Das Fürstentum Liechtenstein und die Tschechische Republik haben 2009 diplomatische Band 4 Liechtensteinisch-Tschechische Beziehungen aufgenommen und damit ihr seit 1918 und 1945 gestörtes Verhältnis norma- Historikerkommission (Hrsg.) lisiert. Eine Liechtensteinisch-Tschechische Historikerkommission wurde 2010 von beiden Staaten gemeinsam berufen. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchungen sollen zu einem besseren Verständnis der wechselvollen gegenseitigen Geschichte führen. Der vorliegende Band 4 der Veröffentlichungen der Liechtensteinisch-Tschechischen His- torikerkommission vereinigt Beiträge einer Tagung vom April 2013 in Prag. Der Zerfall Österreich-Ungarns im Ersten Weltkrieg, die Bildung von Nachfolgestaaten, darunter die Tschechoslowakei, der Fall von Monarchien, der Niedergang des Adels, der Hitlerkrieg und die nationalen Reaktionen nach der Befreiung, Bevölkerungs-«Transfers» und Konfiskatio- nen, jahrzehntelange kommunistische Herrschaft – all dies betraf zentral auch das Fürsten- Historikerkommission (Hrsg.) haus und das Fürstentum Liechtenstein. Der Fürst verlor alle Besitztümer in der Tschecho- Liechtensteinisch-Tschechische slowakei. Weiteren liechtensteinischen Staatsangehörigen erging es ebenso. Die ungelösten Fragen um Bodenreform und Konfiskation verhinderten bis 2009 die gegenseitige staatliche Anerkennung. Das Fürstenhaus, der Staat Liechtenstein Die 16 Beiträge stellen das Geschehen in den verschiedenen Phasen bis heute dar, samt den und die Tschechoslowakei im 20. Jahrhundert weit in die Geschichte zurückgreifenden Argumentationen, Interpretationen und rechtli- chen Erwägungen. Blicke fallen auf die Kunstsammlungen, auf die fürstliche Verwaltung der Herrschaftsgüter, auf die erst 1997 aus Moskau gegen das Sokolov-Archiv zurückgetausch- Jahrhundert ten Hausarchiv-Archivalien wie auch auf die heutige Wahrnehmung der Liechtenstein-Fra- gen in Tschechien. Dieser Band enthält Beiträge von Vojtěk Drašnar, Peter Geiger, Lothar Höbelt, Ondřej Horák, Václav Horčička, Catherine Horel, Karina Hoření, Susanne Keller-Giger, Kamila Kohoutková, Johann Kräftner, Josef Löffler, Roland Marxer, Christoph Merki, Rupert Quaderer, Alžběta Steinerová, Arthur Stögmann und Jan Županič. und die Tschechoslowakei im 20. und die Tschechoslowakei In Brünn/Brno erscheint das Buch auch in tschechischer Sprache. Das Fürstenhaus, der Staat Liechtenstein ISBN 978-3-906393-67-4 hL Das Fürstentum Liechtenstein und die Tschechische Republik haben 2009 diplomatische Band 4 Liechtensteinisch-Tschechische Beziehungen aufgenommen und damit ihr seit 1918 und 1945 gestörtes Verhältnis norma- Historikerkommission (Hrsg.) lisiert. Eine Liechtensteinisch-Tschechische Historikerkommission wurde 2010 von beiden Staaten gemeinsam berufen. