565 Chronik: Goethes Leben und Werk 1749 28. August: Johann Wolfgang G. kommt mit­ 1762 Religionsunterricht, Englisch-, Hebräischun• tags als Erstgeborener von Johann Caspar G. und terricht - G. besucht regehnäßig das Theater (franzö• dessen Frau Elisabeth Katharina, geb. Textor, in sische Stücke). Frankfurt am Main zur Welt - 29. August: G. wird 1763 Die französischen Truppen verlassen Frankfurt lutherisch getauft. - 3. April: Konfirmation - Klavierunterricht - Erste 1750 7. Dezember. Schwester Cornelia wird ge­ Liebe zu »Gretchen« - 18. August: G. besucht ein boren. Violinkonzert des siebenjährigen Mozart und ist von 1752 G. besucht die Spielschule (Kindergarten) der dessen musikalischem Genie begeistert - G. fertigt Maria Magdalena Hoff in der Frankfurter Weißadler• Liebesgedichte für seine Freunde auf Bestellung, über• gasse. reicht dem Vater einen Band mit eigenen, seriöseren 1753 Protestantischer Religionsunterricht - Bibel­ Gedichten; der Vater meint: »Weiter so». stellen werden von den Kindern Wolfgang und Corne­ 1764 Landschaftszeichnungen entstehen - Das lia auswendig gelernt und rezitiert - Die Großmutter »Gretchen« verläßt Frankfurt - Ein Hofmeister wird schenkt ihren beiden Enkelkindern zu Weihnachten eingestellt, um G. den letzten großbürgerlichen ein Puppentheater. »Schliff« zu geben - Intensive Beschäftigung mit anti­ 1754 Geldausgaben des Vaters für Lesefibeln und ker und neuplatonischer Philosophie (Platon, Ari­ Katechismen im väterlichen Haushaltsbuch bedeuten: stoteles, Stoa, Plotin) - 23. Mai: Ältester erhaltener G. lernt lesen. Brief G.s, mit dem er um Aufnahme in die Offen­ 1755 Umbau und Erweiterung des Hauses am Gro­ bacher »Arkadische Gesellschaft zu Phylandria« bittet. ßen Hirschgraben - G. besucht eine öffentliche Ele­ 1765 Fecht- und Reitunterricht - 30. September. G. mentarschule - 1. November. Nachricht vom Erd­ reist zum Jurastudium nach Leipzig ab, kommt dort beben in Lissabon, die den 6jährigen G. verstört - am 3. Oktober an - G. besucht Theatervorstellungen Anspruchsvolle Lektüre weltliterarischer Autoren, der Kochsehen Schauspieltruppe - Zeichenunterricht Volksbücher, phantastischer Literatur setzt ein. bei Oeser. 1756 G. erhält Unterricht in Schreiben, Rechnen, in 1766 Erstmals Shakespeare-Lektüre - G. verliebt Geschichte, Geographie und Latein - Ausbruch des sich in Käthchen Schönkopf; die unter diesem Ein­ Siebenjährigen Kriegs druck entstandenen Gedichte wird G. ihr 1767 unter 1757 G. wird in Französisch unterrichtet - Teil­ dem Titel Annette widmen. nahme an Schönschreibwettbewerben - Neujahrsge­ 1767 Autodafe: G. verbrennt zahlreiche Manu­ dicht an die Großeltern Textor - Übersetzungen aus skripte, Briefe etc. aus seiner Jugendzeit - G. spielt die dem Lateinischen und Griechischen (Aesop, Phaed­ Flöte bei Hauskonzerten des Leipziger Verlegers Breit­ rus) - Übungen in Judendeutsch. kopf - G. erlernt Kupferstechen, Radieren und den 1758 G. erkrankt im Frühjahr an den Pocken - Im Holzschnitt - Autodafe - G. stürzt vom pferd - Arbeit Sommer Griechischunterricht, ab September Zeichen­ an Die Laune des Verliebten. unterricht - Französische Truppen marschieren im 1768 Ende Februar: Reise nach Dresden, Besuch Zug den Siebenjährigen