~.ehe Blätter ' J a h r ga n g 26 31. Januar 1979 Ni'. 1 Aus der Geschi~htedesHofgutes Ober4ausen Von Fritz Schecrer In der großen Weitung des oberen Schlicherntales, hinter der Albkante, ob er h alb der sen bekam, au f die Grenze setzte. Die engen, über 300 Meter tiefen Pforte zwischen Plettenberg "u n d Ortenberg b r ei tet sich Wirtschaftsgebäude und das Amtshaus, die eine Braunjuralandschaft aus, die im 'Vesten vom P lettenberg, im Nor d en von Schaf­ zu sammen die "Vorstadt" genannt wurden, berg, W enzelstein und Lochen, im Osten von den Lochen-Bühlen und -im Süden vom kamen auf württembergischen Boden und Rappenstein um rund 250 Meter überragt und umrandet w ir d. Inmitten der weiten das von sein em Sohn 1555 erbaute Schloß Bucht, wo si ch die Täler der Bära u nd Schlichem berühren, bewirtschaftet heute d as auf österreichischen Boden, Winzeln wurde große Hofgut Oberhausen die zum Teil mineralkräftigen Tonböden des oberen Braun­ ganz aufgegeben. Es entstand das Schloß jura und die teils mit Weißjuraschutt überdeckten Kalkböden. Oberhausen mit großen Wirtschaftsgebäu• den: das Hofmeistergebäude, die Sennerei, Schon im H ochmittel alter ist h ier ei ne während Angehörige des Gesch lechts in der das Schafhaus , mehrere Stallungen, Keller, Reihe von -ha usen-Siedlungen (Hausen, Mitte des 13. Jahrhunderts am Hochrhein Fruchtlegen, Schmiede, Waschhaus, Schä• Weiher h ausen , Waltershausen, K ernhausen im Zusammenhang mit derDeutschordens­ ferhaus u nd 'I'agl öh ner h aus, Zum Schloß und Ratshausen) festz ustellen, deren Ent­ kommende Beuggen erwähnt w erden. selber kam ein Lustgarten und eine Ka­ stehu ng im 7. od er 8. Jahrhundert sein 1253 ,geh ör ten zur Herrschaft Winzeln pelle, daz u ein Weiher. Noch h eute ordnet d ür fte, wie bei de n Hausen um Burgfelden. Leute und Güter in Tieringen, H ausen, sich um ein en großen Hofräum eine plan­ L ängere Zei t hat diese Siedlungsgruppe zur H ossingen, Meß stetten und Gericht, Leute m äßig a nge legte Gebäudegruppe, die aller­ Adelsherrschaft Winzeln gehört. Weiher­ und Güter in Böttingen. Der-weit entfernte dings zum Teil anderen Zwecken dient. h a usen u nd Waltershausen w aren kl einer e Besitz in letzt erem Ort muß aus einer Zeit Durch die Personalverminderung sind auch Weiler , di e eigene Weiden, ei genen Bann stammen , in der di e h ochfreien Herren v on mehrere alte Gebäude überflüssig gewor­ h atten, Waltershau sen sogar eigene Zei gen. Winzeln noch über di e Si edlung Winzcln den und sin d dann abgeb r ochen worden. Spätestens im 15. J ahrhundert müssen di e­ h errschten. Beuron h ätte sons t n icht B öt­ Di e zu m Schloßgut gehörigen Äcker wur­ se, beiden Weiler a ber a bgegangen sein . tingen dem zu einem Hof h er abgesunkenen den in di e Ze Ige n "Öschle", "Bürzel" (Bur­ Die w üs te n Länderei en w urden dann n ach Winzeln unterstellt. zc l) und "Taläcker ) eingeteilt. Wo ehemals 1530 dem Rittergut Oberhausen ei nverlei bt Im 14. Jahrhundert scheint der H of ho­ W altersh ausen und Weiherhausen lagen, (s. u nten). A uch H ausen am Tann war 1530 h enbergisch gewesen zu sein, 1345 v erkauf­ en tsta nden der Obere Waldhof und der dem Ritter gut Oberhausen einverleib t (s. te Graf Heinrich von Hohenberg, was er Untere Waldhof. Im Süden der Markung unten).A uch H ausen a. T ann war 1530 zu Win zeln Rechtens h atte, mit Tieringen Hausen wurde der Sennerwaldhof errich­ tet. Di ese Höfe gingen später ein. Am läng• n och ein klein er Weiler mit drei H öfen u nd an H einrich von Ti erberg. Am Ende des d r ei Seldnerhäuschen. Ähnlich w aren die 15. J ahrhunderts w ar der Hof im Besitz des sten konnte sich der Obere W aldhof zwi­ Verhältniss e bei K ernhausen und Ratshau­ Balinger Bürgers Arnold Böcklin vOqJ Eu­ sehen Plettenberg und Schafberg h alten. se n . K ernh ausen lag um den "A lten Hof " tingertal , der 7 Ib . 