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchungen sollen zu einem besseren Verständnis der wechselvollen gegenseitigen Geschichte führen. Der vorliegende Band 4 der Veröffentlichungen der Liechtensteinisch-Tschechischen His- torikerkommission vereinigt Beiträge einer Tagung vom April 2013 in Prag. Der Zerfall Österreich-Ungarns im Ersten Weltkrieg, die Bildung von Nachfolgestaaten, darunter die Tschechoslowakei, der Fall von Monarchien, der Niedergang des Adels, der Hitlerkrieg und die nationalen Reaktionen nach der Befreiung, Bevölkerungs-«Transfers» und Konfiskatio- nen, jahrzehntelange kommunistische Herrschaft – all dies betraf zentral auch das Fürsten- Historikerkommission (Hrsg.) haus und das Fürstentum Liechtenstein. Der Fürst verlor alle Besitztümer in der Tschecho- Liechtensteinisch-Tschechische slowakei. Weiteren liechtensteinischen Staatsangehörigen erging es ebenso. Die ungelösten Fragen um Bodenreform und Konfiskation verhinderten bis 2009 die gegenseitige staatliche Anerkennung. Das Fürstenhaus, der Staat Liechtenstein Die 16 Beiträge stellen das Geschehen in den verschiedenen Phasen bis heute dar, samt den und die Tschechoslowakei im 20. Jahrhundert weit in die Geschichte zurückgreifenden Argumentationen, Interpretationen und rechtli- chen Erwägungen. Blicke fallen auf die Kunstsammlungen, auf die fürstliche Verwaltung der Herrschaftsgüter, auf die erst 1997 aus Moskau gegen das Sokolov-Archiv zurückgetausch- Jahrhundert ten Hausarchiv-Archivalien wie auch auf die heutige Wahrnehmung der Liechtenstein-Fra- gen in Tschechien. Dieser Band enthält Beiträge von Vojtěk Drašnar, Peter Geiger, Lothar Höbelt, Ondřej Horák, Václav Horčička, Catherine Horel, Karina Hoření, Susanne Keller-Giger, Kamila Kohoutková, Johann Kräftner, Josef Löffler, Roland Marxer, Christoph Merki, Rupert Quaderer, Alžběta Steinerová, Arthur Stögmann und Jan Županič. und die Tschechoslowakei im 20. und die Tschechoslowakei In Brünn/Brno erscheint das Buch auch in tschechischer Sprache. Das Fürstenhaus, der Staat Liechtenstein ISBN 978-3-906393-67-4 hL Das Fürstenhaus, der Staat Liechtenstein und die Tschechoslowakei im 20. Jahrhundert Veröffentlichungen der Liechtensteinisch-Tschechischen Historikerkommission Liechtensteinisch-Tschechische Historikerkommission (Hrsg.) Band 4 Mitglieder der Liechtensteinisch-Tschechischen Historikerkommission Das Fürstenhaus, der Staat Liechtenstein und die Tschechoslowakei im 20. Jahrhundert Peter Geiger, Schaan, Co-Vorsitzender Tomáš Knoz, Brno/Brünn, Co-Vorsitzender Eliška Fučíková, Praha/Prag Catherine Horel, Paris Johann Kräftner, Wien Marek Vařeka, Ostrava/Ostrau (bis Juni 2012) Ondřej Horák, Brno/Brünn (ab Juli 2012) Thomas Winkelbauer, Wien Jan Županič, Praha/Prag Assistentinnen Sandra Wenaweser, Schaan Petra Sojková, Brno/Brünn Liechtensteinisch-Tschechische Historikerkommission (Hrsg.) Das Fürstenhaus, der Staat Liechtenstein und die Tschechoslowakei im 20. Jahrhundert Vaduz 2013 hL Übersetzungen aus dem Tschechischen: Thomas Krzenck, Pavel Mašarák Korrektorat: Sandra Wenaweser Gestaltung, Satz und Druck: Druckerei Gutenberg AG, Schaan Buchbinder: Buchbinderei Thöny AG, Vaduz © 2013 Historischer Verein für das Fürstentum Liechtenstein, Vaduz ISBN 978-3-906393-67-4 Gedruckt in Liechtenstein Einbandbild: Im Kartenausschnitt des mittleren und östlichen Gebiets der Tschechischen Republik markieren die farbigen Rechtecke einen grösseren Teil jener Orte, wo 1945 Besitztümer des Fürsten von Liechtenstein (violett) und anderer liechtensteinischer Staatsbürger (orange) konfisziert wurden. Buchstaben und Zahlen verweisen auf Zuordnungslisten. Karte 1993 oder später. (Amt für Auswärtige