Yale University Library Digital Repository Collection Name: Henry A. Kissinger papers, part II Series Title: Series III. Post-Government Career Box: 722 Folder: 14 Folder Title: "Die Atlantische Gemeinschaft neu begrüden," Internationale Politik, Jan 1995 Persistent URL: http://yul-fi-prd1.library.yale.internal/catalog/digcoll:558828 Repository: Manuscripts and Archives, Yale University Library Contact Information Phone: (203) 432-1735 Email: [email protected] Mail: Manuscripts and Archives Sterling Memorial Library Sterling Memorial Library P.O. Box 208240 New Haven, CT 06520 Your use of Yale University Library Digital Repository indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use http://guides.library.yale.edu/about/policies/copyright Find additional works at: http://yul-fi-prd1.library.yale.internal i• • JANUAR 1995 • NR. 1 • 50. JAHR DM 18 • Z 2728D • • • • •O•• EUROPA ARCHIV Antworten auf die Zukunft SHLOMO AVINER! WERNER WEIDENFELD Außenpolitik braucht Ernstfall Europa Konsens der Demokratien Klarheit ist gefordert HENRY A. KISSINGER Die Atlantische Gemeinschaft neu begründen p r 1` • e ' , Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V. je INTERNATIONALE POLITIK ist die Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fib- Auswärtige Politik. 1945 von Wilhelm Comides unter dem Namen „Europa-Archiv" begründet, ist sie das älteste Forum für Analysen, politische Dokumente und historische Daten zur internationalen Politik in der Bundesrepublik Deutschland. Die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik ist eine gemeinnützige pri- vate Vereinigung. Sie ist überparteilich und unabhängig. Gemäß ihrer Satzung diskutiert die Gesellschaft die Probleme der internationalen Politik, Sicherheit und Wirtschaft und fördert deren wissenschaftliche Erforschung wie doku- mentarische Aufbereitung. Durch Veranstaltungen, Studiengruppen und Veröffentlichungen will sie das Verständnis für diese Fragen vertiefen. Ziel der Gesellschaft ist es, den Gedanken der Völkerverständigung zu fördern und die internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit zu unterstützen. Die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik und ihre Einrichtungen beziehen nicht selbst Stellung zu Fragen der internationalen Politik. Die in ihrer Zeitschrift INTERNATIONALE POLITIK geäußerten Meinungen sind die der Autoren. Für die Aufnahme von Beiträgen und Dokumenten zeichnet der Herausgeber verantwortlich. Prlisidium: DR. WERNER LA M BY,Präsident, HELM UT SCHMIDT,Stellvertretender Präsident, H AN S L. M ER KLE,Stellvertretender Präsident, REINHARD SCHLAGI NTWEIT,Geschäftsführender stellv. Präsident, DR. F. WILHELM CHRISTIANS,Schatzmeister, PROF, DR. H ANS- PETER SCHWARZ,Vorsitzender des Wissenschaftlichen Direktoriums, PROF.DR. DR. h. c. WERNER W El DEN FELD, Herausgeber Internationale Politik, PROF.DR. KARL KAISER, Otto-Wolff-Direktor des Forschungsinstituts Dr. Klaus von Dohnanyi, Hans-Dietrich Genscher, Dr. Klaus Götte, Prof. Dr. Wolfgang Harms, C. Peter Heule, Walther Leisler Kiep, Dr. Otto Graf Lambsdorff,Dr. Gerhard Liener, Prof. Dr. Dieter Spethmann,Prof. Dr. Rita Stissmuth, Dr. Giuseppe Vita, Dr. Theodor Waigel, Otto Wolff von Amerongen Prof. Dr. Horst Ehmke, Michael Glos, Ulrich lrmer, Christine Lieberknecht, Dr. Klaus Liesen, Dr. Tyll Necker, Alfred Freiherr von Oppenheim, Volker Rühe, Jürgen Sarrazin, Rudolf Scharping, Peter M.Schmidhuber, Dr. Hans Stercken, Manfred Stolpe, Dr. Gerhard Stoltenberg, Heinrich Weiss, Richard von Weizsäcker, Dr. Paul Wieandt, Dr. Mark Wössner, Dr. Monika Wulf-Mathies, Dr. Monika Zimmermann ac) JANUAR 1995 • NR.1 • 50.JA1-IR TE NATIONALE POUT! •••• • •.. • • • • • • • • •••..