DORNBIRNER SCHRIFTEN BEITRÄGE ZUR STADTKUNDE 30 Franz Kalb Auf historischen Wegen durch Dornbirn DORNBIRNER SCHRIFTEN BEITRÄGE ZUR STADTKUNDE 30 Die Schriftenreihe „Dombimer Schriften“ wird vom Stadtarchiv Dornbirn unter der Leitung von Stadtarchivar Mag. Werner Matt herausgegeben und betreut. DORNBIRNER SCHRIFTEN BEITRÄGE ZUR STADTKUNDE 30 Medieninhaber und Vertrieb: Stadt Dornbirn Stadtarchiv, Marktplatz 11, A-6850 Dornbirn Für den Inhalt der Texte sind ausschließlich die Autorinnen und Autoren verantwortlich. © Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung Vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Medieninhabers reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet werden. Die teilweise oder vollständige Wiedergabe von Texten oder Abbildungen aus dem Heft ist nur mit Genehmigung der Schriftleitung nach Genehmigung durch die Autoren gestattet. Druck: Vigl-Druck GesmbH & Co, Dornbirn ISBN: 3-901900-16-0 Dornbirn 2005 Franz Kalb Auf historischen Wegen durch Dornbirn Inhaltsverzeichnis Wolfgang Rümmele Zum Geleit 7 Werner Matt Vorwort des Herausgebers 8 Franz Kalb Vorwort des Autors 9 Der Schmalzwinkel, einstiges Niederdorf 11 Von der „Seufzerallee“ zur „Sohmplatte“ 21 Kehlen und der Dörfer Berg 31 Am Müllerbach abwärts 39 Oberdorf ist hoch gestellt 47 Das Dreigestirn am Oberdörfer Berg 55 Freundlich liegt das Hatlerdorf 63 Mühlebach: Von der „Zwingherrschaft“ zur „Republik“ 71 Rund um Kehlegg 79 Haselstauden zu Stiglingen 87 Entlang der Wälderstraße von 1817 95 Der Saum weg über die Lose 103 Abgegangene Höfe in Rickatschwende, Ammenegg und Schauner 111 Haslach: Bergwerk, Heilbad, Festplatz 119 Bagolten und die Neue Welt 127 Kühberg und Staufen 135 Ebnit vom Schanerloch aufwärts 143 Die Erschließung des Achtales 151 Am Unterlauf der Ach 159 Süns, der hinterste Dornbimer Winkel 167 Abbildungsverzeichnis 173 6 Zum Geleit Das dreißigste Heft der Dornbirner Schriften ist an und für sich ein freudiges Ereignis. Heißt das doch dreißig mal stadtgeschichtliche und stadtkundliche Beiträge. Für eine junge Stadt wie Dornbirn eine durchaus respektable Leis­ tung. Es ist aber eine besondere Freude, wenn dieses Büchlein gleichzeitig eine Hommage, eine Würdigung einer um die Stadtgeschichte verdienten Persön­ lichkeit ist. Dkfm. Franz Kalb hat seit Jahrzehnten geforscht, Vorträge gehalten und Ausstellungen organisiert. Er brachte und bringt Geschichte auf eine Art und Weise näher, die die Menschen für stadtgeschichtliche Themen begeis­ tert. Deshalb sind auch seine Publikationen so erfolgreich, seine Vorträge und Führungen so gut besucht und wächst und gedeiht der unter seiner Leitung gegründete Heimatmuseumsverein. Für die Stadtgemeinde Dornbirn waren die verschiedenen Tätigkeiten und Un­ ternehmungen des Autors von erheblicher Bedeutung. Das Wissen um die Ge­ schichte des eigenen Lebensmittelpunktes ist wichtig für das Zusammenleben, das Wohlfühlen und das soziale Engagement in einer Gemeinde. Hier liegt auch der Wert der heimatkundlichen und ehrenamtlichen Arbeit von Dkfm. Franz Kalb für unsere Gemeinschaft. Möge diese Ausgabe der Dornbirner Schriften ein Zeichen der Anerkennung und des Dankes für die Leistungen