FASZINATION FREIÄMTER GESCHICHTE 60 + Berikon Rudolfstetten-Friedlisberg Widen Montag, 6.11.2017 Urs Pilgrim Inhalt der Präsentation TEIL A • Faszination Geschichte • Die Freiämter Geschichte von 1415 bis 1841 Im Schicksalsjahr 1415 beginnt der Sonderfall Freiamt! TEIL B (fakultativ) • Die Entstehung der Freiämter Landschaft während der Eiszeiten • Kelten, Römer und Alemannen im Gebiet des heutigen Freiamts • Der Aufstieg von Grafengeschlechter im Aargau: Lenzburger, Zähringer, Kyburger und Habsburger TEIL C (fakultativ) • Der Aargau und das Freiamt im 20. und 21. Jahrhundert Faszination Geschichte Woher kommen wir? wohin gehen wir? → Verständnis für die Gegenwart → Lernen aus der Geschichte → Verbundenheit, Identität → erfolgreiche Gestaltung der Zukunft . Faszination Geschichte «Wer in die Zukunft sehen will, muss in die Vergangenheit schauen!» Konfuzius 551 - 479 v.Chr. Chinesischer Philosoph . Zeitachse der Geschichte . I I I I I Habsburgerreich um 1415 Herrschaft von Friedrich IV. Die Habsburger waren um 1415 Herzöge und Grafen von 1308 bis 1438 keine Könige und Kaiser Das Hauptinteresse galt den Gebieten östlich der Eidgenossenschaft! Quelle: Christophe Seiler, Andreas Steigmeier Geschichte des Aargaus Freiämter Städte um 1415 Quelle: Christophe Seiler, Andreas Steigmeier Geschichte des Aargaus Quelle: Christophe Seiler, Andreas Steigmeier Geschichte des Aargaus Die Dörfer am Mutschellen Berikon : • Name: Berchein , Berkein , Berken Berekhen (Berg-Heim) • 1153 Erste Erwähnung, Galgen beim Mattenhof. Grundbesitze Klöster Muri, Frauental, Engelberg • 1374 Bremgarten kauft niedere Gerichtsbarkeit (Bann und Zwing von Habsburgern) Rudolfstetten : • Name: Stätte des Rudolfs / Sage: Rudolf I. von Habsburg gab einem Priester sein Pferd, um die Reppisch zu überqueren. • 1190 Rudolfstetin erwähnt in Urbar von Engelberg Widen • Name: Weide (Baum) (oder Weide: Grasland?) • 11. Jh«Wida» Habsburgerreich um 1415 Herrschaft von Friedrich IV. Vertretung durch Vögte Die Habsburger waren um 1415 Herzöge und Grafen von 1308 bis 1438 keine Könige und Kaiser Das Hauptinteresse galt den Gebieten östlich der Eidgenossenschaft! Quelle: Christophe Seiler, Andreas Steigmeier Geschichte des Aargaus Gessler von Wiggwil / Meienberg Ulrich I. (1224 Wiggwil – 1289 bei Küsnacht) I Heinrich I. I Johann ( Ɨ 1315 bei Morgarten) I Heinrich II. (um 1316 – 1323) I Ulrich II. (1334,1359) I Heinrich III. (1372, Ɨ um 1404) /\ Herrmann Wilhelm - + Gessler von Wiggwil / Meienberg Gerichtsbarkeit Hohe Gerichtsbarkeit beim Landesherrn • Galgen beim «Mattenhof», Berikon • Galgen im «Galgenholz», Muri • Galgen in der «Ebni», Bremgarten Niedere Gerichtsbarkeit beim Grund- und Leibherrn • Habsburger • Ministerialadlige • Kloster Muri • Kloster Engelberg • andere Klöster Die Kirchenspaltung 1378 – 1417 Zwei Päpste ab 1378, drei ab 1410 «Der Italiener» «Der Franzose» «Der Pisaner» Gregor XII. Benedikt XIII. Johannes XXIII. Jeder Papst exkommunizierte die Anhänger der beiden anderen Päpste: → ALLE CHRISTEN EXKOMMUNIZIERT! König Sigismund greift ein Haus Luxemburg Kurfürst von Brandenburg König von Ungarn und Kroatien Ab 1411 Römisch Deutscher König Ab 1433 Römisch Deutscher Kaiser Konzil von Konstanz 1414 - 1418 Chronik von Ulrich Richental Das Konzil setzt alle drei Päpste ab «Der Italiener» «Der Franzose» «Der Pisaner» Gregor XII. Benedikt XIII. Johannes XXIII. Er akzeptiert Er verweigert Er flüchtet Johannes XXXIII. flüchtet aus Konstanz / Aus der Chronik von Ulrich Richental Fluchthelfer Friedrich IV. von Tirol 1382 - 1439 • Graf von Tirol • Regent in den «Vorlanden»: Habsburgerbesitze in der heutigen Schweiz, im Elsass und in Vorarlberg Konflikt zwischen König Sigismund und Friedrich von Tirol • Interessenskonflikte in Oberitalien • Interessenskonflikte wegen Reichspfand → Fluchthilfe für Papst Johannes XXIII. als willkommener Anlass zur Massregelung Reichskrieg von König Sigismund gegen Friedrich IV. von Tirol 1415 Urkunde vom 30.3.1415 Chronik von Ulrich Richental Der Feldzug von 1415 Brachten uns die eidgenössischen Eroberer Freiheit und Demokratie? Freiheit : Nein! Die Bevölkerung in den eroberten Gebieten blieben bis 1798 Untertanen. Untertanen waren auch die Landbevölkerung der Stadtstände ZH, BE, LU, ZG. Demokratie : Nein! Beschränkte Mitbestimmungsrechte bestanden für Landeigentümer in UR, SZ, OW, NW. In den Stadtständen ZH, BE, LU, ZG lag die Macht bei den «regimentsfähigen» Patrizierfamilien. Die nachmaligen Freien Ämter 1415 – 1425 LU beansprucht • Villmergen Streit! • Richensee • Meienberg • Michelsamt Beromünster Sursee Quelle: J.J. Siegrist Bern vermittelt Die nachmaligen Freien Ämter 1425 WICHTIG: Der Streit ums Freiamt LU teilt zwang die Eidgenossen • Villmergen zum Gespräch! • Richensee • Meienberg → Der eidgenössische Geist entstand im Aargau! LU behält Michelsamt - Beromünster - Sursee Quelle: J.J. Siegrist Die 13 nachmaligen Freien Ämter 1425 Gebildet aus den 13 verschiedenen Untervogteien Nicht dabei: Bremgarten: 1415 reichsfrei, Sonderstellung Merenschwand 1394 Ausburger von Luzern Rudolfstetten, Widen, Berikon nach 1415 Rudolfstetten → Amt Dietikon, Grafschaft Baden Widen → Amt Rohrdorf , Grafschaft Baden Berikon 1374 – 1798 • Untervogtei von Bremgarten • Landesherrschaft ab 1471 Unterberikon → Grafschaft Baden Oberberikon → Kelleramt, «Freiamt» Affoltern unter der Herrschaft der Stadt Zürich Name Freiamt • Bis 1415 keine Verwaltungseinheit / geografisch Wagental, Waggental (Wagenrain, Seiten- moräne des Reussgletschers) und Reusstal • Ab 1436 «die Ämter im Ergöw» oder «gemeine Ämter im Ergöw», «Ämter im Wagental» • 16. Jhdt «Freie Ämter». Niedergerichtlich voneinander unabhängig, nach mittelalterlicher Sprechweise «frei». Die Bewohner waren bis 1798 Untertanen, sie waren nicht frei! Sonderfall Freiamt • Hauptstreitobjekt nach 1415 → gemeinsame Aufgabe für Eidgenossen → eidgenössische Identität! • Die Vögte Gessler waren Freiämter! • Obrigkeitliche Kontrolle gering / Verwaltung schwierig / Kriminalität hoch! 13 Untervögte mit 13 verschiedenen Niedergerichtsordnungen Vögte nur selten in der Gegend Vögte residierten in ZH,LU,ZG,SZ,UW,GL! Sonderfall Freiamt • Starke Stellung des Klosters Muri und des Abts Als Grundherr Als Gerichtsherr Als Almosenspender Bettler und Verwahrloste als Landplage → hohe Kriminalität Sonderfall Freiamt Die Rechtsunsicherheit wegen der 13 verschiedenen Niedergerichtsordnungen und der seltenen Präsenz der