WERNER DOBRA5 DIE REICHSSTÄDTISCHEN AKTEN IM STADTARCHIV LINDAU NEUJAHRSBLATT 20 DES MUSEUMSVEREINS LINDAU WERNER DOBRAS DIE REICHSSTÄDTISCHEN AKTEN IM STADTARCHIV LINDAU EIN INVENTAR LINDAU 1970 HERAUSGEBER: M U S EUM S VE R EI N LINDAU E.V. HAUPTMANNSCHAFTEN DER INNEREN GERICHTE DER REICHSSTADT LINDAU Herrschaft Wasserburg Schönau A LA Helmes reuten Hochbuch] Motiaeh Schachen A Reulin Äschach Rickenbach LINDAU 3km AN UNSERE MITGLIEDER! Der Museumsverein setzt mit dem Neujahrsblatt 20 seine Bemühungen fort/ die Geschichte unserer Stadt planmäßig zu erforschen. Zunächst gilt es, die Grundlage für weitere Forschungen zu legen, und die Heimatforscher mit dem in unserem Stadtarchiv vorhandenen Material bekannt zu machen. Wir knüpfen also besonders an das Neujahrsblatt 12 an, in dem Dr. Stolze die Geschichte der Lindauer Archive behandelt, und setzen gleichzeitig die Linie fort, die mit dem Neujahrsblatt ig, der Lindauer Chronologie von Dr. Bachmann, begonnen wurde. Wir wenden uns aber auch an die weitere Öffentlichkeit der deutschen Geschichtsforschung. Heute, wo das Interesse sich auf die soziologische und wirtschaftliche Grundlage der geschichtlichen Vorgänge richtet, bietet die hier verzeichnete Aktenübersicht eine Fülle von aufschlußreichem Material, über das sich der auswärtige Forscher rasch orientieren kann. Unsere Mitglieder müssen wir nun um Verständnis bitten, wenn wir ihnen keine leicht lesbare Lektüre bieten können. Anders gefaßt wäre die Auf stellung für den Wissenschaftler nicht brauchbar. Trotzdem hegen wir die vermessene Hoffnung, daß einzelnen doch die Lust ankommt, das Archiv aufzusuchen, um einmal in den alten Akten und Urkunden zu stöbern. Es lohnt sich! Der Archivar wird Sie gern dabei beraten. Das Heft wurde von unserem Stadtarchivar Werner Dobras zusammen gestellt. Ihm gebührt der besondere Dank des Vereins. Daneben haben aber noch eine Reihe von sachkundigen Freunden und Mitgliedern die Ar beit mit Rat und Tat unterstützt, denen wir zu großem Dank verpflichtet sind. Die Kommission für Bayerische Landesgeschichte (Univ.-Prof. Dr. K. BosI bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften) hat uns freundlicher weise zwei Kartenskizzen aus ihrem Band Lindau des Historischen Atlas von Bayern, verfaßt von Dr. Manfred Ott (München, 1968) zur Verfügung gestellt, wofür wir unseren besten Dank sagen. Die Bürger unserer Stadt mögen aus dieser Schrift ersehen, welch reiche Schätze unser Archiv und auch die Ehemals Reichsstädtische Bibliothek enthält, und daß es Wert hat, sich um deren Erhaltung und Pflege zu be mühen. Der Vorstand des Museumsvereins Lindau INHALTSÜBERSICHT Einführung 9 I Beziehungen zum Kaiser und den Reichsorganen 1. Kaiser und Reich 13 2. Kaiserliches Kammergericht und Reichssteuer 13 3. Kaiserlicher Reichshofrat, Hofgericht, Landvogtei 15 4. Kaiserliches Landgericht in Schwaben 15 5. Reichstagsakten, Korrespondenzen 16 6. Schwäbischer Kreis, Kreistage, Städtetage 19 II Beziehungen zu einzelnen territorialen Gewalten 1. Schwäbischer Bund 18 2. Städtetage 19 3. Bayern und Pfalz 20 4. Protestantische Niederlande 21 5. Haus Österreich 21 6. Herrschaft Wasserburg 23 7. Schweiz 25 8. Württemberg 25 9. Geistliche Territorien 26 10. Niederer Adel 27 11. Höherer Adel 28 12. Grafschaft Montfort-Tettnang 29 13. Pfalz-Neuburg 24 14. Besondere Verhältnisse zu Tettnang 32 15. Verhältnis zu Reichs-und anderen Städten lokaler Art ... 