• EUROPA A RCNIV EDITORIAL Die Internationale Politik von Werner Weidenfeld ANALYSEN Neuer Bedarf an außenpolitischem Konsens 3 von Shlomo Avineri Der Kalte Krieg ist zu Ende und die außenpolitischen Ziele müssen neu gefaßt werden.Der inter- nationale demokratische KonSens des Westens vor dem Fall der Sowjetunion weicht neuen Strukturen kollektiver Sicherheit. Postimperiale Konflikte wie der ethnisch bedingte Krieg in Bosnien bedürfen dringend eines strategischen Lösungskonzepts. Eine Basis für humanitäre — wenn nötig gewaltsame — Interventionen im Namen demokratischer Werte muß jetzt gefunden werden. Ernstfall Europa. Der Kontinent braucht konzeptionelle Klarheit 11 von Werner Weidenfeld In Europa treffen eine große Vielfalt der Traditionen, der Temperamente und Mentalitäten auf engstem Raum spannungsgeladen aufeinander. Mit dem Ende des Ost-West-Konflikts ist der bis- herige Orientierungshorizont versunken. Was sind die Antworten auf die Grundfragen der neuen Epoche? Ein europäischer Kompetenzkatalog,eine differenzierte Integration,eine Moder- nisierung der kollektiven Verteidigung,ein Instrumentarium der politischen Einflußnahme im Mittelmeer.Raum sowie ein neuer Rahmen für die transatlantische Kooperation könnten die Lösung sein. 1/1995 INTERNATIONALE POLITIK " ,4 (u) BUCHKRITIK Vom Ende der Gemütlichkeit. Neues zur deutschen Außenpolitik 55 von Josef Janning Was ist neu an der „neuen deutschen Außenpolitik"? Janning beleuchtet die aktuelle Debatte anhand der Neuerscheinungen von Jürgen von Alten, Karl Heinz Bohren Kurt Scheel, Jens Hak- ker, Karl Kaiser/Hanns W.Mault, Volker Rae und Hans-Peter Schwarz. Balkan-Tragödie, Dieter Bingen 57 Große Politik, Josef Janning 58 Europa verstehen, Karl-Rudolf Korte 58 Deutschland zaudert, Karl-Rudolf Korte 59 Chronik der Währungsunion, Josef Janning 60 Islam und Europa, Stephan Klingebiel 60 Verschlungene Pfade, Beate Reszat 61 Wirtschaftsinformationen, Beate Reszat 61 Erinnerung des Wandels, Dieter Bingen 62 DOKUMENTATION Dokumente zum Fortgang der Europäischen Einigung 63 (Das EU-Gipfeltreffen in Essen) Wie lassen sich dauernde Stabilität und dauernder Frieden auf dem europäischen Kontinent gewährleisten? Wie soll den Beitrittsbegehren der assoziierten Staaten Mittel- und Osteuropas begegnet werden? Wie sieht die künftige Mittelmeer-Politik der Europäischen Union aus? Wie kann sie ihre Innere Sicherheit garantieren? Aufdiese und andere Fragen suchen der Europäische Rat sowie namhafte Politiker — nicht nur aus West-,sondern auch aus Mittel- und Osteuropa — eine Antwort. WELTCHRONIK Weltchronik vom 1. bis 31. Dezember 1994 127 1/1995 INTERNATIONALE POLITIK . Die Atlantische Gemeinschaft neu begründen 20 von Henry A. Kissinger Die künftige Weltordnung soll,so der ehemalige US-Außenminister,folgendermaßen