Der Verbandsgemeinde Bodenheim in Den Frühen 60Er Jahren Unseres Jahrhunderts Beantragen Oder Ihm Zustimmen Konnten

Der Verbandsgemeinde Bodenheim in Den Frühen 60Er Jahren Unseres Jahrhunderts Beantragen Oder Ihm Zustimmen Konnten

AMTSBLATT der Verbandsgemeinde BODENHEIM und der Gemeinden: Bodenheim • Gau-Bischofsheim • Harxheim • Lörzweiler • Nackenheim 39. Jahrgang (104) Freitag, den 4. Mai 2012 Sonderausgabe 18/2012 1 40 Jahre Verbandsgemeinde bodenheim Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger Bodenheim der Verbandsgemeinde Bodenheim, in diesem Jahr feiern wir das 40-jährige Bestehen unserer Ver- bandsgemeinde Bodenheim. Lassen Sie uns auch ein wenig zurück- schauen auf die vergangenen vier Jahrzehnte. Bürgermeister Krämer hatte noch 1997 in seinem Grußwort zur 25-Jahrfeier geschrieben: „Heiß geliebt werden die Verbandsgemeinden – und damit auch die unsere – bis heute nicht. … Die Menschen fühlen sich nach wie Gau-Bischofsheim vor in erster Linie mit ihrer Ortsgemeinde verbunden, in der sie ihre Wurzeln haben.“ Diese Sätze mögen unbestritten heute noch eine gewisse Gültigkeit besitzen. Aber die lebhaften Diskussionen um anstehende Fusionen in anderen Verbandsgemeinden zeigen gleichfalls, dass sich viele Bürgerin- nen und Bürger stärker als früher auch mit ihrer Verbandsgemeinde identifizieren. Die Attraktivität unserer Verbandsgemeinde hat sich in den letzten 40 Jahren zusehends gestei- gert. In der Vergangenheit wurde viel erreicht und um nur einiges zu nennen, darf ich an den Harxheim Ausbau der Kanalisation, die Errichtung moderner und gut ausgestatteter Grundschulen ebenso erinnern wie an die stetige Modernisierung der Feuerwehren und die Schaffung zahlreicher neuer Wohngebiete und Gewerbeansiedlungen in unserer Verbandsgemeinde. Viele junge Familien haben sich in dieser Zeit für die Verbandsgemeinde als neue Heimat entschieden und sehr viele Menschen aus der näheren und weiteren Umgebung genießen das kulturelle und das kulinarische Angebot. Am Rande der Metropolregion Rhein-Main zu leben und in einer bezaubernden Wein- gegend hervorragende Weine und ursprüngliche Gemütlichkeit genießen zu können, zeugt von einem besonderen Stück Lebensqualität. Die Kehrseite dieser besonderen Lage sind zusätzliche Belastungen durch neue Flugrouten im näheren Umfeld des expandierenden Flughafens Frankfurt/Main. Diesen, aus unserer Sicht zu Lörzweiler einseitigen Planungen treten wir im engen Verbund mit den betroffenen Kommunen im Landkreis Mainz-Bingen und im hessischen Nachbarkreis Groß-Gerau entschieden entgegen. Ebenso wie wir in der jüngeren Vergangenheit die friedliche Wiedervereinigung Deutschlands mit Stolz erleben durften und unsere Zukunft, trotz aller schwierigen Herausforderungen, innerhalb der EU in einem Europa der Regionen sehen, wissen wir um unsere lokalen Stärken, um die vielfältigen Gemeinsamkeiten in unserer Verbandsgemeinde Bodenheim, einem starken Stück Rheinhessen, auf das wir sehr stolz sein können. Nackenheim Ich danke allen, die in diesen vier Jahrzehnten ehren- und hauptamtlich zu dieser positiven Ent- wicklung in unserer Verbandsgemeinde beigetragen haben. Auch denen, die mit Engagement und Weitblick von Anfang an mitgestaltet und mitgewirkt haben und die Früchte ihres Handelns heute nicht mehr miterleben, sei