34 16. Damenstift Lindau: Stiftsakten 59 III Rechtliche Angelegenheiten 1. Hohe Gerichtbarkeit über äußere Gerichte 30 2. Iuri5diktionsbezirk, Reichsvogtei über Kelnhöfe 41 3. Privilegien, Freiheiten, Rechte 42 4. Spitalgericht Laimnau 30 5. Forstangelegenheiten mit Montfort im Spitalgericht .... 31 6. Lehen der Stadt und auf ihren Gebieten 42 7. Verwaltung und Rechtspflege 44 8. Ordnungen, Statuten und Kopialbüdier 46 9. Kriminalsachen 50 10. Verschiedenes, Kriminalia etc 33 11. Ehesachen 57 IV Das Städtische Gemeinwesen — Städtische Einrichtungen 1. Heilig-Geist-Spital, Stiftwesen 63 2. Innere Verhältnisse — Zur Geschichte der Stadt 38 3. Topographie (Grundstücke, Bauten, Grenzen) 39 4. Verwaltung und Rechtspflege 44 5. Steuer und Rechnungswesen 52 6. Feuer- und Brandordnung bei Kriegsgefahr 47 7. Annenwesen 48 8. Sitte und Zucht 48 9. Anstalten und Einrichtungen unter Aufsicht des Rates ... 49 10. Sanitätswesen 51 11. Gemeinnützige Anstalten 52 12. Kulturgeschichte 64 13. Familien- und Privatakten 76 V Wirtschaft und Verkehr 1. Handel und Verkehr 65 2. Schiffahrt 67 3. Straßen-, Post- und Botenwesen 70 4. Zölle 69 5. ZoHangelegenheiten 31 6. Zoll- und Brückenwesen 46 7. Viktualienmarkt 47 8. Münzwesen 71 VI Stände 1. Zünfte und Gewerbesachen 72 2. Verordnungen und Ordnungen für einzelne Zünfte und Handwerker 49 3. Akten des Sünfzen 75 VII Militärwesen 1, Einzelne Militärsachen 31 2. Kriegs- und Militärwesen 35 VIII Kirche und Schule 1. Kirchen-Sachen 58 2. Reformationsgeschiehte 53 3. Kirche und Schule 54 4. Besondere Schulverhältnisse 55 5. Kirchliche Verhältnisse in den katholischen Gemeinden niederer Gerichtsbarkeit 32 6. Stellung der Protestanten in den katholischen Orten .... 33 7. Exulanten, Konvertiten, Kollekten, Emigranten 57 Verzeidinis der Literalia aus der Reichsstadtzeit 78 Geographisches Register 80 EINFÜHRUNG In dem vorliegenden Archivinventar wurde der Versuch unternommen, die reich s städtischen Akten zu charakterisieren. Bewußt wurde dabei — dies deutet ja auch schon der archivtechnische Ausdruck Inventar an — auf eine Wiedergabe des Inhalts jedes einzelnen Bandes verzichtet. Zwei Gründe gibt es dafür: einmal wäre dazu eine Durchsicht jedes Bandes notwendig geworden, da das im Archiv vorliegende Verzeichnis (Findbuch) nicht mehr auf dem allerneuesten Stand ist, und das war bei dem Umfang — es handelt sich immerhin um etwa 1100 Bände (ca. 100 If. Meter) — nicht möglich, ohne Jahre damit zu verbringen. Zum zweiten hätte eine solche Wieder gabe jedes einzelnen Vorganges auch bei weitem den Rahmen des Neu jahrsheftes gesprengt, es hätte bestimmt fünfmal so dick werden müssen. Ausgeklammert wurden hier aus der Reihe der reichsstädtischen Archivalien auch die Urkunden. Sie sind getrennt gelagert und in Ausschnitten auch bereits im Neujahrsblatt Nr. 9 [Urkunden-Auszüge (Regesten) aus dem Lindauer Stadtarchiv 1356 — 1739] von Victor Kleiner behandelt worden. Das Archivinventar ist besonders auch für die auswärtigen Benutzer ge dacht. Interessenten können sich so auch an ihrem