ZSC-Meisterzeitung

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ZSC-Meisterzeitung Partner Tages-Anzeiger – Dienstag, 22. April 2014 3 Meisterzeitung Nach-Sicht «Der ZSC muss gewinnen, Kloten darf» Der Titel über der Playoff-Vorschau erscheint im Rückblick visionär: Schon am 11. März nennt der «Tages-Anzeiger» die beiden Finalisten und den zwingen- den Schweizer Meister. «Fest steht: Wenn die Zürcher Teams auf- einandertreffen, dann erst im Final. Doch der Weg dorthin ist noch ein weiter.» Wie weit genau, verrät die Zeitung aber noch nicht. 14 ZSC-Spiele oder 31 Tage wäre korrekt gewesen. «Wenn man nur seine Punkte anschaut, war er bei uns recht unscheinbar.» Nach der Qualifikation hat Sportchef Edgar Salis wenig Anlass, die offensiven Qualitäten von Ryan Keller zu loben. «Lausanne schockt den Favoriten» Meisterlich geht es nicht gerade los: TA-Schlagzeile nach dem 1:4 im Start- spiel gegen den Aufsteiger. «Gute und schlechte Torhüterleistungen spielen nun mal eine Rolle» Marc Crawford begründet, wieso er Lukas Flüeler nach neun Minuten und drei Gegentoren auswechselte. «ZSC-Trainer muss ruhiger coachen» Der TA weiss Rat, meint aber vor allem Kreative ZSC-Fans: Eine von mehreren aufwändigen Playoff-Choreografien im Hallenstadion. Fotos: Freshfocus (3), Keystone (2), EQ Images (1) Crawfords häufige Änderungen bei der Linienzusammenstellung. «Ich hatte keine Ahnung von dieser Regel.» Robert Nilsson über Lausannes Wech- selfehler in der 59. Minute von Spiel 2, der dem ZSC beim Stand von 1:2 einen Penalty beschert. «Natürlich war ich nervös.» Der Schwede verwandelt trotzdem. Um halb zwöf Uhr nachts gewinnt der ZSC dann das Penaltyschiessen. «Weil den ZSC Lions überall die nötige Konsequenz fehlt, stehen sie gegen Lau- sanne vor einer Blamage.» Vor Spiel 7 des Viertelfinals ist der ZSC für den TA scheinbar eine einzige Prob- lemzone. «Sie waren im Laufe dieses Viertelfinals geschockt, nervös, erleichtert, ent- schlossen, euphorisch, überheblich, ver- ärgert, verzweifelt und schliesslich ein- Zäher Viertelfinal: Frustrierter Roman Wick inmitten von jubelnden Lausannern. fach nur glücklich, dass es weitergeht.» Fazit des einfühlsamen TA: Ende gut, alles gut. «Zürcher Eishockeyprofis beim freien Eislauf» Der nächste Fehlstart: ungnädiger Titel nach dem 0:5 im ersten Halbfinalspiel gegen Servette. «Der grosse Abend des Mister Playoff» Ein gewisser Ryan Keller macht von sich reden: Dank eines Hattricks des Kanadiers gleicht der ZSC auf 1:1 aus. «Unser Angriffskonzept ist relativ einfach. Man muss den Puck nur Keller geben.» Center Ryan Shannon über seinen Flügel, der nach 12 Playoff-Partien auf 10 Tore kommt – eines weniger als in der gesamten Qualifikation. «Ein Spiel, gemacht für die ZSC Lions.» Auch gegen Servette muss der ZSC über die Maximaldistanz. Und erneut erweist Im Final die Fäuste sprechen lassen: McCarthy gegen Klotens Bühler. Aus der Vogelperspektive: Ausgespielte Genfer, frohlockende Zürcher. sich der TA als visionär: Der obige Titel findet sich vor, nicht nach Spiel 7. «Mit einer Demonstration in den Final» So gesehen ist die Schlagzeile nach dem entscheidenden 4:0 bloss noch eine Vollzugsmeldung. «Die Logik eines Zürcher Finals» Für Leute