
Das Herzstück der Städte Bewusste Entwicklung 13-mal anders Jede Altstadt hat ihren eigenen Altstädte bleiben ein Juwel für die Zu- Im Kanton Aargau gibt es einzigartige Charme, ihre eigene Geschichte, kunft, wenn es gelingt, den vielfältigen historische Altstädte und den Flecken geprägt von Gassen, Plätzen, Wert nicht nur zu erhalten, sondern Bad Zurzach. Alle haben eine regionale Häusern und Menschen. Editorial Seite 3 zu erhöhen. Musterprozess Seite 5 Ausstrahlung. Porträts ab Seite 7 Aargauer Altstädte Schönheit hat hier Geschichte Bild: Stadt Baden Verlagsbeilage vom 20. Juni 2020 Aargauer Zeitung Wenn man mit der Welt verbunden, aber in der Region verwurzelt ist, bin ich am richtigen Ort. 3 Samstag, 20. Juni 2020 Editorial VERLAGSBEILAGE Unsere Altstädte – Raum für die Zukunft Unsere Städte haben eine lange Geschichte. Ihr Gesicht sind die gewachsenen Altstädte. Mehr als ein Dutzend davon gibt es im Aargau. Jede einzelne hat ihren eigenen Charme, ihre eigene Geschichte, geprägt von ihren Gassen, Plätzen und Häusern und von den unzähligen Menschen, die über die Jahrhunderte hinweg in ihnen gelebt haben. Liebe Leserinnen und Leser Doch diese Dauerhaftigkeit der Seit vielen Generationen sind die his- «Wenn vieles Altstädte, ihre Attraktivität gerade in torischen Stadtkerne Bezugs-, Identifi- der heutigen Zeit ist nicht einfach so kations- und Begegnungsorte für ganze beliebig und aus- geschehen: Jede Generation ist mit Regionen. Seit dem 15. Jahrhundert gibt ihren eigenen Erwartungen in die Alt- es die Aargauer Altstädte mehr oder tauschbar wird, städte eingezogen und hat sie damit weniger in ihrer heutigen Form. In den auch verändert. Unzählige Menschen 600 Jahren seit ihrer Entstehung hat werden gewach- haben sich entschieden, diese Orte sich praktisch die gesamte Lebenswelt immer wieder neu zu entdecken, zu der Menschen verändert: Heute kom- sene Räume verändern und doch bis zu einem ge- munizieren wir in Sekundenschnelle wissen Grad in ihren Ursprüngen zu mit Ländern und Kontinenten, die den mit eigener belassen. Dabei ist jede der 13 Aar- ersten Bewohnerinnen und Bewohnern gauer Altstädte ihren eigenen Weg ge- unsere Altstädte noch völlig unbekannt Geschichte gangen. Jede hat sich anders entwi- waren. Wir fliegen in wenigen Stunden ckelt: Unsere Altstädte spiegeln die über Weltmeere hinweg, statt monate- Vielfalt unseres Kantons und seiner lang auf Schiffen darüber zu segeln. Wir immer wichtiger.» Regionen wider. Wie sorgfältig die essen in den Gassen unserer Altstädte Aargauer Gemeinden bei der Entwick- Speisen, die vor 600 Jahren noch nie- lung auch ihrer Altstädte vorgegangen mand kannte. Wir leben offenkundig in sind, zeigt sich auch darin, dass in den einer komplett anderen Welt und doch letzten Jahrzehnten gleich vier Aar- bewegen wir uns immer noch gerne gauer Städte (Laufenburg, Aarau, zwischen den gleichen historischen Ge- Rheinfelden, Baden) mit dem Wak- mäuern und Häusern. kerpreis für ihren vorbildlichen Um- Wie ist so etwas möglich? Ja, wir gang mit ihrer historischen Bausubs- Menschen sind Gewohnheitstiere! Und tanz ausgezeichnet wurden. doch ist es aussergewöhnlich, wie sich Damit auch künftige Generatio- die Altstädte über so viele Generationen