Heimatort darüber infor mieren, was sie im Lindauer Stadtarchiv erwarten können. Aber auch der Lindauer Benutzer soll sich schon daheim darüber unterrichten können, ob sich auch für ihn ein Besuch im Alten Rathaus lohnt. So wird vielleicht auch manchem die Scheu genommen, die ihn bis jetzt möglicherweise von einem Besuch abgehalten hat. Das Archiv ist eine öffentliche Einrichtung der Stadt Lindau und daher auch für jeden ernsthaft Interessierten zugänglich. Es ist von Montag bis Freitag von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. In den letzten lahren wurden im Stadtarchiv im Durchschnitt über 1200 Benutzer pro Jahr gezählt. Das vorliegende Verzeichnis allerdings gibt nur den reichsstädtischen Anteil der Akten wieder, zählt also die Aktengruppen auf, die seit dem 13. Jahr hundert entstanden sind. Der Beginn des 19. Jahrhunderts bedeutet das Ende der Reichsstadt Lindau und bildet so die obere zeitliche Grenze des Aktenmaterials. Anschließend beginnen die Bayerischen Akten, die hier nicht berücksichtigt wurden. Die Überschriften über den einzelnen Aktengruppen mögen manchmal nicht recht logisch erscheinen. Die Ordnung der Akten ist aber im 19. Jahrhundert einmal so vorgenommen worden, und es wäre heute äußerst unzweckmäßig, eine neue Ordnung schaffen zu wollen, da hierfür außerdem Zeit und Ar beitskräfte fehlen. Für den in Archiven nicht sehr bewanderten Laien sind die kleinen Erklä rungen bei den meisten Archivaliengruppen gedacht. Diese Hinweise er heben keinen Anspruch auf Vollständigkeit; sie sollen nur den Benutzer auf historische Gegebenheiten und territoriale Verhältnisse hinweisen, wie das auch wieder auf dem Deutschen Archivtag in Ulm 1970 gefordert wurde. Wie kommt man nun an die Archivalien, die in diesem Verzeichnis aufge führt werden? Nun, vor der Aufzählung der einzelnen Sachakten befinden sich noch Angaben über die Archivsignatur, den Umfang der Akten und den Zeitraum. Die Archivsignatur soll uns sagen, daß sich der Vorgang, der den Benutzer interessiert, innerhalb dieser Gruppe befindet. Es ist also eine verhältnismäßig kleine Zahl von Akten, die so noch zur Auswahl stehen. Der Benutzer braucht nun nur noch im Stadtarchiv das Findbuch bei der entsprechenden Signatur aufzuschlagen und wird innerhalb weniger Augen blicke auch seinen gesuchten Vorgang in dem dafür zuständigen Band fin den. Und die Archivarbeit soll und kann auch vorliegendes Verzeichnis nicht ersetzen, es soll vielmehr zum Archiv hinführen. Der Umfang der Akten, wie zum Beispiel die Angabe „20 Bände" soll dem Benutzer als Orientie rung für den Zeitaufwand dienen, der in etwa erforderlich sein wird zur Durchsicht der Akten. Die Angabe aber über den Zeitraum, über den die Archivalien hinweglaufen, soll dem Benutzer dienen, den beispielsweise nur ein bestimmtes Jahrhundert oder gar Jahrzehnt interessiert. Ihm nützt es wenig, wenn er nur eine Angabe finden würde, daß Akten über das ge suchte Thema vorhanden sind. Er muß schon wissen, daß diese Akten auch den entsprechenden Zeitraum behandeln. Die zeitlichen Angaben hinter den einzelnen Vorgängen bezeichnen übrigens nicht das historische Datum, sondern die Entstehungszeit der Akten.
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