AMTSBLATT des Landkreises Dillingen a.d.Donau 146. Jahrgang Dillingen a.d.Donau, den 19. Juni 2020 Nr. 13 Inhaltsverzeichnis: Bekanntmachung zur vorläufigen Sicherung (Verlängerung um zwei Jahre) des Überschwemmungs- gebietes an der Egau und der Riedegau mit Haldengraben Bekanntmachung zur vorläufigen Sicherung (Verlängerung um zwei Jahre) des Überschwemmungs- gebietes am Klosterbach mit Egaugraben, Ruthengraben und Pulverbach Bekanntmachung zur vorläufigen Sicherung (Verlängerung um zwei Jahre) des Überschwemmungs- gebietes am Zwergbach Vollzug der Wassergesetze; Vorläufige Sicherung (Verlängerung um zwei weitere Jahre) des Überschwem- mungsgebiets an der Egau von Fluss-km 0,00 - 23,50 und der Riedegau mit Halden- graben von Fluss-km 0,00 - 2,00 auf den Gebieten der Städte, (Markt-)Gemeinden Dillingen a.d.Donau, Höchstädt a.d.Donau, Wittislingen und Ziertheim im Landkreis Dillingen a.d.Donau Bekanntmachung zur vorläufigen Sicherung um zwei weitere Jahre des vom Wasserwirtschaftsamt Donauwörth ermittelten Überschwemmungsgebiets für ein hundertjährliches Hochwasserereignis (HQ100) an der Egau und der Riedegau mit Haldengraben auf den Gebieten der Städte, (Markt-)Gemeinden Dillingen a.d.Donau, Höchstädt a.d.Donau, Wittislingen und Ziertheim im Landkreis Dillingen a.d.Donau mit Aus- nahme des per Verordnung festgesetzten Überschwemmungsgebiets der Donau Allgemeinverfügung - vorläufige Sicherung des Überschwemmungsgebiets um zwei weitere Jahre Als zuständige Behörde erlässt das Landratsamt Dillingen a.d.Donau folgende Allgemeinverfügung: 1. Die im Amtsblatt des Landkreises Dillingen a.d.Donau, Nr. 5, vom 24. März 2015 bekanntge- machte „vorläufige Sicherung“ des ermittelten Überschwemmungsgebiets an der Egau und der Riedegau mit Haldengraben auf den Gebieten der Städte, (Markt-)Gemeinden Dillingen a.d.Donau, Höchstädt a.d.Donau, Wittislingen und Ziertheim wird um zwei weitere Jahre vorläu- fig gesichert. Herausgeber: Landratsamt Dillingen a.d.Donau, Postfach 1160, 89401 Dillingen, Telefon 09071/51-139, Telefax: 09071/51-144 E-Mail: [email protected] * Internet: www.landkreis-dillingen.de Bezugspreis: halbjährlich 14 EUR einschließlich Zustellgebühr. Konten: Sparkasse Dillingen-Nördlingen, Konto-Nr. 3867 (BLZ 722 515 20) IBAN: DE07722515200000003867 BIC: BYLADEM1DLG VR-Bank Donau-Mindel eG, Konto-Nr. 2577470 (BLZ 720 690 43) IBAN: DE13720690430002577470 BIC: GENODEF1GZ2 Sprechzeiten: Montag und Mittwoch 07:30 bis 12:00 Uhr Dienstag 07:30 bis 14:00 Uhr Donnerstag 07:30 bis 12:00 Uhr und 14:00 bis 17:30 Uhr Freitag 07:30 bis 12:30 Uhr 2. Die Abgrenzung des Überschwemmungsgebiets ergibt sich aus der vom Wasserwirtschaftsamt Donauwörth erstellten Übersichtskarte, die der Veröffentlichung als Anlage beigefügt ist. 3. Die rechtliche Wirkung der vorläufigen Sicherung gilt bis zum 23. März 2022. Die bei einem Bemessungshochwasser überschwemmten Flächen sind in einer Übersichtskarte M = 1:25.000 flächig blau abgesetzt mit Begrenzungslinie dargestellt. Detailkarten im Maßstab 1:2.500 kön- nen im Landratsamt Dillingen a.d.Donau und in den Rathäusern der Städte, (Markt-)Gemeinden Dillin- gen a.d.Donau, Höchstädt a.d.Donau, Wittislingen und Ziertheim während der üblichen Dienstzeiten, aber