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@iu ffi,ofie 6et@ingenblrrg in berüeutfif2 un .gufchi&tu VON ROBERT FlGGE Mit einer Abbildung und einem Stanrmbaum Unweit Freden, bei Alfeld, im Herzen von Nie- dersachsen,um dessenAbstammung, Sippenzugehö- clersachsen,im Gau Flenithi, liegen in einsamem rigkeit und Geschichte sich die Historiker neue- Buchenwaid die bescheidenen Trtimmer cler einst stens sehr bemüht haben, lvar auch wie die Ludol- hochbertihmten W-inzenburg, Nur der Stumpf eines finger im Flenithigau begütert und baute das Klo- einst mächtigen Bergfrieds, des Beierbergs, ragt ster auf seinem Grund und Boden1. Nach Uslar- noch empor, beschattet von hohen Buchenstä-mmen Gleichen, dem ersten Geschichtsschreiberder Win- und im Sommer umwachsen von Maiglöckchenpflan- zenburg, soll dieser Ricdag auch der Gränder der zen mit roten Beeren. Sonst ist kaum noch etwas Winzenburg gewesen sein, die damals freilich nur zu sehen. Aber einst haben die Brrrg und ihre Be- ein Bau aus Wall und Pfahlwerk gewesen sein wohner im Mittelpunkt der deutsdren Geschichte könnte. Dean Steinburgen entstanden ja erst viel gestanden, uncl der Name der Grafen von Winzen- $päter in der Salierzeit, Sichere Belege für diese burg war irn-.ganzenAbendlande bekannt, r\nnahme fehlen freilich. Doch wäre es nicht un- Das Bergschloßwar im Mittelalter eine der zahl- möglich, daß Ricdag auf der späteren Winzenburg reichen Grenzburgen des Hochstifts Hildesheim, die oder auf einer ihrer Nad:barfesten gehaust hat 2. dessen Land gegen seine Feinde schützen sollten. Aus dem Dunhel der Frühzeit taucht die Burg viel- i)ie Burg war der sridwestliche Eckpfeiler dieses nrehr erst z:ur Zeit der salischen Kaiser {1024 bis Befestigungssystems.Aber der Ursprung der Veste 1125) auf, als in Deuischland riberall die gewatti- reicht doch r,yohl in die vorbischöfliche, ja vor- gen Steinbauten,die Dome am Rhein und die Bur- geschichtliche Zeit zurück. Durch die Forschungen gen auf den Bergen entstanden. Unter H e i n - von Wilhelm Barner, Alfeld, ist bewiesen, daß im rich IV. (1056 bis 1106) und Heinrich V. Bereiche der mittelalterlichen Winzenburg um das (.l106bis1125)tobte damals cler sog. Investitur- aritgermanischeQuellheiligtum am Apenteich herum streit zwischenKaisertum und Papsttumüber das eine ganze Reihe von vorgeschichtlichen Befesti- Recht zur Besetzungder Bistümer und Abteien. Bis- gungsanlagen bestanden haben, von denen eine her hatte der Kaiser dieses Rechi gehabt, Er hatte nachher die spätere Winzenburg geworden ist, Päpste, Eischöfe ein- und abgesetzt, die Synoden Heute ist die Veste sehr abgelegen. Früher aber geleitet und äberhaupt das oberste Kirchenregiment filhrten an ihr westlich und östlich zwei große Säd- geführt. Das sollte nun anders werclen, Die Kirche nordstraßen vorbei, im Westen die Straße durch und ihre Diener .Verkehrs- sollten von der weltlichen Gewalt das:Leinetal und im Osten eine zweite geiöst, damit auch von allen weltliehen Aufgaben ader über Göttingen, Northeim, Gandersheim,tam- befreit werden und nur noch ihrem geistlichenAmte $ringe, $odenburg nach Hildesheim. Und unmittel- dienen, Anstelle des Kaisers wollte der papst das bar stidlfftr der Burg tief die große Verkehrsstraße oberste