Sportentwicklungsplan des Landkreises Havelland Michael Barsuhn | Nadine Maurer | Jürgen Rode | Heike Zimmermann Universität Potsdam | im Auftrag des Landkreises Havelland Mai 2015 Auftraggeber: Landkreis Havelland / Referat 41 Arbeitsgruppe Sportentwicklungsplanung: Landkreis Havelland: Bruno Kämmerling; Eckhard Wilke Kreissportbund Havelland: Karsten Leege Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg: Reinhold-Dieter Tomisch Projektteam der Universität Potsdam Prof. Dr. Jürgen Rode (Universität Potsdam/ Projektleitung); Michael Barsuhn (Universität Pots- dam/ Projektleitung); Nadine Maurer (Universität Potsdam/ Wissenschaftliche Mitarbeiterin); Dr. Heike Zimmermann (Universität Potsdam/ Wissenschaftliche Mitarbeiterin) Autorengruppe: Florian Bader; Michael Barsuhn; Roy Bottin; Chris Brennenstuhl; Christian Kaufmann; Natalie Kolb; Nadine Maurer; Mathias Meschke; Jürgen Rode; Tanja Selbiger; Florian Wittek; Heike Zimmermann Urheberrecht/Copyright Sämtliche Texte und Graphiken dieses Werkes sind urheberrechtlich geschützt. Sie dürfen ohne vorherige schriftliche Genehmigung durch den Landkreis Havelland weder ganz noch auszugsweise kopiert, verändert, vervielfältigt oder veröffentlicht werden. I A EINLEITUNG 3 B AUFGABE 4 C PLANERISCHE HERAUSFORDERUNGEN UND AUFBAU DER STUDIE 6 C.1 Sport im Kontext gesellschaftlicher Veränderungen 6 C.1.1 Sport im Wandel 6 C.1.2 Organisationsformen des Sports 8 C.1.3 Sportarten/Sportformen 9 C.1.4 Sporträume 10 C.2 Demografischer Wandel 13 C.2.1 Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsvorausschätzung im Landkreis Havelland 15 C.2.2 Entwicklung der Altersstruktur im Landkreis Havelland 17 C.3 Gesundheitliche Entwicklungen und ihre Herausforderungen 22 C.3.1 Übergewicht 22 C.3.2 Hypertonie 24 C.3.3 Körperliche Aktivität 25 D ERHEBUNG DER SPORT- UND BEWEGUNGSSTRUKTUREN SOWIE DER SPORT- UND BEWEGUNGSAKTIVITÄTEN IM LANDKREIS HAVELLAND 28 D.1 Methodik der Erhebungen 28 D.2.1 Das Sport- und Bewegungsverhalten der Bürger im Landkreis Havelland 29 D.2.1.1 Vielfalt von Sportpraxis 32 D.2.1.2 Vielfalt von Sinnorientierungen und Motiven 54 D.2.1.3 Vielfalt der Anbieter und Organisationsformen 65 D.2.1.4 Vielfalt der Sport- und Bewegungsräume 72 D.2.2 Der Vereinssport 82 D.2.2.1 Mitgliederentwicklung und Mitgliederstrukturen 82 D.2.2.2 Organisationsgrad 88 D.2.2.3 Vereins (-struktur) Entwicklung 95 D.2.2.4 Angebotsspektrum und Zielgruppenorientierung 101 D.2.2.5 Genutzte Sportanlagen 107 D.2.2.6 Kooperationsbeziehungen 108 D.2.2.7 Zukünftige sportpolitische Handlungsfelder 109 D.2.3 Sport und Bewegung in Schulen 114 D.2.3.1 Sportunterricht 116 D.2.3.2 Entwicklungspotenziale „Bewegungsfreundliche Schule“ 118 D.2.3.3 Schulsportstätten 139 D.2.4 Sport und Bewegung in Kindertagesstätten 154 D 2.4.1 Räumliche und materielle Voraussetzungen für Bewegungsförderung 154 II D.2.4.2 Angebots- und Leistungsspektrum der Kindertagesstätten zur Bewegungsförderung 158 D.2.4.3 Kooperationsbeziehungen und Vernetzungen Bereich Bewegung und Sport 160 D.2.4.4 Einschätzung der pädagogischen Arbeit im Schwerpunkt Bewegung 162 D.2.5 Sport und Bewegung in Kinder- und Jugendeinrichtungen 168 D.2.6 Sport und Bewegung in Seniorenfreizeit- und Begegnungsstätten sowie Altenpflegeheimen 178 D.2.7 