Identitätsort Berlin Die politische Hauptstadtarchitektur und ihre symbolische Funktion im Prozeß nationaler Identitätsbildung Dissertation von Rüdiger Traxler zur Erlangung des akademischen Grades des Doktors der Philosophie, eingereicht am Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften der Freien Universität Berlin 2011 Erstgutachter: Priv.-Doz. Dr. Werner Süß Zweitgutachter: Prof. Dr. Gerhard Göhler Tag der Disputation: 29. Juni 2011 1 Inhaltsverzeichnis A EINLEITUNG 1 Nationalhauptstadt Berlin – Wieviel Symbolik erträgt die Bundesrepublik Deutschland? .......... 7 2 Berlins historisch begründete Symbolfunktion und identitätsstiftende Relevanz ....................... 14 3 Berlins politische Hauptstadtarchitektur und deren Vermittlungsprozesse ................................. 22 3.1 Reichstagsgebäude ........................................................................................................................ 25 3.2 Denkmal für die ermordeten Juden Europas ........................................................................... 26 3.3 Brandenburger Tor ....................................................................................................................... 29 4 Forschungsgrundlagen, Forschungsstand und Methodik ............................................................... 30 B ZUR INTEGRIERENDEN UND IDENTITÄTSSTIFTENDEN FUNKTION VON SYMBOLEN ALS ELEMENTE MACHTSTRUKTURIERTER KOMMUNIKATIONSPROZESSE IM SOZIALEN RAUM 1 Die Bedeutung des Nationalstaats als symbolische Zurechnungseinheit und nationaler Identität als kommunikatives Phänomen .......................................................................................... 36 1.1 Das Monopol legitimer physischer Gewaltsamkeit als Kennzeichen des Staates ............... 37 1.2 Staatliches Handeln zwischen institutioneller Steuerungsleistung und symbolischer Orientierungsleistung ................................................................................................................... 41 1.3 Die Nation als kommunikatives Phänomen ............................................................................. 45 1.4 Identitätsbildung als sozialer Kommunikationsprozeß ........................................................... 48 2 Die Konzeption des Symbols als hermeneutisches Phänomen ..................................................... 53 2.1 Korrelation von Ausdruck und Inhalt des Zeichens ............................................................... 55 2.2 Das inhaltlich bedingte Erfordernis einer hermeneutischen Erweiterung semiotischer Formen ........................................................................................................................................... 58 2.3 Konnotation, Kontextualität und Codes als Bedingungen symbolischen Verstehens ....... 61 2.4 Machtstrukturelle Aspekte symbolischer Realitätskonstruktion ............................................ 65 2.5 Der Erlebniswert symbolisch vermittelter Identitätsstiftung im Kontext von Smends Integrationstheorie ........................................................................................................................ 68 3 Politische Architektur als Symbol ....................................................................................................... 76 3.1 Strukturierende und wahrnehmungsprägende Wirkung von Architektur ............................ 77 3.2 Die hermeneutische Dimension politischer Architektur ........................................................ 79 3.3 Die Codegebundenheit des Architekten .................................................................................... 83 2 4 Gedächtnis, Erinnern, Vergangenheit – Parameter und Bedingungen sozialer Gedächtnisformen ................................................................................................................................ 86 4.1 Parameter der Einmaligkeit symbolischer Vergangenheitskonstruktion im Kontext sozialer Gedächtnisformen .......................................................................................................... 88 4.1.1 Die Einmaligkeit von Vergangenheit und das soziale Bedürfnis nach deren Rekonstruktion .................................................................................................................. 88 4.1.2 Traditionsbedürfnis und Kontinuitätsbruch ................................................................. 91 4.1.3 Authentizität und Ereignisursprünglichkeit ................................................................... 93 4.2 Fixpunkte und Gedächtnisrahmen – Konstruktionsbedingungen sozialer Gedächtnisformen ........................................................................................................................ 95 4.2.1 Soziale Determination individueller und kollektiver Gedächtnisstrukturen ............. 