I(irchenregiment frihren. Diese Bestrebun- vöm Rhein über Höxter, Greene und Gandersheim gen führten zu sehr schweren Konflikten zwischen zur EIbe und Saale,auf der die Kaufleute aus West- - staatlicher und geistlicher Gewalt, Am schärfsten europa zum Hiiidel mit den Slawen zogen. Wegen vertrat die kurialen Grundsätze Papst Gregor VII. der gtinstigen Verkehrslage der Gegend hatte cler (1073bis 1085),der die N{inderjährigkeit Hejnrichs dort begüterte Sadrenherzog Ludolf auch 856 un- des Vierten und das schwacheRegiment seiner I'dnt- weit der Burg in Gandersheim, wo sich die östliche ter Agnes benutzte, um das Kaisertum gänzlich zu Südnordstraße mit der Westoststraße schnitt, die entmachten. Das führte bekanntlich zu den Ereig- berühmte Abtei gegründet, wohl in der Lloffnung, nissen von Canossaim Jahre i077. Aber auch unter da8 dort einmal ein großer Handelsplatz entstehen clen folgenden Päpsten dauerte der Streit fort, bis könnte. Auch seine Nachfahren, die ottonischen 1122 zwischen Heinrich V. und Calixtus III. das Kaiser, haben wohl noch damit gerechnet uncl Gan- \Mormser Konkordat geschlossen wurde, das den .dersheim mit bedeutenden Handelsprivilegien aus- Auseinandersetzungen die größte Schärfe nahm. gestattet. Aber es ist anders gekommen. Der dort in diesen Kämpfen der Kaiser- und Königsgewalt um die alte St.-Gecrgs-Kircheangesiedelte Kauf- gegen die Päpste fand die Kurie bei den Sachsen, tnannswik ist ganz unbedeutend gebJieben. Gan- cieren Fürsten und Herrn, wertvolle Bundesgenos, clerilleim ist nie der große Hanclelsflatz Nieder- sen. Die Sachsenwaren unzufrieden damit, daß die *geworden. sach-seFs Die ihm vielleicht zugedachte Krone wieder an den Frankenstamm gekoramen Stelle nimmt heute Hannover ein. rvar und daß clas Herrschergeschlecht der Salier Kurz nach der Grändung Gandersheims sti.ftete ein Graf Ricdag mit seiner Gattin Imhilde das Be- t Sabine Krüger: Stuclien znr Grafschaftsverfassnng im : nediktinernonnenkloster Lamspringe, nördlich von 9. Jh, Studien und Vorarbeiten zum Hist.-Atlas Nds., I{. 1,J.1950. Gartdersheim und östlidr der lVinzenburg, Graf : v. Uslar-Gleichen: Geschichte der Grafen v, Winzen- Ricdag, einer der bedeutendsten Edelherrn in Nie- burg. I{eli:cver 1893, {Das \4'erk ist heute r.er.altet.} ,t e-uchin ihrer Heimat die Reichsmacht wieder stär- des 16.Jh. lebte, der wußte es noch. Damals war ken, alles cntfremdete Reichsgut wieder an sich das gesamtdeutsche Denken noch nicht so getrübt. bringen wollte, dabei gewiß auch oft rüclcsichtslos Neuerdings hat- alierdings Anselm Heinrichsen vorging, zur Stütze seiner Macht im Lande Burgen wieder einmal gezeigt, wie niedersächsischeAdels- anlegte und mit landfremden Ministerialen frän- geschlechter mit den großen Familien des Südens kischer oder süddeutscher Herkunft beselzte. Des- rund Südostens zusammenhingens, Auch unser Auf_ ,halb hatten sich die Sadrsen bald nach der Thron- satz wird zeigen, wie damals Niedersachsen noch besteigung jungen des Heinrichs IV, und schon vor in engster Verbindung mit der fernen Ostmark dern eigentlichen Angriff der Kirche gegen das Kö- stand, die heute gar nicht mehr zu Deutschland nigtum erhoben. Ihre Führer waren die im Nord.en gerechnet wird. Die Herkunft der Grafen von