Nr. 9 04. März 2021 Haushaltsplan 2021 einstimmig beschlossen Gemeinderat stimmt einstimmig der Haushaltsplanung zu. Hohe Investitionsrate für stä- tische Infrastruktur vorgesehen. Geld fließt in neue Bauplätze, Anbaumaßnahmen an Kindergarten und Schulen, in Digitalisierung, Breitband, sonstige Infrastruktur und in die neue Stadt- und Kulturhalle. Ein hohes Investitionsprogramm in den Jahren 2021/2022 prägt den stätischen Finanz- plan. Bewusst investiert das Laucherttalstädtchen in sein kommunales Anlagevermögen in vielen öffentlichen Bereichen. Bereits in der Januarsitzung des Gemeinderates hatte die Verwaltung den Entwurf des Haushalt - planes 2021 vorgelegt. Der Fachbeamter für das Finanzwesen Siegfried Hagg hatte die finan - ziellen Rahmenbedingungen ausführlich vorgestellt. Die Gemeinderatsfraktionen hatten dann bis zur Beratung im Gemeinderat am 23. Februar gut einen Monat Zeit, den Planentwurf im Detail intern vorzu beraten und zu bewerten. In der letzten Gemeinderatssitzung haben die 3 Fraktionssprecher jeweils umfangreiche Stellungnahmen abgegeben und ihre Positionen bekräf - tigt, bevor das umfassende Planwerk schließlich unverändert einstimmig beschlossen wurde. Im Haushaltsjahr 2021 ist Coronamäßig auf der Einnahmenseite der Stadt mit deutlichen Rück - gängen, sowohl beim Aufkommen aus der Gewerbesteuer, als auch der Einkommenssteuer und den Zuweisungen aus dem Finanzausgleich zu rechnen. Die Mehrerlöse durch die im vergangenen Jahr beschlossene Anpassung der Grundsteuer- und Gewerbesteuerhebesätze, sowie die tatsäch - lich auch geringeren Kreis- und Finanzausgleichumlagen aus Landkreis und Land können dies nur zum Teil ausgleichen. Die Überschüsse aus den kommenden Steuereinnahmen nach Abzug der Umlagen liegt in 2021 deutlich unterhalb der bislang erwarteten Entwicklung. Dennoch be - kräftigen die Gemeinderäte den Willen der Stadt die Vielzahl von bereits seit längerem beschlos - sen und teilweise schon in ersten Umsetzungsschritten befindlichen Projekten nicht zu stoppen 337 Seiten dick ist der vor wenigen Tagen vom Gemein - oder zu verschieben. Das ist in der Krise und auch für die Zeit danach ein wichtiges Zeichen für derat einstimmig verabschiedete Haushaltsplan 2021 der das lokale und regionale Handwerk und unsere Dienstleister und damit für die Sicherung der Ar - Stadt beitsplätze wichtig. Unter Berücksichtigung der Personalkostensteigerungen, insbesondere verursacht durch Tarifsteigerungen der rund 220 städtischen Mitar - beiter und einer deutlich ver - besserten Vergütung im Bereich der Mitarbeiterschaft im Sozial- und Erziehungs - dienst in den städtischen Kin - dergärten, sowie der ebenfalls leicht ansteigenden Abschrei - bungen, verbleibt im Planjahr 2021 voraussichtlich ein ne - gatives, ordentliches Ergebnis mit -702.971 €. Aus der an - stehenden Veräußerung von städtischen Grundstücken in Neubaugebieten erwartet die Verwaltung allerdings außer - ordentliche Erträge in Höhe von 350.000 €. Damit reduziert sich das veranschlagte Gesamtergebnis auf voraussichtlich -352.971 €. Der Zahlungsmittelüberschuss aus dem Ergebnis - haushalt, vergleichbar mit der früheren Zuführung vom Verwaltungshaushalt an den Vermögenshaushalt in der kameralen