mit gutem Gedächtnis hätte der Kommentar zur Endausmarchung auch mit der Überschrift «31 Tage unterwegs» versehen werden können. «Wie wird man Meister? Indem man siegt und es wiederholt.» Die Begründung für den Meistertitel des ZSC klingt in der Finalvorschau so einfach wie logisch. «Kein überbordender Jubel, nichts Be- sonderes» Wie zur Bestätigung: Der ZSC siegt und wiederholt es. Das 2:1 gegen die Flyers folgt der Logik des TA und bedeutet das 2:0 in der Serie. Nur vier Gegentore im Final: Rückhalt Der Spezialist für die Penaltys: Robert Nilsson lässt sich feiern nach dem 3:0 gegen Servette in Spiel 7. Lukas Flüeler. «Vielleicht ist es ja das Karma von Jan Tabacek.» Esoterische Ursachenforschung nach Der Weg zum achten Titel der Vereinsgeschichte dem dritten Sieg im dritten Finalspiel gegen die Flyers – es waren gleichzeitig Qualifikation (50 Runden) Playoff – Viertelfinal Halbfinal Final die ersten drei Playoff-Einsätze des Slowaken im ZSC-Dress gewesen. 1. ZSC Lions 50 32 1 8 9 167:111 106 2. Fribourg 50 25 4 3 18 151:147 86 ZSC Lions 4:3 Lausanne ZSC Lions 4:3 Servette ZSC Lions 4:0 Kloten Impressum 3.Kloten Flyers 50 22 9 1 18 147:121 85 Herausgeberin 4. Servette 50 21 7 6 16 158:133 83 Tamedia AG, Werdstrasse 21, 8004 Zürich 5. Lugano 50 23 5 4 18 142:114 83 1. ZSC - Lausanne 1:4 (0:3,1:0, 0:1) 1. ZSC - Servette 0:5 (0:1, 0:2, 0:2) 1. ZSC - Kloten 1:0 (0:0, 0:0, 1:0) Verleger: Pietro Supino 6. Davos 50 22 6 2 20 151:133 80 2. Lausanne - ZSC n.P. 2:3 (1:0, 0:1, 1:1) 2. Servette - ZSC 3:5 (1:2, 2:1, 0:2) 2. Kloten - ZSC 1:2 (1:1, 0:0, 0:1) Redaktion und Produktion 7. Ambri 50 22 4 4 20 126:123 78 3. ZSC - Lausanne 3:1 (1:0, 2:1, 0:0) 3. ZSC - Servette 6:2 (1:0, 4:0, 1:2) 3. ZSC - Kloten 5:2 (2:0, 3:1, 0:1) Anna Baumgartner, Simon Graf, Silvan Schweizer, 8. Lausanne 50 20 4 6 20 104:115 74 4. Kloten - ZSC n.P. 1:2 (1:0, 0:1, 0:0) Philipp Muschg, Gestaltung: Kurt Hildbrand 4. Lausanne - ZSC 1:7 (1:1, 0:3, 0:3) 4. Servette - ZSC 4:2 (2:0, 1:0, 1:2) 9. Bern 50 19 4 5 22 126:129 70 Verlag 10. Zug 50 15 6 9 20 132:156 66 5. ZSC - Lausanne 1:2 (0:0, 1:2, 0:0) 5. ZSC - Servette 2:0 (1:0, 1:0, 0:0) Verlagsleitung: Marcel Tappeiner, Projektleitung: 6. Lausanne - ZSC 2:1 (0:0, 2:0, 0:1) 6. Servette - ZSC 5:2 (1:0, 3:0, 1:2) Tatjana Mettler, Anzeigen: Andy Bürki, Oliver Pargätzi, 11. Biel 50 11 7 3 29 115:154 50 Oscar Yuezyil, Roman Walser, Alexander Sgouros 12. Lakers 50 9 2 8 31 117:200 39 7. ZSC - Lausanne 1:0 (0:0, 1:0, 0:0) 7. ZSC - Servette 4:0 (2:0, 2:0, 0:0) 4 Tages-Anzeiger – Samstag, 19. April 2014 Meisterzeitung Der hausgemachte Meistertitel Die Pyramide ist für die ZSC Lions zum Erfolgsmodell geworden. 14 Spieler aus dem eigenen Nachwuchs, geschickt ergänzt von Edgar Salis, bilden die Basis des achten ZSC-Meisterteams. Eine Würdigung von Simon Graf Als Kent Ruhnke im Februar 1998 die lich. Man spricht die gleiche Sprache. In kriselnden ZSC Lions übernahm, traf er den letzten Jahren bestätigte sich die bei einem GC-Spiel erstmals auf Walter Denkart, dass ein starker Stamm von Frey. Und der sagte zu ihm im Clubraum Schweizern fast jedes Meisterteam aus- der Kunsteisbahn Küsnacht mit ein- macht. Das musste, wieder einmal, auch dringlichen Worten: «Kent, wir versu- Servettes Chris McSorley erfahren. Die chen hier, eine Pyramide aufzubauen, letzten acht Champions – Davos, ZSC, mit den ZSC Lions ganz oben, GC in der Davos, Bern, Davos, ZSC, Bern, ZSC – Nationalliga B, Küsnacht in der 1. Liga lebten von ihrem Schweizer Kern um und darunter einer breiten Junioren- profilierte Persönlichkeiten wie Reto bewegung. Aber wenn die Spitze dieser von Arx, Martin Plüss oder Mathias Pyramide herunterfällt, ist sie zerstört. Seger. 