an dieser Stelle in dankbarer Erinnerung gedacht. Lassen Sie uns alle mit demselben Engagement und Weitblick an der Zukunft arbeiten, auf dass sich unsere Verbandsgemeinde auch in den nächsten 40 Jahren friedlich und prosperierend wei- (0(,1'( terentwickeln möge. Ihr Dr. Robert Scheurer Bürgermeister * www.vg-bodenheim.de Aufl age: 8.700 Exemplare Bodenheim - 2 - Sonderausgabe 18/2012 Inhalt Seite Seite Zum Jubiläum ���������������������������������������������������������������������������������1 Ortsbürgermeister in dieser Zeit �������������������������������������������������27 Die Verwaltungsreform - “Vorgeschichte” der Verbandsgemeinde ���������������������������������2 Die Verwaltung und Die Geburtsurkunde ������������������������������������������������������������������2 ihre Mitarbeiter im Jubiläumsjahr ����������������������������������������� 28-29 Chronik 1972 - 2012 ������������������������������������������������������������������ 3-25 Die Unterbringung der Verwaltung Entwicklung der Wohnbevölkerung 1973 - 2011 - vom Provisorium zum neuen Rathaus �����������������������������������26 - Verbandsgemeinde ����������������������������������������������������������������30 DIe Verwaltungsreform “Vorgeschichte” der Verbandsgemeinde Bodenheim In den frühen 60er Jahren unseres Jahrhunderts beantragen oder ihm zustimmen konnten� Hier zum Beauftragten vorgesehenen Oberamtsrat setzte sich in den meisten Bundesländern die genügte dann ein Organisationsakt der obe- Werner Dielmann und den Ortsbürgermeistern Erkenntnis durch, daß die Verwaltungsstruktur ren Aufsichtsbehörde� Soweit ein freiwilliger statt� Die politischen Gruppen in den fünf Orts- gestrafft und effizienter gestaltet werden muß� Zusammenschluß nicht zustandekam, war er gemeinden begannen sich auf die neue Situa- Bereits 1963 wurde in Rheinland-Pfalz eine durch Gesetz herbeizuführen, wobei frühestes tion einzustellen� Im November 1971 gründete umfassende Verwaltungsreform eingeleitet, die Datum für den Erlaß solcher Gesetze und damit die CDU einen Gemeindeverband; ihr folgte im unter anderem zu einer Zusammenfassung von Ende der Freiwilligkeitsphase der 1� Januar Januar 1972 die SPD� Im Februar 1972 verab- Regierungsbezirken - aus Rheinhessen und der 1972 war� Nach Bildung der Verbandsgemeinde schiedete der Landtag das 12� und 13� Gesetz Pfalz wurde Rheinhessen-Pfalz - und Landkrei- durch Organisationsakt oder durch Gesetz über die Verwaltungsvereinfachung� Mit dem sen - Mainz mit Sitz in Oppenheim und Bingen hatte die untere Aufsichtsbehörde - der Kreis- 13� Gesetz wurde auch die Verbandsgemeinde zu Mainz-Bingen - und zur Neuverteilung von verwaltung - einen Beauftragten zu bestellen, Bodenheim mit den oben bereits genannten Zuständigkeiten führte� Der damalige Innenmi- der bis zur konstituierenden Sitzung des Ver- Ortsgemeinden festgelegt� Gleichzeitig wurde nister Wolters setzte 1965 eine Kommission ein, bandsgemeinderates mit Wahl der Beigeord- der 23� April 1972 als Tag der Wahl zum Ver- die Maßnahmen zur Stärkung der Verwaltungs- neten die Aufgabe des Verbandsbürgermeisters bandsgemeinderat bestimmt� Damit war die kraft auf der kommunalen Ebene prüfen und wahrzunehmen hatte� Die Verbandsgemeinden Verwaltungsreform, die auch zahlreiche Einge- vorschlagen sollte� Rheinland-Pfalz