben. Die Methode, anhand derer ich die Interviews durchgeführt habe, und die Vorgehensweise werden kurz erläutert. Desgleichen werden die Hypothesen, auf denen die Interviews aufgebaut wurden, vorgestellt. Das zweite Kapitel widmet sich in einem kurzen Überblick der Geschichte des Großherzogtums, der Auswanderung in die USA und der luxemburgischen Sprache vom Beginn bis zum Status im heutigen Alltag. Im theoretischen Teil und dritten Kapitel wird die Forschungslage zum Thema des Sprachkontaktes dargelegt. Die Sprachkontaktphänomene werden vorgestellt und der Begriff der Sprachinselforschung näher erläutert. Das vierte, fünfte und sechste Kapitel sind dem empirischen Teil gewidmet. Im vierten Teil werden alle relevanten Fakten rund um die Untersuchung beschrieben: eine ausführliche Darstellung der Methode, der Durchführung und der Befragungsart-, sowie der Untersuchungsareale, der Probanden und des Interviewleitfadens. Graphiken sollen die Proportionalität in Geschlecht, Alter und Beruf der Probanden darstellen. Im fünften Teil werden die Auswertungen zum Sprachkontakt auf Code- Switching, Entlehnungen und Fremdwörter analysiert und dargestellt. Die Ergebnisse werden anhand der verschrifteten Transkripte der Probanden 9 ausgewertet. Im sechsten Teil der Arbeit wird die Zusammenfassung der Ergebnisse vorgestellt. 1.1 Untersuchungsgegenstand Ein Seminar 4, das ich im Jahr 2007 besuchte und das von den deutschen Sprachinseln im Mittleren Westen der USA handelte, weckte mein Interesse an der Sprachkontaktforschung. Zu diesem Zeitpunkt war mir nicht bewusst, dass auch die luxemburgische Sprache noch in sogenannten Sprachinseln bis zum heutigen Tag erhalten geblieben ist. Dies zeigt die Relevanz des Themas für die Sprachforschung auf. Nach vielen Recherchen musste ich feststellen, dass es keine grundlegende Forschungsliteratur zu den luxemburgischen Sprachinseln in den USA gibt. Unverzüglich begann ich meine Ermittlungen bezüglich der Luxemburgisch-Sprecher in den USA und stieß dort auf noch lebende Auswanderernachkommen, die die Sprache beherrschen. Mir gelang es, innerhalb von knapp vier Wochen, ein Korpus mit luxemburgischen Sprachdaten zu erheben. Von den zweiunddreißig interviewten Probanden 5 stammen achtundzwanzig von den Auswanderern des 19. Jahrhunderts ab, vier der Probanden sind während des Zweiten Weltkrieges selbst in die USA ausgewandert. Die Interviews wurden anhand eines Leitfadens, welcher in Kapitel 4 näher erläutert wird, durchgeführt. Sprachkontakt lässt sich auf makro- und mikrolinguistischer Ebene analysieren. In dieser Arbeit steht die Makrolinguistik 6 im Vordergrund. 4 Das Seminar mit dem Titel „Varietäten des Deutschen in den USA: American Low German und Pennsylvania Dutch“ wurde von Prof. Dr. Jan Wirrer an der Universität Bielefeld, Deutschland, geleitet. 5 Einfachheitshalber werde ich die männliche Form in der Arbeit kontinuierlich auch für die weibliche Person benutzen. 6 Vgl. Bußmann (2002: 417). Das Wort „makrós“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet groß, weit.
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