Buchführung, ist mit gut 800.000 € auf einem geringen Niveau. Diesen Betrag kann die Gemeinde nach Abzug der ordentlichen Darlehenstilgungen als sogenannte „Nettoinvestitionsfinan - zierungsmittel“, quasi als Eigenmittel zur Finanzierung der Investitionen, beitragen. (Fortsetzung S. 2) 2 AMTSBLATT DER STADT GAMMERTINGEN - Nr. 9 vom 04. März 2021 Hohes Investitionspaket geplant 12. Für ein noch zu erstellendes Abwassersickerbecken in Kettenacker sind nochmals 50.000 € nachzufinanzieren. Dort sind die Aufträge bereits Tatsächlich summieren sich die investiven Ausgaben der Stadt im Planjahr vergeben. 2021 auf über 9 Mio. €. An wesentlichen Investitionen sind vorgesehen: 13. Die Erweiterung von zwei Fällmittel-Dosierstationen auf der Klär- 1. Ersatzbeschaffungen EDV im Rathaus mi 20.000 €. anlage ist mit 60.000 € veranschlagt. Die Gemeinde Neufra beteiligt 2. Erwerb von Grundstücken als Bauvorratsland mit 350.000 €. sich hier mit 24,6 % an den Kosten. Gleichzeitig rechnet die Verwaltung mit Erlösen aus der Veräußerung 14. Der Straßenendausbau im Wohnbaugebiet „Inneren Grund II“, Bau- von Grundstücken in Höhe von 850.000 €, aufgrund der sehr hohen ak - abschnitt 1 im Stadtteil Bronnen wird voraussichtlich 200.000 € an Stra - tuellen Nachfrage nach Baugrundstücken in allen Stadtteilen. ßenbaukosten verursachen. Die Refinanzierung erfolgte bereits im 3. Für die städtischen Förderprogramme (Familienförderprogramm, Revi - Zusammenhang mit der Veräußerung der Baugrundstücke über die Ab - talisierung Innerortslagen und Stadtsanierung) sind 80.000 € veranschlagt. lösung des Erschließungsbeitrages, den die Bauherren im Voraus bereits 4. Die Neuanlage eines Urnengräberfeldes, die Neugestaltung der gezahlt haben. Wege, die Erweite- 15. Vorbereitende Planungskosten sind für verschiedene zukünftige Stra- rung der Urnenwand ßenbauprojekte, sowie für Kanal- und Wasserleitungsmaßnahmen ver - auf dem Friedhof in anschlagt. Hierzu zählt die weitere abzuschließende Planung im Bereich Gammertingen ist mit der „Europastraße“, des „kleinen Schlossplatzes“, der beiden weiteren 730.000 € veran - Neubaugebiet „Unter Raite IV“ und „Ober Bol“ in der Kernstadt, sowie schlagt. Die Refinanzie - des Neubaugebietes „Strassäcker“ im Stadtteil Harthausen, sowie die rung erfolgt nur neue Straßenverbindung „Mühlburren“. langfristig über Gebüh - 16. Für die Finanzierung des barrierefreien Umbaus des zentralen Omni- ren. Zuschüsse sind für busbahnhofes wurden die Aufträge bereits vergeben. In Folge dessen dieses Projekt nicht zu ist noch eine Nachfinanzierung mit 50.000 € veranschlagt und notwen - erwarten. dig. 5. Der Digitalpakt Schule wird in Gammertingen aktuell umgesetzt. Dieses 17. Das größte Projekt im Haushalt ist der Neubau einer Stadt- und Kul- ist mit einem Zuschuss des Bundes in Höhe von 479.200 € veranschlagt. turhalle mit Gesamtkosten verteilt auf die Jahre 2019 – 2023 in Höhe Dem stehen Aufwendungen bei allen städtischen Schulen, sowohl inves - von 11,6 Mio. €. Im Haushalt 2021 sind insgesamt 2,5 Mio. € für die tiv, als auch ergebniswirksam gegenüber. Die Stadt als Schulträger muss Ausführung der ersten Baugewerke vorgesehen. Gleichzeitig können Zu - zusätzlich 20 % an Eigenmittel