2006 wurde Lugano als bislang Ich möchte, dass Sie wissen, dass die letztes Team vor allem wegen seiner Verantwortung für diese Pyramide auf überragenden Ausländer Meister. Ihren Schultern liegt.» Die Ausländer nicht als Stars Baumeister Simon Schenk Sportchef Edgar Salis hat es blendend Er habe sich nach jenem Gespräch etwa verstanden, bei den ZSC Lions den 50 Kilogramm schwerer gefühlt, erin- Schweizer Stamm mit Ausländern zu nert sich der Kanadier. Die Zürcher ergänzen, die keine Stars sind, sondern schafften damals in extremis den Liga- Teamspieler mit einer vorbildlichen erhalt, dank eines erzitterten 2:1 in Arbeitseinstellung – wie Ryan Shannon, Herisau. Und die angedachte Pyramide begann unter Baumeister Simon Schenk Angst darf den ZSC langsam Formen anzunehmen. Mit Spitzensport hatte dieses Projekt damals Lions höchstens aber noch wenig zu tun. Die ZSC Lions machen, dass diese wurden in den Jahren 2000 und 2001 Meister, weil es Schenk gelungen war, Saison kaum mehr arrivierte Spieler nach Zürich zu holen – zu steigern ist. wie Ari Sulander, Dan Hodgson und Peter Jaks. Nur ein eigener Junior (erst Ronny Keller, dann Stefan Schnyder) Ryan Keller und Steve McCarthy. Da er- figurierte in jenen Meisterteams. trägt es auch noch einen Individualisten Der Eigenanteil ist mit den Jahren wie Marc-André Bergeron. stetig gestiegen. Beim Titel 2008 waren Das Meisterteam bleibt beisammen, von den Schlüsselspielern geht nur Es bestätigte sich Ronalds Kenins, und eine Ausländer- position ist noch offen. Erste Verträge, erneut, dass ein die 2015 ausgelaufen wären wie jener starker Stamm von von Roman Wick, sind bereits verlängert worden. Gut ist auch, dass man bei den Schweizern fast jedes ZSC Lions endlich auch auf der Trainer- Meisterteam ausmacht. position auf Kontinuität setzt. Seit 2000 die Erfolgreichsten immerhin schon 6 «Eigengewächse» Angst darf den Stadtzürchern höchstens dabei, 2010 waren es 10, in diesem Jahr machen, dass ihre fünfte Meistersaison nun kamen 14 ehemalige Lions-Junioren der Playoff-Ära, mit attraktivem Eis- regelmässig in der ersten Mannschaft aus der eigenen Organisation lässt sich Coach mitträgt. Bob Hartley schaffte ans NLA-Team heranzuführen, was bei hockey, dem überlegenen Qualifika- zum Einsatz. Mit anderen Worten: Der einfacher ein Team bauen. Die Breite diesbezüglich den Turnaround, und Stürmern eher leichter ist als bei Goalies tionssieg, der Dramaturgie im Playoff Meistertitel 2014 ist ein hausgemachter. war gegen die Flyers denn auch ein ent- auch Marc Crawford hat immer mehr und Verteidigern. Dass nicht alle Lions- mit sieben Spielen gegen Lausanne und Zumal «eigene» Spieler wie Patrick scheidender Faktor.

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