Burgdorfer Jahrbuch 2014 81

Burgdorfer Jahrbuch 2014 81

014 Burgdorfer Jahrbuch 2 Burgdorfer ISBN 978-3-9523481-4-7 Jahrbuch 2014 Burgdorfer Jahrbuch 2014 81. Jahrgang Herausgeber: Verein Burgdorfer Jahrbuch Umschlag: Vorderseite: Darstellung eines Schwingers von Karl Ballmer Offizielle Postkarte Eidg. Turnfest in Basel 1912 Rückseite: Emmental-Arena ESAF 2013 (Foto: SkyFocus, Utzigen) Gestaltung, Druck und Vertrieb: Haller+Jenzer AG, Druckzentrum, Burgdorf 034 420 13 13, [email protected] ISBN 978-3-9523481-4-7 ISSN 2234-9375 (Print) ISSN 2234-9383 (Online) Ältere Jahrbücher im Volltext im Internet: www.digibern.ch/bjb Inhaltsverzeichnis 9 Vorwort Elisabeth Zäch 11 Die Totenrodel von Pfarrer Johann Rudolf Gruner Trudi Kohler-Zimmermann 21 Ein Kachelofen von Johann Jakob Grütter, Hafner aus Seeberg, und Johann Heinrich Egli, Ofenmaler aus Aarau Andreas Heege, Zug 41 Friedrich Ernst Soom (1870 –1957) Erinnerungen eines Malermeisters Erster Teil Herausgegeben von Benedikt Soom, Herrenschwanden, und Michael Soom, Heimiswil 71 Die Bauten des Architekten und Lehrers am Burgdorfer Technikum Albert Emil Brändli (1876 –1949) Rafael Andreas Gerber 89 Die Pionierinnen am Technikum Burgdorf Edith Maienfisch 105 Kleine illustrierte Nachlese zum Schwingfest in Burgdorf 2013 («ESAF 2013») ROTH-Stiftung Burgdorf /Julia Hausammann 5 111 Die Seite des Heimatschutzes: Im Garten der fünf Sinne Der Barockgarten der Kulturmühle Lützelflüh Bettina Haldemann-Bürgi 115 Jahresbericht des Rittersaalvereins Burgdorf 2012/13 Trudi Aeschlimann 121 Helvetisches Goldmuseum Burgdorf Werner Lüthi 125 Lautloses Getriebe, Halbpension, magische Zwiebel, karibische Landschaft und Wahlverwandtschaften: Malerei über Malerei im Museum Franz Gertsch Anna Wesle 131 Jahresbericht der Casino-Gesellschaft 2012/13 Karin Fankhauser 137 Chronik von Burgdorf: 1. August 2012 bis 31. Juli 2013 Viktor Kälin, Chronik Heinz Schibler, Nachrufe 235 Majestätisches Fest mit einem würdigen König Markus Zahno 251 Subvenienten des Burgdorfer Jahrbuches 253 Inserenten und Inserate 6 Wie dürfen wir Sie beeindrucken? Legen Sie Ihre Medienproduktion in unsere Hände. www.haller-jenzer.ch 7 Das Burgdorfer Jahrbuch gehört in jedes Haus Alle noch erhältlichen Bücher seit 1934 sind zum ermässigten Preis von Fr. 25.– pro Band lieferbar. Vergriffene Jahrgänge: 1934, 1935, 1950, 1954, 1955, 1956, 1957, 1958, 1962, 1965, 1966, 1973, 1985, 1986, 1989 und 1994. Zu beziehen direkt bei der Druckerei Haller + Jenzer AG oder bei der Buchhandlung am Kronenplatz in Burgdorf. Neuste Ausgabe 2014: Fr. 35.– 8 Vorwort Liebe Freundinnen und Freunde des Burgdorfer Jahrbuchs Liebe Leserinnen und Leser Unsere Stadt hat ein bewegtes, ein glanzvolles Jahr hinter sich. Burgdorf war über Monate in aller Munde. Das Eidgenössische Schwing- und Älp- lerfest war zu Gast «daheim im Emmental» und unsere Stadt durfte die Gastgeberin sein. Ein wunderbares Ereignis, welches denn auch im vorlie- genden Jahrbuch entsprechend gewürdigt wird. Aber vergessen wir nicht: Das «Eidgenössische» war kein städtisches Projekt, sondern ein regionales. In beispielloser Entschlossenheit hat sich die Region zusammengefunden, um diesen gigantischen Anlass bewältigen zu können. Erste Vorausset- zung war, dass sich das Fest auch auf Land der Gemeinden Kirchberg und Lyssach abspielen konnte. Und die zweite, dass sich eine genügende An- zahl von freiwilligen Helferinnen und Helfern rekrutieren liess. 