
WICHTIGE DATEN T I K 14. März U E E R Bring und Holtag 2020 15. März Kirchenbegleitkonzert Musikverein 19. März Frühlingsneuheiten in der Bibliothek KPUN 20. – 21. März LIC K Frühlings-Kinderkleiderbörse T 28. März , B Let s Sing! Singing Sparrows 16. Mai Frühlingsmarkt auf dem Areal vom Haus Wäckerling 17. Mai Abstimmungssonntag März 2020 Erscheint viermal jährlich • Auflage 4400 Exemplare Nr. 1 «Ich war schon immer ein Macher» Er mache zurzeit eine Weiterbildung als Gemeindepräsident tival da Jazz, das mittlerweile der zum Gemeindepräsidenten von von St. Moritz, sagt Christian Jott Jenny. Seine Familie und grösste Sommeranlass im Kanton St. Moritz gewann. Seit Jahren seine Hühner jedoch leben in Uetikon. Der «Blickpunkt» hat Graubünden ist. Jenny amtierte als wohnt der 41-Jährige mit seiner den Entertainer kurz vor seiner Weiterfahrt ins Engadin beim künstlerischer Leiter, bis er 2018 Familie in einem alten Winzerhaus Hühnerfüttern interviewen können. zur Überraschung vieler die Wahl im Tunteln-Quartier in Uetikon. Uetikon dürfte zu den weni- Herr Jenny, Sie pendeln zwi- gen Gemeinden zählen, in denen schen St. Moritz, Berlin und gleich zwei amtierende Gemein- ZVG Foto: Uetikon. Welche Bedeutung hat depräsidenten wohnen. Neben Ue- die Seegemeinde für Sie? tikons Oberhaupt Urs Mettler ist Christian Jott Jenny: Eine grosse! auch der Gemeindepräsident von Uetikon am See ist für mich St. Moritz immer wieder hier zu- von grosser emotionaler Bedeu- gegen: Christian Jott Jenny. Be- tung: Mein Freund und Mentor kannt geworden ist der gebürtige Emil Moser, einer der grössten Stadtzürcher als Tenor, Kabarettist Schweizer Komponisten für das und Kulturproduzent. hiesige Liedschaffen und vor al- lem bekannt für seine Kinder- Der ehemalige Zürcher Sänger- musicals wie «Jim Knopf», «Die knabe studierte klassischen Ge- Zauberorgel» oder «S brav Tüü- sang und Schauspiel an der feli», lebte hier. Ich ging im roten Hochschule für Musik in Berlin «Hexenhüüsli» an der Kreuzstein- und trat schon bald darauf als Te- strasse ein und aus. Ferner bin ich nor in Opern, Operetten, Musik- seit längerer Zeit mit dem alt Ge- theatern oder an Liederabenden meindepräsidenten Kurt Hänggi in der Schweiz und in Deutsch- befreundet. Deshalb war es kein land auf. Jenny kreierte als Kunst- Zufall, dass wir vor ein paar Jah- figur den Gesellschaftstenor Leo ren hier ein altehrwürdiges Win- Wundergut, sein artistisches Al- zerhaus wiederbelebten. ter Ego, und gründete eine eigene Produktionsfirma, das «Amt für In diesem Winzerhaus halten Ideen». 2007 initiierte er das Fes- Auf der grossen Bühne zu Hause: Christian Jott Jenny ist ausgebildeter klassischer Tenor Sie Hühner, zu denen Sie einen GVU-Porträt – Zurück aus dem Exil 6 Energiestadt-News: Erster Uetiker Neophyten-Ausreiss-Abend 25 «Chance Uetikon» Erstmals Bagger auf dem CU-Areal 9 30 Jahre Elternverein Uetikon 27 Mit der Feldhof-Garage in den Autofrühling 11 Kurzmeldungen: • Nicolas Sege gewinnt Musikwettbewerb 31 «Coole Kids» gehen zu Fuss zum Schulhaus 16 • Frühlingsausstellung: 15 Jahre Polsterhüsli 33 Drogerie Roth – Ehrliche Beratung mit Herz 19 • Ausstellung: «Bienenfleiss» Uetiker Imker und ihre Bienen 34 Bibliothek – Neue Bücher 21 • Das Team der Bank Linth in Uetikon am See 35 Bike-Halle Uetikon 23 • «Dach-Kunst» mit Spitzer Bedachungen 35 INHALT 1 Kultur Konzerten pro Jahr, und das mal sich diese Kunstfigur über die din ist Claudio