Kriegs durch Frankfurt - der Gemäldegalerie - 26 April: Trennung von Käth• Lektüre des Neuen Testaments, Übersetzungsübun• ehen Schönkopf - juli: Lebensgefährlicher Blutsturz, gen. am Monatsende Abreise nach Frankfurt, um sich dort 1759 Besetzung Frankfurts durch die Franzosen - erneut in ärztliche Behandlung zu begeben - Dezem­ Einquartierung des Königsleutnants Thoranc bei den ber. Schwerer Rückfall, Behandlung durch Dr. Metz. Goethes - G. besucht häufig das Theater am Junghof 1769 januar. Erneute, dramatische Verschlechte­ (französische Schauspieltruppe) . rung des Gesundheitszustands - Beschäftigung mit 1760 Tanzunterricht der Geschwister durch den Va­ Alchimie - Genesung im ApriVMai - Oktober. Besuch ter - italienischunterricht - Latein-, Griechisch- und des Antikensaals in Mannheim (Laokoongruppe) - Schönschreibunterricht werden beendet. Entstanden: Die Mitschuldigen - Im Druck erschie­ 1761 Unterricht in Judendeutsch bei Karl Christian nen: G.S erste Gedichtsammlung Neue Lieder, in Me­ Christfreund - Abschluß des Zeichenunterrichts - G. lodien gesetzt von Bernhard Theodor Breitkopj verfaßt eine Anweisung zur teutsch-hebräischen (Leipziger Liederbuch). Sprache. 566 Chronik: Goethes Leben und Werk 1770 März: Autodafe weiterer früher Entwürfe und wortet, von einem Landgeistlichen in Schwaben; Schriften - J. April: Abreise nach Straßburg, um dort Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand (er­ auf Geheiß des Vaters das Studium abzuschließen - scheint anonym, Selbstverlag). 5. September: Erste Begegnung mit Herder - 25./27. 1774 januar: G.läuft mit Sophie und Maximiliane September: Juristisches Vorexamen bestanden - von La Roche Schlittschuh auf dem zugefrorenen Ja. -J4. Oktober: Besuch im Sesenheimer Pfarrhaus; Main - 6 Mai: Brand des Weimarer Schlosses - G. G.lernt dort die Tochter des Pfarrers, Friederike Brion, lernt Lavater kennen - juli: Reise mit Lavater, kennen; am Monatsende erneuter Besuch - G. hört in Schmoll und Basedow entlang der Lahn und dem Straßburg nebenbei medizinische Vorlesungen - Die Rhein (Pempelfort, Bensberg, Köln, Neuwied, Düssel• Sesenheimer Lieder entstehen - Nähere Beschäfti• dorf, Koblenz, Ehrenbreitstein, Bad Ems); Besuch bei gung mit dem Faust-Stoff - Ephemerides-Aufzeich­ Jung-Stilling; Bekanntschaft mit den Brüdern Jacobi - nungen werden begonnen. -29. September: Besuch Klopstocks in Frankfurt - 1771 Enger Kontakt mit Herder bis Anfang April November/Dezember: Unterricht in Ölmalerei durch (Lektüreanregungen) - G. reicht im Frühjahr seine Nothnagel; Besuch Knebels; G. wird den Prinzen Carl Dissertation ein, die abgelehnt wird - Ende APril: August und Constantin von Sachsen-Weimar-Eise­ Bekanntschaft mit Lenz - G. sammelt im Elsaß Volks­ nach vorgestellt, besucht diese wenig später in Mainz lieder für Herder - 6 August: Promotion zum lizen­ 03.-16.12.) - Entstanden: Prolog zu den neuesten tiaten der Rechte - 7. August: Abschied von Friederike Offinbarungen Gottes; Der König von Thule; An Brion; G. verschweigt, daß es ein Abschied für immer Schwager Kronos; Ganymed; Der ewige jude - Im ist - Anfang September: G. wird in Frankfurt als Druck erschienen: Götter, Helden und Wieland; Cla­ Anwalt tätig - Entstanden: Heidenröslein, MaifiJst, vigo; Die Leiden des jungen Werthers (Oktober) - Mir schlug das Herz (Willkommen und Abschied), Uraufführungen: Clavigo (Hamburg, 20.5.); Götz Zum Schäkespears Tag. von Berlichingen. Berlin, Komödienhaus, 14.4. 