Angelegenheiten, Vaduz) Inhaltsverzeichnis Vorwort 7 1. Jan Županič 9 Einführung 2. Christoph Maria Merki 13 Besitzverschiebungen: Vom Grundherrn zum Privatbankier 3. Rupert Quaderer 25 «Die Sehnsucht nach Deinem Geld ist unermesslich» Das Fürstenhaus als finanzieller Nothelfer Liechtensteins in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg 4. Susanne Keller-Giger 43 Bodenreform vor Souveränität 5. Lothar Höbelt 53 Adel im 20. Jahrhundert 6. Peter Geiger 63 Bemühungen um Rückgewinnung und Rettung fürstlicher Güter 1938 bis 1945 7. Václav Horčička 81 Die Konfiskation des Eigentums des Fürsten von Liechtenstein in der Tschechoslowakei 8. Ondřej Horák 93 Die rechtlichen Aspekte der Eingriffe des Staates in das Vermögen des Fürstenhauses Liechtenstein 9. Catherine Horel 105 Enteignung des Adels in Ungarn nach 1945 – Eine vergleichende Perspektive 5 10. Josef Löffler 115 Die liechtensteinische Herrschafts- und Güterverwaltung – Ein Überblick 11. Johann Kräftner 159 Das Liechtenstein Museum im 20. Jahrhundert 12. Arthur Stögmann 175 Einblick in den zwischen 1945 und 1997 im «Sonderarchiv Moskau» verwahrten Teilbestand des fürstlich-liechtensteinischen Hausarchivs 13. Peter Geiger 185 Alle enteigneten liechtensteinischen Staatsangehörigen: Wer, was, wo? Was wurde aus dem enteigneten Besitz? 14. Jan Županič 199 «Candide secure» – Der liechtensteinische Bürger Johann Alexander von Königswarter 15. Roland Marxer 213 Die Beziehungen zwischen dem Fürstentum Liechtenstein und der Tschechoslowakei bzw. der Tschechischen Republik seit dem Zweiten Weltkrieg 16. Vojtěk Drašnar / Karina Hoření / Kamila Kohoutková / Alžaběta Steinerová 237 Die Darstellung der Liechtensteiner: der aktuelle Diskurs der Erinnerung an die Liechtensteiner in Tschechien Die Autoren 257 6 Vorwort Im Zuge der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen dem Fürstentum Liechtenstein und der Tschechischen Republik 2009 setzten die beiden Staaten die Liechtensteinisch-Tschechische Historikerkommission ein. Sie hat die histo- rischen Beziehungen zwischen Tschechien bzw. dessen Vorläuferstaaten (König- reich Böhmen, Markgrafschaft Mähren und Herzogtum Schlesien, Kaisertum Österreich, Österreich-Ungarn, Tschechoslowakei) und dem Fürstenhaus und Fürstentum Liechtenstein zu untersuchen, um ein besseres Verständnis der wech- selvollen gegenseitigen Geschichte zu erlangen. Hier legen wir den vierten wissenschaftlichen Band der Historikerkommis- sion vor. Er enthält mit 16 Beiträgen den Ertrag der Tagung «Das Fürstenhaus, der Staat Liechtenstein und die Tschechoslowakei im 20. Jahrhundert», durchge- führt in Prag vom 26. bis 27. April 2013. Zu früheren Tagungen erschienen sind bereits Band 1: «Liechtensteinische Erinnerungsorte in den böhmischen Ländern» (Vaduz 2012) und Band 2: «Die Liechtenstein: Kontinuitäten – Diskontinuitäten» (Vaduz 2013), jeweils auch in tschechischer Ausgabe (Brno). In Vorbereitung ist Band 3: «Die Liechtenstein und die Kunst». Es geht in diesem Band um schwierige Bereiche der gegenseitigen Geschichte im 20. Jahrhundert und bis zur Gegenwart 2013, resultierend aus den tiefgreifen- den Umbrüchen des Jahrhunderts. Die Bodenreform in der
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