Der Dachau-Altar in Der Lagerkapelle Des Konzentrationslagers Ausgangs- Und Zielpunkt Religiösen Lebens

Der Dachau-Altar in Der Lagerkapelle Des Konzentrationslagers Ausgangs- Und Zielpunkt Religiösen Lebens

_________________________________ RUNDBRIEF NR. 50 FEBRUAR 2005 _________________________________ Der Dachau-Altar in der Lagerkapelle des Konzentrationslagers Ausgangs- und Zielpunkt religiösen Lebens 1 Zum Umschlagbild: Die Farbzeichnung hat vermutlich Bruder Raphael Tijhuis OCarm im KZ Dachau für eine Gratulationskarte zur Priesterweihe Karl Leisners gemalt. Das Foto auf der Rückseite außen zeigt den Dachau-Altar heute in einem Andachtsraum des Priesterhauses Berg Moriah (Simmern), das auf der Rückseite innen den Christuskopf vom Kreuz aus der Lagerkapelle, heu- te im Karmel Heilig Blut Dachau. Impressum: Herausgeber: Internationaler Karl-Leisner-Kreis e.V. Kleve (IKLK) Redaktion: Hans-Karl Seeger, Gabriele Latzel Geschäftsstelle: Wasserstraße 1, 47533 Kleve Telefon 02821/92595; Telefax 02821/980331 Konto-Nr.: 5028378, Sparkasse Kleve (BLZ 324 500 00), IBAN: DE 63 32450000 0005028378, BIC: WELADE1KLE Konto-Nr.: 2260431, Postbank Essen (BLZ 360 100 43), IBAN: DE 70 36010043 0002260431, BIC: PBNKDEFF Internetadresse: www.Karl-Leisner.de Bildnachweis: Umschlagbild vorne, S. 25–27, 67, 71, 76, 92, 99 l., 106, 214, 223 f. Archiv IKLK; Umschlagbild hinten außen Priesterhaus Berg Moriah; S. 5 Oskar Bühler; S. 18 Musioł S. 484; S. 34 Lenz S. 451; S. 35 Goldschmitt Nr. 4, S. 67; S. 47 Goldschmitt Nr. 4, S. 38; S. 53 Goldschmitt Nr. 4, S. 34; S. 126 Goldschmitt Nr. 5, S. 59; Umschlagbild hinten innen, S. 44 Karmel Heilig Blut; S. 78 Pierre Laffilé; S. 82 f. Govers S. 144 u. 148; S. 88, 90, 99 r., 101, 105 Hermann Gebert; S. 91 Eleonore Philipp; S. 98 Weiler Bildband S. 20; S. 181, 194, 205, 207 Chronik Coefeld; S. 228 f. Klaus Riße; S. 235 L’Osservatore Romano. Satz: Hans-Karl Seeger Druck: Massing GmbH, Emmerich 2 Inhalt Seite An die Freunde von Karl Leisner 3 Das Logo des IKLK 6 2005 – ein Jahr der „Jubiläen“ für Karl Leisner 7 Der Altar in der Lagerkapelle des Konzentrationslagers Dachau 9 Ausgangs- und Zielpunkt religiösen Lebens Einleitung 9 Priester und Seelsorge im Konzentrationslager 12 Jahr des Herrn 1940 14 Jahr des Herrn 1941 19 Jahr des Herrn 1942 38 Jahr des Herrn 1943 43 Jahr des Herrn 1944 59 Jahr des Herrn 1945 72 Jahr des Herrn 1946 89 Jahr des Herrn 1948 89 Jahr des Herrn 1949 89 Jahr des Herrn 1955 92 Jahr des Herrn 1956 94 Jahr des Herrn 1957 94 Jahr des Herrn 1958 95 Jahr des Herrn 1959 95 Jahr des Herrn 1960 97 Jahr des Herrn 1961 99 Jahr des Herrn 1963 100 Jahr des Herrn 1964 100 Jahr des Herrn 1965 101 Jahr des Herrn 1966 102 Jahr des Herrn 1967 102 Jahr des Herrn 1969 102 Jahr des Herrn 1970 103 Jahr des Herrn 1973/74 104 Jahr des Herrn 1975 105 Jahr des Herrn 1976 106 Jahr des Herrn 1980 107 1 Jahr des Herrn 1985 108 Jahr des Herrn 1994 108 Chronik der Zuwendungen für die Kapelle 108 Erinnerung der KZ-Priester an die Sorge um den Verlust der Kapelle 110 Die Kapelle als Vorzeigeobjekt der SS 113 Ökumene in der Kapelle 114 Meßfeiern und Seelsorge im KZ außerhalb der Kapelle 119 Literatur 133 Glossar 137 Christliches Leben im Nationalsozialismus in der Gemeinde St. Lamberti/Coesfeld unter Dechant Joseph Lodde 181 „Was mir Karl Leisner bedeutet“ 221 Nachrufe 223 Nachrichten aus aller Welt 227 Veröffentlichungen über Karl Leisner 235 Informationsmaterial über Karl Leisner 237 Beitrittserklärung zum IKLK 239 2 Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde von Karl Leisner! Nachdem Karl Leisners Priesterweihe und Primiz sommer 2004 wurde die Geschäftsstelle in das Büro ausführlich dokumentiert sind1, ist der Schwerpunkt des Kreisdekanates Kleve verlegt. Die neue Adres- dieses Rundbriefes der „Dachau-Altar“ in der La- se lautet Wasserstraße 1, 47533 Kleve. Fon- und gerkapelle des KZ. Er hatte eine besondere Bedeu- Fax-Nummern sind geblieben: Telefon 02821/ tung für die KZ-Häftlinge; daher bemühten sie sich, 92595; Telefax 02821/980331. ihn entsprechend ihren Möglichkeiten würdig aus- Inzwischen gibt es auch ein Logo des IKLK. zugestalten. Mit dem Altar kommen viele Gegen- Entwurf und Ausführung stammen von der Desi- stände in den Blick, die nötig sind, um eine würdige gnerin Katharina Dömer aus Münster. Sie ist die Liturgie zu feiern. Freundin von Susanne Kaiser, einer Großnichte Für mich persönlich war es beeindruckend, im Karl Leisners, und hat sich bereits in der Schule mit Jahre 2001 mit der Hausgemeinschaft des Priester- Karl Leisner beschäftigt. Im Januar 1993 schrieb sie hauses Berg Moriah in Simmern/Westerwald am eine Facharbeit mit dem Thema „Ein engagierter Dachau-Altar zu zelebrieren. Am 12. August 2004 Christ – Karl Leisner“. habe ich in der Kirche des Karmel Heilig Blut in Die Internetseite des IKLK, die Kaplan Philipp Dachau mit dem Schwesternkonvent und Gästen Michael Irmer erstellt hat, ist von der Rehder Medi- die Eucharistie an dem Altar gefeiert, in den das enagentur in Aachen überarbeitet worden. Die In- „Herzstück“ des Dachau-Altares eingelassen ist. ternetadresse ist geblieben: www.Karl-Leisner.de Von den im oberen Fries des Portals der Ver- Der letzte Teil des Rundbriefes bringt wie im- söhnung an der Basilika in Kevelaer dargestellten mer Nachrichten und Neuigkeiten. Personen2 kommt in diesem Rundbrief Josef Lodde Ihren irdischen Pilgerweg vollendet haben: Karl in den Blick. Aus der Pfarrchronik von St. Lamberti Leisners Konabiturient Lambert Michels, seine in Coesfeld geht hervor, was es bedeutete, in der Kursgenossen Pfarrer Heinrich Kleinen, Pfarrer Zeit des Nationalsozialismus Christ zu sein und August Veerkamp und Pfarrer Josef Perau, der mit dazu noch Widerstand zu leisten. Karl Leisner 1934 ins Collegium Borromaeum Seit der Gründung des IKLK 1975 befand sich einzog, und Karl Leisners KZ-Mithäftling Pfarrer dessen Geschäftsstelle im Haus von Familie Haas Johann Steinbock aus Österreich; außerdem sind in Kleve-Kellen. Nach dem Tod ihres Mannes 1993 gestorben: Agnes Börmann, Karl Dingermann, führte Elisabeth Haas, die jüngste Schwester Karl Marianne Dickhoff, Maria Heidbüchel, Heinz Jun- Leisners, die Geschäftstelle dort weiter. Besonderer ge, Wilhelm Michels, Maria Mütter, Karl-Heinz Dank gebührt ihr für ihr Engagement im Zusam- Tekat und Elfriede Wedekind. Sie mögen ruhen in menhang mit der Seligsprechung 1996. Im Spät- Frieden. Einen Nachruf auf Pfarrer Heinrich Kleinen, den ersten Vorsitzenden des 1975 gegründeten 1 Hans-Karl Seeger, Gabriele Latzel (Hgg.), Karl Leis- IKLK, schrieb der langjährige Beisitzer des IKLK ner – Priesterweihe und Primiz im KZ Dachau, Mün- ster 2004. Diakon Berthold Steeger. 2 Siehe: Rundbrief des IKLK Nr. 38, S. 70–75. 