4000 waren es zum Schluss. Welch gewaltige Leistung! Deshalb gehört nicht nur dem Schwingerkönig ein Kranz, sondern auch dem tüchtigen Organisations- komitee. Fähige Köpfe aus Stadt, Region und aus dem Kanton haben das «Eidgenössische» im Emmental möglich gemacht. Dafür gebührt ihnen Dank und eine würdevolle Verewigung im Jahrbuch. Auch das Burgdorfer Gewerbe hat für grosse Aufmerksamkeit in Stadt und Region gesorgt. Die BUGA 2013 war eine gepflegte Ausstellung und bot einen beeindruckenden Einblick in die Burgdorfer Wirtschaftswelt. Und sie hat den idealen Rahmen für geschäftlichen und gemütlichen Austausch geboten. Auch diesem Komitee ist zu danken. Dessen Werk wird in der beliebten Stadtchronik ebenfalls gewürdigt, wie so manche andere her- ausragende Burgdorfer Ereignisse des vergangenen Jahres auch. 9 Das Burgdorfer Jahrbuch will aber nicht nur Aktuelles abbilden. Der Redak- tionskommission ist es immer wichtig, ebenso interessantes Vergangenes aufzuarbeiten und es damit öffentlich zugänglich zu machen. So finden wir auch im vorliegenden Jahrbuch Porträts spannender Personen wie jene über die beiden ersten Studentinnen am «Burgdorfer Tech». Die Pionierin- nen hatten manche Hürden zu nehmen, um in die ehrwürdige Bildungs- anstalt auf dem Gsteig eintreten zu dürfen. Aufschlussreich ist auch der Blick auf das Lebenswerk des Burgdorfer Architekten Albert Emil Brändli oder die Lektüre der Erinnerungen des Malermeisters Friedrich Ernst Soom. Ganz besonders aber fasziniert mich der Text zu Pfarrer Johann Rudolf Gru- ner. Ihm hat unsere Stadt das Fest der Feste, die Solennität, zu verdanken. Er hat sie zum Wohl der Burgdorfer Schuljugend gestiftet und bereitet da- mit seit 282 Jahren unsern Schulkindern alljährlich einen schönen Freuden- tag. Im vorliegenden Jahrbuch lernen wir Pfarrer Gruner von einer andern Seite kennen, nämlich als empathischen Verfasser von Totenrodeln. Gruner begnügte sich nicht, die statistischen Daten des Verstorbenen festzuhal- ten. Nein, er hat sich mit den Verstorbenen identifiziert. Er scheint oft mit- gelitten zu haben, und dies gibt seinen Totenrodeln eine ganz besondere, berührende Färbung. Als «Solätte-Stifter» war mir Pfarrer Gruner ohnehin schon sehr sympathisch. Die Totenrodel machen ihn mir nun noch mensch- licher, auch wenn ich weiss, dass er durchaus auch streitbare Seiten hatte. Sie sehen, das Burgdorfer Jahrbuch 2014 wartet mit interessantem Stoff auf. Es bietet eine Fülle von Einblicken ins frühere und ins heutige Leben unserer Stadt. Wie schätze ich es, dass eine engagierte Redaktion unter der Leitung von Trudi Aeschlimann jedes Jahr dieses Werk sorgfältig konzipiert und realisiert! Auch diese ehrenamtliche Arbeit ist eine grosse Leistung zugunsten unserer Stadt. Ich freue mich darüber und danke herzlich dafür. Das Burgdorfer Jahrbuch ist ein feiner und glänzender Mosaikstein der Burgdorfer Kulturszene. Seien wir stolz darauf! Herzlich und dankbar Elisabeth Zäch Stadtpräsidentin 10 Die Totenrodel von Pfarrer Johann Rudolf Gruner Trudi Kohler-Zimmermann Johann Rudolf Gruner wurde am 29. September 1680 in Bern geboren und am 3. Oktober 1680 getauft. Seine Eltern waren Josua Gruner und Esther Wäber. Die Familie Gruner gehörte zu den regimentsfähigen Ber- ner Familien und stammte ursprünglich aus Zwickau (Sachsen). Nach dem Theologiestudium an der Universität Bern amtete Pfarrer Johann Rudolf Gruner ab 1707 in Trachselwald (1707 Heirat mit Magdalena Kastenhofer) und ab 1725 an der Stadtkirche in Burgdorf. 