
Presseinformation Eine große Idee – 50 Jahre Lehmbruck Museum Jubiläumspräsentation Pressekonferenz: Donnerstag, 12. Juni 2014, 11.30 Uhr EINE GROSSE IDEE – 50 JAHRE LEHMBRUCK MUSEUM 14. Juni 2014 bis 18. Januar 2015 Eröffnung: Samstag, 14. Juni, 16 Uhr Am 14. Juni 2014 feiert das Lehmbruck Museum seinen 50. Geburtstag. Sculpture 21st - wechselnde Positionen zur Skulptur des 21. Jahrhunderts Den Auftakt zur Reihe der Jubiläumspräsentationen „Sculpture 21st“ macht Tino Sehgal mit seinem Stück „Kiss“. Die Tänzer erscheinen bei dem stummen Tanz wie in einem endlosen Kuss gefangen. Dabei zitiert die Choreografie berühmte Kussszenen der Kunstgeschichte von Künstlern wie Klimt, Brancusi und Rodin. Wie viele von Sehgals Arbeiten bewegt sich auch diese an der Grenze zwischen Installation, Choreografie und lebendiger Skulptur. Zu den Öffnungszeiten wird jeweils ein Paar gemeinsam die präzise Choreografie ausführen. Neueröffnung des Lehmbruck-Flügels – Rekonstruktion der Ausstellung von 1964 Pünktlich zum Jubiläum wird der sanierte Lehmbruck-Flügel neu eröffnet. Dort ist die Rekonstruktion der ersten Ausstellung der Werke Wilhelm Lehmbrucks zu sehen, wie sie das internationale Publikum 1964 zur Eröffnung des Museums erlebte. Die Plastiken und Gemälde Lehmbrucks sind auffallend sparsam gesetzt. Den Werken wird genug Raum gelassen, um ihre originäre Wirkung und Aura zu entfalten. Im unteren Bereich des Lehmbruck-Flügels, der meist für wechselnde Grafikausstellungen genutzt wurde, ist eine Dokumentation der Anfangszeit des Museums zu sehen. Positionen der Moderne – in einer Ausstellungsarchitektur von raumlabor berlin »Eine große Idee« – Skulptur und Plastik in das Zentrum des Museums zu stellen, in der Tradition und als Impuls von Wilhelm Lehmbruck: dreidimensionale Kunstwerke, die Umbrüche, Innovationen und herausragende Positionen in der Geschichte der Skulptur markieren. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts löst sich die Kunst von Figur, Nachahmung und Akademismus, es entsteht ein neues Formverständnis, das in radikalster Konsequenz in das freie Spiel von Raum, Volumen und Material mündete. Beispielhaft kann das die Porträtbüste zeigen, für Bildhauer eine der repräsentativsten und anspruchsvollsten Aufgaben. Wird die Skulptur bis dahin modelliert, geformt, gemeißelt, gegossen, kann sie nun konstruiert, geplant, gebaut werden. Die Künstler schlüpfen in die Rolle der Architekten und Ingenieure. Sogar die menschliche Figur wird mechanisiert. Zum skulpturalen Thema werden aber auch ungreifbare Phänomene wie Licht, Musik und Raum, bereits in der ersten abstrakten Plastik. Volumen brechen auf, Massen lösen sich in geometrische Formen und versetzen sich in Bewegung. Die präsentierten Werke sind Highlights der Sammlung und zugleich bedeutende Beispiele des Surrealismus, des Expressionismus, der konstruktivistischen Skulptur und der Klassischen Moderne, u.a. von Alexander Archipenko, Hans Arp, Rudolf Belling, Constantin Brancusi, Alexander Calder, Max Ernst, Lucio Fontana, Naum Gabo, Alberto Giacometti, Jaques Lipchitz, Henry Moore, Pablo Picasso, Auguste Rodin und David Smith. Im Souterrain sind Werke der zeitgenössischen Medienkunst von Lynn Hershman, Andreas M. Kaufmann und