
Stand 11.03.2020 Anlage zur Vorlage StR 019/2020 Abwägung zu den Stellungnahmen der Behörden und der sonstigen Träger öffentlicher Belange zum Entwurf des Bebauungsplanes nach § 13 a BauGB Wohngebiet „An der Semmelweissiedlung“ in Bad Schlema (Planstand Oktober 2019) Nr. Name des Beteiligten Stellungnahme der Stadtverwaltung und Beschlussvorschlag Kurzfassung der Stellungnahme, der Hinweise und Anregungen I. Behörden und sonstige Träger öffentlicher Belange 1 Landesdirektion Sachsen Stellungnahme vom 1.1 Das Vorhaben stimmt mit den Erfordernissen der Raumordnung grundsätzlich Es besteht kein Abwägungsbedarf. überein. 1.2 Es besteht hinsichtlich des Wohnbedarfnachweises Ergänzungsbedarf. Im Es besteht kein Abwägungsbedarf. Der Hinweis wird berücksichtigt. Rahmen der nachvollziehbaren Bedarfsauseinandersetzung erfolgte keine Der Wohnbedarfsnachweis wird in der Begründung ergänzt. Auseinandersetzung mit vorhandenen Planungen. Es wird lediglich auf Seite 7 der Begründung festgestellt, dass der Wohnflächenbedarf im Rahmen der Flächennutzungsplanung nachgewiesen ist. Dies reicht für eine sachgerechte Bedarfsauseinandersetzung nicht aus. Eine detaillierte Aufstellung der vorhan- denen Planungen aller Satzungen (tabellarische Übersicht) der ganzen Stadt und deren Auslastung (z.B. freie Plätze im BP „An den Gütern") sowie eine dement- sprechende Auseinandersetzung sind in die Begründung aufzunehmen. Eine solche Übersicht ist generell in die Begründung eines Bebauungsplanes aufzunehmen. Referat Baurecht 1.3 Im Vorfeld durchgeführte Beratungsergebnisse (vgl. Email vom 9. April 2019 an Es besteht kein Abwägungsbedarf. das Planungsbüro Bauer und vom 13. Mai 2019 an die Stadtverwaltung Aue - Das Verfahren wurde schon im Vorfeld der Planungen mit dem Landratsamt abgestimmt. Bad Schlema) sind weitgehend beachtet worden. Auch gemäß Stellungnahme des Landratsamtes zum Entwurf vom 20.01.2020 gibt es In Bezug auf die auch von uns unter der Voraussetzung, dass es sich beim Plan- zum Verfahren keine Hinweise oder Bedenken. Der Aufstellung des Bebauungsplanes gebiet um eine Konversionsfläche handelt, in den Raum gestellte Anwendbarkeit unter Anwendung des § 13a BauGB wird zugestimmt. des §13a BauGB sehen wir uns jedoch dazu veranlasst, auf Restrisiken hinzu- Somit kann auf eine Umweltprüfung und auch auf eine Änderung des weisen, die sich auf eine mögliche Außenbereichslage des Vorhabenstandortes Flächennutzungsplanes im Parallelverfahren verzichtet werden. und die Möglichkeit bezieht, dass die vormalige Bebauung (eine ehemalige Klinikanlage) ihre „nachprägende" Wirkung verloren hat. Im Urteil des BVerwG vom 4. November 2015, 4 CN 9/14, RN 25: „Dem Bebau- ungsplan der lnnenentwicklung ist nach alledem die Inanspruchnahme von Außenbereichsgrundstücken versagt. Dies gilt jedenfalls im Grundsatz auch dann, wenn die Außenbereichsfläche so stark von der angrenzenden Bebauung geprägt ist, dass sie sich als deren organische Fortsetzung darstellt und damit für eine Einbeziehungssatzung gemäß § 34 Abs. 4 Nr. 3 BauGB in Betracht kommt.." 