F 2910 Jana Reichenbach-Behnisch, Antje Flämig, Jens Kröckel Installieren Multipler Häuser als Stützpunkt von Dienstleistung und Nachbarschaft – Begleitforschung Modellprojekt Stettiner Haff Fraunhofer IRB Verlag F 2910 Bei dieser Veröffentlichung handelt es sich um die Kopie des Abschlussberichtes einer vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung -BMVBS- im Rahmen der Forschungsinitiative »Zukunft Bau« geför- derten Forschungsarbeit. Die in dieser Forschungsarbeit enthaltenen Darstellungen und Empfehlungen geben die fachlichen Auffassungen der Verfasser wieder. Diese wer- den hier unverändert wiedergegeben, sie geben nicht unbedingt die Meinung des Zuwendungsgebers oder des Herausgebers wieder. Dieser Forschungsbericht wurde mit modernsten Hochleistungskopierern auf Einzelanfrage hergestellt. Die Originalmanuskripte wurden reprotechnisch, jedoch nicht inhaltlich überarbeitet. Die Druckqualität hängt von der reprotechnischen Eignung des Originalmanuskriptes ab, das uns vom Autor bzw. von der Forschungsstelle zur Verfügung gestellt wurde. © by Fraunhofer IRB Verlag 2014 ISBN 978-3-8167-9301-4 Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Zustimmung des Verlages. Fraunhofer IRB Verlag Fraunhofer-Informationszentrum Raum und Bau Postfach 80 04 69 70504 Stuttgart Nobelstraße 12 70569 Stuttgart Telefon 07 11 9 70 - 25 00 Telefax 07 11 9 70 - 25 08 E-Mail [email protected] www.baufachinformation.de www.irb.fraunhofer.de/bauforschung „Installieren Multipler Häuser als Stützpunkt von Dienstleistung und Nachbarschaft - Begleitforschung Modellprojekt Stettiner Haff“ Das Multiplem.H. Haus. Die neue Dorfmitte. copyright rb architekten leipzig Impressum Titel: „Installieren Multipler Häuser als Stützpunkt von Dienstleistung und Nachbarschaft - Begleitforschung Modellprojekt Stettiner Haff“ Forschungsinitiative „Zukunft Bau“ des BMUB, Bonn, 2014 Verfasser: Büro rb architekten Lützner Straße 91, 04177 Leipzig www.rbarchitekten-le.de Jana Reichenbach-Behnisch, Dipl-Ing. Architektin Mitarbeit: Antje Flämig, Dipl.-Ing. Architektur Jens Kröckel, Dipl.-Ing. Architektur Rechtsgutachten: Jürgen Kasek, Rechtsanwalt Wirtschaflichkeitsprüfung: Michael Kreßner, Steuerberater Ronny Brüsch, Verwaltungsbetriebswirt (VWA) Alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk ist einschließlich seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung, die über die engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes hinaus- geht, ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfil- mungen sowie die Speicherung in elektronischen Systemen. Leipzig, 2014 Der Forschungsbericht wurde mit Mittel der Forschungsinitiative Zukunft Bau des Bundesinstituts Bau-, Stadt-und Raumforschung gefördert. (Aktenzei- chen: II 3-F20-10-1-071/ SF 10.08.18.7-12.02) Die Verantwortung für den Inhalt des Berichtes liegt beim Autor Inhaltsverzeichnis Teil 1 Einführung und Vorbereitung 1.1. Vorwort und Einführung – Vom Leerstand zum Multiplen Haus 5 1.2. Definitionskatalog und Begriffsbestimmungen 9 1.3. „Leuchtturmprojekt“ Multiples Haus – Moderation und aktive Begleitung 15 1.3.1. Steckbrief Gladrow 16 1.3.2. Steckbrief Löwitz 18 1.3.3. Steckbrief Schlatkow 20 