Aufbruch in die Moderne 2019 THEMA HALLE Wenn’s um Glück geht HALLETHEMA 2019 – Sparkasse Das Glück Ihrer Mitmenschen liegt Ihnen am Aufbruch Herzen? Mit einem Konto oder einer Geldanlage bei der Saalesparkasse unterstützen Sie ge- meinsam mit uns soziale Einrichtungen in der Umgebung. in die Moderne Gewinne der Saalesparkasse bleiben in der Region. Ermöglicht wird dadurch jedes Jahr die Förderung zahlreicher regionaler Initiativen in den Bereichen Soziales, Sport und Kultur. :HLWHUH,QIRUPDWLRQHQ¿QGHQ6LHXQWHU www.saalesparkasse.de/engagement. Tina Witkowski, Gründerin des KAHUZA e.V. 365 TAGE BAUHAUS UND MODERNE IM KUNSTMUSEUM MORITZBURG HALLE (SAALE) Die Stille im Lärm der Zeit Marc, Macke, Nolde Meisterwerke aus der Sammlung Ziegler IHK: DIE ERSTE ADRESSE! 10 . 0 2 . – 1 2 . 0 5 . 2 019 FÜR IHREN ERFOLG MACHEN WIR UNS STARK. Things to come Ein Lichtspiel über László, Lucia und Sibyl Moholy-Nagy von Die Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau ist die branchenübergreifende Angela Zumpe (Film-Installation) Selbstverwaltungsorganisation von 55.000 Mitgliedsunternehmen im süd- und Oliver Held (Skript) lichen Sachsen-Anhalt. Als Körperschaft des öffentlichen Rechts hat sie den 23.06. – 25.08.2019 gesetzlichen Auftrag, das Gesamtinteresse aller Gewerbetreibenden ihres Bezirks − ausgenommen der Handwerker − zu vertreten. Bauhaus Meister Moderne Comeback der Meister kritischer Partner der Politik 29.09.2019 – 12.01.2020 unabhängiger Anwalt des Marktes kundenorientierter Dienstleister Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau www.kunstmuseum-moritzburg.de Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale), Telefon: 0345 2126-0, [email protected], www.halle.ihk.de Wassily Kandinsy: Abstieg, 1925, Aquarell und Gouache über Tusche auf Papier, 48 x 32 cm, Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Foto: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt Grußwort Liebe Leserinnen und Leser, Halle (Saale) ist aktuell eine Stadt im Auf- bruch – wir erleben regelrecht ein kleines Wirtschaftswunder. Komplette Stadtteile sind im Wandel oder entstehen ganz und gar neu. Faszinierenderweise lassen sich zahlreiche Pa- rallelen zum Aufbruch der 1920er Jahre fin- den, wenngleich die Umwälzungen, die Halle (Saale) seinerzeit erlebt hat, freilich ungleich größer waren: Aus einer Kleinstadt wurde ab der Mitte des 19. Jahrhunderts binnen weni- ger Jahrzehnte eine Großstadt – mit aufblü- hendem kulturellen Leben, pulsierender In- dustrie und aufsehenerregenden städtebauli- chen Akzenten. Das vorliegende Themenheft »Halle 2019 – Mein Dank geht an dieser Stelle auch an die Aufbruch in die Moderne« führt Sie zurück in Autorinnen und Autoren: Ihre Texte haben das jene aufregende Zeit. Ich verspreche eine Ziel erreicht, wenn sie Sie, liebe Leserinnen spannende Lektüre, bei der natürlich auch be- und Leser, neugierig gemacht und in der Folge sagte Bereiche – Kultur und Wirtschaft als vielleicht sogar Ihr Interesse geweckt haben, Motoren der Stadtentwicklung – eine tragen- sich tiefer gehend mit dem einen oder ande- de Rolle spielen. So werden die Facetten des ren Thema auseinanderzusetzen. In diesem Themas »Aufbruch in die Moderne« exempla- Sinne wünsche ich eine anregende Lektüre. risch