von Dkfm. Franz Kalb sein. Bürgermeister DI Wolfgang Rümmele 7 Dkfm. Franz Kalb und seine „Heimatkundliche Führungen“ Dkfm. Franz Kalb ist einer der besten Kenner der Dornbirner Geschichte. Sei­ ne Kenntnis stützt sich vor allem auf ein genaues Studium der Quellen zur Lokalgeschichte, insbesondere des Dornbirner Familienbuchs sowie der alten Codizes, Protokolle und Urkunden im Stadtarchiv Dornbirn und im Vorarl­ berger Landesarchiv. Seine Studien über die Geschichte Dornbirns umfassen die gesamte Neuzeit, neben Überblicksarbeiten finden wir viele kenntnisreiche Detailstudien. Dkfm. Franz Kalb ist auch einer der erfolgreichsten Geschichtsvermittler. Sein Buch „Dornbirn wie es früher war“ ist vergriffen und war seinerseits auf die erfolgreichen Rundfunkvorträge gegründet. Er kann auf zahlreiche Vorträge sowie von ihm geleitete Ausstellungen zurückblicken und er führte den Dom- bimer Heimatmuseumsverein auf erfolgreiche Bahnen. Dkfm. Franz Kalb war aber auch nie ein Stubenhocker, für ihn gehört Ge­ schichte dort erzählt, wo sie passiert ist. Als der Leiter des Seniorenreferats, Markus Metzler, für die heimatkundlichen Führungen unter der Leitung von Dkfm. Franz Kalb einen Kooperationspartner suchte, war das Stadtarchiv ger­ ne bereit, hier helfend mitzuwirken. Harald Rhomberg und Christian Turnier haben seitdem die Exkursionen organisatorisch begleitet, ihnen sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Seit diesem Zeitpunkt führte Dkfm. Franz Kalb jedes Jahr sechs eigens ausge­ wählte Routen, insgesamt über 75 Exkursionen, vom Schmalzwinkel bis zum hintersten Winkel Dornbirns in Süns. Die Führungen stießen auf großes Inter­ esse, die stets umfangreiche Teilnehmerschar belegt dies nachdrücklich. Leider musste dieses Jahr die beliebte Veranstaltung eingestellt werden. Aus diesem Grund ist es nur folgerichtig, die 30. Ausgabe der Dornbirner Schrif­ ten Dkfm. Franz Kalb und seinen heimatkundlichen Exkursionen zu widmen. Ihm gebührt auch Dank für die Auswahl und die teilweise Neu-Bearbeitung der Beiträge. Harald Rhomberg übernahm die redaktionelle Betreuung, Helga Platzgummer die Fotorecherchen und Arnold Weiß die Erstellung der Routen­ pläne. Mag. Werner Matt Stadtarchivar Vorwort Im Frühling 1992 hat mich der damalige Stadtrat Bruno Amann gebeten, in nachmittägigen Führungen in verschiedensten Stadt- und Gemeindeteilen das auffälligste aus der Vergangenheit, aber auch der Gegenwart den Interessierten vorzutragen. Dabei haben wir uns nicht auf Dombim allein beschränkt, denn in Veranstaltungen in Schwarzach, Wolfurt, Bregenz, Lustenau, Hohenems, Götzis, Feldkirch, Schwarzenberg und Mellau gibt es genügend Zusammenhänge, die für Dombimer besonders interessant sind. Von den etwa 75 Veranstaltungen sind hier 20 ausgewählt, die sich auf einen Großteil des Gemeindegebietes erstrecken. Die Aufsätze sind auf damalige Stichwortnotizen aufgebaut, die bei den Führungen als Grundlage dienten. Seit der jeweiligen Führung bekannt gewordene Funde oder Veröffentlichungen haben zu einigen zusätzlichen Bemerkungen veranlasst. Ein leichter Knick in der Beurteilung war auf Grund des Aufsatzes von Andreas Hach- feld im Ebnitheft der Dombimer