KIRCHENFENSTER Gemeindebrief der Protestantischen Berggemeinden Weisenheim Bobenheim Herxheim Aus dem Inhalt: Geistliches Wort Vor 200 Jahren: Waterloo Weltflüchtlingstag 600. Todestag: Jan Hus Gustav-Adolf-Fest Aus den Kirchengemeinden Bobenheimer Kirchenchor Termine und Informationen Gruppen und Kreise Gemeinde im Bild Familiennachrichten Für unsere Kleinen Gottesdienste Nr. 36 für die Monate Juni bis August 2015 Impressum V.i.S.d.P. Protestantisches Pfarramt Weisenheim am Berg mit den Kirchengemeinden Bobenheim am Berg und Herxheim am Berg Tel. 06353-7482 E-Mail: [email protected] Redaktion: Pfarrer Helmut Meinhardt, Katharina Hauchwitz, Doris Schmidt, Klaus Clever, Annemarie Briese Bankverbindung: Prot. Verwaltungszweckverband Grünstadt-Bad Dürkheim IBAN: DE26 5465 1240 0000 0000 42 bei der Sparkasse Rhein-Haardt Bei Spenden bitte die Kirchengemeinde dazu schreiben. homepage des Dekanats: www.kirchenbezirk-duerkheim.de Stichwort Gemeinden Redaktionsschluss: 17. Mai 2015 Copyright der Bilder und Grafiken: Nutzung für Abonnenten des Gemeindebrief - Magazins für Öffentlichkeitsarbeit in nichtkommerziellen Publikationen - 2 - Geistliches Wort Liebe Gemeinde, schauen, es gibt so viel, was man verpasst, „Der Weg ist das Ziel“. wenn man „unterwegs“ nicht die Augen auf- Für viele ein schon häu- macht, wenn man auf ein Ziel fixiert ist. fig gehörter Satz. Ein be- „Drei Freunde: Der Weg ist das Ziel.“ Der weite- denkenswerter Satz! - Ein re Titel dieses Kinderbuches: „Auf in die Ber- tröstlicher Satz! Und ge!“. Drei Freunde – Bär, Elch und Biber – sind doch: immer nur unter- wieder auf Abenteuer aus: Sie wollen einen wegs sein? Ich will doch Berg besteigen. Aber anstatt die Tour zu ge- auch mal ankommen, ein nießen, geht es ihnen nur darum, wer als Ers- Ziel erreichen! Erfolg haben! ter den Gipfel erreicht. Dabei passieren ihnen Wandern im Wald – eine schöne Erfahrung! natürlich alle möglichen Missgeschicke, bis sie Doch ohne Einkehr? Es würde mir was fehlen. verstehen, worauf es wirklich ankommt. Die Wenn ich schon laufe, was gut tut, dann ge- drei Freunde sollten eigentlich wissen, dass hört auch die Belohnung dazu, mal ehrlich! mit vereinten Kräften alles besser läuft. Doch als sie den Berggipfel vor sich sehen, den es Eine Zielvereinbarung ist nichts anderes als zu besteigen gilt, geht es wieder einmal mit die Belohnung. Doch am Ziel eines Wunsches ihnen durch, und sie verabreden ein Wettren- angelangt, fühlt man sich wunschlos oder nen auf den Gipfel. Es kommt, wie es kom- man überlegt was Neues. Es ist dann beson- men muss: Sie schweben in allerlei lebensge- ders schön, wenn man das Ziel in den Blick fährlichen Situationen und kommen gerade kommt und man erfahren darf: das Ziel ist er- noch davon. Aber dann besinnen sie sich und reichbar, gleich hab ich es geschafft. Die letz- begreifen: der Weg ist das Ziel, nicht der Gip- ten Anstrengungen dafür sind ein wichtiger fel. Teil eines Erfolgserlebnisses. Ja, es gilt das eine wie das andere. Auf die Und doch: Wer sich nur auf das Ziel kon- richtige Balance kommt es an. zentriert, der verpasst viel. Deshalb wird wohl so oft der Satz aufgegriffen: „Der Weg ist das Was ist dein Ziel? Das eine, verlier es nicht