Vertrauen / NR.AUGUST'15 06 SCHWARZEBURGER DAS MAGAZIN ALS DAS WASSER KAM 30 JAHRE NACH DEM HOCHWASSER IDEENBÜRO KINDER HELFEN KINDERN NERVENKITZEL MIT PANORAMA «TROTTITOUREN» IM NATURPARK GANTRISCH sympathisch anders Tel. 031 734 20 20 www.bankgantrisch.ch 00 Ins Vertrauen 210x297-4fr.indd 1 06.05.15 14:38 EDITORIAL INHALT LIEBE LESERINNEN, 4 LIEBE LESER 4 - 9 ALS DAS WASSER KAM... Dreissig Jahre nach dem verheerenden Unwetter von 1985 sind die Arbeiten an den Hochwasser- Wie würde sich das Hochwasser von 1985 heute abspielen, nach der Fertigstellung schutzmassnahmen in Schwarzenburg fertig der Schutzmassnahmen? Wir alle möchten ein solches Hochwasser nicht mehr er- gestellt worden. Ein Rückblick auf das Ereignis leben. Aber genau diese Frage war stets im Zentrum der Überlegungen der Hoch- und die getroffenen Massnahmen. wasserschutzkommission. Dass es vier Anläufe und dreissig Jahre brauchte, um 8 - 9 Kolumne «MOMÄNT EMAU» zu einer Lösung zu kommen, ist vielleicht Teil unserer Mentalität. Auf jeden Fall waren wir immer dankbar, dass uns in den letzten 30 Jahren kein Extremereignis 10 - 19 GEMEINDE heimgesucht hat. In Kürze kann die Baustelle vor dem Gemeindehaus geräumt werden und der Kreisel wird funktionieren. Darunter ist das letzte Stück des 10 - 11 IDEENBÜRO: KINDER HELFEN KINDERN Projektes Hochwasserschutz Schwarzenburg entstanden, die Unterquerung der Schüler/-innen der Schwarzenburger Primarschulen Bahnhofstrasse. Ein Generationenprojekt ist abgeschlossen, das die Folgen von beraten Gleichaltrige und lösen auf kreative Art kleinere und grössere «Probleme». Extremereignissen massiv reduzieren oder gar vermeiden soll. 17 Kurzmitteilungen aus dem Gemeinderat Gleichzeitig soll der neue Kreisel den Verkehr durch das Dorf verflüssigen. Ein 19 Ziel, das ebenfalls schon lange anstand. Pendler/-innen haben gelitten, Automo- 10 Bibliothek bilisten, Velofahrer/-innen und Fussgänger. Vor allem gelitten haben im letzten Jahr aber die hiesigen Gewerbebetriebe und Detaillisten – ein Teil der Kundschaft 20 - 23 KIRCHGEMEINDE blieb dem Dorf Schwarzenburg ganz einfach fern. Am Nachmittag und Abend des 20 «AM PULS DER ZEIT – IMPULS» 11. Septembers wird deshalb nicht nur der Abschluss des Hochwasserschutzpro- jektes gefeiert, sondern auch die «Wiedereröffnung» des Dorfes Schwarzenburg. 22 MISSION HOFFNUNG Detaillistenverein, KMU Schwarzenburgerland und die Gemeinde tragen zum Die Kirchgemeinde Schwarzenburg feiert das Fest bei und heissen die ganze Bevölkerung herzlich willkommen. 200-jährige Jubiläum der Basler Mission. 23 Aus dem Kirchgemeinderat Anfangs Juni fand in Albligen die 75. Ausgabe des Freundschaftstreffens der Mu- sikgesellschaften Albligen, Harmonie Schwarzenburg, Heitenried und Ueberstorf 24 - 32 BLICKPUNKTE statt – eine lange Tradition seit 1936, die sich hoffentlich noch Jahrzehnte erhalten wird – ein Farbtupfer für Albligen an einem angenehmen Wochenende. 24 - 25 NERVENKITZEL INKLUSIVE PANORAMA Die «Trottifahrten» im Naturpark Gantrisch sind 24 Die nächste Nummer des Schwarzeburgers erscheint wie bereits angekündigt im berühmt für ihre langen Abfahrten und die einmalige Aussicht. Seit diesem Jahr auch mit Oktober und danach immer im Zweimonatsrhythmus. Die Redaktions- und In- vergünstigtem Postautobillett erhältlich. serateschlüsse sind auf www.schwarzenburg.ch/magazin publiziert. 