nen die Altstädte erleben, sich aneig- hinweg als kulturelle, politische und wirt- Regierungsrat Dr. Urs Hofmann nen und mit ihren Gedanken anrei- schaftliche Zentren behaupten konnten. Vorsteher Departement chern können, müssen wir ihnen Sor- Oft wollen sich neue Generationen von Volkswirtschaft und Inneres ge tragen. Dazu gehört, sie möglichst den Gepflogenheiten ihrer Vorfahren lö- lebendig zu erhalten und sie nicht zu sen und neue Wege beschreiten, Altes Museen werden zu lassen. Dies be- niederreissen und Neues entstehen las- dingt einen aktiven Umgang mit unse- sen. Auch Altstädte fielen – ganz oder verwinkelte Enge jahrhundertealter Gas- ren Altstädten und ihren veränderten zum Teil – dem Drang nach Neuem zum sen. Aber eben nur auf den ersten Blick: Voraussetzungen. Dazu können wir Opfer oder wurden durch kriegerische Gerade die räumliche Nähe und der per- alle mit unseren Ideen beitragen, als Ereignisse oder Naturkatastrophen zer- sönliche Kontakt machen die Altstädte Einwohnerinnen und Einwohner oder stört. Doch die aargauischen Altstädte für diese Generation interessant. Die als Gewerbetreibende. Die Aargauer blieben aller Veränderungen der Lebens- alten Mauern, die alten Gassen und die Altstädte schöpfen ihre Anziehungs- weise zum Trotz in ihrer Grundausprä- alten Gebäude sind authentisch. Sie ver- kraft aus den Jahrhunderten ihres Be- gung bestehen. Und gerade heute zieht mitteln in einer globalisierten und digi- stehens und aus der Vielfalt der Men- es wieder viele junge Menschen in unse- talisierten Welt ein Gefühl von Gebor- schen, die in ihnen gelebt haben. Mit re Altstädte. Auf den ersten Blick mag genheit. Wenn vieles beliebig und aus- diesem Erfahrungsschatz bieten unse- dies als Widerspruch erscheinen: Die ers- tauschbar wird, werden gewachsene re Altstädte wertvollen Raum für die te Generation, die mit den Möglichkeiten Räume mit eigener Geschichte immer Zukunft. Nutzen wir gemeinsam die des Internets aufgewachsen ist, sucht die wichtiger. Chancen, die sie uns bieten! Impressum: Verlagsbeilage der «Aargauer Zeitung» vom 20. Juni 2020 Herausgeberin: CH Regionalmedien AG Verleger: Peter Wanner Geschäftsführer: Dietrich Berg Verkaufsleiter: Michael Kraft, Pascal Hendricksen, Marco Dietz Verlagsredaktion: Marcel Suter, IG Aargauer Altstädte Layout: CH Regionalmedien AG Anzeigen: Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, Telefon 058 200 53 53, [email protected] Druck: CH Media Print AG Eine Publikation der ANZEIGE zentrumbildung.ch/weiterbildung ür die lanen f jetzt p UNFT ZUK ie raten S Wir be . online gerne für die Wirtscha Unsere Bildungsbereich WIRTSCHAFT & MANA (DIGITAL) MARKETING FINANZ- & RECHNUNG PERSONALWESEN / H SOZIALVERSICHERUNG KURSLEITUNG & BERU IMMOBILIEN SPRACH FOTOGRAFIE INFORM + BILDUNGSBE + CAREER SERV Die pulsierende Einkaufsstadt 5 Samstag, 20. Juni 2020 Musterprozess VERLAGSBEILAGE Aargauer Altstädte – Zentren der Regionen Die Aargauer Altstädte mit den Zähringer- und Habsburgerstädten sind der Spiegel der Geschichte des Kantons. Sie haben eine ganz besondere Anziehungskraft und zeigen unsere Herkunft und unsere Geschichte auf. Die Aargauer Altstädte bleiben ein Juwel für die Zukunft, wenn es gelingt, den vielfältigen