aussehen: NATO und EU unter Einschluß der osteuropäischen Reformstaaten,aber keine Integration Ruß- lands,das seinen Platz in einer vertieften KSZE-Struktur finden soll. Kissinger fordert die NATO auf,sich neue, politische Aufgaben zu suchen. Die EU müsse ihren bürokratischen Ansatz fallen lassen und sich nach den neuen Gegebenheiten organisieren. Im pazifischen Raum sollen die USA zur treibenden Kraft in einem Gleichgewicht der Mächte werden,das ein Miteinander ähn- lich der EU ermöglicht. Deutsche Außenpolitik in der Ara des Globalismus. Zwischen Inter- 27 dependenz und Anarchie von Karl Kaiser Es gilt, den Blick auf eine neue Ära zu richten, die des Globalismus. Sie wird durch ein neues Zusammenwirken von Anarchic und Interdependenz gekennzeichnet sein; beides stellt die Außenpolitik Deutschlands und seiner Partner vor neue, komplexe Gestaltungsaufgaben. Die Erhaltung des friedlichen Kerns und die Einhegung der anarchischen Aktionsfelder der Weltpo- litik (z.B. Zerfall politischer Autorität,Proliferation von Massenvernichtungswaffen,Migrations - druck, ökologische Krisen, internationale Kriminalität, Terrorismus) werden im Zeitalter des Globalismus Oberlebensfragen des Interdependenzsystems. Erwartungen an Deutschland 37 von Wojtek Lamentowicz, Sir Laurence Martin und Daniel Vernet Ober die oft sehr kleinliche Diskussion in Deutschland wird nur allzu häufig vergessen, daß das europäische Ausland große Erwartungen in Deutschland setzt. Drei bekannte Experten aus Polen, Großbritannien und Frankreich fassen zusammen,was sich Ausländer von Deutschland erhoffen und was sie befürchten. Deutsche Außenpolitik — postmodern 43 von Josef Joffe Nach drei durch Adenauer,die neue Ostpolitik und Genscher geprägten Phasen kämpft die deut- sche Außenpolitik nun mit einem schleichenden Paradigmen-Wandel. Klassische Ziele und Methoden der internationalen Politik greifen nicht mehr. Territorium als Reservewährung für Macht hat ausgedient. »Welfare" statt „warfare" heißt die Devise. Deutsche Außenpolitik heute bedeutet: Optionen vermehren,eindeutige Verpflichtungen vermeiden. Deutschland braucht eine effiziente Außenwirtschaftspolitik 46 von Rainer Nahrendorf Eine effiziente Außenwirtschaftspolitik muß darauf gerichtet sein, die Vorteile der deutschen Wirtschaft in einem möglichst unverfälschten internationalen Leistungswettbewerb zur Geltung zu bringen. Davon ausgehend plädiert der Chefredakteur des Handelsblatts für die Durchsetzung einer liberalen Außenwirtschaftpolitik der Europäischen Union und spricht sich für die Nutzung von Synergiepotentialen in der Au ßenwirtschaftsförderung aus. INTERNATIONALE POLITIK 1/1995 , ANALYSEN Die Atlantische Gemein- schaft neu begründen von Henry A. Kissinger rung. Bis vor sehr kurzer Zeit hatten Urrl Ausgang dieses Jahrhun- die Vereinigten Staaten noch nie in ih- derts stehen sowohl Amerika rer Geschichte die Artvon Außenpoli- als auch Europa vor einer tik betreiben müssen,die den Europä- außerordentlich schwierigen Zeit. ern vertraut ist. Den europäischen George Bernard Shaw hat einmal ge- Nationen waren enge Grenzen des schrieben, es gibt zwei Tragödien im Überlebens gesetzt, sie lebten
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