Standortanalyse Niederrhein

Standortanalyse Niederrhein

Der Standort Niederrhein im Spiegel der Unternehmen Ausgewählte Ergebnisse einer Unternehmensbefragung zur Standortqualität der Stadt Duisburg sowie den Städten und Gemeinden der Kreise Wesel und Kleve Studie im Auftrag der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve zu Duisburg Prof. Dr. Harald Schoelen, Hochschule Niederrhein Inhaltsverzeichnis PRÄAMBEL ........................................................................................................... 4 1 DIE GESAMTSICHT IN ALLER KÜRZE ................................................... 5 2 DIE UNTERNEHMENSUMFRAGE 2013 ................................................. 10 2.1 STANDORT UND INFRASTRUKTUR .......................................................................... 11 2.1.1 Verkehrsinfrastruktur ......................................................................................... 11 2.1.2 Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) ......................................................... 12 2.1.3 Gewerbeflächen ................................................................................................ 13 2.1.4 Marktnähe ......................................................................................................... 13 2.1.5 Image und Standortmarketing ........................................................................... 14 2.1.6 Kommunikationsinfrastruktur ............................................................................. 15 2.2 STANDORTKOSTEN .............................................................................................. 15 2.2.1 Kommunale Steuern, Abgaben und Gebühren .................................................. 16 2.2.2 Grundstücks-, Miet- und Pachtpreise ................................................................ 17 2.2.3 Energiekosten ................................................................................................... 17 2.3 WIRTSCHAFTSKLIMA UND KOMMUNALE VERWALTUNG ........................................... 18 2.3.1 Plan- und Genehmigungsverfahren ................................................................... 18 2.3.2 Wirtschaftsförderung ......................................................................................... 19 2.3.3 Beratungsangebote ........................................................................................... 19 2.3.4 Lokale Unternehmernetzwerke .......................................................................... 20 2.4 STADTENTWICKLUNG , FAMILIE , FREIZEIT .............................................................. 21 2.4.1 Innenstadtentwicklung ....................................................................................... 21 2.4.2 Freizeit .............................................................................................................. 22 2.4.3 Umweltqualität ................................................................................................... 22 2.4.4 Haushaltsbezogene Dienstleistungen................................................................ 23 2.5 ARBEITSKRÄFTE , QUALIFIKATION UND INNOVATION ............................................... 23 2.5.1 Arbeitsmarkt und Ausbildung ............................................................................. 24 2.5.2 Schulbildung...................................................................................................... 25 2.5.3 Forschung und Entwicklung .............................................................................. 25 Inhaltverzeichnis 3 3 REGIONALER STANDORT – KOMMUNALE LEUCHTTÜRME ............. 27 4 AKTIONSFELDER MIT HANDLUNGSDRUCK ....................................... 35 5 FAZIT ....................................................................................................... 42 TABELLENVERZEICHNIS ................................................................................... 44 ABBILDUNGSVERZEICHNIS .............................................................................. 44 Impressum Auftraggeber: Niederrheinische Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve zu Duisburg Mercatorstraße 22-24 47051 Duisburg Bearbeitung: Prof. Dr. Harald Schoelen Hochschule Niederrhein Volkswirtschaftslehre – Finanzwissenschaft und Wirtschaftsförderung Webschulstraße 41-43 41065 Mönchengladbach Daten mit Stand Oktober 2013 Titelbild: Bezirk der Niederrheinischen IHK mit freundlicher Genehmigung der Nieder- rheinischen IHK, Duisburg, Februar 2014 Präambel Der Standort Niederrhein steht im na- Gesamtbild verdichtet werden. Die tionalen und grenzüberschreitenden Auswertung der Umfrageergebnisse, Wettbewerb der Regionen insgesamt deren Visualisierung und Interpretati- gut da. Die Ansiedlungsentscheidun- on übernahm Prof. Dr. Harald Schoe- gen erfolgreicher Unternehmen