12 ß hlr. an W ürttemberg Er ging 1912 " ab. Grundmauern der Ge­ zwischen Kirchhügel und Schlichem und zins te . Von den Bö cklin kam das Gut um b äude sind b ei dem abgelassenen Weiher h atte eine Kirche, d ie b is zum Beginn des 1520 a n H ans K aspar von Bubenhofen, zu erken nen . Auch d as Backhäuschen des 19. Jahrh underts vo n den Ratshausener über dessen Sohn a n Di etrich Späth von H of es bestand lange.Der Hof wurde, nach­ benützt w urde. Zwi efalt en, der es mit allen Gütern zu dem der Untere Waldhof abgeg angen war, H ausen 1530 im P eter Scheel' v on Sch war­ Waldhaushof gen an nt. Di e Flächen der ab':' Der H errenhof Win zeln zenberg, den k ai serlichen R at, verkaufte. gegangen Hö fe w urden in der Mitte des Der Ortsname Win zeln (am Fuße des Auf dem Gut b ef anden sich j edoch nur 19. J ahrhunderts zu r Markung H ausen ge- Wenzelsteins)' ist n icht geklär t. Er dür ft e n och zerfa llene Hofgebäude ; ein altes , b au­ aber vorde utscher Herkunft se in, wie die fälliges H aus mit zwei Scheunen. Di e G e­ b en achbarten Bergnamen Lochen u nd bäude wurden nun sam t der Kapelle um Plaikten (Plettenberg), di e weibliches Ge­ 1540 abge brochen . Österreich, an das die Veranstaltungen sch lecht h ab en, denn se ine ältesten F ormen Herrsch aft H oh enber g 1381 übergegangen lau ten 1050 in der Mehr zahl Winzilun und war, er teilte zum Kauf die lehensrechtliche 1979 1084 in der Ei nzahl Winzil a, was ebenfalls Genehmigung von H ausen, das 1533 er­ auf ei n Wort weibli chen Geschlechts weist: worben w orden war. Der gl eichnamige Studienfahrten: Von der Mitte des 11. J ahrhunderts an Soh n P eter Scheers erbau te 1555 auf dem 6. Mai: Schelklingen-Urspring (Stett­ nenn t sich ein Geschlecht, da s eine Vorliebe "Schönberg" ob Hausen od er n ach der ner) für den Vornamen Landolt zeigt, n ach dem P farrchronik im "Sch malzgrüb le" ein 10. J uni: Orchideenfahrt H eg au (Stoff­ Ort Winzeln. Das ältes te bekannte Glied Schloß und sch u f d amit den H errschafts­ ler) is t L andoldus deWinzelun. Er war 1050 sitz Oberhausen. 7. od er 8. Juli: G eologische Exkursi on Zeuge des Zürich gr afen E berhard u nd war (Munz und Bader) ein naher Verw andter der Vögte der Rei ­ Das - Schloßgut Oberhausen 30. Juli bis 5. August: Westschwei z- chenau, di e das Kloster St. Geer gen im Als P eter Scheel' 1530 den Li nkenh of Schweizer Jura (Wedler) , Schwarzwald stif teten (Hezel o und H ess o zu H ausen u nd den Hof Winzeln erwar b 30. September: Reichenau-Konstanz Stifter). Ei n anderer Landoldus de Winztla und 1533 als Lehen von Österreich die Orts­ - Meersburg (Stoffler) (wahrscheinlich ei n So h n des obigen) ist herrsch aft zu H ausen üb ernahm, w oll te er 1084 in Irsli n gen m it seinem Sohn Hugo sich zu di esem Besitz ein Schloß er bauen. Vor-träge: und se inem Schwiegersohn H ar tm ann von H ier aber ver lief am Rötegrabenbach di e 21. Juli: Ei nführungsvortrag für große Talhausen Zeuge der ge nannten Stifter. Gr en ze zwischen Württemberg und Öster­ E xkur sion' 1094 schenkten die beiden letzter en Güter r eich, den n Tieringen war 1418 w ür ttem ­ 3. No vemb er: R ü ckblick auf gro ße E x - in Ehes tetten , D ürrwangen und Stocken­ bergisch gewor den. Öster r ei ch verlan gt e, kursion ' h au sen an das Schwarzw al dkloster. 1099 Peter Scheel' muß das Schloß au f öster­ 17. Novemb er: H auptversammlung, ist Landoldus de Winzilun Zeuge b ei der reich ischem Territorium errich te n, w äh ­ Schloß Lautfingen S ti ftun g des Klosters Alpir sb ach. In der rend W ürttemberg da r auf bestand, daß die F olgezeit (1138, 1192 /1196) si nd Landolde in Win zeln a bgebr ochenen Gebäude au f Anmeldungen sin d zu r ich ten an F ranz von Win zeln in der Um gebung des K ön igs seinem Ter ritorium w ieder erstehen müs• Bukenberger, Schumannstraße 14, Ba­ H einr ich VI., des schwäbischen H er zogs se n. So k am es , daß Peter Scheel' sein Iingen, Tel efon 2 11 29, K onr ad und des Bischofs von K on stanz, n eues Anwesen, das den Namen Oberhau- Seite 194 Heimatkundliche Blätter Balingen Januar 1979 schlagen. Große Teile davon sind aufge­ forstet worden. Der Wa ldho f u m faßte 281 Morgen, wovon 54 Mor gen Äcker, 53 M0r­ gen \Viesen, sechs Morgen Gärten, 34 Mor ­ gen Weiden und 136 Morgen Wald waren, der Sennerwaldhof in . einem Seitentälchen der Schlich ern (um ' 1900 abgegangen) 23 Morgen Äcker, 23 Morgen Wi esen und:Gär• ten u nd 48 Morgen Weiden. J Zum Rittergu t Oberhausen geh örten noch das Unnotwirtshaus, die Ziegelhü tte oberhalb H ausen u nd die Mühlen im Sehll­ chemtal, die alle abgegangen sind. Der L o­ chenhof, der zu r Bew ir tsch aftung der ehe­ mals zu Winzeln gehörenden Äcker und Wiesen eingerichtet war, umfaßte 1875 227 Morgen, nämlich 70 Morgen Äcker, 55 Mor­ gen Wi esen und Gärten und 102 Morgen -.
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