wies damals hatten damit ihre Rechtsgrundlage, aber es gab meindungen und eine “Ausgemarkung” einer (Stand Januar 1962) 2�920 Gemeinden auf, von sie noch nicht� Aus vielen Diskussionen kristal- erheblichen Fläche von Bodenheim nach Mainz denen nur 84 mehr als 5�000 Einwohner, aber lisierte sich heraus, daß es südlich der Stadt- umfaßte, weitgehend zum Abschluß gekom- 2�660 Gemeinden weniger als 2�000 Einwohner grenze von Mainz im Landkreis Mainz-Bingen men� Die fast 3�000 Gemeinden des Landes hatten� Von diesen 2�660 Gemeinden zählten drei Verbandsgemeinden geben würde: Boden waren verwaltungsmäßig zu 166 Verbandsge- 602 weniger als 200 Einwohner und 1�009 lagen heim, Nierstein-Oppenheim und Guntersblum� meinden sowie 34 verbandsfreien kreisange- zwischen 200 und 500 Einwohnern� In ihrem So stand es dann auch im Zielplan der Landes- hörigen Gemeinden und 12 kreisfreien Städten Schlußbericht vom 22� Mai 1967 kam die Kom- regierung, der im Oktober 1971 verabschiedet zusammengefaßt� Der Erfolg liegt darin, daß mission zu dem Ergebnis, das Ziel der Stärkung wurde� Für den Bereich Bodenheim, der die einerseits auch die kleinste Ortsgemeinde auf der kommunalen Verwaltungskraft könne durch Ortsgemeinden Bodenheim, Gau-Bischofs- eine hauptamtliche Verwaltung zurückgrei- die Bildung von Großgemeinden (Mehrortsge- heim, Harxheim, Lörzweiler und Nackenheim fen kann, andererseits aber im Gegensatz zur meinden) oder von Verbandsgemeinden als umfassen sollte, fand im Mai 1971 ein erstes Lösung in einigen anderen Bundesländern die Weiterentwicklung der in Teilen des Landes vor- Gespräch zwischen dem damaligen Landrat Dr� Selbständigkeit der Einzeigemeinden weitest- handenen Ämter erreicht werden� Mit Schreiben Heribert Bickel, dem von der Kreisverwaltung gehend erhalten blieb� vom 12� Juni 1967 forderte das Innenministe- rium die Landratsämter und Bezirksregierungen auf, Zielpläne für die Zusammenfassung zu Verbandsgemeinden oder zu Mehrortsgemein- den zu entwickeln� Dabei sollte nach Möglich- keit eine Mindestgröße von 7�500 Einwohnern angestrebt werden� Im Januar 1968 legte die Landesregierung dem Landtag als Ergänzungs- vorlage zu dem Schlußbericht der Kommission den Entwurf einer Verbandsgemeindeordnung und zur Änderung von Vorschriften der Gemein- deordnung vor� Aus formellen Gründen wurde diese Vorlage mit einigen Änderungen von der CDU-Fraktion als Initiativantrag eingebracht� Nach eingehender Beratung in den Ausschüs- sen wurde dieser Antrag in der Fassung der Ausschußberatungen vom Landtag am 9� Juli 1968 in zweiter und dritter Lesung einstimmig beschlossen und damit zum Gesetz erhoben� Damit war der entscheidende Schritt zur Bildung der Verbandsgemeinden vollzogen� Festgelegt waren Aufgabenverteilung zwischen Verbands- und Ortsgemeinden sowie die Grundzüge der Organisation der Verbandsgemeinden� Welche Ortsgemeinde zusammengefaßt werden sollten, war nicht in diesem Gesetz geregelt, sondern blieb einem im Benehmen mit dem Innenaus- schuß durch Beschluß der Landesregierung wirksam werdenden Zielplan vorbehalten� Für die Regierungsbezirke Koblenz und Trier war die Situation relativ einfach� Dort bestanden bereits Ämter, die nunmehr als Verbandsgemeinden fortbestehen konnten� Im Gebiet der ehemaligen

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