aller len von der Hochschule Niederrhein. Branchen spiegeln diese Stärke wi- der. Die hier vorliegenden Zeugnisse, die die Unternehmen ihrer Region aus- Damit der Niederrhein in diesem stellen, sind ausgewählte und zu- Wettbewerb auch in Zukunft erfolg- sammenführende Schlussfolgerun- reich sein kann, bedarf es fundierter gen. Für Politik und Verwaltung sind Kenntnisse der regionalen Stärken sie ein Fingerzeig, bei welchen The- und Schwächen. Die Qualität der ver- men akuter Handlungsdruck besteht schiedenen lokalen und regionalen und welche Impulse die Standortpoli- Standorteigenschaften ist wichtig für tik vor Ort aus Sicht der Wirtschaft die Unternehmen. Gute Ausgangsbe- benötigt. Die Niederrheinische IHK dingungen sind eine Voraussetzung wird diese Ergebnisse in den beste- für den wirtschaftlichen Erfolg. Eine henden Dialog mit den Vertretern der Abfrage der Stimmungslage in den Kommunen und Kreisen einbringen. Unternehmen gibt wichtige Hinweise, Entstanden sind neben einem Ge- welche Weichenstellungen für eine samtstimmungsbild sehr individuelle wettbewerbsorientierte Wirtschaftspo- kommunale Profile, die ein differen- litik vor Ort künftig vorgenommen ziertes Bild des Handlungsbedarfs werden müssen, um weitere Investiti- zeichnen. onen in den Standort Niederrhein zu befördern. Die Befragungsergebnisse zeigen: Die unternehmerische Entscheidung Die Niederrheinische IHK hat in die- für den Niederrhein wurde bewusst sem Blickpunkt eine umfassende und getroffen. Der Heimatstandort wird repräsentative Befragung der Unter- geschätzt. Dennoch gilt es, den Her- nehmen in der Stadt Duisburg sowie ausforderungen der Einzelstandorte den Kreisen Wesel und Kleve durch- wie auch des Gesamtstandorts Nie- geführt. Mit der Umfrage konnte die derrhein offensiv zu begegnen, Standortzufriedenheit in den Kommu- Schwächen abzubauen und die Stär- nen detailliert erfasst und zu einem ken weiter zu entwickeln. Dr. Dietzfelbinger Ocke Hamann Hauptgeschäftsführer Geschäftsbereichsleiter Niederrheinische IHK Gesamt- und Regionalwirtschaft, Industrie, Verkehr und Logistik 1 Die Gesamtsicht in aller Kürze Die Unternehmensbefragung zu insgesamt 52 Standortfaktoren fand im Septem- ber und Oktober 2013 statt. In der Summe beteiligten sich 628 Betriebe aus der Stadt Duisburg, dem Kreis Wesel und dem Kreis Kleve. Zuletzt wurde diese Form der Standortanalyse im Bezirk der Niederrheinischen IHK im Jahr 2006 durchge- führt. Beide Umfragen basierten auf der einfachen Überlegung, dass ein Standort- faktor stets zwei Bewertungsebenen für das Unternehmen hat: 1. Wie ist die Qualität des Standortfaktors in der Region zu bewerten? 2. Wie wichtig ist der Standortfaktor für mein Unternehmen? Aus diesen Fragestellungen ergibt sich somit ein Spannungsfeld, wenn die unter- nehmerische Perspektive in den Mittelpunkt rückt: Was zu den Top10 der Wichtig- keit bzw. Bedeutung für die Unternehmen gehört, sollte aus Sicht der Unterneh- men auch eine äquivalente Qualität in der Region bzw. vor Ort haben. Tab. 1: Top10: Qualität in der Region – Wichtigkeit für Unternehmen 2013 1 Entw. Entw. Rang Wichtigkeit für %* zu Qualität in der Region %* zu 2013 Unternehmen 2006 2006 Höhe der kommunalen Grenznähe/Lage zu den 1 90 von 5 91 neu Steuern Niederlanden Höhe der öffentlichen Ab- Verkehrsanbindung 2 89 von 2 88 von 1 gaben und Gebühren Straßennetz Angebot an allgemeinbil- 3 Energiekosten 89 von 3 81 von 5 denden Schulen Verkehrsanbindung Naherholungs- und Frei- 4 87 von 1 80 von 2 Straßennetz zeitangebot Lokale Verfügbarkeit von Hochschule Rhein-Waal 5 qualifizierten Arbeitskräf- 84 von 4 80 neu als Ausbildungsstätte ten Universität Duisburg- Informations- und Kom- 6 82 von 6 Essen als Ausbildungs- 79 von 4 munikationsinfrastruktur stätte Angebot an unterneh- Nähe zu wichtigen Ab- 7 74 von 14 mensbezogenen Dienst- 74 von 10 satzmärkten leistern Angebot an berufsbilden- 8 71 von 8 Umweltqualität 71 von 8 den Schulen Verkehrsanbindung Luft- 9 Weiterbildungsangebot 71 von 9 70 von 11 verkehr Nähe zu wichtigen Ab- 10 Miet- und Pachtpreise 68 von 10 70 von 7 satzmärkten * Die Prozentangaben beziehen sich auf die Summen aus ‚sehr gut-‘ und ‚gut‘-Nennungen (Quali- tätsbewertung) bzw. ‚sehr wichtig-‚ und ‚wichtig‘-Nennungen (unternehmerische Bedeutung). 6 Die Gesamtsicht in aller Kürze Wie schon 2006, steht die Steuer- und Abgabenbelastung in der Relevanz für die Wirtschaft auf den vorderen Rängen. (vgl. Tabelle 1). Dieser Standortfaktor er- hält jedoch bei der qualitativen Ausprägung die schlechteste Bewertung aller be- trachteten 52 Faktoren. Die hohe Bedeutung der Steuer- und Abgabenbelastung zeigt, dass die Unternehmen in diesem Zusammenhang zunehmend Probleme sehen. Gerade bei den Realsteuern, hier Gewerbesteuer und Grundsteuer B, ist die Belastungsschraube bereits (zu) fest

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