96 4.2.2 Gedächtnisrahmen als Bedingung sozialer Gedächtnisformen .................................. 98 4.2.3 Tradierung kommunikativer Wissensbestände in kulturelle Gedächtnisformen ... 100 C ZUR SYMBOLFUNKTION DER BERLINER HAUPTSTADTARCHITEKTUR IM IDENTITÄTS- BILDUNGSPROZESS DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND C1 REICHSTAGSGEBÄUDE 1 Das Reichstagsgebäude als Symbolort parlamentarisch-demokratischer Entwicklung ............ 106 1.1 Wallot vs. Wilhelm II. – Die Genese des Reichstagsgebäudes als Symbol ........................ 106 1.2 Die Umsetzung des Baumgarten-Entwurfs als Ausdruck des geschichtspolitischen Selbstverständnisses der frühen Bundesrepublik ................................................................... 110 1.3 Das Reichstagskolloquium 1992 – Resümee des Wissensstands und Rückführung des Bauwerks in den demokratischen Symbolhaushalt der Bundesrepublik ............................ 116 1.3.1 Optionen der Kommunizierbarkeit und Belege der Unsicherheit im Umgang mit dem Reichstagsgebäude .................................................................................................. 118 1.3.2 Das Reichstagsgebäude als „Monument vieler Geschichten“ .................................. 122 1.4 Die Foster-Kuppel als Ausdruck eines neuen politisch-gesellschaftlichen Selbstverständnisses der Bundesrepublik Deutschland ......................................................... 125 2 Der Reichstagsdiskurs der 90-er Jahre als Beitrag zur Identitätsbildung der Bundesrepublik Deutschland ......................................................................................................................................... 128 2.1 Die Reichstagskuppel als öffentlicher Kommunikationsort ................................................. 129 2.1.1 Die Bedeutung eines Kuppelverzichts ......................................................................... 129 2.1.2 Die Kuppel als demokratische Würdeform ................................................................. 132 2.2 Die Reichstagsverhüllung als Kommunikationselement und Symbol ................................ 138 2.2.1 Verhüllen als Darstellungselement – Zwischen der Alltäglichkeit verhüllender Fassaden und der Besonderheit temporärer Riten ..................................................... 140 2.2.2 Die politische Relevanz der Reichstagsverhüllung ..................................................... 143 2.2.3 Von der vermeintlichen Sinnlosigkeit und fehlenden Notwendigkeit der Reichs- tagsverhüllung .................................................................................................................. 146 2.2.4 Verhüllen als Staatsvergnügen ....................................................................................... 149 3 3 Resümee über das Reichstagsgebäude als Symbol der parlamentarisch-demokratischen Entwicklung Deutschlands ................................................................................................................ 151 3.1 Das Reichstagsgebäude als Ausdruck des architekturpolitischen Selbstverständnisses der Bundesrepublik Deutschland .................................................................................................... 152 3.2 Die Verhüllung des Reichstagsgebäudes als Initiierung von Öffentlichkeit ...................... 153 3.3 Die Foster-Kuppel als öffentlicher Kommunikationsort ..................................................... 154 C2 DENKMAL FÜR DIE ERMORDETEN JUDEN EUROPAS 1 Das Erinnern des Holocaust zwischen der Normalität kommunikativer Prozesse und der Besonderheit seiner Inhalte ............................................................................................................... 156 1.1 Zeitzeugenberichte und Denkmale – Erinnerungsformen und Rezeptionsproblematik zwischen ereignisursprünglicher Nähe und ästhetischer Verfremdung .............................. 157 1.1.1 Besteht ein Primat der erzählten Geschichte? ............................................................. 157 1.1.2 Droht durch Denkmale die physische Überwältigung historischer Faktizität? ...... 159 1.2 Individuelle Reflexionsanforderungen im Kontext ästhetischer Verfremdung ................. 163 1.2.1 Risiken ästhetisierter Formen des Erinnerns .............................................................. 164 1.2.2 Die Konfrontation des Rezipienten mit der abstrakten Ästhetik und der politisch .. intendierten Programmatik von Denkmalen ............................................................... 166 2 Zwischen Kontinuität und Neuartigkeit – Die Auseinandersetzung der Bundesrepublik Deutschland mit der ästhetischen Form des Holocausterinnerns am Beispiel des Denkmals für die ermordeten Juden Europas ........................................................................................................
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