Knowbotic Research zu sehen. Die Ausstellungsarchitektur von raumlabor berlin inszeniert unter dem Motto »Geister der Moderne« verschiedene Begegnungen mit der Kunst – das Alleinsein mit Kunst, die Betrachtung im Kontext oder auf Augenhöhe an einem Tisch. Jubiläumsprogramm 14./15. Juni Samstag 14. Juni 2014 Das Lehmbruck Museum ist am Samstag, 14. Juni, von 12 bis 21 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Der Lehmbruck- Flügel ist erst mit dem Festakt öffentlich zugänglich. Ab 14 Uhr finden verschiedene Aktionen im Museum und im Kant Park statt. Für Speisen und Getränke sorgt die Frank Schwarz Gastro Group GmbH auf dem Skulpturenhof. 13 Uhr Öffentliche Führungen 14 – 17.30 Uhr Kunstworkshops für Kinder im und am Museum, mit Barbara Koxholt und Katharina Nitz 14 – 17.30 Uhr Duisburger Künstler präsentieren sich im Kant Park 15 Uhr Fotoshooting mit Porsche Oldtimer vor dem Museum, mit dem Fotografen Pascal Bruns 15 Uhr Öffentliche Führungen 16 Uhr Beginn des Festaktes mit Grußworten von: Ute Schäfer, Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein- Westfalen; Sören Link, Oberbürgermeister der Stadt Duisburg; Christine Rotermund-Lehmbruck, Tochter des Architekten Manfred Lehmbruck. Einführung: Dr. Söke Dinkla, Direktorin des Lehmbruck Museums Festrede: Prof Dr. Wolfgang Ullrich, Kunsthistoriker: „Das Museum im Zeitalter des Ausstellens“ Musik: Johannes Fischer, Schlagzeug ab 18 Uhr Öffentliche Führungen durch die Präsentationen mit den Kuratoren und den Kunstvermittlern gemeinsam mit Kai Magnus Sting ab 19 Uhr Live Musik und Beats der 60iger Jahre auf dem Skulpturenhof Sonntag, 15. Juni 2014 11 – 18 Uhr Familientag im Museum und im Kant Park: „Pay what you want“ 11.30 Uhr Öffentliche Führungen 14-17.30 Uhr Bobbycar-Rennen durch den Kant Park für Jung und Alt, Jugend trifft Kunst-Workshops im Park, Duisburger Künstler präsentieren sich im Kant Park 15.30 Uhr Öffentliche Familienführungen Öffnungszeiten Sonntag: 11 bis 18 Uhr Donnerstag: 12 bis 21 Uhr Montag/Dienstag: nach Terminabsprache Freitag: 12 bis 18 Uhr Mittwoch: 12 bis 18 Uhr Samstag: 12 bis 18 Uhr Abbildungen (zum download auf www.lehmbruckmuseum.de unter „Presse“ oder unter http://lehmbruckmuseum.pr.co/78863-eine-grosse-idee-50-jahre-lehmbruck-museum) “Geister der Moderne” – inszeniert von raumlabor Berlin Constantin Brancusi, Die blonde Negerin / La Négresse blonde, 1926, © VG Bild-Kunst, Bonn, Foto: Lehmbruck Museum Neueröffnung des Lehmbruck-Flügels – Rekonstruktion der Ausstellung von 1964 Wilhelm Lehmbruck, im Vordergrund: Mutter und Kind, 1907, Foto: Lehmbruck Museum Neueröffnung des Lehmbruck-Flügels – Rekonstruktion der Ausstellung von 1964 Wilhelm Lehmbruck, Sitzender Jüngling, 1916/17, Foto: Lehmbruck Museum Neueröffnung des Lehmbruck-Flügels – Rekonstruktion der Ausstellung von 1964 Wilhelm Lehmbruck, Schreitende (Mädchen sich umwendend), 1913/14, Foto: Lehmbruck Museum Neueröffnung des Lehmbruck-Flügels – Rekonstruktion der Ausstellung von 1964 Wilhelm Lehmbruck, Stehende weibliche Figur, 1910, Foto: Lehmbruck Museum Dokumentation Blick in den Lehmbruck-Flügel, 1964 © Foto: Bernd Kirtz Dokumentation Blick auf den Skulpturenhof, 1964 © Foto: Bernd Kirtz A Big Idea – Logo © Gestaltung: