Ein Dorf in Westghana

Ein Dorf in Westghana

Auswertungsbericht eines Studievorhabens im Rahmen des ASA-Programm der Carl-Duisberg Gesellschaft - Ghana 1996 - Vorgelegt von: Gertel, Holger Markus / Haack, Silke / Kruk, Gabriele Gyankufa: Ein Dorf in Westghana Eine Analyse sozioökonomischer Transformationsprozesse mit Fokus auf geschlechtsspezifische Aktionsräume Holger Markus Gertel Günterstalstr. 54 79100 Freiburg - Geographie - Silke Haack Luisenstr. 129 53129 Bonn - Geographie - Gabriele Kruk Hermann-Ehlers- Str. 8 55124 Mainz - Geographie - I Vorwort Ein Stipendium der Carl-Duisberg-Gesellschaft ermöglichte uns im Rahmen des ASA- Programms im Sommer 1996 einen dreimomatigen Aufenthalt in Ghana. Als Team konnten wir, Holger Gertel, Gabriele Kruk und Silke Haack, unsere Arbeitsschwerpunkte selbstständig erarbeiten und auch den Rahmen für unseren Aufenthalt eigenverantwortlich gestalten. Ohne die intensiven und interessanten Vorbereitungsseminare wären wir sicher nicht so erfolgreich zu einem Team zusammengewachsen. Wir danken daher der ASA, besonders Matthias Drilling, der uns als Ländertutor hilfreiche Informationen und Tips gegeben hat. Ursprünglich sollte das Untersuchungsvorhaben in den nördlichen Regionen Ghanas und insbesondere im Umkreis der Stadt Tamale durchgeführt werden. Aus Gründen der Sicherheit mußte jedoch in Absprache mit den Verantwortlichen auf diesen Standort bereits im Vorfeld verzichtet werden. Dies hatte mehrere Implikationen in Bezug auf die Projektdurchführung. Da das Sudienvorhaben in den Süden Ghanas verlegt wurde mußte, galt es nun eigenständig Kooperationspartner zu suchen und inhaltliche Schwerpunkte neu zu überdenken. Das zweite Studienvorhaben entstand somit schließlich ohne Projektanleitung aus eigenen Interessensschwerpunkten der drei Teilnehmer heraus und im Rahmen der Möglichkeiten durch bestehende bzw. neu aufgebaute Kontakte. Der inhaltliche Fokus der Untersuchung, der ursprünglich auf der Ernährungssicherung gelegen hatte, wechselte auf eine genauere Analyse der Agrar- und Sozialstruktur im ländlichen Raum sowie spezifische Geschlechterverhältnisse, d.h. Aktions- und Handlungsspielräume von Männern und Frauen. Diese Inhalte sollten exemplarisch betrachtet und durch eine aktive Teilnahme am Dorfleben in einem Untersuchungsdorf analysiert werden. Als Kooperationspartner konnten schließlich der DED (Deutscher Entwicklungsdienst) in Berlin bzw. Accra und VOLU (Voluntary Workcamps Association of Ghana, Accra) gewonnen werden. Der DED ist als nationaler Fachdienst im Rahmen der personellen Entwicklungszusammenarbeit der Bundesrepublik tätig. Er stellt Entwicklungsländern im staatlichen und privaten Bereich berufserfahrene und engagierte Fachkräfte zur Mitarbeit in ihren Programmen und Projekten zur Verfügung und trägt in bescheidenem Umfang auch zur Finanzierung dieser Programme bei. Er fördert die Arbeit von einheimischen Solidaritätsdiensten und Selbsthilfeinitiativen durch fachliche Beratung und Finanzierung kleiner Programme und unterstützt daneben den Aufbau lokaler Selbsthilfegruppen durch Partnerschaftshelfer. Bedanken möchten wir uns an dieser Stelle besonders bei Herrn Klaus Thüsing, verantwortlicher Leiter des Regionalbüros des DED in