aufbringen. So dass in die Digitalisierung schüsse aus der Stadtsanierung mit 400.000 € eingeplant werden. Au - rund 600.000 € in diesem Jahr investiert wird. ßerdem soll das vor- 6. Die grundlegende energetische Sanierung des Gebäudes 5 der Lau- handene Vermögen aus cherttalschule ist mit 6,1 Mio. € veranschlagt, davon stehen alleine 1,8 der Erbschaft Michael Mio. € im Haushalt 2021. Die Maßnahmenfinanzierung verteilt sich auf Ott im Laufe des Jahres die Jahre 2020 – 2022. Rund 40 % der Kosten sind durch Zuschüsse des 2021 mit aktuell Bundes und des Landes gedeckt, der Rest muss über Eigenmittel oder 516.000 € verwendet Kredite finanziert werden. Diese Maßnahme muss allerdings bis kom - werden. Außerdem ist mendes Jahr 2022 abgeschlossen sein, ansonsten verfallen die Zu - die Aufnahme eines schüsse. sehr zinsgünstigen Dar - 7. Die Erweiterung des Kindergartens „St. Michael“ verursacht Gesamt - lehens bei der Kfw in kosten in Höhe von 1,765 Mio. €, verteilt auf die Jahre 2021 und 2022. Höhe von 1,5 Millionen In diesem Jahr 2021 sind 900.000 € veranschlagt. Zuschüsse beim Bund Euro vorgesehen. für die Kinderbetreuungsfinanzierung in Höhe von 270.000 € sind bereits Insgesamt summieren sich die Investitionen für Baumaßnahmen im Plan - bewilligt, beim Land aus dem Ausgleichsstock mit 300.000 € sind be - jahr 2021 auf 9,256 Mio. €. Davon entfallen rund 5,2 Mio. € auf den Hoch - antragt. Problematisch bau und 4 Mio. € auf den Tiefbau. ist der im Förderpro - gramm vorgegebene Fertigstellungstermin, spätestens bis zum 30.06.2022. Selbst bei einer antragsgemäßen Zuschussbewilligung verbleiben 1,2 Mio. € an Eigenmitteln der Stadt. 8. Weitere 30.000 € sind für eine PV-Anlagennutzung zur Eigenstrom- gewinnung auf einem Gebäude eines der städtischen Kindergärten vor - gesehen. 9. Die Erschließung des Neubaugebietes „Kohlhalde IV“ in der Kernstadt mit 25 Baugrundstücken wird verteilt auf die Produkte Wasserversor - gung, Abwasserbeseitigung und Straßenbau mit Investitionen in Höhe Zur Finanzierung der Investitionen ist neben den städtischen Eigenmitteln, von 985.000 €. Aus Beiträgen und Kostensätzen können 827.000 € an Zuschüssen, der Verwendung der Erbschaft Ott, sowie von Beiträgen und Erlösen gleichzeitig erwartet werden. Die Finanzierung des Differenzbe - Grundstückerlösen, noch eine Kreditaufnahme in Höhe von 4,8 Mio. € er - trages erfolgt entweder langfristig über Abschreibungen bzw. Wasser- forderlich. Die Gesamtverschuldung erhöht sich nach über 10 Jahren dadurch und Abwassergebühren oder alternativ über einen Zuschlag auf den bis Jahresende 2021 auf 8,46 Mio. €. Aufgrund des mit den Investitionen al - Grundstücksverkaufspreis. lerdings geschaffenen Anlagevermögens, ist diese Neuverschuldung durch - 10. Die Erschließung des Neubaugebietes „Hettinger Weg III“ in Feld- aus zu rechtfertigen. Im Übrigen summiert sich das städtische hausen mit 26 Baugrundstücken ist mit 1,769 Mio. € veranschlagt. An Anlagevermögen allein im Bereich der städtischen Abwasserbeseitigung auf Beiträgen sind 790.000 € eingeplant. Ähnlich wie beim Baugebiet „Kohl - ca. 10 Mio. €. Bei einer Auslagerung in einen Eigenbetrieb, wie viele Kom - halde“
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