Schriften angebracht. Der verfügbare Umfang zwang bei allen Aufsätzen zu einer Konzentration des Stoffes und zu einer persönlich getroffenen Auswahl zwischen mehr oder weni­ ger Allbekanntem und weniger Bekanntem. Auf die Kritik über meine Auswahl kann ich nur warten. In freier Natur und in frischer Luft haben manche Bonmots und Anekdoten zur Auflockerung der Themen beigetragen. Diese müssen hier aus mehreren Gründen großteils entfallen. Auch Anfragen und Diskussionsbeiträge sind hier verständlicherweise nicht möglich. Es ist erstaunlich, wie viele Begriffe bei jungen Lesern nicht mehr geläufig sind, die vor nur 50 Jahren zum Alltag ge­ hörten. Ein Mindestmaß an Vorwissen muss allerdings vorausgesetzt werden. Verschiedene oftmalige Bezeichnungen (z.B. Egg, Ersch, Tobel) stehen in der umgangssprachlichen Form. Da sie weitgehend auch als Eigennamen gebraucht werden, ist der Artikel der Umgangssprache angepasst. So müsste man den Kopf schütteln, wenn vor „Schwarzachtobel“ oder „Rüttenersch“ der männliche statt der sächliche Artikel steht. Besonderer Dank gilt nicht nur allen interessierten Teilnehmern, welche meine Ausführungen wertvoll ergänzt haben, sondern den städtischen Abteilungen „Se­ nioren“ und „Stadtarchiv“ für die bereitwillige Begleitung dieser Veranstaltung durch all die Jahre. Lustenau, im Juni 2005 Dkfm. Franz Kalb 9 O? o O1 f Qri,# ■ ? 7* Co Gilmst^w 3KT CO c/ d =tcd Marktstraße M s s s S . Riedgasse -2 2 -4 7 -5 0 p j Batloggstraße >> G°ethestraße »<?/ 6epiN\ 3SSß6ßP° «Q -^ E>> = • VI* assBßaßuei ä S>®3 Der Schmalzwinkel, einstiges Niederdorf Es ist ja denkbar, dass nach einer alten Stiftung ein kirchennaher Personenkreis, etwa die in der Binneler Urkunde von 1399 einmalig genannten St. Martins­ leute, für das Ewige Licht aufzukommen hatten.1 Der Name Schmalzwinkel steht aber in keiner einzigen alten Aufschreibung. Johann Georg Luger über­ liefert den Namen 1931 auf Grund seiner Erinnerung aus der Zeit um 1850.2 Da sich im Land jeglicher Ort seinen Necknamen gefallen lassen muss und bei uns im Norden die Stiglinge, Staudenhauser und Schotter, im Süden die Ziegenbauem, Keckler und Kolbendörfler den leisen Spott ertragen, werden auch die ehemals reichen und fetten Schmalzwinkler nicht bös gewesen sein, wenn sie ein wenig hochgenommen wurden. Ob nun die fetteren Leute später in der Marktstraße waren, irgendwann einmal war das ganze Niederdorf nur Schmalzwinkel zwischen Kirche, Schulgasse, Klostergasse und Riedgasse. Südlich der Kirche war nach einer Urkunde aus dem Jahre 1482 der Pfarrhof3, der 1570 abbrannte4, und von dort bis etwa zur Realschulstraße der Kellhof, nach ältester schriftlicher Nachricht im Besitze des Frauenklosters Hofen bei Friedrichshafen.5 Rund herum lagen die vier Felder, nach späterer Benennung das Salach-, Bockacker-, Steinebach- und Edlach-Ersch. Während anderswo das Feld Esch oder Ösch hieß, in Dornbirn ist das „r“ deutlich im Wort enthal­ ten. Im vermutlich jüngeren Hatlerdorf hat man nur die Bezeichnung „Feld“ gekannt. Es wird allgemein der Standpunkt vertreten, dass der Name Dornbirn ur­ sprünglich dieser ersten Alemannensiedlung
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