Öffentliche Hallen- und Freisportflächen 184 D.2.7.1 Quantitative und qualitative Bestandsermittlung 185 D.2.7.2 Quantitativer Bedarf 205 D.2.7.3 Bilanzierung der Sportstättenbestände und –bedarfe 208 D.2.7.4 Prognose und Folgeentwicklungen für den Landkreis Havelland 213 D.2.8 Kooperative Planung im Landkreis Havelland 216 D.2.9 Handlungsorientierungen zur Sportentwicklung im Landkreis Havelland 234 D LITERATUR 256 E ABBILDUNGSVERZEICHNIS 261 F TABELLENVERZEICHNIS 264 G ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 270 H ANHANG 272 3 A Einleitung Die deutsche Sportlandschaft befindet sich seit Jahren in einem tiefgreifenden Wandel. Aus- druck dessen ist nicht zuletzt ein im Vergleich zu früheren Zeiten wesentlich ausdifferenzier- teres Sportbedürfnis der Bevölkerung. Sport ist nicht mehr gleich Sport und schon längst nicht mehr gleich Wettkampfsport. Neben dem organisierten Sport im Verein hat sich ein umfang- reiches Sportgeschehen im kommunalen Raum entwickelt, das zunehmend an Bedeutung ge- winnt. Hierzu zählen nicht zuletzt die vielen Sportaktivitäten, die von den Bürgern1 privat or- ganisiert werden, aber von öffentlichen Bewegungsräumen abhängig sind wie z. B. Radfahren, Inline-Skating, Joggen oder Schwimmen. Auch in der Altersstruktur der Aktiven sind wesentli- che Verschiebungen feststellbar. Angesichts des demografischen Wandels auf Grund der zu- nehmenden Alterung der Bevölkerung steigt die Nachfrage nach Sport und vor allem Bewe- gung auch bei älteren Mitbürgern und die Notwendigkeit, Angebote und Sporträume dement- sprechend bereitzustellen. Eine zeitgemäße kommunale Sportentwicklungsplanung im Inte- resse aller Bürger hat diese vielfältigen Entwicklungen zu analysieren, um sie beispielsweise im Hinblick auf die Optimierung der Nutzung von vorhandenen Sportstätten angemessen be- rücksichtigen zu können. Um den planerischen Prozess zielgerichtet und erfolgreich durchzu- führen und abzuschließen, bedarf es einer geeigneten wissenschaftlich erprobten Methodik, die mit der so genannten Integrierten Sportentwicklungsplanung (ISEP) zur Verfügung steht. Die ISEP beinhaltet die Schaffung notwendiger empirischer Grundlagen (Bestands- und Be- darfsermittlung), die Festlegung von Zielen, Prioritäten und Maßnahmen, die Abstimmung mit allen relevanten Interessengruppen sowie Qualitätssicherung und Evaluation (vgl. Rütten, Schröder & Ziemainz, 2003). Diese Vorgehensweise impliziert also deutlich mehr als die reine Sportstättenleitplanung nach dem Goldenen Plan, da die Gesamtheit der möglichen Bewe- gungsräume in einer Kommune berücksichtigt wird. Sie geht auch über das Konzept der ver- haltensorientierten Sportstättenentwicklungsplanung hinaus und schließt Fragen der sportbe- zogenen Programm- und Organisationsentwicklung in die Analyse und Bewertung ein. Eine Integrierte Sportentwicklungsplanung ist erforderlich, um eine rationale Entscheidungsgrund- lage für sportbezogene Investitionsentscheidungen in der Kommunalpolitik zu schaffen. Mit der Berücksichtigung des tatsächlichen Sportverhaltens in der Bevölkerung und der daraus abgeleiteten Prognose des zukünftigen Bedarfs an Sportanlagen einerseits sowie der umfas- senden Abstimmung mit allen Interessengruppen andererseits bietet diese Vorgehensweise eine