26 - 27 5 JAHRE STIFTUNG SCHLOSS SCHWARZENBURG Ein Schloss für alle – dafür setzt sich die Stiftung seit dem Kauf ein. Aber auch um Unterhalt und 26 Instandhaltung des nationalen Baudenkmals kümmert sie sich. Ruedi Flückiger 28 50 Jahre VHS 32 TELEGRAMM Impressum Vermischte Meldungen aus der Gemeinde Herausgeber Gemeinde Schwarzenburg und Ev.-ref. Kirchgemeinde Schwarzenburg Redaktion Franziska Schwarzenburg Ackermann Lektorat Elisabeth Kollbrunner Konzept und Layout Laufwerk Bern Druck sohnverlag gmbh Schwarzenburg Erscheinungsweise 6 Ausgaben pro Jahr ISSN 1663-7518 Auflage 3550. Redaktion «Schwarzeburger» · Bernstrasse 1 · 3150 Schwarzenburg · Tel. 031 734 00 13 · redaktion@ 34 Veranstaltungen schwarzenburg.ch Abonnemente Der «Schwarzeburger» wird in der Gemeinde Schwarzenburg allen Haushaltungen zugestellt. Abonnemente Inland: CHF 40.- pro Jahr Abonnemente Ausland: CHF 50.- pro Jahr (Preise für Abonnemente inkl. Versandkosten). www.schwarzenburg.ch/magazin 35 Portrait 02 03 PREMIUM-TRINKWASSER SCHWARZENBURGS HOCHWASSER Das Hochwasser vom 4. Juli 1985… «Nach einem heissen Sommertag ballt sich gegen 17 Uhr ein heftiges Gewit- ter über dem Seeberg (Schwarzsee) zu- Text Ruedi Flückiger sammen. Es ist die gewohnte Richtung der Gewitterzüge mit Westwind. Aber diesmal nähert sich eine beklemmend dunkle Wand. Es wird fast Nacht. Wenn man 60 Jahre auf dem Buckel hat, erschrickt man nicht mehr über jedes Donnern; aber diesmal wurde ei- nem angst und bang…» «Es ist Melkenszeit geworden. Meine Gedanken: Ist wohl der revidierte Ka- nal (die Kanalisierung des Bachs durch die Dorfmatte wurde kurz zuvor ab- geschlossen) in der Lage, das Wasser aufzunehmen? Der Bach füllt sich, und einige Minuten später ist die Katastro- phe da. Das ganze Gebiet wird in einen braunen, laufenden See verwandelt. Die Kulturen werden vom Morast ver- GUT DREISSIG JAHRE NACH DEM VERHEERENDEN UNWETTER wüstet. Was nicht niet- und nagelfest VOM 4. JULI 1985 SIND DIE ARBEITEN AN DEN HOCHWASSER- ist, wird mitgerissen…» SCHUTZMASSNAHMEN ENDGÜLTIG ABGESCHLOSSEN. GLEICHZEITIG IST DER KREISEL VOR DEM GEMEINDEHAUS, DER «Innert weniger Minuten wurde der DEN VERKEHR MEHR ALS EIN JAHR LANG SEHR STARK harmlose Dorfbach zu einem reissen- BEHINDERTE, GEBAUT. ZEIT FÜR EINEN RÜCKBLICK AUF den Wildwasser. Bei sämtlichen Häu- DAS PROJEKT UND SEINE AUSWIRKUNGEN. sern links und rechts des Bachs wur- den die Kellerräumlichkeiten und zum grossen Teil ebenfalls die Erdgeschosse von den Wassermassen und vom mitge- führten Geschiebe und Schlamm total verwüstet. Zahlreiche Autos wurden wie kleine Boote davongetragen. Es wa- ren bittere Stunden, welche die Bevöl- kerung von Schwarzenburg miterleben musste…» 04 05 SCHWARZENBURGS HOCHWASSER SCHWARZENBURGS HOCHWASSER …UND WAS IST DIE HOFFNUNG? Fällen reichen, die Hochwasser im Dorf zu vermeiden, wie es ellen Ingenieurkenntnissen, mehrfach berechnet, überprüft Stunden, Tage und Wochen ein für Sitzungen, Einsprache- Drei Jahrzehnte nach diesem Hochwasser, zu dem wir einige bereits in den letzten Jahren einige Male geschehen ist. Und und bereinigt. Eingeflossen