auch im Internet unter http://www.landkreis-dillingen.de/index.php?id=2,31&aid=364 eingesehen werden. Im nachstehend veröffentlichten Übersichtslageplan sind die Flächen zur groben Orientierung mit K1 - K13 gekennzeichnet. Rechtliche Folgen Mit dieser Bekanntmachung gelten die als Überschwemmungsgebiet dargestellten Flächen weiterhin als „vorläufig gesicherte“ Gebiete. Damit sind folgende Rechtswirkungen verbunden: Im vorläufig gesicherten Überschwemmungsgebiet sind gemäß §§ 78 und 78a Abs. 1 Wasserhaus- haltsgesetz (WHG) untersagt: 1. Die Ausweisung neuer Baugebiete im Außenbereich in Bauleitplänen oder in sonstigen Satzun- gen nach dem Baugesetzbuch, ausgenommen wenn die Ausweisung ausschließlich der Ver- besserung des Hochwasserschutzes dient sowie für Bauleitpläne für Häfen und Werften, 2. die Errichtung oder Erweiterung baulicher Anlagen nach den §§ 30, 33, 34 und 35 des Bauge- setzbuchs, ausgenommen für Maßnahmen des Gewässerausbaus, den Baus von Deichen und Dämmen, der Gewässer- und Deichunterhaltung und des Hochwasserschutzes sowie des Messwesens, 3. die Errichtung von Mauern, Wällen oder ähnlichen Anlagen, die den Wasserabfluss behindern können, 4. das Aufbringen und Ablagern von wassergefährdenden Stoffen auf dem Boden, es sei denn, die Stoffe dürfen im Rahmen einer ordnungsgemäßen Land- und Forstwirtschaft eingesetzt werden, 5. die Lagerung von wassergefährdenden Stoffen außerhalb von Anlagen, 6. das Ablagern und das nicht nur kurzfristige Lagern von Gegenständen, die den Wasserabfluss behindern können oder die fortgeschwemmt werden können, 7. das Erhöhen oder Vertiefen der Erdoberfläche, 8. das Anlegen von Baum- und Strauchpflanzen, soweit diese den Zielen des vorsorgenden Hochwasserschutzes gemäß § 6 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 und § 75 Abs. 2 WHG entgegenstehen, 9. die Umwandlung von Auwald in eine andere Nutzungsart. Dies gilt hinsichtlich der Nrn. 3 - 9 nicht für Maßnahmen des Gewässerausbaus, den Baus von Deichen und Dämmen, der Gewässer- und Deichunterhaltung, des Hochwasserschutzes, einschließlich Maß- nahmen zur Verbesserung oder Widerherstellung des Wasserzuflusses oder des Wasserabflusses auf Rückhalteflächen, für Maßnahmen des Messwesens sowie für Handlungen, die für den Betrieb von zugelassenen Anlagen oder im Rahmen zugelassener Gewässerbenutzungen erforderlich sind. Ausnahmen Das Landratsamt Dillingen a.d.Donau kann abweichend von der o. g. Nr. 1 die Ausweisung neuer Bau- gebiete unter den Voraussetzungen des § 78 Abs. 2 WHG zulassen. Das Landratsamt Dillingen a.d.Donau kann abweichend von der o. g. Nr. 2 die Errichtung oder Erweite- rung baulicher Anlagen nach den §§ 30, 33, 34 und 35 des Baugesetzbuchs zulassen, wenn im Einzel- fall das Vorhaben 1. die Hochwasserrückhaltung nicht oder nur unwesentlich beeinträchtigt und der Verlust von ver- loren gehendem Rückhalteraum umfang-, funktions- und zeitgleich ausgeglichen wird, 2. den Wasserstand und den Abfluss bei Hochwasser nicht nachteilig verändert, 3. den bestehenden Hochwasserschutz nicht beeinträchtigt und 4. hochwasserangepasst ausgeführt wird oder die nachteiligen Auswirkungen durch Nebenbestimmungen ausgeglichen werden können. Das Landratsamt Dillingen a.d.Donau