Danuser, der sich 15, kommt so einiges zusammen! Jahre verändert? als Opernsänger und Dirigent in Foto: ZVG Foto: Alles, was auf der Welt Rang und Er wurde teilweise höflicher. Das der Welt der klassischen Musik Namen hat, ist zu Lebzeiten bei finde ich eigentlich schade (denkt einen Namen gemacht hat und uns vor 150 Menschen im legen- nach). Jenny und Wundergut ka- nun die Leitung der Opera En- dären Dracula-Club aufgetreten: men sich in den letzten zehn Jah- gadina übernommen hat. Gibt es Al Jarreau, Herbie Hancock, Ja- ren immer näher. Gut möglich, einen speziellen Draht zwischen mie Cullum oder Diana Krall. Es dass Leo Wundergut der eigent- Ihnen beiden? ist eine Wohnzimmeratmosphäre, liche Gemeindepräsident von St. Ich kenne Claudio von seiner Ar- die weltweit einmalig ist. Schauen Moritz ist … beit beim Migros-Kulturprozent. Sie mal rein! Lustig ist, dass 8707 Uetikon ein Sie haben einige Male mit Kult- Becken von St. Moritzer Kultur- Schauspieler Walter Andreas schaffenden geworden ist: Auch Zu den Hühnern, die Jenny hält, hat er ei- Sie lancieren laufend neue Pro- nen besonderen Bezug jekte. Woher holen Sie die Ener- Müller zusammengearbeitet. die Opera St. Moritz von Mar- gie dafür? Was bewundern Sie an ihm? tin Grossmann hatte den Firmen- speziellen Bezug haben. Was be- Bei den Hühnern! Spass beiseite, WAM ist vor allem ein guter sitz hier. Und zwar nur 100 Meter wundern Sie an diesen Tieren, nein: Ich war schon immer ein Ma- Freund und der «Gross-Götti» Luftlinie entfernt vom Haus eines und was geben sie Ihnen? cher. Ich habe oft erst später dar- von meinem Sohn Emil! Auch er weiteren bekannten Bündners: Sie scharren oft wild im Garten über nachgedacht, ob ein Projekt ging übrigens bei Emil Moser ein Zarli Carigiet. Dieser sang in den herum. Und manchmal empfinde überhaupt funktionieren kann. Ich und aus, man kennt sich seit gerau- 1960er Jahren «Mis Dach isch de ich dieses Scharren als das Intel- war schon als Kind relativ furcht- mer Zeit, steht gemeinsam auf der Himmel vo Züri» – und ich bin ligentere als das, was die Politik los. Da bin ich sehr amerikanisch: Bühne, verbringt dann und wann nun das Umgekehrte: der Zürcher so den lieben langen Tag tut. Das Try and Error. Denn: Was kann zusammen Ferien. WAM ist wohl im Bündnerland. war nun etwas selbstironisch, aber schon passieren? Im schlimms- der grossartigste und einfühl- durchaus auch ernst gemeint. Was ten Fall scheitere ich grandios. Ist samste Darsteller bekannter hel- Die Seegemeinde an der Gold- sie mir sonst noch geben? Im bes- doch toll, oder? Und die Energie, vetischer Figuren. Die meisten küste und der Kurort im Enga- ten Fall Eier ... tja – meist aus der Musik und von anderen sind bloss sogenannte Pa- din: Welche Gemeinsamkeiten spannenden Menschen. Dazu ge- rodisten. WAM lebt diese Figuren gibt es da aus Ihrer Sicht? Sie sind der Gründer und künst- hört selbstverständlich auch die als Schauspieler. Diesen Sommer Es gibt an keinem Ort der Schweiz lerische Leiter des renommier- Familie. Ich bin ein fürchterlicher stehen wir übrigens erneut zusam- so viele Besitzer einer Zweitwoh- ten Festival da Jazz in St. Moritz. Familienheini … men auf der Bühne: an der Trittli- nung im Engadin wie im Bezirk Welche besonderen Highlights gasse in der Zürcher Altstadt. Meilen. Deshalb ist dieser Hy- gab es aus Ihrer Sicht bisher? Seit weit über zehn Jahren spie- brid Zürich/St. Moritz extrem Da müssten