1.4. Bestandsaufnahme und Start 22 Teil 2 Das erste Haus – Dorf Vogelsang-Warsin 2.1. Projektstart: Gesprächsrunden statt Workshop 25 2.1.1. Runde 1: Juli 2011 - Finanzierung und Bewirtschaftung 25 2.1.2. Runde 2: Juli/ August 2011 - Entwurfsplanung und Fördermittelantrag 26 2.1.3. Runde 3: August 2011 - Regionale Netzwerkbildung und Bedarfskatalog 27 2.2. Dorf Vogelsang-Warsin: Alte Dorfschule m.H. und Dorf-Gemeinschaftshaus m.H. 31 2.2.1. Steckbrief Dorf 32 2.2.2. Erste Bedarfsanalyse 36 2.2.3. Gebäudepass 1 und 2 46 2.2.5. Planungskonzept „Alte Dorfschule m.H.“ 60 Teil 3 Das erste Netzwerk – die Nachbardörfer 3.1. Chancen nutzen: der LEADER-Wettbewerb Mecklenburg- Vorpommern 2012 Fördermittelantrag und Zuwendungsbescheid 65 3.2. Dorf Altwarp: Alte Schule m.H. 71 3.2.1. Steckbrief Dorf 72 3.2.2. Bedarfsanalyse 75 3.2.3. Gebäudepass 76 3.3. Dorf Rieth: Ausspanne Rieth am See m.H. 83 3.3.1. Steckbrief Dorf 84 3.3.2. Bedarfsanalyse 87 3.3.3. Gebäudepass 93 3.4. Dorf Ahlbeck: Alte Mühle m.H. 99 3.4.1. Steckbrief Dorf 100 3.4.2. Bedarfsanalyse 103 3.4.3. Gebäudepass 109 3.5. Dorf Hintersee: Alter Dorfladen m.H. 115 3.5.1. Steckbrief Dorf 116 3.5.2. Bedarfsanalyse 119 3.5.3. Gebäudepass 125 3.6. Netzwerktreffen und Kooperationsvertrag 131 3.7. Nutzerworkshop und „Belegungsplan“ 135 3.7.1. Nutzerkatalog 138 3.7.2. Belegungsplan – ein Beispiel 140 Teil 4 Die Praxis – Problemfelder und Lösungsansätze 4.1. Einführung 145 4.2. Rechte, Pflichten, Anträge - Rechtliche Begutachtung 146 4.2.1. Kurze Einführung in das Rechtsgutachten 146 4.2.2. Rechtsgutachten „Multiple Häuser“ (Auszug) 147 4.3. Miete, Rendite, laufende Kosten 192 4.3.1. Kurze Einführung in die Wirtschaftlichkeitsprüfung 192 4.3.2. Hinweise zur Wirtschaftlichkeitsprüfung aus steuerlicher Sicht 193 4.3.3. Wirtschaftlichkeitsprüfung 195 Inhaltsverzeichnis 4.4. AGnES, VERAH und ihre Schwestern – medizinischer Notstand im ländlichen Raum 230 4.5. Der Sponsor RWE – ein Beispiel 233 4.6. Die Marke „Multiples Haus“ – Qualitätssicherung und Label 236 4.7. Das Management Multipler Häuser – Website und Weiterbildung 241 Teil 5 Fazit und Ausblick 5.1. Das Netzwerk Multipler Häuser „Am Stettiner Haff“ – Begleitung und Eröffnung 243 5.2. Das überregionale Netzwerk oder 252 „Wie ein Dorf zu einem Multiplen Haus kommt“ 252 Teil 6 Handlungsempfehlungen und Hilfsmittel 6.1. Kurze Einführung 257 6.2. Handlungsempfehlungen 257 6.3. Fragebogen Bedarfskatalog - Was braucht das Dorf? 263 6.4. Fragebogen Kriterienkatalog - Nutzung und Ausbau 267 6.5. Fragebogen Kriterienkatalog - Ort und Heimat 269 6.6. Gebäudepass 273 6.7. Nutzerfragebogen 277 6.8. Modulare Möbelplanung (Übersicht als Auszug aus der Werkplanung) 279 Teil 7 Anhang 7.1. Literaturverzeichnis 281 7.2. Quellen – Internet 285 7.3. Kontaktpartner 287 7.4. Bildverzeichnis 289 01 Einführung und Vorbereitung 5 Teil 1 Einführung und Vorbereitung 1.1. Vorwort und Einführung – Vom Leerstand zum Multiplen Haus Der Demographische Wandel führt in weiten Regionen Deutschlands zu einer stetigen Überalterung und einem damit verbundenen Mobili- tätsverlust eines Teils der Bevölkerung. Demgegenüber steht die zu- nehmende Zentralisierung von Dienstleistungen auf