kann abweichend von den o. g. Nrn. 3 bis 9 Maßnahmen zulas- sen, wenn 1. Belange des Wohls der Allgemeinheit dem nicht entgegenstehen, 2. der Hochwasserabfluss und die Hochwasserrückhaltung nicht wesentlich beeinträchtigt werden und 3. eine Gefährdung von Leben oder Gesundheit oder erhebliche Sachschäden nicht zu befürchten sind oder wenn die nachteiligen Auswirkungen durch Nebenbestimmungen ausgeglichen werden können. Die vorläufige Sicherung ist Grundlage für weitere Entscheidungen des Landratsamts über die Festset- zung eines Überschwemmungsgebiets durch Rechtsverordnung. Die vorläufige Sicherung endet, so- bald die Rechtsverordnung zur Festsetzung des Überschwemmungsgebiets in Kraft tritt oder das Fest- setzungsverfahren eingestellt wird. Sie endet spätestens zum 23.03.2022 (vgl. hierzu Art. 47 Abs. 4 BayWG). Amtlich festgesetztes Überschwemmungsgebiet der Donau Das durch Rechtsverordnung vom 22.03.1968 i. d. F. der Änderungsverordnung vom 22.01.1985 fest- gesetzte und in den Übersichts- und Lageplänen entsprechend angegebene Überschwemmungsgebiet der Donau bleibt von der vorläufigen Sicherung unberührt. Für dieses Gebiet gelten insbesondere die Festsetzungen der Rechtsverordnung und die Ge- und Verbote nach den §§ 78 und 78a WHG. Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen Anlagen zur Lagerung von wassergefährdenden Stoffen dürfen im Überschwemmungsgebiet nur errich- tet und betrieben werden, wenn wassergefährdende Stoffe durch Hochwasser nicht abgeschwemmt oder freigesetzt werden und auch nicht auf eine andere Weise in ein Gewässer oder eine Abwasserbe- handlungsanlage gelangen können (§ 50 der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wasserge- fährdenden Stoffen -AwSV-). Anlagen zur Lagerung von wassergefährdenden Stoffen in Überschwemmungsgebieten sind vom Be- treiber nach Maßgabe der in Anlage 6 der AwSV geregelten Prüfzeitpunkte und -intervalle durch einen Sachverständigen gemäß § 53 AwSV prüfen zu lassen (§ 46 Abs. 3 AwSV). Die Prüfungszeitpunkte und -intervalle ergeben sich aus der Lage, der Gefährdungsklasse und dem Zeitpunkt der Inbetrieb- nahme der Anlage. Die Errichtung neuer Heizölverbraucheranlagen ist verboten (§ 78c Abs. 1 WHG). Bestehende Heizölverbraucheranlagen sind vom Betreiber bis zum 05. Januar 2023 nach den allge- mein anerkannten Regeln der Technik hochwassersicher nachzurüsten. Sofern Heizölverbraucheranla- gen wesentlich geändert werden, sind diese zum Änderungszeitpunkt hochwassersicher nachzurüsten (§ 78c Abs. 3 WHG). Einschränkungen und Bindungswirkung Vorläufige Sicherung und Festsetzung von Überschwemmungsgebieten führen zu Einschränkungen in der Nutzung von Grundstücken. Die Planungshoheit der Gemeinden wird merklich eingeschränkt. Die Rechtsfolgen für die Errichtung baulicher und sonstiger Anlagen sind erheblich. Alle Einschränkungen innerhalb eines vorläufig gesicherten Überschwemmungsgebiets gelten im glei- chen Umfang für die evtl. betroffenen Grundstückseigentümer wie auch für die Behörden, die diese gesetzlichen Vorgaben zu vollziehen bzw. sich danach auszurichten haben. Die vorläufige Sicherung entfaltet die rechtlichen Folgewirkungen mit dem Tag ihrer
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