Vögte förderte • Die Eigenverantwortlichkeit der Bevölkerung • Das genossenschaftliche Element • Beschränktes Mitspracherecht bei der Wahl von Untervögten, Ammännern und Gerichtsbeamten → selbstbewusste und stolze Untertanen! Sonderfall Freiamt Kloster pflegte auch nach 1415 Beziehungen zu den Habsburgern: • Habsburger Scheibenstiftungen 1562, 1580 • 1651 «Origo et Genealogia glorissimorum comitum de Habsburg monasterii Murensis ordinis Sancti Benedicti fundatorum» von Abt Dominicus Tschudi • Fürstabtwürde 1701 • 1702 Öffnung der Stiftergräber • 1717 Kloster schenkt 10’000 Gulden an Kaiser Karl VI • 1723 Kaiser Karl schenkt Fürstabt Placidus ein Pektorale (Brustkreuz) • Kontakte 1801, 1841, 1845 • 1971 jüngste Grablege, seither besuchen Habsburger alljährlich Muri Die Sonderstellung von Bremgarten . 1238 Stadtrecht von Rudolf IV. von Habsburg 1379 Hohe Gerichtsbarkeit Frühling 1415 Reichsfreiheit, Sonderstellung 24. April 1415 Übergabe von Bremgarten Übergabe der Ämter Muri und Hermetschwil 1443 Angebot, eigener. eidgen. Stand ( → Kanton) zu werden 1555 Schultheiss Bernhard Mutschlin wird Landvogt 1415: Die Folgen für den Aargau Ausbildung der vier Regionen, die noch heute bedeutend sind: Quelle: Chrstophe Seiler Andreas Steigmeier 1415: Die Folgen für die Schweiz Entwicklung des gemeineidgenössischen Geistes → Eidgenössische Identität! Der eidgenössisch Geist und das Zusammengehörigkeitsgefühl Quelle: Chrstophe Seiler entstanden nicht 1291 auf dem Rütli, sondern nach 1415 an den Andreas Steigmeier Tagsatzungen von Baden! Das Juliusbanner von 1512 «Juliusbanner» als Anerkennung für den Sieg von Pavia 1512 Papst Julius II. Kardinal Matthäus Schiner Feldzug gegen Ludwig XII. rekrutiert 20’000 Schweizer Die Reformation im Freiamt • 1504 Pfarrer Heinrich Bullinger senior lebt im Konkubinat mit Anna Wiederkehr. Sein Sohn Heinrich studiert Theologie • 1529 Predigt von Heinrich Bullinger iunior → Bremgarten wird reformiert. • 1531 nach 2. Kappeler Krieg, Sieg der Katholiken → Bremgarten wird wieder katholisch → Heinrich Bullinger iunior übernimmt die Nachfolge von Huldrych Zwingli. Er wird ein erfolgreicher Reformator in Zürich. Religiöse Unsicherheit im Freiamt je nach Vogt! Die Reformation prägte den Aargau Die verschiedenen Wege der vier Regionen nach der Reformation 1527 und nach dem katholischen Sieg bei Kappel 1531 Berner Aargau reformiert Fricktal katholisch Gemeine Herrschaft katholisch da 5/8 Vogteistände katholisch Erster Villmerger Krieg 1656 Ursache : Vormachtstellung der 5 Katholischen Orte, Goldener Bund von 1586 Gescheitertes Bundesprojekt von 1655 (Bürgermeister Joh. Heinr. Waser, ZH) Auslöser : Hinrichtung von vier «Nikodemiten» (Scheinkatholiken) in Arth Bestände : Berner 9’800 Mann, 600 † / Luzerner, Zuger, Freiämter 5’000 Mann, 200 † Ausgang : Sieg der Katholiken Zweiter Villmerger Krieg 1712 Ursache : Gegenreformation im Toggenburg durch den St. Galler Fürstabt, Fronddienst für die Rickenstrasse → direkte Verbindung zwischen Toggenburg und katholischen Ständen Auslöser : Wattwiler Landsgemeindebeschluss: Autonome Landesverwaltung im Toggenburg Bestände : Berner und Zürcher 10’000, 1’000 † / UR,
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