Ghana, der uns durch organisatorische Hilfestellungen und inhaltliche Fachgespräche wesentlich unterstützt hat. Der DED stellte uns auch freundlicherweise in Dormaa Ahenkro ein Haus zur Verfügung, das Ausgangspunkt für unsere gesamte Arbeit mit jeweils wöchentlichen Aufenthalten im Dorf Gyankufa wurde. Für den Kontakt nach Sunyani und die Hilfe bei Alltagsproblemen und theoretischen Fragen bedanken wir uns ganz besonders auch bei den Mitarbeitern des DED, Herrn Wilfried Hoffstadt und Herrn Thomas Diestelhorst. Unser zweiter Kooperationspartner VOLU ist eine Nichtregierungsorganisation, die Workcamps mit Jugendlichen organisiert. Das Hauptziel kann umschrieben werden als Dienst an die Völkerverständigung mit gleichzeitigem entwicklungspolitischen und -praktischen Charakter. So werden z.B. Schulen in gemeinsamer Arbeit erbaut oder Agroforstprojekte II durchgeführt. Unser Dank gilt hier besonders Mr. Francis Atta Donkor, Hauptverantwortlicher von VOLU, der uns den Kontakt zum Dorf ermöglichte und uns darüber hinaus seine Büroinfrastruktur und eine kostenlose Unterkunft in Accra zur Verfügung stellte. Durch die Hilfe von Mr. Manu, Chief Commander der Polizeistation Zongo in Kumasi, wurde unser Aufenthalt im Dorf schließlich vorbereitet und die Kontakte geebnet. Für seine großzügige und zuvorkommende Hilfe und sein uns entgegengebrachtes Vertrauen möchten wir uns ebenfalls herzlich bedanken. Ohne die Offenheit und das Entgegenkommen des Chiefs von Gyankufa, Nana Saana Bediatuo (Gyankufahene), wären wir sicher nicht so gastfreundlich und selbstverständlich im Dorf aufgenommen worden. Wir danken ihm und allen Dorfbewohnern aufs Tiefste, insbesondere aber Madam Dora Ayiwa-Anane, die uns den traditionellen Dorfalltag anschaulich nahe gebracht hat, und Mr. Kwabena Tachie, in dessen Haus wir aufgenommen wurden. Danken möchten auch Mr. Jeff Agyemang Yaw, Mrs. Elizabeth Takyiwa Manu und Rosemary Arthur, die uns bei den Interviews und der Verständigung in der Lokalsprache behilflich waren, was von wesentlicher Bedeutung für unsere Arbeit gewesen war. Jeff und Madam Dora Ayiwa-Anane ermöglichten uns darüber hinaus die persönliche Erfahrung und Teilhabe am Dorfleben, die weit über sachlich wissenschaftliche Arbeit hinausging. Dafür möchten wir einen herzlichen Dank aussprechen. Desweiteren möchten wir uns bei folgenden Personen für hilfreiche Anregungen, Gespräche und Hilfestellungen bedanken: Herrn Thomas Holtkamp, Mitarbeiter der GTZ in Accra, Herrn Kofi Panyin Yarboi vom Department of Geographie and Ressource Development der Universität Legon, Herrn Kröger, Dr. Loos und Herrn Tscheckel von der GTZ und bei den Mitarbeitern der Friedrich-Ebert-Stiftung in Accra. Diese Arbeit bildet einen Abschluß unseres Aufenthaltes in Ghana im Sommer 1996, ist aber sicher nicht das Ende der Kontakte zu den Dorfbewohnern in Gyankufa. Freiburg, Bonn, Mainz, 1997 Holger Markus Gertel Gabriele Kruk Silke Haack III Inhalt Tabellenverzeichnis VI Abbildungsverzeichnis VI Kartenverzeichnis VI Teil A Einführung in das Studienvorhaben und die Projektregion Gabriele Kruk / Holger Markus Gertel 1 Einleitung 1 1.1 Einführung und Problemstellung 1 1.2 Konzeptionelle Vorüberlegungen 2 1.3 Vorgehensweise und Organisation des