Ziel“. Kinder spüren das. Man kommt zwar aus den Augen und aus dem Sinn! Das ande- oft nicht so schnell ans Ziel, aber man lernt re: Sei nicht fixiert auf das Ziel, man könnte entdecken, sehen, hier eine Blume, dort ein nämlich viel verpassen. Käfer, da schon wieder was Überraschendes, Viele verbinden Sommer mit Urlaub, Ferien, was zu entdecken. Frühling und Sommer bie- Freizeit und Freiheit, Weggehen oder wegfah- ten da viel: Alle Knospen springen auf, fangen an ren, mal was anderes sehen oder es bleiben zu blühen (EG 633). Geh aus, mein Herz, und su- nur Erinnerungen an frühere Jahre. che Freud, …schau an der schönen Gärten Zier, … Die unverdrossne Bienenschar fliegt hin und her, Ich wünsche allen dabei die richtige Balance sucht hier und da ihr edle Honigspeise; des süßen zu finden. Weinstocks starker Saft bringt täglich neue Stärk Mit herzlichen und guten Wünschen in die und Kraft in seinem schwachen Reise… (EG 503), Sommerzeit grüßt jede Strophe aus Paul Gerhardts vertontem Ihr/Euer Pfarrer Gedicht bringt uns auf eine neue Spur. Wir ha- ben Gottes Spuren festgestellt (EG 665), hinse- hen, Beobachtungen, Erkundungen, dahinter Steh‘ auf Nordwind, und komm‘ Südwind, und wehe durch meinen Garten, dass der Duft seiner Gewürze ströme (Hohelied Salomons 4, 12-16) - 3 - Vor 200 Jahren: Waterloo und der Wiener Kongress „Man schreibt mir das Wort zu: Der blieben nach Napoleons Niederlage auf der Kongress tanzt, aber er kommt nicht vorwärts. Es sickert auch nichts Strecke. Im Gegenteil: Die Beschlüsse auf dem durch als der Schweiß dieser tanzen- Wiener Kongress bestätigten ausschließlich den Herren. Ich glaube auch gesagt zu haben: Dies ist ein Kriegskon- die Interessen der absolutistischen Fürsten, gress, kein Friedenskongress.“ die die Menschen mit dem Feudalsystem un- Charles Joseph de Ligne, österrei- terdrückten. Besonders Arbeiter und Bauern chischer Offizier, Diplomat und waren stark benachteiligt und lebten in Ab- Schriftsteller über den Wiener Kongress hängigkeit von den jeweiligen Grundherren. Der Wiener Kongress vom 18. September Die Ergebnisse in Stichworten: 1814 bis 9. Juni 1815 legte in Europa zahlrei- Frankreich musste alle eroberten Gebiete che Grenzen neu fest und definierte neue abtreten. Staaten. Anlass war die Niederlage von Na- Preußen erhielt etliche neue Landesteile, poleon Bonaparte, der in den Koalitions- sodass es sich stark vergrößern konnte. kriegen im Gefolge der Französischen Revo- Russland bekam Finnland und Polen lution die politische Landkarte des Konti- Die Neutralität der Schweiz wurde aner- nentes erheblich verändert hatte. kannt. Unter der Leitung des österreichischen Au- Der deutsche Bund, ein Zusammenschluss ßenministers Fürst von Metternich berieten aus 41 souveränen Staaten wurde gegründet. politisch bevollmächtigte Vertreter aus rund 200 europäischen Staaten, Herrschaften, Kör- Herstellung der Pentarchie: das europäische perschaften und Städten, darunter alle bedeu- Gleichgewicht wurde hergestellt mit einer tenden Mächte Europas mit Ausnahme des Dominanz von fünf Großmächten Osmanischen Reiches. Die führende Rolle Gründung der Heiligen Allianz: Freund- spielten die fünf Großmächte Russisches Kai- schaftsvertrag zwischen