Stadt Großschirma Bebauungsplan „Sondergebiet Solarpark Nordstraße“ Siebenlehn Begründung / Erläuterungen zur Grünordnung / Umweltbericht Planungsstand: Oktober 2019 1 Inhaltsverzeichnis 1. Veranlassung ........................................................................ 2 2. Verfahrensrechtliche/planungsrechtliche Erläuterungen ............. 2 3. Lage des Plangebietes und Geltungsbereich ………………......... 4 4. Städtebauliches Konzept/Festsetzungen ………………..….…….. 6 5. Erschließung ........................................................................ 9 6. Erläuterungen zur Grünordnung ……………………………………… 10 Umweltbericht Anlage: Potentialabschätzung Fauna, 22.10.2019 [Landschaftsökologie Moritz, 01731 Kreischa] _____________________________________________________________________________________________________ Stadt Großschirma, Lks. Mittelsachsen - Bebauungsplan „Sondergebiet Solarpark Nordstraße“ Siebenlehn Planungsbüro Bothe / Landschaftsarchitektur-Büro Grohmann 2 1. Veranlassung Auf Antrag des Grundstückseigentümers der betreffenden Grundstücke zwischen Nordstraße und Autobahn A 4, der bereits eine gewerbliche Nutzung auf dem östlich des Geltungsbereiches gelegenen Flurstück 553/2 betreibt, hat sich die Stadt Großschirma mit den städtebaulichen Entwicklungsmöglichkeiten des Plangebietes auseinandergesetzt. Im Rahmen des Aufstellungsverfahrens des Flächennutzungsplanes hat man sich dazu verständigt, dass der gegenwärtig landwirtschaftlich genutzte Baubeschränkungsbereich der Autobahn im Norden von Großschirma aufgrund seiner Lage dazu geeignet ist, eine Nutzung als Standort für Freiflächen-Photovoltaikanlagen aufzunehmen. Aus diesem Grund sind die betreffenden Flächen im Vorentwurf des Flächennutzungsplanes als geplantes Sondergebiet „Photovoltaikanlagen“ ausgewiesen worden. Die Stadt Großschirma hat darauf hin am 20.05.2019 den Aufstellungsbeschluss zur Ausarbeitung eines entsprechenden Bebauungsplanes mit dem Titel: „Sondergebiet Solarpark Nordstraße“ Siebenlehn gefasst. Die planerische Zielstellung des Bebauungsplanes ist die Herstellung des Baurechts für die Errichtung einer Photovoltaikfreiflächenanlage auf den Flurstücken 550/1, 551/1 und 552/1. Das Aufstellungsverfahren für den Bebauungsplan ist nach den Vorschriften des Baugesetzbuches im Vollverfahren durchzuführen. Auf der ca. 0,8 ha großen Fläche sollen in mehreren Reihen mit entsprechenden Unterkonstruktionen Photovoltaikmodule mit Ausrichtung nach Süden aufgestellt werden. Dazu wird ein entsprechender Pachtvertrag mit dem Grundstückseigentümer und dem Betreiber des Solarparkes abgeschlossen. 2. Verfahrensrechtliche/planungsrechtliche Erläuterungen Nach den Vorschriften des Baugesetzbuches § 8 Abs. 2 BauGB sind Bebauungspläne aus dem Flächennutzungsplan zu entwickeln. Da die Stadt Großschirma gegenwärtig noch nicht über einen wirksamen Flächennutzungs- plan verfügt, das Planverfahren für die Aufstellung des Flächennutzungsplanes jedoch schon läuft, kann gemäß § 8 Abs. 3 BauGB von einem Parallelverfahren bei der Aufstellung der Bauleitpläne ausgegangen werden. _____________________________________________________________________________________________________ Stadt Großschirma, Lks. Mittelsachsen - Bebauungsplan „Sondergebiet Solarpark Nordstraße“ Siebenlehn Planungsbüro Bothe / Landschaftsarchitektur-Büro Grohmann 3 Der vorliegende Bebauungsplan kann somit vor dem Flächennutzungsplan bekannt gemacht werden, weil nach dem Stand der Planungsarbeiten anzunehmen ist, dass der Bebauungsplan aus den künftigen Darstellungen des Flächennutzungsplanes entwickelt sein wird. Lage im Landschaftsschutzgebiet Die zu überplanende Fläche befindet sich nach gegenwärtiger Abgrenzung des Landschaftsschutzgebietes „Grabentour“. Die Abgrenzung dieses Landschaftsschutzgebietes ist bereits mit einer Verordnung vom 12.07.1968 vorgenommen worden. Diese wurde zuletzt lokal geändert durch Verordnung des Landkreises Freiberg vom 01.06.2004. Eine Neuabgrenzung gemäß den aktuell gültigen Rechtsvorschriften, bei denen die im Zusammenhang bebauten Ortslagen per Gesetz aus dem Schutzstatus des LSG herausgenommen worden sind, liegt für dieses Landschaftsschutzgebiet nicht vor. Dementsprechend ist in der Darstellung des Flächennutzungsplan-Vorentwurfes eine Grenze sichtbar, die weite Teile der bestehenden Ortslage von Siebenlehn im LSG darstellt. Im Ergebnis der frühzeitigen Beteiligung gemäß § 4 Abs. 1 BauGB wurde mit der zuständigen Naturschutzbehörde das notwendige Verfahren abgestimmt. Auf Antrag der Stadt Großschirma ist durch das Landratsamt Mittelsachsen die Absicht erklärt worden, eine Verordnung zur Ausgliederung der Flurstücke des Plangebietes „Sondergebiet Solarpark Nordstraße“ aus dem LSG „Grabentour“ im Landkreis Mittelsachsen zu erlassen. Ziel der Ausgliederungsverordnung ist es, die Genehmigungsfähigkeit