Wert nicht nur zu erhalten, sondern zu erhöhen. Altstädte (Planungsbeispiel Mellingen) verändern sich nicht nur baulich, sondern immer mehr auch bei der gesellschaftlichen und der wirtschaftlichen Nutzung. Bilder: zvg Der Kanton Aargau verfügt über zwölf welchen aus einer Entwicklungsstrate- fahrungsaustausch unter den Städten vielfalt aus. Jedoch kann dies auch Anlass einzigartige historische Altstädte und gie in einem kurzen Prozess auf die wichtig sind, zeigt sich am Beispiel der zu Interessenskonflikten geben. Um die- «Die Aargauer den Flecken Bad Zurzach. Diese Städte Stadt zugeschnittene Massnahmen de- Pilotstadt Brugg, wo bereits mit dem ser Herausforderung Rechnung zu tra- haben eine regionale Ausstrahlung und finiert und umgesetzt werden können. konfektionierten Prozess gearbeitet gen, entwickelte die IG den Prozess einer Altstädte sind wirken bei der Bevölkerung identitäts- Diese Massnahmen sollen die Attrakti- wird. Auch wenn die Ziele, die Inhalte nachhaltigen Nutzung der Altstädte. Ein stiftend; sie sind ein wesentlicher Teil vität der Aargauer Altstädte für die Be- und die Massnahmen in jeder Stadt et- Teilprojekt zeigt auch konkret auf, wel- sich der grossen des Spiegels der Geschichte des Kan- wohner, das Gewerbe und die Kunden was anders sind, kann jede von der Pi- che Bau- und Planungsregeln die Aar- tons, und in unterschiedlichen Ausprä- steigern. Als Grundlage wurde von der lotstadt und deren Erfahrungen profi- gauer Altstädte zu stärken vermögen, gungen sind sie die kulturellen und die IG, unterstützt von den Städten selbst tieren. Wichtig ist, dass der Prozess für ohne deren Identität und Schutzwürdig- Herausforderung gesellschaftlichen Zentren ihrer Region. und von Fachleuten aus verschiedenen alle konfektioniert und gleich ist. Der keit von nationaler Bedeutung zu beein- Gerade die Städte, welche über eine his- Bereichen, «Der konfektionierte Pro- konfektionierte Prozess zur Altstadtent- trächtigen. «Wo stehen wir, wo drückt und des Hand- torische Altstadt verfügen, sind heute zess – ein Vorgehen zur kompakten rol- wicklung soll die Umsetzung der Mass- der Schuh, und was ist unser Ziel?» Ver- mit speziellen Herausforderungen kon- lenden Altstadtentwicklung mit Mass- nahmen beschleunigen und abkürzen. treterinnen und Vertreter der Städte dis- lungsbedarfs frontiert, denn die gesellschaftlichen, nahmenkatalog» erarbeitet. Konfektio- «Stadtentwicklungen dauern oft viel zu kutierten in verschiedenen Workshops die wirtschaftlichen und die kulturellen niert heisst, etwas auf ein bestimmtes, lange, weil noch zu oft wieder bei null Antworten auf diese Fragen und formu- bewusst.» Veränderungen unserer Zeit werden in gebrauchsfertiges und begrenztes Mass begonnen wird und damit der Prozess lierten Aufgaben, die dem Prozessstart den Städten sichtbar. bringen, damit eine schnelle und effizi- oft in den Schubladen statt in sichtbar dienen. «Wir werden nie alles schaffen, ente Umsetzung von Massnahmen rea- umgesetzten Massnahmen endet», sagt deshalb ist die Vorgabe einer mässigen Förderung und Stärkung lisierbar ist. Wichtig sind dabei die ge- IG-Präsident Peter C. Beyeler. Erfolgsquote gut.» Der
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