Form- cles Landes von Otto I. eingesetzten Billungerher- bach, audr Fornbach oder Vornbach, ist freilich noch zöge, die zudem noch mit Heinrichs Mentor, dem nicht garrz geklärt. Die zufällige Grenzziehung zwi_ berühmten Erzbischof Adalbert v. Bremen, in Streit schen Bayern und Osterreich, mitten durcü das lagen, und der im Süden Sachsens reich begüterte gleiche Volkstum, hat hier sicher sehr hemmend Otto von Northeim, obwohl dieser noctr 1.073von gewirkt. Man hat vermutet, daß die Formbacher cler Kaiserin-Regentin Agnes in Verkennung der von den Grafen von Wels-Lambach abstammen, die politischen Lage und der Persönlichkeit Ottos zum wi9$e1 aus dem bayerischen Herzogsgeschlechtder Herzog von Bayern erhoben war. Agilolfinger hervorgegangen sind. Anaere meinerr, daß die Formbacher In diesen Zeiten war Bischofvon Hildesheim Udo, die alten Gaugrafen des Rot_ tachgaus um Passau ein Graf von Reinhausen(1079 bis 1114).Die Rein- seien. Ihre Stammburg lag jedenfalls südlich häuser waren die Grafen des alten Leinegaus. Ihr von Passau, dort, wo heute auf dem linken, bayerisdren Stammsitz waren die Gleichen über dem Bremkertal Innufer das Barockkloster Vornbadr steht 1. Hier gründete Lrei Göttingen. lf22 starben sie aus, nachdem sie 1040 eine Vorn_ bacher Gräfin Himiltrude, vorher noch das Benediktinerkloster Reinhausen die Tochter des Grafen Heinricus dictus gegründet hatten. Im Investiturstreit hatte Bischäf Hesso, ein Klösterchen,das später eine Abtei wurde. Udo seit 1085jedenfalls immer auf Seiten des Kai- Mit der Griindung aer Ältei (1094) verfiel sers,nidrt auf päpstlicherSeite gestanden,wie viele das dort stehende Stammschloß.der Grafen und wurde pessau andere Prälaten auch. Eine Schwester Udos, die Erb- dann nördlich dav<iil auf zu als Neuburg todrter der aussterbendenFamilie, namens Mathilde, wieder aufgebaut. Die Vornbather oder Formbacher hatte einen Grafen von Formbach und Windberg ge- haben übrigens in der Nähe noch heiratet, einen Dvnasten bayerisch-österreichischer eine weitere klösterliche Siedlung geschaffen, das Augustinerkloster Herkunft, dessen Stammheimat in Niederbavern Suben. Stifterin war die Schwe_ ster der Himiltrude und Oberösterreictr lag. Dieses paar wurde Stamm_ namens Tuta. Dort reiht sictr auch eltern der Graf en von Winzenburg. sonst Kloster an Kloster, das hoctrberühmte Reichersberg, Lambach und das sctlon genannte Das deutsche Volk - von Berufshistorikern ab_ I(remsmünster, Aber man hat hier nictrt wie in gesehen - pflegt namentlich seit der Bismarckschen Niedersachsen alles verfallen lassen, sondern nach Reichsgründung deutsche Geschichte jedem nur noch in_ Sturm vieles im jeweiligen Zeitstil wieder nerhalb der damaligen Re,ichsgrenzen zu suchen. aufgebaut, so daß das meiste heute in dem wunder_ Aber das.gibt vielfach ein ganz schiefes vollen Bild. von bayerisch-österreictrischen Baroclc. auf uns unseres Volkes Vergangenheit. Ein großer Teil der gekommen ist. poiitisehenund,kulturellen Ereignisse d"r deutschen Der Vater des Heinrich Hesso, der. Graf Thimo I., Geschichteha&in sich außerhalb der späteren Gren- hatte zahlreiche Kinder, die das zen,Klsindeutschlands Haus der Form- abgespielt, in Osterreich

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