deutliche Verbesserung gegenüber den allgemeinen Richtwerten des Goldenen Plans aus den 1960er Jahren. Die vorliegenden Empfehlungen zur Sportentwicklung im Landkreis Havelland können sowohl als tragfähige Entscheidungsgrundlage für die Verwaltung dienen als auch anderen lokalen Akteuren und Institutionen wie Sportvereinen, privaten Anbietern und Investoren eine größere Planungssicherheit für ihre Entscheidungen bieten. Sie können dar- über hinaus auch genutzt werden, um bei Fördermittelanträgen aufzuzeigen, dass eine ent- sprechende Maßnahme in ein abgestimmtes kommunales Entwicklungskonzept eingeordnet werden muss. 1 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir in dieser Studie nur die männliche Form. 4 B Aufgabe Gegenstand des Untersuchungsvorhabens war eine empirische Erhebung zur Sportsituation im Landkreis Havelland, mit der Zielsetzung, den tatsächlichen Bedarf an Sportmöglichkeiten für die Bevölkerung zu ermitteln und im Rahmen eines Sportentwicklungsplanes festzuhalten. Neben der quantitativen und qualitativen Erfassung der Sportstätten wurde mittels einer reprä- sentativen Bevölkerungsbefragung das Sportverhalten und der Bedarf der Havelländer Bürger analysiert. Durch die Entwicklung spezifischer Fragebögen konnten zudem die wichtigsten in- stitutionellen Sportanbieter in die Untersuchung einbezogen werden. Um ein möglichst diffe- renziertes Bild der kommunalen Sportsituation zu zeichnen, wurden neben den im Memoran- dum zur kommunalen Sportentwicklungsplanung2 aufgeführten Institutionen wie Sportverei- nen, Schulen und Kindertagesstätten auch Senioren- und Jugendeinrichtungen in die Unter- suchung einbezogen und nach ihren Sport- und Bewegungsangeboten befragt. Über telefoni- sches Nachfassen konnte eine Optimierung der Rücklaufquoten erreicht werden. Als Ergebnis des Untersuchungsvorhabens sollte ein allgemeingültiges Werkzeug für den Landkreis Havelland erarbeitet werden, das sportpolitische Ziele im Sinne einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Sportentwicklung definiert und Strategien zur Implementierung einer ent- sprechenden Entwicklungsplanung aufzeigen kann. Entsprechend der Empfehlung des ver- haltensorientierten Ansatzes werden die Zielvorstellungen der Sportentwicklungsplanung für einen Zeitraum von ca. 10 bis 15 Jahren formuliert. Im Hinblick auf die sich verändernden Planungsvoraussetzungen, Rahmenbedingungen, Prioritäten und Ausstattungsmerkmale ist es dringend angeraten, die Entwicklungsplanung im Abstand von ca. zehn Jahren fortzuschrei- ben und zu modifizieren. Unter diesem Gesichtspunkt ist anzumerken, dass der vorliegende Sportentwicklungsplan des Landkreises Havelland eine inhaltliche modifizierte Fortschreibung der Sportstättenplanungen aus den Jahren 1993/94 bzw. 1999/2000 darstellt und die Verant- wortlichen der Kreisverwaltung unseres Erachtens damit eine sehr sachangemessene Interes- senswahrnehmung des Sports zeigen. Angesichts der o.g. komplexen Aufgaben und im Hinblick auf die unterschiedlichen Zuständig- keiten sowie die Handlungsmöglichkeiten von Institutionen war es notwendig, die Ergebnisse und Erkenntnisse
Details
-
File Typepdf
-
Upload Time-
-
Content LanguagesEnglish
-
Upload UserAnonymous/Not logged-in
-
File Pages295 Page
-
File Size-