1744 wurde er Dekan (Vor- steher) des über 20 Kirchgemeinden umfassenden Kapitels Burgdorf. Um 1730 gründete er die Burgdorfer Stadtbibliothek und die Solennität, das Burgdorfer Schulfest. Er sammelte Münzen, Medaillen und Antiken und schrieb neben den Einträgen in die Kirchenbücher 386 Bände über histori- sche, topografische und genealogische Quellen, die noch auf die Editie- rung warten. Gruner starb am 19. März 1761 in hohem Alter und wurde am Ostersonntag, den 22. März, «zum Gebätt» in Burgdorf begraben. Durch Gruner erfahren wir einiges über das Leben und vor allem über das Sterben in der Stadt Burgdorf zwischen 1725 und 1761. Sein letzter Eintrag im Burgdorfer Totenrodel erfolgte am 8. März 1761. 11 Die Einträge in den Totenrodeln von Pfarrer Johann Rudolf Gruner Wer heute in den Kirchenbüchern der Stadt Burgdorf sucht, stösst auf die unverkennbare Schrift des streitbaren Pfarrherrn. Während sich viele seiner Kollegen in anderen Gemeinden mit dem Namen, der Herkunft, der Todesursache und dem Alter der Verstorbenen begnügten, breitete Gruner oft die ganze Tragik eines Todesfalles aus. Weitherum wurde er bekannt durch die Aufdeckung von Leichenschändungen, die der Arzt und Chirurg Dr. Johannes Kupferschmid im Jahre 1729 begangen hatte. Dr. H. Bloesch hat sie im Burgdorfer Jahrbuch 1936 beschrieben. Hier eine kurze Zusammenfassung: Der Dachdecker Daniel Osti wurde bei Arbeiten am Burgdorfer Rathaus von einem Balken so unglücklich getroffen, dass er tot zusammenbrach. In der Nacht wurde der Leichnam heimlich aus dem Sarg entfernt und durch Stecken und Steine ersetzt. Doktor Kupfer- schmid sezierte den Körper des Verstorbenen später in seinem Kabinett, zur Anschauung für einige anwesende, an der menschlichen Anatomie interessierte Burgdorfer. Bald wurden diese Tat und ein ähnliches Delikt ruchbar. Der Berner Rat verurteilte Kupferschmid wegen heimlichen ana- tomischen Sektionen; die ausgesprochene Geldbusse wurde ihm allerdings später erlassen. 1730 zog Kupferschmid nach Solothurn und wirkte dort als Stadtarzt. 1736 kehrte er in seine Heimatstadt zurück, um schliesslich nach Frankreich zu emigrieren, wo er 1750 in Paris verstarb. Unglücksfälle Das Schicksal eines «Decks» Hans Schertenleib, der Dachdecker aus dem Oberburgschachen, hatte den Auftrag, die Schäden zu besichtigen, die ein Sturmwind am 18. September 1725 angerichtet hatte. Dabei fiel er beim Schloss «inwendig» so unglück- lich herunter, dass er starb und am Freitag, den 21. zur Predigt begraben wurde. Schnee im Januar 1729 Der Kupferschmied Hans Rudolf Dysli begleitete seinen Sohn, der nach Biel reiste, bis nach Fraubrunnen. Auf dem Rückweg, es war schon Nacht, fiel er in der Moosmatte bei Kernenried

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