Stijlroyal Katalog Der Katalog zum Jubiläumspräsentation „Eine große Idee – 50 Jahre Lehmbruck Museum“, erscheinen im Wienand Verlag, wird vom 14. bis 22. Juni zu einem Sonderpreis von 9,90 € angeboten! Über Ihr Interesse an unserem Haus oder Ihren Besuch würde ich mich sehr freuen, bei Rückfragen bin ich gerne für Sie da. Mit herzlichen Grüßen, Andreas Benedict Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Hintergrundinformationen „Eine große Idee – 50 Jahre Lehmbruck Museum“ Die „große Idee“ eines Lehmbruck Museums stammt aus den 1920er Jahren. Die Stadt Duisburg hatte zu dieser Zeit schon die große Bedeutung ihres Sohnes Wilhelm Lehmbruck und seines bildhauerischen Werks erkannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Idee wieder aufgenommen und schließlich im Jahr 1964 realisiert. Der Architekt Manfred Lehmbruck, Sohn des Bildhauers, hat ein Museum speziell für das Werk seines Vaters entworfen, das eine ideale Symbiose zwischen der Kunst und Architektur darstellt. Sculpture 21st - wechselnde Positionen zur Skulptur des 21. Jahrhunderts Die transparente Glasarchitektur des Architekten Manfred Lehmbruck wurde 1964 als erster "dynamisch transparenter Museumsraum Deutschlands" (Axel Fohl) gefeiert. Anlässlich des Jubiläums wird der vitrinenartige Glaskubus zum „Schaufenster in den Park“. Im wechselnden Rhythmus sind dort Werke und Installationen internationaler Bildhauerinnen und Bildhauer zu sehen. Mit diesen Präsentationen unternimmt das Lehmbruck Museum eine aktuelle Standortbestimmung der Skulptur im 21. Jahrhundert. Das Stück von Tino Seghal wird von fünf Werken der Sammlung des Lehmbruck Museums begleitet. Neben den figürlichen Arbeiten von Hans Stangl „Stehender Mädchenakt, Hände auf den Oberschenkeln“ (1930), Georg Kolbe „Kniende“ (1926) und Waldemar Grizmek „Liegender Junge“ (1950) sind auch zwei abstrakte Arbeiten der Künstler Max Bill „viereckfläche im raum mit gleichen seitenlängen“(1952/1070) und Kenneth Snelson „Sigma-Data“ (1976) präsent. Unabhängig von ihrer Differenz in der Entstehungszeit greifen alle das Thema der Bewegung im Raum auf. So untermalen die Stücke der Sammlung, den sich langsam entwickelnden Tanz der Interpreten von „Kiss“. Als zweite Position im Rahmen von „Sculpture 21st“ zeigt Monika Sosnowska vom 26. Juli bis 24. August ihre Raumarbeit Untitled (2004). Diese erscheint von außen wie ein unscheinbarer Kubus, beim Betreten jedoch findet sich der Betrachter in einer verwirrenden architektonischen Situation wieder: Die klaren Bezüge von Boden, Decke und Wänden werden aufgehoben, indem an allen sechs Innenwände Türen zu sehen sind, die scheinbare Aus- und Eingänge bilden. Physikalisch sind diese jedoch nicht zu erreichen. Monika Sosnowska schafft so eine Atmosphäre der Verunsicherung über die eigene Orientierung im Raum. Die dritte Position ist Erwin Wurm (30. August bis 28. September), von dem das Lehmbruck Museum Arbeiten aus einer seiner jüngeren Serien, den Abstract Sculptures, zeigt. Seine Arbeiten sind ein humorvoller, subversiver Kommentar zur Konsumgesellschaft und zur zeitgenössischen Skulptur. Erwin Wurm thematisiert sowohl Körperproportionen als auch den Köper der Passion
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