3 Ohne den großen Einsatz von Pfarrer Heinrich daß Sie nicht mehr wie gewohnt jeweils zum Ge- Kleinen und Pfarrer Joseph Perau wäre der Selig- burts- und Todestag Karl Leisners einen umfangrei- sprechungsprozeß für Karl Leisner nicht so bald in chen Rundbrief bekommen. Nach Erscheinen der Gang gekommen. Biographie erhalten Sie diese als Geschenk, wobei Zwecks weiterer Forschungen ist es wichtig, die wir wieder für jede Spende dankbar sind. Nachlässe der verstorbenen Mitglieder des Präsidi- Berichte über den Gedenkgottesdienst am 19. ums Wilhelm Haas, Willi Walterfang und Heinrich Dezember 2004 in Dachau aus Anlaß des 60. Jah- Kleinen zusammenzuführen. Auch Josef Perau restages der Priesterweihe und Primiz Karl Leisners hatte dem IKLK bereits vor seinem Tod seinen und über die Aufnahme von Schwester Imma Mack Nachlaß bezüglich Karl Leisner zur Verfügung in die französische Ehrenlegion werden später do- gestellt. kumentiert. Auf der Präsidiumssitzung im September 2004 In diesem Sinne grüße ich Sie im Namen des in Kleve zeigte sich, wie dringend notwendig eine Präsidiums und wünsche Ihnen eine gute Zeit „ungefärbte“ Biographie über Karl Leisner ist. Ihr Daher haben wir uns entschieden, eine solche vor- rangig herauszugeben. Da dies ebenso wie die an- schließende Veröffentlichung der Tagebücher Karl Leisners eine sehr arbeits- und zeitaufwendige Meine Adresse: Hans-Karl Seeger, Postfach 1304, Aufgabe ist, bitten wir Sie um Verständnis dafür, 48723 Billerbeck 4 Dachau-Altar im Gedenkraum des Priesterhauses Berg Moriah links vom Altar Bild von Karl Leisner 5 Die Designerin Katharina Dömer interpretiert ihr für den IKLK entworfenes Logo wie folgt: Das Kreuz ist angelehnt an das Kreuz aus dem Bischofsstab, der zur Priesterweihe Karl Leisners im KZ Dachau verwendet wurde. Die Kreisform ist Symbol für die Internationalität. Der breite dunkle Bogen unten, der oben zu einem schmalen helleren Bogen wird, steht für den starken Glauben, der sich durchsetzt und über alles Drückende und Dunkle siegt. 6 2005 ein Jahr der „Jubiläen“ für Karl Leisner Nach bestimmten Zeitabschnitten hält der Mensch schaftlichen Verhältnisse, aufgrund derer man es inne und schaut zurück. Mancher möchte jubilieren eingeführt hatte, verändert hatten. über all das, was die Vergangenheit ausgezeichnet Die Bedeutung des Jubiläums war vor allem re- hat. Er begeht ein Jubiläum. ligiöser Natur. Wir ordnen die 50 dem Dezimalsy- Das Wort Jubiläum kommt nicht von jubilieren, stem zu, obwohl sie dem Siebenerrhythmus ent- welches vom kirchenlateinischen „jubilus - froh- springt, der früher sehr wichtig war: In der Sieben locken mit Kirchengesang“ stammt, sondern vom ist die Summe der Drei (Dreifaltigkeit) und der Vier hebräischen „yobel“, das ursprünglich in der Bibel- (Schöpfung mit den vier Himmelsrichtungen) ent- sprache den Widder oder den Ziegenbock bezeich- halten, und somit ist sie eine heilige Zahl (sieben nete, dann das Horn dieses Tieres und endlich das Sakramente). Zudem kam man mit sieben Jahren in aus diesem gefertigte Blashorn. die Schule, mit vierzehn Jahren verließ man sie, mit Da alle großen Ereignisse, vor allem die Ver- einundzwanzig Jahren war man erwachsen usw. kündung des Jubiläumsjahres am zehnten Tag des Nach der Bibel währt „des Menschen Leben 70 siebten Monats, mit Hornstößen angekündigt wur- Jahre, wenn es hoch kommt, sind es 80.“ (Ps 90). den, nennt die Bibel das Heilige Jahr, das Festjahr, Täglich begegnet uns die Sieben in der Siebenta- das die Juden alle fünfzig Jahre begingen, „yobel“. gewoche. Gemäß dem Gesetz des Judentums (Lev 15,8– Als kosmische Zahl erleben wir die Zwölf, ohne 55e; 27,16–25), waren mit der Begehung des Jubi- die wir die Uhrzeit und die Monate des Jahres nicht läumsjahres wichtige gesellschaftliche und wirt- verstehen.

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