kommunaler Ebe- ne durch die Gemeindereformen, aber auch in der Grundversorgung wie Einkaufszentren, Supermärkte, Ärztehäuser, Sparkasse, Post, etc. Der Verlust an dieser kleinteiligen Infrastruktur birgt die Gefahr der Ausgrenzung ganzer Bevölkerungsgruppen aus dem öffentlichen Leben. Problemzonen sind ländliche, dünn besiedelte und überalterte Regionen, wie z.B. die Modellregion Stettiner Haff, die jeweils alle drei Kriterien vereint. Ergebnis des Forschungsprojekts1 war die Entwicklung eines proto- typhaften multiplen Gebäudes als bauliche Hülle für verschiedenste Nutzungen, das der Wiederbelebung verlorengegangener Infrastruk- tur und somit der Erhöhung der Lebensqualität in ländlichen Regionen dienen wird. Vorrangig soll dafür aufgelassene Bausubstanz genutzt werden, z.B. Gemeindehäuser, Schulen, Bahnhöfe oder Profanbauten. Das Gebäude wird die ökologisch und wirtschaftlich vertretbare Ant- wort auf die zunehmend eingeschränkte Mobilität einer alternden Ge- sellschaft. 1 „Installieren multipler Häuser als gemein- schaftlicher Stützpunkt von Dienstleistung und Nachbarschaft in ländlichen Regionen in der vom Demographischen Wandel be- sonders betroffenen Modellregion Stettiner Haff“, Jana Reichenbach-Behnisch, Pamela Wichtigste Ziele sind dabei Vogt, Matthias Seidel, Jörg Koenigsdorff/ bro- schiert, 320 Seiten, Fraunhofer Irb Verlag, 04. - das Stabilisieren der Ortskerne, März 2011, deutsch, ISBN-10: 3816784674 - das Installieren einer sozialen Infrastruktur, - das Festlegen und Unterstützen der Ortstypologie und Titelseite: Abb.01: Logo „Das Multiple Haus. Die neue Dorfmitte“ - das Entwickeln von Grundtypen für Modellhäuser. Abb.02: Tagesrhythmus Multiples Haus Quelle: Verfasser 6 01 Einführung und Vorbereitung Im Rahmen der Arbeit wurde mit den Akteuren und mit vier Dörfern in der Modellregion Stettiner Haff und ihren Bürgermeistern aktiv zu- sammengearbeitet. Damit setzt bereits jetzt in der Praxis die Idee des multiplen Hauses an, das einen zentralen Anlaufpunkt schaffen wird. Es muss baulich so flexibel gestaltet sein, dass Raumnutzungen als Arztpraxis, als Schwesternzimmer, als Pflegestützpunkt, als Bürger- büro, als Treffpunkt der Volkssolidarität, als Bibliothek, aber auch als Vortragsraum, als Kinderbetreuung, als Nachbarschaftstreff und als Lebensmittelladen, als Friseur, als Post, als Sparkasse, etc. gegeben sind und ein Wechsel der Nutzung sogar im Tagesrhythmus möglich ist. Gleichzeitig unterstützt ein multiples Haus wieder das Einsetzen von "Gemeindeschwestern", den Besuch des "Landarztes", und bie- tet auch diesen Berufsgruppen ein professionelles und attraktives Ar- beitsumfeld, das sie beispielsweise wöchentlich nutzen können. Die fehlende Mobilität der Anwohner wird ersetzt durch die Mobilität und den zentralen Anlaufpunkt der "Dienstleister". Nach dem Prinzip des "carsharing" teilen sich die Dienstleister und sonstige Nutzer über Grundmiete und Nutzungsgebühren das Haus. Durch Handlungsempfehlungen, einen Gebäudepass sowie Bedarfs- und Kriterienkatalog werden Akteuren, Kommunen und anderen Ent- scheidungsträgern und Entwicklern Arbeitsinstrumente zur Installation Multipler
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