2 Nr. Name des Beteiligten / Kurzfassung der Stellungnahme, der Hinweise und Stellungnahme der Stadtverwaltung und Beschlussvorschlag Anregungen wird deutlich, dass sich die planerstellende Kommune bei Arealen, die dem Innenbereich nicht (mehr) sicher zugeordnet werden können, mit einem zwei- stufigen Verfahren auf der „sicheren Seite" befinden würde. Das LRA sollte diesbezüglich nochmals befragt und unter Nutzung der bereits erfolgten Umwelt- prüfung (Begründung Punkte 4.4, 4.5) ggf. ein Umweltbericht erstellt werden. Sollte sich die Stadt demgemäß für ein herkömmliches, zweistufiges Aufstell- ungsverfahren entscheiden, müsste der FNP im Parallelverfahren gemäß § 8 Abs. 3 BauGB geändert werden, wenn das das bisherige Erschließungskonzept des Investors beibehalten wird. Falls indes die Planung so verändert werden würde, dass eine Möglichkeit für die Realisierung der vom FNP intendierten Randeingrünung besteht, könnte dem Entwicklungsgebot des § 8 Abs. 2 BauGB nach unserem Dafürhalten entsprochen werden. 2 Planungsverband Region Chemnitz Stellungnahme vom 19.12.2019 2.1 Gemäß § 8 (2) Satz 1 Baugesetzbuch (BauGB) sind Bebauungspläne aus dem Es besteht kein Abwägungsbedarf. Flächennutzungsplan zu erarbeiten. Dieses Entwicklungsgebot sichert die Plan- Der Flächennutzungsplan wird im Wege der Berichtigung angepasst. mäßigkeit der städtebaulichen Entwicklung im gesamten Gemeindegebiet. Im wirksamen Flächennutzungsplan des Städtebundes Silberberg wird der Gelt- ungsbereich zum überwiegenden Teil als Wohnbaufläche, im nördlichen und südlichen Randbereich als Fläche für Wald dargestellt. Der Bebauungsplan ent- wickelt sich demzufolge überwiegend aus dem wirksamen vorbereitenden Bau- leitplan. Der Flächennutzungsplan ist entsprechend anzupassen. 2.2 Aus regionalplanerischer Sicht bestehen gegen die vorgelegte Planung keine Es besteht kein Abwägungsbedarf. grundsätzlichen Bedenken. Es werden jedoch folgende Hinweise gegeben, die im weiteren Verfahren zu berücksichtigen sind: 2.3 Zum einen ist für Bebauungspläne, die in engem zeitlichen, räumlichen und Es besteht kein Abwägungsbedarf. Die Hinweise werden berücksichtigt. sachlichen Zusammenhang im beschleunigten Verfahren aufgestellt werden, Die Hinweise wurden bereits geprüft. Es gab Abstimmungen zwischen der nachzuweisen, dass die zulässige Grundfläche die Summe von 20.000 m2 nicht Landesdirektion Sachsen und der Stadtverwaltung Aue-Bad Schlema. überschreitet [siehe § 13a (1) Nr. 1 BauGB]. Der dem Planungsverband vor Gemäß elektronischem Schreiben der Landesdirektion Sachsen vom 13.05.2019 wird kurzem vorliegende Bebauungsplan für das Wohngebiet „An den Gütern" ist in durch den in Ansatz gebrachten Bebauungsplan „An den Gütern“ die Situation nicht einem solchen engen zeitlichen, räumlichen und sachlichen Zusammenhang zu verändert. „Zum einen deshalb, weil der Bebauungsplan nicht an das Plangebiet betrachten. Zum anderen wird die Aufstellung eines Bebauungsplanes der angrenzt (die bloße Nachbarschaft ist hier nicht ausreichend, die Gebiete müssen Innenentwicklung grundsätzlich in Frage gestellt, da es sich hier u. E. um eine räumlich direkt aneinandergrenzen) und zum anderen, weil dieses Plangebiet noch nicht klassische Außenbereichslage handelt. bebaut ist. Wir gehen dabei davon aus, dass der Gesetzgeber zwar das Aneinandergrenzen von 13b-Gebieten [Anmerkung: zu diesem Zeitpunkt war noch ein Verfahren nach § 13b BauGB vorgesehen] und solchen, die dem § 30 BauGB unterfallen, billigt, hierbei aber voraussetzt, dass diese Plangebiete bereits bebaut und hierdurch Teil des 3 Nr. Name des Beteiligten / Kurzfassung der Stellungnahme, der Hinweise und Stellungnahme der Stadtverwaltung und Beschlussvorschlag Anregungen Bebauungszusammenhangs geworden sind (vgl. auch Ernst, Zinkahn, Bielenberg, § 13b, Randnummer 16).