an den Beispielen der Lettiner Porzellan- fabrik und der damaligen halleschen Kunstge- Herzlich werbeschule Burg Giebichenstein gezeigt. Die Dreieinigkeitskirche in Halle-Süd wird bei- Dr. Bernd Wiegand spielhaft für das neue Bauen vorgestellt. Tat- Oberbürgermeister sächlich dürften Kenner der Stadtgeschichte auf interessante Details und auch Personen stoßen, etwa auf Willy Dietrich, der in den 1920er Jahren Intendant des damaligen Halle- schen Theaters gewesen war. 1 Grußwort Liebe Leserinnen und Leser, das Veranstaltungsformat HalleThema verbin- det alljährlich interessante Angebote, Ausstel- lungen und Veranstaltungen hallescher Ak- teure aus Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft. Stand im vergangenen Jahr mit »Moderne und Revolution« bereits eine für die Entwicklung unserer Stadt prägende Zeit im Fokus, so wid- met sich im Jahr des Bauhausjubiläums das HalleThema 2019 »Halle und die Moderne« auf neue und andere Weise dieser für die Stadt- und Gesellschaftsentwicklung so be- deutenden Epoche. Nach dem Ersten Weltkrieg stehen die Jahre voller Kunst, ja neuem Kunstsinn. Neue Rhyth- der Weimarer Republik zwischen krisenge- men und Tänze, Musik von der Schallplatte, schüttelter, industriell geprägter Modernität, vom Grammophon oder zunehmend aus dem optimistischer Wahrnehmung kultureller Radio, Werbung, Kinofilme, neue Bilder- und Avantgardeleistungen, sozioökonomischen Klangwelten, Jazz, Klassik von Oper bis Operet- Neuerungen und Verwerfungen. Innere Wi- te, Varieté, Sport und Sportbegeisterung, Mas- dersprüche zeigten sich in den Jahren der senfreizeit, aber auch okkultische Sitzungen, »klassischen Moderne« auch in Halle (Saale) in Geistersehen, Aberglauben und Kritik daran, der Polarisierung der Gesellschaft; so ging es Lebensreformbewegungen – alles schien mög- letztlich auch auf kommunaler Ebene um So- lich in einer arbeitsteiligen Industriegesell- zialpolitik und -fürsorge sowie um das Bemü- schaft voll überbordender Kreativität und Lust hen, die Lebenssituation und Chancen der Be- an natürlicher, unversehrter Körperlichkeit völkerung zu verbessern. Neues Bauen, Hygie- oder gegenständlicher Funktionalität. ne, Stadt- und Verkehrstechnik, Bildung und Die Beiträge im diesjährigen Themenheft wol- Erholung, Kunst und Wissenschaft bestimm- len Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, diese ten schon die Betätigungsfelder kommunalen Zeit vergegenwärtigen. An vergangene Leis- Handelns in den 1920er Jahren. Die rasant fort- tungen der Moderne in Halle (Saale) soll ex- schreitende Modernisierung und Rationalisie- emplarisch erinnert, auf Erhaltenes aufmerk- rung der Produktionsprozesse beschleunigten sam gemacht werden. Darüber hinaus finden den sozialen Wandel, folgten teilweise einem Sie Hinweise auf weitere ausgewählte Jubilä- technischen Machbarkeitswahn, dessen Ver- en im Themen- und Bauhausjahr 2019. sprechen sich allzu häufig nicht erfüllten. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre. Es wuchs eine Sehnsucht nach Unbefangen- heit, nach Freizeit und Amüsement, Ablenkung Dr. Judith Marquardt und Unterhaltung, aber auch nach anspruchs- Beigeordnete für Kultur und Sport 2 Inhalt Halle 2019 – Aufbruch in die Moderne 4 NEUES BAUEN und NEUES SEHEN in Halle 52 Das Trauma T.O. Immisch Die völlige Entwertung des Geldes Ulf Dräger 14 Halle (Saale) 1923–1929 Kurze Bemerkungen zum vorüber- 58 Neues Bauen gehenden Aufschwung dieser Stadt Die Dreieinigkeitskirche der Prof. (em.) Dr. Peter Hertner Franziskaner in Halle-Süd Matthias Schwenzfeier 18 Das Wirtschaftsleben in der Stadt Halle (Saale) nach dem 64 Spurensuche – Gedenktage Ersten Weltkrieg und der Weltwirt- bedeutender Persönlichkeiten, schaftskrise 1929 Einrichtungen und Unternehmen Danny Bieräugel Die Wendezeit im Fokus des Ministeriums für Staatssicherheit 22 Aufbruch und Moderne am Beispiel Dr. André Gursky der Lettiner Porzellanfabrik Volkshochschule »Adolf Reichwein« Dr. Walter Müller Gabriele Behr 200 Jahre Sparkasse 28 Halle in den 1920er Jahren 200 Jahre Thüringisch-Sächsischer Athleten, Sportlerinnen und Vereine in Verein für Geschichte und Altertums- Zeiten der polarisierenden Moderne kunde Prof. Dr. Stefan Lehmann Dr. Walter Müller Die Erweiterung der Salzniederlage 34 Willy Dietrich vor dem Klaustor Ein ehrlicher Makler der Kunst Dr. Uwe Meißner Margrit Lenk Christoph Semler und die Astronomie Dirk Schlesier 40 Künstlerischer Aufbruch in die Moderne Die hallesche Kunstgewerbeschule 90 Ausgewählte Veranstaltungen 2019 Burg Giebichenstein im Überblick Dr. Angela Dolgner 3 4 Brücke, 1928 5 NEUES BAUEN und NEUES SEHEN in Halle T. O. Immisch Fotografiehistoriker In den zwanziger Jahren des vergangenen kannten Ausmaßen. Auch in Halle als einem Jahrhunderts sollte alles neu werden, sein: Zentrum des mitteldeutschen Industriere- die Neue Frau, die Neue Musik, der Neue Tanz viers und Verkehrsknotenpunkt wirkten sich usw. Wovon bis heute vieles erhalten bzw. diese Veränderungsprozesse nachhaltig aus. von Einfluß bis in die Gegenwart ist, sind vor Neu im Baugeschehen und damit charakte- allem das Neue Bauen, die damals neue Ar- ristisch für das Neue Bauen war vor allem, chitektur und das Neue Sehen einer neuen daß es kostengünstig sein und meist Mini- Generation von Fotografen. malanforderungen genügen mußte. Wichtige Mit Kriegs- und unruhiger Nachkriegszeit im Konzepte waren der Kleinwohnungsbau und Jahrzehnt von 1914 bis 1923 waren viele bis das Wohnen, die Wohnung für das Existenz- dahin selbstverständlich erschienene Ord- minimum. Für die Architektur der Zeit bedeu- nungen, Werte und Gegebenheiten fragwür- tete dies unter anderem, daß die Gebäude- dig geworden oder weitgehend weggefallen. struktur häufig von innen nach außen entwi- Zu den politischen Veränderungen – parla- ckelt wurde, gern kubische oder gebogene mentarische Republik statt konstitutioneller Baukörper entworfen wurden, meist glatte Monarchie – kamen weitere beträchtliche Fassaden und Flach- oder Pultdächer verwen- Veränderungen der gesellschaftlichen, sozia- det wurden. Dazu finden sich erste Ansätze len und kulturellen Verhältnisse. Deutschland industriellen und seriellen Bauens, teils mit war verarmt und bis Mitte des Jahrzehnts von vorgefertigten Teilen und der verstärkte Ein- Krisen gezeichnet. Zur allmählichen Bewälti- satz von Stahl und Beton. Gemeinsam war gung dieser Situation wurden seitens der allen diesen Bestrebungen der Verzicht auf Länder, Kommunen und
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