Sie wohl eine Son- len Sie den Gesellschaftstenor Ein anderer bekannter Uetiker wichtig. Die meisten Gäste im En- dernummer drucken: Mit rund 65 Leo Wundergut. Inwiefern hat mit starkem Bezug zum Enga- gadin kommen immer noch aus Im Freilichtspiel «Trittligasse» spielt der ehemalige Zürcher Sängerknabe unter anderem zusammen mit Kult-Kabarettist Jürg Randegger (Zweiter von links) Foto: ZVG Foto: 2 Kultur Vom Sängerknaben zum Festivaldirektor Foto: ZVG Foto: Christian Jott Jenny wurde 1978 in Zürich geboren. Mit sechs Jahren schloss er sich – auf Rat seiner Grossmutter – den Zürcher Sängerknaben an, und schon bald darauf trat er solistisch in der «Zauberflöte» und anderen Produk- tionen auf. Als Knabensolist sang er bei den Salzburger Festspielen in Pucci- nis Oper «Tosca» unter dem österreichischen Dirigenten Herbert von Karajan. Als Gymnasiast studierte Jenny Gesang an der Zürcher Hochschule für Mu- sik & Theater und gründete seine erste Jazzband. Der Schweizer Jazzpapst George Gruntz wurde sein erster und wichtigster Mentor. Im Jahr 2000 dann zog es Jenny nach Berlin, wo er sich an der Hochschule für Musik «Hans Eis- ler» unter den Fittichen von Kammersänger Reiner Goldberg zum klassischen Tenor ausbilden liess. Von Generalsekretär Erich Honecker wurde Jenny zum ersten Staatssänger ernannt und erhielt eine goldene Ehrenmedaille der DDR. Zurück in der Schweiz gründete Jenny die Produktionsfirma «Amt für Ideen». Sie produziert diverse Bühnenstücke und ähnliche Produktionen, die von klas- Auf der legendären Bob-Bahn in Celerina trifft sich die Prominenz: Christian Jott Jenny mit der ehemaligen Handballnationalspielerin Karin Weigelt sischer Musik («Schubertiade») über Musik-Theater («Euse Rainer chönnt das au!», «Der kleine schwarze Niederdorf-Hecht» u.a.) bis zu Comedy/Musik- Programmen («Leo Wundergut & The Jet-Set-Singers») reichen und allerlei Berührendes und Unterhaltendes bieten. 2017 gelang Jenny mit dem Frei- Foto: ZVG Foto: lichtspiel «Trittligasse» auf dem Plätzchen an ebendieser Gasse ein weiterer Erfolg. Darin trat Jenny unter anderem mit Kult-Schauspieler Walter Andreas Müller und Cabaret-Rotstift-Kabarettist Jürg Randegger auf. 2007 gründete Jenny das «Festival da Jazz St. Moritz», das dort alljährlich im Dracula-Club über die Bühne geht. Nach der eher überraschenden Wahl zum Gemeindepräsidenten von St. Moritz 2018 gab er die operative Leitung des Festivals an sein Team weiter und blieb als Gründer beratend im Hintergrund. Trotz seiner auslastenden Arbeit als Gemeindevorsteher findet Jenny in sei- ner Freizeit und abends noch Zeit für neue kulturelle Projekte. Sein sehr per- sönlicher Liederabend «Quand on n’a pas ce qu’on aime» (2018) fand ein grosses Publikum. 2019 folgte unter dem Titel «… Traktanden nach Noten – II faut aimer ce qu’on a» die Fortsetzung. Dabei tritt Jenny gemeinsam mit dem Zürcher Staatsorchester auf. Christian Jott Jenny ist Vater von gut und gern zwei Kindern, wie er selbst sagt, und seiner renommierten Kunstfigur, dem Gesellschaftstenor Leo Wun- dergut. Er lebt in St. Moritz, in Berlin und in einem altehrwürdigen Winzer- Setzen sich für den Tourismus ein: Jenny mit Hanspeter Danuser, langjähriger Kur- haus im Uetiker Tunteln-Quartier. direktor von St. Moritz der Schweiz. Und die wiederum Seit etwas mehr als einem Jahr Wie viel Zeit nimmt das Amt ei- was man ist und tut.
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