“ Das Plangebiet „An den Gütern“ ist noch unbebaut. Da es sich bei dem Areal um eine Konversationsfläche handelt wurde von Seiten der Landesdirektion Sachsen ein Verfahren nach § 13a BauGB vorgeschlagen. Gemäß Stellungnahme des Landratsamtes Erzgebirgskreis vom 20.01.2020 zum Entwurf kann der Aufstellung des Bebauungsplanes unter Anwendung des § 13a BauGB zugestimmt werden. Im Rahmen des Aufstellungsverfahrens wurde eine Teilfläche der Ortsstraße „An den Gütern“ in den Geltungsbereich aufgenommen. In Folge dessen grenzen die Geltungsbereiche der Plangebiete „Wongebiet „An den Gütern“ und Wohngebiet „An der Semmelweissiedlung“ im Bereich der Ortsstraße auf einer Länge von ca. 8,0 m aneinander. Auf Grund der fehlenden Bebauung des Plangebietes „An den Gütern“ ist die o.g. Vorraussetzung eines Bebauungszusammenhanges nicht gegeben. Auch im Falle einer Kummulierung beider Plangebiete ( Gesamtfläche ca. 2,874) wird die nach § 13a Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 BauGB zulässige Grundfläche im Sinne des § 19 Abs. 2 BauNVO unter Berücksichtigung der festgesetzen GRZ von 0,4 unterschritten. 2.4 Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes liegt, wie in der Begründung des Es besteht kein Abwägungsbedarf. Bebauungsplanes korrekt dargestellt, in einem gemäß Karte 1 „Raumnutzung" des Entwurfs des Regionalplanes festgelegten Vorranggebiet Kulturlandschafts- schutz „Bergbaulandschaft Aue - Schneeberg". Eine Beeinträchtigung der Fest- legung durch das Vorhaben ist nicht zu erwarten. 2.5 Weiterhin wird darauf hingewiesen, dass im Bebauungsplanverfahren immiss- Beschluss: ionsschutzrechtliche Konflikte, wie sie ggf. aus der unmittelbaren Lage südlich Der Hinweis wird beachtet. der B 169 resultieren, auszuschließen sind. Möglicherweise sollte ein entsprech- Ein Lärmgutachten Stand 07.02.2020 wurde durch die GAF – Gesellschaft für Akusik endes Gutachten erstellt werden, aus dem evtl. Festsetzungen in den Bebau- und Fahrzeugmeßwesen mbH, Zwickau erarbeitet. Die Empfehlungen zu den ungsplan übernommen werden sollten, um Konflikte ausschließen zu können. erforderlichen Schallschutzmaßnahmen werden im Bebauungsplan als Textliche Denn die schalltechnischen Orientierungswerte der DIN 18005 werden im fest- Festsetzung wie folgt aufgenommen: gesetzten allgemeinen Wohngebiet tags und nachts gemäß der Ergebnisse der Lärmkartierung 2017 entlang von Hauptverkehrsstraßen überschritten. Nr. 7 – Vorkehrungen zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen (§ 9 Abs. 1 Nr. 24 BauGB) Nr. 7.1 – Innerhalb der Lärmpegelbereiche sind gemäß DIN 4109 (2018) folgende Maßnahmen des passiven Schallschutzes an Wohngebäuden festgesetzt: Im Lärmpegelbereich IV (65-70 dB(A)) Schalldämmungen der Außenfassaden von R`W.ges = 35-40 dB Im Lärmpegelbereich
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