Feldaufendhaltes 3 1.4 Methodik der Feldforschung 6 Holger Markus Gertel 2 Ghana: Einführung in das Projektland 10 2.1 Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur 11 2.2 Die ökonomische Vergangenheit und Zukunftsperspektiven Ghanas 12 2.2.1 Ghanas Entwicklung seit der Unabhängigkeit 13 2.2.2 Der ökonomische Untergang der 70er Jahre 15 2.2.3 J.J. Rawlings und der ‘Pakt mit dem Teufel’ 17 2.3 Das Economic Recovery Programme (ERP) 17 2.3.1 IMF und Weltbank - Kredit und Konditionen 18 2.3.2 PAMSCAD - Makroökonomie oder Menschen? 20 2.4 SAP und die Auswirkung auf den ländlichen Raum 21 2.5 Ist Ghana tatsächlich die Success Story? 24 Silke Haack 3 Die Brong Ahafo Region 26 3.1 Naturräumliche Gliederung 26 3.2 Demographische Struktur 29 3.3 Wirtschaft 30 Silke Haack 4 Der Jaman-Distrikt 32 4.1 Die Geschichte des Jaman-Distrikts 33 4.2 Geographische Grundzüge 35 IV Teil B Die Wirtschafts- und Sozialstruktur von Gyankufa Silke Haack / Holger Markus Gertel 5 Das Untersuchungsdorf Gyankufa - eine kurze Charakterisierung 36 Holger Markus Gertel 6 Die Sozialstruktur von Gyankufa 40 6.1 Traditionelle politische Struktur 42 6.2 Die traditionelle sozialräumliche Gliederung von Gyankufa 43 6.3 Moderne Einflüsse, sozialer Wandel und räumliche Auswirkungen 43 6.4 Entscheidungsträger auf lokaler Ebene 45 Silke Haack 7 Die Agrarstruktur von Gyankufa 48 7.1 Überblick über die Landnutzung 48 7.2. Das Landnutzungsrecht in Gyankufa 48 7.3. Größe und Lage der Anbauflächen 50 7.4 Das Landnutzungssystem 50 7.5 Veränderungen in der Landnutzung und ihre Folgen 54 7.6 Die Arbeitsverfassung 55 Silke Haack 8 Kakaoanbau in der Western Region 57 8.1 Bodenrecht und Landbesitzverhältnisse in der Western Region 58 8.2 Saisonale Migration in die Western Region 59 8.3 Auswirkungen des Kakaoanbaus auf Gyankufa 59 Silke Haack 9 Relation von Subsistenz- und Marktproduktion in Gyankufa 61 9.1 Einkommensdeterminierende Problemfelder 62 9.1.1 Methoden und Probleme der Lagerung 62 9.1.2 Saisonale Marktpreisentwicklung 63 9.1.3 Auswirkungen der Nationalökonomie 64 9.2 Die Bedeutung von Cash Crops in Gyankufa 64 Silke Haack 10 Zusammenfassende Darstellung der Problemzusammenhänge im Agarsektor 66 V Holger Markus Gertel 11 Ursachen sozialen Wandels in Gyankufa am Beispiel des Einflußes einer internationalen Organisation 68 11.1 World Vision International 68 11.2 Exkurs: Die Kreditvereinigung 70 11.3 Nebeneffekt der Entwicklung: Christianisierung 71 11.4 Transformation beim Zugang zu Land 72 Holger Markus Gertel 12 Zukünftige Entwicklungsaussichten 75 Teil C Analyse auf der Mikroebene Gabriele Kruk / Holger Markus Gertel 13 Analyse auf der Mikroebene: Die Aktionsräume der Männern und Frauen von Gyankufa 76 13.1 Das Team und die Dorfbevölkerung: Rollenzuweisungen, Vorgehensweise und Einflüsse auf die Ergebnisse 80 13.1.1 Das Verhältnis zwischen der männlichen Dorfbevölkerung und den ForscherInnen 80 13.1.2 Das Verhältnis zwischen der weiblichen Dorfbevölkerung und den ForscherInnen 82 13.2 Die Rolle und Status der Männer und Frauen in der Dorfgesellschaft 85 13.2.1 Die Rolle und der Status der Männer in der Dorfgesellschaft 85 13.2.2 Die Rolle und der Status der Frauen in

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