1772 Reisen nach Darmstadt zu Merck (29.2.-3.3.; (durch die Kochsche Truppe); Hamburg, 24.10. 6.4.-13.4.; 7./8.5.; 15.11.-12.12.) - Mai: In Wetzlar (durch F. L. Schröder ) . als Rechtspraktikant am Reichskammergericht - G. 1775 januar/Februar: Begegnung mit der Ban­ lernt Charlotte Buff, die Verlobte Kestners, kennen kierstochter Lili Schönemann - April: Verlobung 09. und lieben; G. geht dabei vennutlich zu weit; Ab­ oder 20.4.) - MailJuli: Erste Reise in die Schweiz schiedsbrief an die beiden Verlobten vom 10.9., Ab­ (Treffen u. a. mit Carl August, Schwester Cornelia, reise von Wetzlar am 11.9. - Pindar- und Homer­ Lavater, Bodmer, Herder, Merck) - Sommer: Entlo­ Lektüre - September: Rückkehr nach Frankfurt am bung von Lili Schönemann - Oktober/November: G. 19.9.; lernt Johanna Fahlmer kennen - 30. Oktober: reist am 30.10. nach Weimar ab, Ankunft am 7.11. Selbstmord Jerusalems in Wetzlar- November: Erste frühmorgens; am 11.11. erste Bekanntschaft mit Prosaveröffentlichung: Von deutscher Baukunst - G. Charlotte von Stein; Gespräche mit Wieland; Ein­ wird Rezensent der Franlifurter Gelehrten Anzeigen richtung des Liebhabertheaters an der Esplanade in - Entstanden: Der Adler und die Taube; Wandrers Weimar - Entstanden: Stella; Claudine von Villa Sturmlied; Künstlers Morgenlied; Mahomet. Bella; Lili's Park; Hanswursts Hochzeit oder Der 1773 Fußwanderung nach Darmstadt (16.4.-3.5.) Lauf der Welt; Auf dem See; Hohelied Salomos; - Herder heiratet in Darmstadt Caroline Flachsland jägers Nachtlied - Im Druck erschienen: Erwin und (2.5.) - Ab Anfang Mai beschäftigt sich G. intensiv Elmire; Neue Liehe neues Leben; An Befinden; Mir mit der Philosophie Baruch Spinozas - Ende juli! schlug das Herz. Anfang August: Sopie von La Roche und ihre Tochter 1776 januar: Briefwechsel mit Frau von Stein be­ Maximiliane in Frankfurt - 1. November: Schwester ginnt - G. will dauerhaft in Weimar bleiben - Herzog Cornelia heiratet Johann Georg Schlosser - Entstan­ Carl August bezahlt ein Gehalt von 1200 Talern jähr• den: Ein Fastnachtsspiel von Pater Brey; Dasjahr­ lich - 22. April. Herzog Carl August schenkt G. das marktifest zu Plundersweilern; Satyros oder Der Gartenhaus an der Ilm - 26 April: G. erwirbt das vergötterte Waldteuftl; die Farce Götter, Helden und Weimarer Bürgerrecht - Anfang Mai: Aufenthalt in Wieland; Des Künstlers Erdewallen; Prometheus Ilmenau, Besichtigung des Bergwerks - 21. Mai: (Dramenfragment) ; Erwin und Elmire - Im Druck Bruch mit Klopstock - 11. juni: G. wird zum Ge­ erschienen: Brig des Pastors zu *** an den neuen heimen Legationsrat ernannt - 1. Oktober: Herder Pastor zu ***; Zwo wichtige bisher unerörterte Bi­ trifft mit seiner Familie in Weimar ein - 2. -19. De­ blische Fragen zum ersten Mal gründlich beant- zember: Reise nach Wörlitz und Dessau; Besuch des Chronik: Goethes Leben und Werk 567 Philantropin von Basedow - Entstanden: Wandrers Tasso, Die Vögel (nach Aristophanes), Wandrers
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