Russland, Österreich serreich, Vereinigtes Königreich Großbritan- und Preußen zur Erhaltung der Monarchie nien und Irland, Kaisertum Österreich, König- Nach kurzer österreichisch-bayerischer Ver- reich Preußen und die wiederhergestellte waltung kam die Pfalz 1816 als 8. Kreis französische Monarchie sowie der Kirchen- („Rheinkreis“, „Rheinbaiern“) an Bayern und staat. Die deutschen Probleme wurden ange- blieb bis 1946 formal bayrisch. Die Kirchen sichts ihres Umfangs von den übrigen europä- waren nach Auflösung der Territorien in einer ischen Angelegenheiten getrennt besprochen. besonderen Situation: 1818 erfolgte der Zu- Die Hoffnungen des Besitzbürgertums nach sammenschluss zur Vereinigten protestan- deutschem Nationalstaat und Verfassung tisch evangelisch christlichen Kirche der Pfalz. Die Schlacht bei Waterloo vom 18. Juni 1815 war die letzte Schlacht Napoleon Bonapartes. Sie fand ca. 15 km südlich von Brüssel in der Nähe des Dorfes Waterloo statt, das damals zum Königreich der Vereinigten Niederlande gehörte und im heutigen Belgien liegt. Die Niederlage der von Napoleon geführten Franzosen gegen die alliierten Truppen unter General Wellington und die mit ihnen verbündeten Preußen unter Feldmarschall Blücher führte zu Napoleons endgültiger Abdankung am 22. Juni 1815 und zum Ende des Französi- schen Kaiserreichs. Nach dieser zweiten völligen militärischen Niederlage innerhalb kurzer Zeit wurden Frank- reich im Zweiten Pariser Frieden verschärfte Friedensbedingungen auferlegt. Napoleon selbst wurde als Kriegsgefangener der Briten auf die Atlantikinsel St. Helena ge- bracht, wo er als Verbannter am 5. Mai 1821 starb. Bild: wikipedia, Text: wikipedia u. andere Internetquellen/cl. - 4 - „Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich aufgenommen…“ Matth.25, 35 Weltflüchtlingstag, 20.Juni mangelnder Integrationswille. Keine leichte Aufgabe für jede Gesellschaft und eine Herausforderung für jeden Chris- tenmenschen. Reicht hier das Gebot zur Nächstenliebe? Bei Matth. 25.35 heißt es:…ich bin ein Gast gewesen und ihr habt mich beherbergt. Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich bekleidet. Er wurde im Jahre 2001 von den Vereinten Ich bin krank und gefangen gewesen und ihr Nationen erstmals ausgerufen und soll auf die seid zu mir gekommen“… Probleme von Flüchtlingen in der ganzen Welt hinweisen. Angesichts der schrecklichen Nachrichten, die uns fast täglich über die Schicksale der Flücht- Flucht und Vertreibung sind so alt, wie die linge erreichen, fühlen wir Mitleid einerseits, Menschheit. Die Ursachen sind vielfältig: andererseits Überforderung. Kriege, Verfolgung, wirtschaftliche Not, Um- weltkatastrophen, fehlende Lebensperspekti- „Wir wollen nicht, dass sie ertrinken- wir wollen ven. Bereits in vorchristlicher Zeit gab es Aus- nicht, dass sie kommen“ - Zitat aus der Über- einandersetzungen um Lebensgrundlagen. schrift einer großen deutschen Wochenzei- Aus der Bibel kennen wir die Geschichten von tung. Wir haben uns in Deutschland daran Unterdrückung und Flucht: gewöhnt und fordern, dass der Staat (wer ist der „Staat“?) Problemlösungen findet. Doch Mose führt die Israeliten aus Ägypten,
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