der Städtebaulichen Satzung herzustellen. Mittlerweile liegt dafür ein entsprechender Verordnungsentwurf vor, so dass im Rahmen des förmlichen Verfahrens für den Bebauungsplan gleichzeitig das Verfahren gemäß § 20 Abs. 4 i. V. m. § 20 Abs. 1 SächsNatSchG durchgeführt und damit die notwendige Anhörung zur Ausgliederung der entsprechenden Flächen aus dem LSG gleichzeitig mit der Anhörung zum Bebauungsplan abgeschlossen werden kann. _____________________________________________________________________________________________________ Stadt Großschirma, Lks. Mittelsachsen - Bebauungsplan „Sondergebiet Solarpark Nordstraße“ Siebenlehn Planungsbüro Bothe / Landschaftsarchitektur-Büro Grohmann 4 3. Lage des Plangebietes und Geltungsbereich Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes beinhaltet die Flurstücke 550/1, 551/1 und 552/1 der Gemarkung Siebenlehn mit einer Gesamtfläche von ca. 0,8 ha. Das Plangebiet befindet sich im Baubeschränkungsbereich der Autobahn A 4 zwischen Nordstraße und Autobahn an der nordöstlichen Grenze der Ortslage Siebenlehn. Übersichtsplan zur Lage des Plangebietes _____________________________________________________________________________________________________ Stadt Großschirma, Lks. Mittelsachsen - Bebauungsplan „Sondergebiet Solarpark Nordstraße“ Siebenlehn Planungsbüro Bothe / Landschaftsarchitektur-Büro Grohmann 5 Ausschnitt aus dem Vorentwurf zum Flächennutzungsplan vom April 2019 _____________________________________________________________________________________________________ Stadt Großschirma, Lks. Mittelsachsen - Bebauungsplan „Sondergebiet Solarpark Nordstraße“ Siebenlehn Planungsbüro Bothe / Landschaftsarchitektur-Büro Grohmann 6 4. Städtebauliches Konzept/Festsetzungen Die mit den planungsrechtlichen Festsetzungen festgeschriebene städtebauliche Ordnung orientiert sich logischerweise in erster Linie an den konkreten funktionalen Erfordernissen für die geplante Errichtung einer Photovoltaik-Freiflächenanlage. Die Abgrenzung des Plangebietes ergibt sich aus den Grundstücksgrenzen der für diese Nutzung vorgesehenen Flurstücke. Südlich des Plangebietes verläuft die vorhandene Nordstraße, die als Erschließungsstraße für die geplante Nutzung in der bestehenden Form ausreichend ist. Die geplanten Zufahrten zum Solarpark werden mit entsprechenden Planzeichen festgesetzt. Als zulässige Nutzungsart ergibt sich für die Umsetzung der Planungsziele die Festsetzung eines Sondergebietes gemäß § 11 BauNVO. Dazu ist eine Spezifizierung der auf dieser Fläche zu errichtenden baulichen Anlagen vorgenommen worden (Photovoltaikanlage). Auf der als Baufeld definierten Fläche werden Photovoltaikmodule nebst Unterkonstruktion sowie Nebenanlagen/Gebäude für elektrische und sonstige Betriebseinrichtungen errichtet. Die festgesetzte Grundflächenzahl von 0,8 und das festgesetzte Baufeld setzen den Rahmen für das zulässige Maß der baulichen Nutzung und die überbaubare Grundstücksfläche. Ergänzt wird die Festsetzung zum Maß der baulichen Nutzung durch die Festsetzung einer maximalen Höhe baulicher Anlagen auf 6,0 m über der vorhandenen gewachsenen Geländeoberfläche. Diese Festsetzung soll sicherstellen, dass für alle Photovoltaikmodule eine grundsätzliche Höhenbegrenzung eingehalten wird. Als Bezugspunkt für die Höhenfestsetzung ist aufgrund der bestehenden Geländeverhältnisse die jeweilige gewachsene Geländeoberfläche im Bereich des Anlagensegmentes als sinnvollste Festsetzungsgrundlage anzusehen. Die festgesetzte maximale Höhe von 6,0 m entspricht den Erfahrungswerten vergleichbarer Freiflächenanlagen. Die festgesetzte Grundflächenzahl von 0,8 für das Sondergebiet wird aller voraussicht nach real nicht erreicht wird. Hinsichtlich des Gesamtversiegelungsgrades des Sondergebietes wird auf spezifisch anlagenbedingte Projektwirkungen zur tatsächlichen Bodenversiegelung verwiesen. _____________________________________________________________________________________________________ Stadt Großschirma, Lks. Mittelsachsen - Bebauungsplan „Sondergebiet Solarpark Nordstraße“ Siebenlehn Planungsbüro Bothe / Landschaftsarchitektur-Büro Grohmann 7 Ursächlich dafür ist die schräge Aufständerung der Photovoltaikmodule. Allein maßgebend für die Ermittlung der Grundfläche der Photovoltaikanlage ist die senkrechte Projektion der äußeren Abmessungen der Modultische. Eine Errichtung baulicher Anlagen ist allein in dem Bereich möglich, der sich durch die Abstandsforderungen der verkehrsrechtlichen Vorschriften für die Bundesautobahn ergibt. Der entsprechende Baubeschränkungsbereich von 100 m – gemessen vom Fahrbahnrand der Autobahn A 4 – und die Bauverbotszone von 40 m – ebenfalls gemessen vom Fahrbahnrand der A 4 – wurden in die Planzeichnung des Bebauungsplanes entsprechend nachrichtlich
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