sind auch die Erfahrungen all und Vertragsverhandlungen, Begehungen in Schwarzenburg Zeugenaussagen aus dem Buch «Zurückblicken und dank- im Notfall verzögert es die Wassermassen im Dorf um bis zu der Leute, die das 1985-er Hochwasser miterlebt und sich und bei anderen Projekten, Informationsabende, Diskussi- bar sein» von Jacqueline Flückiger herausgepickt haben, sind einer halben Stunde. Wertvolle Reaktionszeit für Notmass- während all der Jahre für die Hochwasserschutzkommission onen im Dorf und am Stammtisch – und sie wurden regel- die Schutzmassnahmen vollständig realisiert. Wir alle wis- nahmen. Wenn zu viel Wasser ins Becken fliesst, dann kann zur Verfügung gestellt haben. Sie alle und viele mehr haben mässig «angequatscht» von Unzufriedenen, von Leuten, die sen: Ein extremes Ereignis wie im Jahr 1985 lässt sich nicht dieses über die Dammkrone entweichen. wertvolles Wissen eingebracht. andere Ideen vertraten, nicht einverstanden waren. vermeiden, kann sich wiederholen, gleich oder anders, eine absolute Sicherheit existiert nicht. Trotzdem würde in Zu- KAPAZITÄT DES DORFBACHS KOSTEN UND KOSTENTEILER Es sind dies auch kunft hoffentlich einiges anders ablaufen als vor dreissig Jahren. Die Durchflusskapazität wurde durch die Renovation fast Die voraussichtlichen Gesamtkosten die betroffenen um das Doppelte von ca. fünf auf neun Kubikmeter pro Se- des Hochwasserschutzprojektes von Landeigentümer, kunde erhöht. Also fliesst auch hier mehr Wasser rascher und rund 6,2 Millionen Franken werden die Anwohner/ gefahrlos ab. GEFAHREN- KARTE Die Gefahrenkar- te bezeichnet als Planungsinstru- ment diejenigen Zonen und Flä- chen in einem be- -innen, die De- taillisten und Ge- werbebetriebe. Sie nahmen Umsatz- einbussen, Umwege, gesperrte oder er- AUS ERFAHRUNGEN GELERNT siedelten Gebiet, mit 41% vom Bund und mit 27% vom schwerte Zufahrten, Kundenfrust, Bau- Das Extrem-Hochwasser hat vor allem bei der Feuerwehr zu die nicht oder nur Kanton Bern unterstützt. Somit ver- geräte im eigenen Garten und weitere vielen Erkenntnissen geführt, die längstens umgesetzt sind. mit Einschrän- bleiben für die Gemeinde 32% der Kos- Einschränkungen in Kauf. Sie haben So ist im Dorf Material vorhanden (Schalttafeln, Sandsäcke, kungen bebaut und bewohnt werden dürfen. Vor der Um- ten. Zusammen mit weiteren kleineren Beiträgen wird die diese ertragen, zum grossen Teil ohne Murren. etc.), die im Notfall eingesetzt werden können. Die Alarmie- setzung der Schutzmassnahmen war fast das ganze Gebiet Gemeinde Schwarzenburg knapp zwei Millionen Franken rung ist besser vorbereitet, Baumaschinen und Zugfahrzeuge entlang des Dorfbachs rot eingefärbt, was mehr oder weniger tragen müssen, den Hauptteil verteilt auf acht Jahre – trotz Aber auch den Fachleuten von Bund und Kanton, der Bau- sind bezeichnet und können rasch abgerufen werden. dasselbe wie ein «Bauverbot» bedeutet. Dies war ja auch die allem eine tragbare Summe für ein umfassendes Schutzkonzept. verwaltung der Gemeinde und Ingenieuren, die das Projekt Fläche, die vom Hochwasser betroffen war. Heute ist diese ausgearbeitet haben; den Bauleuten, die vor allem im Dorf RÜCKHALTEBECKEN
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